Tag 1841 – Normalitätssehnsucht.

Corona soll vorbei sein.

Ich möchte ohne schlechtes Gewissen zum Tanzen gehen können. In einem geschlossenen Raum, mit anderen Leuten. Es hat mir gefehlt und selbst wenn es „nur“ HipHop ist, hat es heute unheimlich gut getan.

Aber eigentlich kann man das nicht verantworten. [Sehen Sie auch den sprachlichen Kniff, mit dem ich mich von dieser Entscheidung distanziere? Also gut. Eigentlich kann ich das nicht verantworten.]

Andererseits haben die norwegischen Behörden nichts dagegen. Weil wir ja Hände waschen.

Die norwegischen Behörden gehen von Tröpfchen- und Schmierinfektion aus und dann müssen nur alle, die husten zu hause bleiben und alles ist super. Aerosole gibt’s hier nicht, also stecken asymptomatisch Infizierte nicht über ihre ausgeatmete Luft ohne größere Tröpfchen andere an. Hände desinfizieren reicht.

Ich will das alles gar nicht wissen. Ich will nicht selber diese Entscheidungen treffen müssen. Ich will keine seitenlangen Erklärungen an Hersteller schicken müssen, dass wir zwar zur Inspektion kommen aber dies und das und jenes nicht/extra viel/anders machen werden und sie sich bittedanke auch danach zu richten haben.

Abgesagte Veranstaltungen, Homeoffice-Chaos, Kinder, die sich selbst in die Übelkeit schielen (fragen Sie nicht!) und nach Hause geschickt werden. Leute die eine schräg angucken, wenn man im Laden Maske trägt, Leute, die eine entsetzt angucken weil man draußen auf der Blumenwiese (Pollen?) mit 10 Metern Abstand zu allen plötzlich niesen muss. Reisebeschränkungen, Verbote, Gebote, Politiker*Innen, die sich schwammig ausdrücken und unlogisch verhalten. All die Unlogik. Entscheidungen, Entscheidungen, Entscheidungen. Basierend auf dünnen, sich widersprechenden, unvollständigen Informationen.

Ich bin Corona-müde.

3 Gedanken zu “Tag 1841 – Normalitätssehnsucht.

  1. Wer nicht? Und man wusste die Unbeschwertheit, die man noch vor sechs Monaten hatte, gar nicht zu schätzen. Das macht mich ein bisschen wehmütig. Mit wieviel Genuss hätte man alltägliche Dinge machen können, wenn man geahnt hätte, was da kommt…

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