Tag 1981 – So wie Muffin.

Herr Rabe, der gesagt hat, dass ich das ruhig schreiben darf, ist bald steril. So ca. zu meinem Geburtstag muss er noch mal eine Probe abgeben, dann wird geschaut, ob wirklich keine Spermien mehr ihren Weg durch die durchtrennten und verschweißten Samenleiter finden und dann dürfen wir offiziell und ohne Angst haben zu müssen, dass wir demnächst wieder die Nächte schuckelnd und summend verbringen, auf Barrieremethoden zur Verhütung verzichten. Die Entscheidung dafür, das Verhütungsthema so zu lösen, ist lange gereift und die hat Herr Rabe getroffen, mit mir zusammen natürlich. Nachdem Herr Rabe gesehen hat, wie schlecht es mir mit hormoneller Verhütung geht, und dass auch die Pille danach echt keine Smarties sind, fiel die Entscheidung vielleicht nicht leicht, aber leichter. (Ja, wir wissen, dass das nicht vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützt.)

Herr Rabe sagt auch, man muss da mehr drüber reden und dass es gar nicht schlimm war. Desinfizieren auf frisch rasierter Haut war wohl unangenehm, sowie das Ertasten und anschließende Festklemmen der Samenleiter von außen. Gesehen hat er nix, da war ein Tuch vor. Örtliche Betäubung per Spritze und zehn Minuten später konnte er mit dickem Pflaster auf jeder Seite und einem Gang wie ein Kleinkind mit voller Windel die Klinik verlassen. Gestern nahm er eine Paracetamol am Nachmittag und eine vorm Schlafen gehen, heute Abend fühlte er sich schon weniger gehemmt als heute morgen, er läuft schon wieder fast normal und morgen darf er auch wieder duschen (und die Pflaster entfernen), insofern scheint alles zu laufen, wie es soll. Geblutet hat es bisher nicht (sehr gut, stelle ich mir gruselig vor).

Als wir Michel, der wissen wollte, warum wir alle morgens zusammen losfahren, davon erzählten, gab es erst wieder viel Gekicher (weil hihi, Babies kriegen, hihi) und dann fragte er: „Wie bei Muffin?“. Als ich dann erklärte, dass bei Muffin ja die ganzen Hoden entfernt wurden und bei Herrn Rabe das nicht so sein wird, bat er mich kichernd und knallrot, nicht immer „solche Wörter“ zu sagen. Hihi, Hoden.

Trotzdem musste ich danach auch sehr kichern, weil ich in meiner Vorstellung von einer Krankenpflegerin einen sehr druffen Herrn Rabe in die Hand gedrückt bekäme, mit den Worten „er hat schon ein bisschen angefangen, in der Kiste rumzukrabbeln“. Wie bei Muffin halt.

Leider darf aber Herr Rabe wegen frischer Schnitte in der Leistengegend nicht schwer heben, noch so zwei Wochen wohl. Und heute kam unsere Ikea-Lieferung am Abholterminal an. Das Liefern ans Abholterminal kostet das gleiche wie Click and Collect, nur dass ich nicht eine Stunde pro Weg fahre, sondern 15 Minuten, das ist also sehr praktisch. Zur Zeit besonders, weil ich nicht in einen Laden mit vielen Menschen muss, sondern zu dem Terminal mit 1 Person. Was halt ungünstig war: wir haben sehr viel bestellt. Und das kam alles auf einer Palette. Mit den großen und schweren Paketen ganz unten auf der Palette, begraben von mittelgroßen und mittelschweren Paketen. Erst dachte ich, ich bekäme die zwei langen, schweren Schrankteile bestimmt am Ende noch seitlich ins Auto geschoben, aber als ich schnaufend endlich eines dieser langen Schrankteile im Auto hatte (nach all dem anderen Kram), ging der Kofferraum nicht mehr zu. Gnah. Also alles wieder raus und komplett umschichten, die langen Teile nach ganz unten, die kürzeren oben drauf. Ich weiß nicht, ob er Langeweile oder Mitleid mit mir hatte, aber beim wieder Einräumen des Autos half mir der Terminalmitarbeiter und nur deshalb dauerte die Abholaktion auch „nur“ eine halbe Stunde. „Da geht echt viel rein, in so nem Tesla!“, sagte der Terminalmitarbeiter und „schöne Weihnachten!“ und dann war ich auf dem Rückweg…

… und musste den ganzen Kram ja wieder aus dem Auto kriegen, allein. Hurra.

Jetzt gleicht unser Haus endgültig einem Möbelhaus, inklusive Gebrauchtabteilung. Überall eingepackte Möbel (unser Stapelregal fürs Arbeitszimmer kam auch heute, in elf Paketen) und überall die alten Stauraummöbel, die wir noch loswerden müssen (bloß wie?).

Sport brauche ich heute auch nicht mehr.

3 Gedanken zu “Tag 1981 – So wie Muffin.

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