Herr Rabe befindet sich dieses Wochenende auf einem Field Trip mit seiner Arbeit, sie machen lauter Sachen, die reiche Boomer jung gebliebene, erfolgreiche Geschäftsleute gut und hip finden, wir Rafting und auf Berge steigen. Michel hofft, dass sich Herr Rabe dabei keinen Fuß bricht, das hoffen wir natürlich alle. Mein Kollege bezeichnete mich deshalb heute als „Graswitwe“ und es dauerte ein bisschen, bis ich schnallte, dass das wohl das norwegische Wort für Strohwitwe sein muss. Dann scherzten wir ein bisschen vorfeierabendlich herum und ich dachte im Nachhinein noch darüber nach und bleibe dabei, was ich ihm sagte: im Vergleich zu vielen Müttern, die ich kenne, wird mein (großes) Bedürfnis nach Alleinzeit hier eigentlich schon recht gut respektiert, deshalb bin ich auch nicht „froh“ dass Herr Rabe aus dem Haus ist. Ich freue mich für ihn, dass er raus kommt und Boomerdinge tut, und ich schaukele das hier zu Hause schon, aber ich freue mich nicht über mehr Alleinzeit. Herr Rabe nervt ja nicht.
Wo das gesagt ist, muss ich aber wenigstens erwähnen, dass ich „mein“ Bett, in dem ich theoretisch ja heute Nacht total viel Platz hätte, mit zwei Kindern und einem halben Zoo aus Kuscheltieren teile. Das hat Gründe, die viel mit sehr müden Kindern und Dingen, die anders sind als immer, zu tun haben, aber so richtig mega begeistert bin ich darüber nicht. Jetzt gerade hat Pippi Herrn Rabes Hälfte vom Bett, während Michel halb auf mir und halb auf seinem riesigen Kuscheltier „Bunti“ liegt.
Aber was soll‘s. Ich bin ab Sonntag sechs Nächte in einem Hotel und da sind keine anderen Menschen in meinem Bett, da kann ich nach- und vorschlafen.
Als unsere Kinder noch klein waren ( drei Kinder a 4,5, 6) hat mich die Alleinzeit immer sehr ermüdet. Mein damaliger Mann ist Musiker und war an Feiertagen und Wochenenden oft aushäusig. Alleinzeit fand ich zunehmend superanstrengend
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