Tag 1542 – Work, eat, sleep, repeat.

Ok, diese Woche ist sogar noch anstrengender als die letzte. Ganz einfach, weil ich um viertel vor sechs aufstehen muss und eineinhalb Stunden Reise zum Hersteller habe. Da bleibt einfach kaum was übrig vom Tag. Zu erzählen hat man auch nix. Dazu trägt bei dass der Körper sein übliches Programm durchzieht und ich hormonbedingt kleineren Säugetieren den Kopf abbeißen möchte.

Passt dann auch zu Halloween.

Aber das mag ich ja eigentlich gar nicht.

Tag 1517 – Örgs.

Hässliche Zahl. Dachte, vielleicht wird’s mit der Quersumme besser, aber die ist 2×7, die 7 ist einfach immer da, Irgs.

Aber so fühle ich mich generell heute. Machste nix. Depri-PMS-Tag, kein Antrieb, keine Wut mehr dafür grundlos traurig, alles Käse. Es wurde erst besser, als ich zweieinhalb Stunden gearbeitet hatte, der Batzen „Muss unbedingt noch!“ schabte fies im Unterbewusstsein herum. Jetzt ist es erledigt.

Ich hab die Kinder so lieb. An so Tagen wie heute, wo ich gleichzeitig alleine irgendwo rumliegen und mich genüsslich bedauern will und mir eine Bullerbü-Welt wünsche, in der die Kinder der (ja schon irgendwie) kranken Mutter Tee und Zuckergebäck ans Bett bringen, fällt mir das immer noch mal extra auf.

Michel kann jetzt langsam flüssig lesen. Man merkt, dass er nicht mehr jeden Buchstaben einzeln erfasst sondern langsam ganze Silben oder kurze Worte auf einmal. Das macht mich sehr glücklich, weil das ja eine Grundvoraussetzung dafür ist, dass ich nicht noch fünf mal Jungelens Dronning vorlesen muss er selbst auch Bücher lesen kann. Bisher liest er am liebsten Comics und die sauteuren Kinder-Quengel-Hefte mit Spielzeug von der Supermarktkasse. Gestern hat er sich selbst eine Lego-Ninjago-Masters-of-Spinjitzu-JETZT NEU MIT FEUER UND EIS!!!-Zeitschrift gekauft und ist sehr glücklich damit. Hach, hach. Ich sehe da eine große Karriere als Leseratte voraus.

Apropos (weiter oben) Zuckergebäck: ich fühle mich stark zurückversetzt in die beiden Schwangerschaften, als mich fieses Sodbrennen plagte, weil die Rübennasen gerne ihren Kopf gegen meinen Magen drückten. Nur ist dieses Mal kein extra Mensch in mir, sondern nur nach wie vor die Schulter kaputt und die Ärztin hat die Dosis des Schmerzmittels erhöht. Sie hat mir sogar extra Protonenpumpenhemmer dazu verschrieben, die ich auch brav nehme, nur scheinen die nicht so mega viel zu bringen. Und anders als in den Schwangerschaften helfen auch weder Mandeln noch kalte Milch in kleinen Schlucken. Muss mich also wohl entscheiden zwischen zwei Auas. Super.

Hatte mir das mit dem älter werden anders vorgestellt. Weniger Au und weniger wäh und dafür mehr graue Haare.

Tag 1516 – Man sollte…

… so vieles. Für die PMS-Tage vorbloggen, zum Beispiel. Ich hasse alles an diesen Tagen, vor allem hasse ich, dass ich so ein Opfer meiner Hormone bin und mich null unter Kontrolle habe und alles so hasse. Dann wieder fange ich an zu heulen, weil Herr Rabe ein Lied anmacht, das ich mag, das ist so lieb und ich ärgere mich doch nur die ganze Zeit über alles, also auch ihn und die Kinder und die übervolle Maschine Wäsche, die ich gewaschen und aufgehängt habe und in der außer Socken von mir ungelogen kein einziges f*cking Kleidungsstück war, ja bin ich denn hier der Haushalts-Arsch-vom-Dienst oder was?

So ein Tag ist heute und deshalb bin ich jetzt auch im Bett und nicht unten bei Herrn Rabe, weil ich dann vielleicht Sachen sagen würde, die alle mit Beziehungstötenden Worten wie „IMMER“ und „NIE“ anfangen und die mir in drei Tagen sehr leid tun würden.

