Michel hatte keine Lust auf Schwimmen, also fuhr ich mit Pippi alleine ins Schwimmbad. Und das war super. Ein Kind ist so viel weniger betreuungsintensiv als zwei! Pippi war natürlich bester Dinge und erzählte auch gleich der Frau an der Kasse, dass wir jetzt schwimmen gehen und aaaaaalle Sachen in der Tüte haben. Joa, alle, bis auf das Mäppchen mit den Geldkarten. Also ging ich noch mal zurück zum Auto, aber Pippi ist ja schon so groß, dass sie kurz allein warten kann. Dann labert sie eben die Kassenfrau voll. Ich guckte noch kurz bei den Badesachen, ich suche ja schon lange nach einem Sportbadeanzug und – kaufte spontan einen! Juhu. Dann gingen wir uns umziehen, Pippi konstant erzählend und duschen, Pippi weiter erzählend. In Norwegen ist es ja so, dass man vor dem Schwimmen nackt duscht, mit Einseifen und Haare waschen, und seien wir mal ehrlich – das macht auch viel mehr Sinn als was ich in meiner Kindheit gelernt und betrieben habe. Pippi wäscht inzwischen ganz selbst ihre Haare und auch den Körper recht ordentlich. Die Zwergmaus. Danach versuchten wir, unsere nassen Körper in trockene Badesachen zu zwängen, was etwas herausfordernd war. Und was Pippi natürlich kommentierte, sowie ungefähr alles, was an ihrem und meinem Körper unterschiedlich ist. Das ganze Schwimmbad weiß jetzt darüber Bescheid, was das genau ist.
Dann gingen wir ins Wasser und man soll ja seine Kinder nicht vergleichen. Ähäm.
Pippis Lieblingsspiel im tieferen Nichtschwimmerbecken ist, irgendwo hin zu tauchen oder mit Bienchen umgeschnallt ein paar Brustschwimmzüge zu machen. Oder an meinem Hals hängend durchs Wasser geschleppt werden. Ihr Lieblingsspiel im Kleinkinder-Plantschbecken ist, quietschend vor mir wegzurennen und „Kitzelmonster!“ zu schreien, damit ich sie kitzele. Oder irgendwo hin tauchen. Oder die putzigste „Kanonenkugel*“ aller Zeiten machen, die einfach gar nicht spritzt, weil sie so klein ist.
Am Schluss musste natürlich noch gerutscht werden, aber ich hatte keine Lust, also rutschte Pippi ganz allein. Ja, drei mal, laut quietschend, ganz allein die Treppe hoch und die große Rutsche runter.
Sie werden wirklich sehr schnell groß, die Kinder. Dieses hier kann schon fast schwimmen und ganz alleine rutschen.
Hach ja, das hat richtig Spaß gemacht, vor allem, seit Ewigkeiten mal wieder ein paar Stunden ganz allein mit Pippi zu haben, der großen kleinen Maus. Die ist genau so ne Wasserratte wie ich, glaube ich. Hach, hach.
(Danach gingen wir Tiefkühlpizza kaufen. Nach fast elf Monaten Pandemie bin ich soweit, dass ich im Onesie einkaufen gehe. Auf dem Band drei Tiefkühlpizzen, ein Sixpack Weihnachtsbier, drei Paprika und eine Gurke. Judgy Twittermenschen gonna hate this.)
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*Arschbombe
Ach wie schön, ich habe es euch so gewünscht! Und der Einkauf ist doch toll, genau richtig für alles Drumherum. Geht mal schnell und ist neben warm/wärmend und den Magen füllend auch noch bunt und Gemüse gesund (oh, ein Reim, ein Reim!):
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Kann meiner Vorschreiberin nur recht geben, klingt nach einem rundum tollen Tag mit „Rabendamen-Qualitytime“ 😃 (inklusive Einkauf, der das perfekt abgerundet hat! BTW: ist die allgemeine Lieblings-Tiefkühlpizza in Norwegen immer noch die „Pizza Grandiosa? Nur so aus Neugier… 😉)
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Oh wie schön das klingt – und Neid auf‘s Schwimmen gehen.
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