Tag 2089 – Streichen und Kultur.

Das Schlafzimmer ist fertig gestrichen. Der Schrank kann dann jetzt bitte langsam mal kommen.

Vor dem Streichen, zwischen den Arbeitsschritten und zum Teil auch während des Streichens war hier heute Kultur-Tag, mit zwei mal Impro-Theater (selbst gekaufte Karten) und gestreamtem modernen Ballett. Eines der Kinder fand die Kinder-Vorstellung Impro-Theater gut, nicht das, das ich erwartet hätte. (Schön war allerdings die Reaktion auf „Was denkt ihr, was euer Spielzeug macht, wenn ihr nicht da seid?“ – „Ich benutze kein Spielzeug.“ – „Lego?“ – „Das ist kein Spielzeug.“ – „Was macht denn Bunti, wenn du in der Schule bist?“ – „Schlafen.“ und dann schrieb er „slafen“ in den Chat. [s-l bildet im Norwegischen einen sch-Diphtong, Anm. d. Red.] Er schrieb auch „Measvainsn“, auf die Frage, was für Haustiere Leute denn so haben. Es ist so niedlich!) Ich fand alles gut. Boléro besser als Faun. Modernes Ballett muss man mögen, hautfarbene Unterwäsche (und sonst nix an) ftw und so, immerhin schreit niemand, das ist ja mein zeitgenössischer-Tanz-Bullshit-Bingo-Joker schlechthin. Impro muss man halt auch mögen, ich erwähnte es bereits.

Ich würde für so Streams aus der Oper ja auch bezahlen, immerhin war ich ja auch im Kino und hab da einen Ballett-Stream geguckt. Für so Leute wie uns, die ein bisschen weiter außerhalb wohnen und nach einer Theatervorstellung noch eine Stunde nach Hause gondeln müssen und/oder nicht unbedingt Babysitter haben, wäre das auch Post-Pandemie eine gute Sache, die uns mehr Kulturteilhabe ermöglichen würde. Für Leute, die gerne Theatervorstellungen (oder Oper oder Ballett oder ein klassisches Konzert oder… sowas eben) sehen würden, aber ungern unter Leuten sind oder sich vielleicht auch einfach dort aus verschiedenen Gründen fehl am Platz und unwohl fühlen, wäre es sowieso gut. Mehr Kultur-Streaming zu okayen Preisen, bitte.

Jetzt werde ich bestimmt geschlachtet, weil es natürlich GANZ WAS ANDERES ist, im Opernhaus selbst ne Oper zu hören. Es ist aber halt auch ziemlich elitär wenig inklusiv, das so zu sagen und noch viel elitärer 50€ Aufwärts für das total besondere Erlebnis zu verlangen. (Plus Anfahrt, plus Babysitter, wenn wir zu zweit gehen, können Sie sich ausrechnen, was so ein Abend uns kosten würde. Plus sich schräg angeguckt fühlen, weil was zieht man überhaupt an in so ner Oper? ~Unbezahlbar!~)

4 Gedanken zu “Tag 2089 – Streichen und Kultur.

  1. Penelope schreibt:

    Eine kurzer Einwurf zum Thema „was zieht man in der Oper an“, von einer, die dort viel Zeit verbringt und das auch im Real Life oft gefragt wird:

    Bitte ziehen Sie das an, worin Sie sich wohl fühlen. Vielleicht keine Sweatpants, aber wahrscheinlich werden Sie selbst in diesen weniger vom Durchschnitt abweichen als in Frack/bodenlangem Abendkleid ;). In Deutschland gehen die meisten Leute (vor allem die unter 60) in Business Casual, man sieht ungefähr genauso viele Jeans wie High Heels. Wer auch mal sein rotes Cocktailkleid ausführen mag, darf natürlich gerne, aber das machen echt nicht alle.

    (Geld, Zeit, Anreise, Babysitter…. sind natürlich reale Barrieren. Ganz klar. Aber wegen der Kleiderfrage muss man sich keine zu großen Sorgen machen.)

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  2. M.M. schreibt:

    Bisschen spät, aber: ist ein Frikativ (noch genauer: ein postalveolarer, zudem stimmlos) und keinesfalls ein Diphthong (definiert als aus zwei Vokalen bestehender Doppellaut innerhalb einer Silbe).

    Mit kollegialem Nerd-Gruß!

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    • M.M. schreibt:

      Haha, und das Fomular hat meine Graphemklammern missverstanden und das Graphem sch nach „aber:“ gelöscht. (Die spitzen Klammern um sch sind gedanklich zu ergänzen. Das schaffen wir.) (Spitzen bitte nach außen denken.)

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