Am meisten hasse ich übrigens die Spirale, die mir in dieser Hinsicht entgegen aller Hoffnung gar nix gebracht hat und die auch ansonsten (abgesehen von der erfolgreichen Verhütung) nur mit Nebenwirkungen glänzt – zum Beispiel damit dass ich den Scheiß nun im drei-Wochen-Takt mitmachen darf. WUNDERSCHÖN, danke Merkel M*re*a.

Tag 1466 – War nix.

Morgens um acht möchte man „Nee, also das geht heute leider gaaaaar nicht, hätten Sie mal angerufen*!“ nicht hören.

In other words: Michel hat keinen neuen Pass.

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Michel hat heute was übles zu mir gesagt, aber darüber mag ich gar nicht schreiben sonst kommt wieder irgendwas von wegen Unlust gegenüber Kindern und ich solle doch mal was für mich tun und dann kommt mein PMS und tritt mich in den Arsch und ich heule ein paar Stunden.

Jedenfalls hat Michel was zu mir gesagt, gar nicht beleidigend, einfach eine Feststellung, das so war, dass ich danach mit ihm da nochmal drüber reden musste. Weil ich nicht will, dass er mich so wahrnimmt, ich will auch nicht so sein, wie er mich völlig berechtigt wahrnimmt, auch nicht manchmal, auch nicht ~bloß~ den einen (I wish, sind halt inzwischen 3) Tag im Monat. Da muss sich was ändern, aber das muss Chemie regeln, das schaffe ich nicht allein durch guten Willen, ich hab’s versucht.

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Ich habe den Punkt an meiner Schulter gefunden, der weh tut. Er ist direkt auf dem Schulterblatt. Inzwischen ist mein Daumen auch noch taub. Keine (!!!) Ratschläge bitte, ich habe bereits einen Arzttermin. Auch dafür.

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Körper fühlt sich grad mehr an wie Baustelle.

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*hatten wir ja beim letzten Mal, da hieß es dann „Ja also wenn Sie jetzt hier wären…!“

Tag 1456 – Aktives Weglesen.

Erinnern Sie sich an unseren Gemeinschaftsbauernhof und die, äh, interessanten Thesen zu konventionell angebautem Gemüse und dessen Einfluss auf das Immunsystem? Wir haben da so ne Facebook-Gruppe (geschlossen) und da wurde heute angekündigt, dass man ab jetzt da Sauerteigbrote von einem wohl recht bekannten Biobäcker kaufen kann. Diese Brote sind ausgesprochen hübsch, deshalb blieb ich bei dem Beitrag hängen. Da sind Ären und Blumen und so drauf, ich schätze, das sind geschliffene Vollholz-Gärkörbchen, in die diese Muster geritzt sind, dann mehlt man die aus und bürstet das Mehl überall außer dem „geprägten“ weg? Schwer zu beschreiben und ich rate ja hier auch nur wild rum. Jedenfalls überaus hübsche Brote. Ok, es gibt erstmal „Emmer, Dinkel und Einkorn“ und da bin ich direkt schon wieder raus, aber halt so hübsch. Aber dann folgender Kommentar samt Antwort:

„Hei, sind die ganz ohne Hefe gebacken?“ – „Die sind nicht glutenfrei.“

Kurz war mir nach rumpampen, aber ich setzte mich dann doch auf meine Finger (der Salat ist ja sehr lecker und meine Zuckerschoten sind nicht wirklich was geworden und ¡3 kg Himbeeren!). Jetzt pampe ich halt hier, in meinem eigenen Raum. Aber wo anfangen?

  • Emmer, Einkorn? Dieser Aberglaube, dass alte Getreidesorten viel besser sind als Weizen? Solange die alten Sorten nicht in Wüsten wachsen, die wir in 15-20 Jahren in Europa haben werden, bevorzuge ich fürs erste die hochgezüchteten, ertragreichen und krankheitsresistenten Sorten. Und wenn wir die Wüsten haben, erst recht, weil irgendwo muss das Essen ja herkommen, bei drastisch reduzierter Fläche.
  • Hefe. Was ist nun schon wieder falsch an Hefe? Sauerteig enthält zudem wilde Hefen. Die machen einen guten Teil des Triebs und die Brote sehen gut aufgegangen aus, also… duh?
  • WAS HAT HEFE MIT GLUTEN ZU TUN? Genau. Gar nix.

Ich muss diese Gruppe mehr ignorieren, das ist nicht gut für meine Nerven.

Oder vielleicht ist schon wieder PMS? Ich weiß es ja auch nicht.