Tag 1827 – Endlich wieder Blasen an den Füßen.

Herr Rabe musste heute alleine trainieren, denn ich war fremdsporteln. Meine Freundin M. (schon wieder ne M. Hmm also für die Referenz: die Nähmutter) hat organisiert, dass der Papa eines weiteren Kindergartenfreundes von Pippi und auch I. während der Sommerferien ein kleines Grüppchen Ex-Tanz-Mütter unterrichtet. Bei ihr zu Hause. Gestern lud sie mich dazu ein, ich guckte ein Video an, es sah beim groben Drübergucken ohne Ton aus wie HipHop, ich dachte „scheiß drauf, Hauptsache Tanzen“ und sagte zu.

Und so hatte ich dann etwas unvorbereitet eine Stunde in zeitgenössischem afrikanischen Tanz. Nix HipHop. (Was gut war, HipHop hab ich zuletzt vor mindestens 15 Jahren getanzt.) Es war richtig gut und sau anstrengend, der Lehrer hat ein ordentliches Tempo vorgelegt und die Musik wurde immer schneller. Die Musik hat mir auch sehr gut gefallen, aktuelle afrikanische Club-Musik kannte ich noch nicht, macht aber Spaß. Ich würde mich sonst wohl eher nicht zu afrikanischem Tanz anmelden, weil ich ganz schreckliche Cringe-Gefühle beim Gedanken an kalkweiße Nordeuropäer*Innen in erdfarbenen Gewändern, die sich zu Trommelmusik wiegen, kriege. (Diese Sorge ist nicht unbegründet, ich habe da viel Schlimmes gesehen, als ich noch deutlich aktiver getanzt habe. Da kannte ich den Ausdruck kulturelle Aneignung noch nicht, aber das hat wohl das Fremdschämen ausgelöst.) Heute waren aber keine erdfarbenen Gewänder zu sehen, nur schwitzende Mittdreißigerinnen und ein gut gelaunter und sehr professioneller und auch schwitzender Tanzlehrer, der uns Ex-Ballerinas geduldig sozusagen immer tiefer in den Boden drückte. Mit guter Laune und ohne Erbarmen. Kurz was trinken und dann nochmal und nochmal und nochmal. Der Schweiß lief, aber nochmal und nochmal und so lange bis die Choreografie sitzt und dann noch mal so lange bis die Konzentration zu sehr nachlässt und man wieder anfängt, sich zu vertun. Dann kurz was anderes zum Hirn auflockern und dann noch drei mal. So muss ein gutes Tanztraining sein.

Ich hab sicher 2 Liter Wasser ausgeschwitzt, laut Uhr 497 kCal verbrannt, mir an jedem großen Zeh eine fette Blase geholt und habe eine Stunde lang zwar sehr viel geschnauft, aber auch fast durchgehend gegrinst. Herrje, wie mir das Tanzen fehlt. Herrje, wie albern glücklich mich das macht.

(Netter Nebeneffekt: bis auf die Blasen tut mir endlich mal wieder NICHTS weh. Einmal alles durchgeschüttelt.)

Hach ja. Vielleicht sollte ich mich doch in der Tanzschule anmelden. Dann kann ich halt die Hälfte der Termine nicht. An der anderen Hälfte hab ich aber Spaß.

2 Gedanken zu “Tag 1827 – Endlich wieder Blasen an den Füßen.

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