Draußen riecht es nach Frühling. Endlich. Ja, das ist sicher auch wieder irgendsoeine unromantische Sache wie sterbende Grashalme oder irgendwelche Bakterien, aber ich finde es schön. Heute habe ich auch die ersten Blümchen entdeckt (blåveis, äh, Leberblümchen) und ein paar grüne Grashalme an besonders sonnigen Ecken. Morgens musste ich noch Eis kratzen, nach der Arbeit war es zu warm für ne Jacke und das Auto auf Sauna erwärmt.
Ich habe immer ein bisschen Angst, dass ich eines Dienstags beim Tanzen sitze und versuche, meinen Fuß in ein Schläppchen in Größe 33 zu stecken.

Aufstehen heute war ziemlich brutal und ich überlegte kurz, doch spontan einfach Homeoffice zu machen, weil ich dann noch ne Stunde hätte liegen bleiben können. Hab ich dann aber doch nicht. Arbeit war erst zäh und wurde dann besser, immerhin. Aber ich beobachte wieder genauso volle Züge wie vor der Pandemie. Auch der Pendlerparkplatz ist wieder voll und man muss schon vor sieben ziemlich weit hinten parken. Vielleicht ist „alle machen jetzt viel mehr Homeoffice“ nur Wunschdenken gewesen? Ich find‘s kacke, ehrlich gesagt. Können wir nicht mal das, was gut war, bewahren? Müssen wir echt zurück zu 2019, mit einem Spritzer Handdesinfektionsmittel hier und da? Ich möchte teilweises Homeoffice behalten, ich habe eigentlich keine große Lust, wieder zwei Vollzeitjobs, Kinder, Hobbies der Kinder, eigene Hobbies und pro Erwachsenem zwei Stunden pendeln JEDEN TAG unter einen Hut quetschen müssen. Es ist unnötig, das zu tun, das haben wir jetzt zwei Jahre lang gezeigt.
Aber eigentlich will ich mich heute nicht ärgern. Denn draußen riecht es nach Frühling.
Offenbar fällt es in allen Führungsebenen überall irre schwer, Gutes, das neu ist und sich als gut erwiesen hat – zumindestest für einen großen Teil der berufstätigen Bevölkerung, zu akzeptieren und daraus nutzbringende Schlüsse zu ziehen. Das Motto heißt „Alles wie immer, wenn auch schlimmer.“. GlG
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Ja, es ist wieder voll im ÖPNV, aber schon lange, zumindest in Hamburg… Bei uns im Betrieb beobachte ich, dass viele Menschen einfach nicht zu Hause arbeiten wollen oder können, inklusive mir: ein dreijähriges Kind mit Mamaphase/Autonomiephase macht die Wohnung nach der Kita zu einem unmöglichen Arbeitsplatz. Es hängt doch sehr von den Bedingungen zu Hause ab. Aber klar: ca 50 Prozent der Kolleginnen arbeiten NUR von zu Hause aus und würden das auch nicht mehr ändern. Zumindest bei uns verstehe ich aber, dass wieder in Präsenz gegangen wird: in der Politik ist das tatsächlich nicht unwichtig. Aber es zeichnet sich ab, dass kleinere Gremien auch weiterhin online tagen werden. Mal sehen. Ich bin auch weiterhin gerne im Büro :-)
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Ich war ja in den Homeoffice-Zeiten immer jede zweite Woche im Büro (weil es Sachen gibt, die man nur vor Ort machen KANN) und würde das gern so beibehalten. Derzeit verhandeln Gewerkschaft und AG über künftige Homeoffice-Möglichkeiten. Maximal 40% geistert durch den Raum, damit könnte ich gut leben. Der unmittelbare Chef sagt derzeit: MAXIMAL 30%, also 3 Tage in 2 Wochen. Nun gut, besser als nichts, aber es gibt SO VIEL, das ich prima von zu Hause machen kann, dass ich mir die reichlich 2 Stunden Arbeitsweg so oft wie irgendwie möglich sparen werde. Schaun wir mal. Diese Woche ist voraussichtlich meine letzte komplette Homeoffice-Woche in der aktuellen Pandemie-Welle, mal sehen, wie es ab Mai weiter geht und wie es sich entwickelt.
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