Tag 2307 – Die hochgezogene Augenbraue.

Michel sprang heute herum wie ein Flummi, es geht ihm definitiv besser und die mangelnde Auslastung wird überdeutlich spürbar. Er macht dann auch alle möglichen Geräusche, immer. Danken wir einfach den Noise cancelling Kopfhörern dafür, dass wir ihn heute nicht an die Wand getackert haben.

Am Freitag sollen wir uns eineinhalb Stunden lang unser neues free seating präsentieren lassen. Ich glaube, die haben Lack gesoffen, anderthalb Stunden? Aber was mir dabei einfällt: ich habe heute aus dem Intranet ein Bild heruntergeladen, das uns Angestellten das Konzept „Feste Basis und empty desk“ schmackhaft machen soll. Schauen Sie einfach selbst.

Hygge, koselig, nordisches Design!

Ich bin irritiert davon, dass die Bildschirme fehlen. Wir haben eigentlich Bildschirme. Sie haben sich außerdem offenbar Mühe gegeben, wenigstens zwei gleiche Stühle zu finden. Die Ausziehtürme bleiben stehen, auch wenn wir sie nicht benutzen, weil zwar zusammen arbeiten und Kommunikation fördern sollen, aber bitte ohne direkten Blickkontakt. Außerdem fehlen im Bild die Spuckschütze zwischen den sich gegenüberliegenden Tischen. Die dienen dazu, den Abstand zwischen diesen Tischen von ca. 80 cm auf einen Meter zu erhöhen. Plexiglas krümmt bekanntermaßen im Arbeitskontext das Raum-Zeit-Kontinuum.

Ich glaube, so Architekturpsychologen (das ist ein Ding, habe ich neulich gelernt) würden instantan in Tränen ausbrechen. Ich hab aber beschlossen, keine Energie darauf zu verwenden, mich drüber aufzuregen.

P.S. Wir haben ne Stelle offen, aber bitte überrennt uns jetzt nicht alle wegen unseren attraktiven Büroräumen.

4 Gedanken zu “Tag 2307 – Die hochgezogene Augenbraue.

  1. K. schreibt:

    Immerhin mit Fenstern. Die weißen Wände wirken klinisch und steril, ich würde mich da nicht wohlfühlen. Aber vielleicht müssen Sie da ja in Zukunft nur noch zwei Tage die Woche hin.

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  2. Sunni schreibt:

    Oh, das wirkt wirklich hygge. So nett hatte ich es mir gar nicht gedacht. – Menschen, die ständig Geräusche machen, sind manchmal wirklich schwer zu ertragen. Dieses Bedürfnis konnte ich mir noch nie erklären.

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  3. Kobold schreibt:

    dein Sarkasmus ist köstlich!!!!!!!!!!!!!!! großes DANKE dafür. Ich lese von euch so gern. Das ist fast täglich (seit drei Jahren, uiuiuiui) wie Freunde treffen mit denen ich zwanglos, also „wie mir der Schnabel gewachsen ist“ quatschen kann.

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