Heute war Ballett, wir waren wieder nur zu viert. Beim warm machen knackte was in meinem linken Fußgelenk und danach zwirbelte es bei unbedachter Belastung immer mal wieder, als wäre irgendwas verklemmt. Insofern ließ ich es ruhig angehen und konzentrierte mich lieber auf sehr bewusste Bewegungen, das ist sowieso gut, egal was man macht. Allerdings bin ich nicht gut genug, als dass sich bei großer Konzentration auf die Fußgelenke nicht sofort anderswo Seltsamkeiten einschleichen würden, wie hängende Hände oder ein Kopf, der sich ums Verrecken nicht mitdrehen will. Naja. Nächste Woche ziehe ich wieder die extra dicken Wollsocken an, damit die Fußgelenke auf jeden Fall nicht eiskalt sind, wenn wir anfangen. Oder ich hab Omicron. Wer weiß.
Morgen fahre ich ins Büro. Vielleicht denke ich ja dran, Fotos von der Trostlosigkeit des langsam leerer werdenden Großraumbüros zu machen. Unser free seating wird wohl bald beginnen und überall verschwinden die persönlichen Dinge. Ich selbst habe keine Dinge von zu Hause an meinem Arbeitsplatz, keine Kinderfotos, keine gemalten Bilder, keine Ü-Ei-Figurensammlung und keine Topfpflanze, aber es stört mich auch bei anderen nicht, die das haben, im Gegenteil. Aber weiße Tische mit grauen Trennwänden, weißen Schränken, schwarzen Bildschirmen und schwarzen Stühlen, Reihe an Reihe, erinnert an Galeere. Mein persönliches Grauen, nur getoppt von der Vorstellung, dass um mich rum dann auch noch vier Leute in drei verschiedenen Teams-Meetings sitzen und in ihre Headsetmikrofone labern.
Insofern muss ich mich noch darauf vorbereiten, morgen und vor allem in Zukunft in das immer unpersönlichere Büro zu fahren. Die physische Zusammenarbeit muss das wett machen, sonst lockt mich in Zukunft da nicht vieles hin.
Wir sind doch keine Ameisen.
Sind wir das nicht? Oh, manchmal denke ich, dass wir noch besser sind im Ameisensein als sie selbst…GlG
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