Sehen wir den Tatsachen ins Auge: das PMDS* ist wieder ausgeartet. Es ist nicht schön, das kann ich versprechen. Aus Verzweiflung nahm ich heute also zwei der SSRI**-Tabletten, die ich, in niedriger Dosis und nur in der zweiten Zyklushälfte, dagegen einnehme. Viel hilft viel, oder so.
Und siehe da: es half tatsächlich. Gegen Mittag war mein Energielevel halbwegs ok und ich erledigte gleich mal ein paar „schlechtes Gewissen“-Dinge, statt mich wegen deren nicht-Erledigung selbst runterzumachen. Dann arbeitete ich halbwegs konzentriert einen Haufen Arbeit weg und kann jetzt in die nächste Woche mit halbwegs überschaubarer To-Do-Liste starten. Abends fuhr ich sogar noch mit Pippi nach Jessheim, wir ließen uns beiden die Haare schneiden und ich holte eine Bestellung aus einem Buchhandel ab.
Nur Geige spielen hab ich nicht geschafft, aber auch das werfe ich mir nicht vor wie in den letzten Tagen.
Es ist wirklich magic, und für mich die Bestätigung, dass es nur das vermaledeite PMDS ist. Ich bin nicht depressiv, und ich muss auch nicht noch x Tage*** warten, um das bestätigt zu bekommen, weil mit der Blutung der ganze Spuk schlagartig vorbei ist. Uff.
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*premenstruelle dysphorische Störung, die bei mir große Gereiztheit abwechselnd mit großer Traurigkeit, Heißhunger auf Süßes, Wassereinlagerungen, Migräne und vollständige Antriebslosigkeit mit sich bringt. Das Konglomerat an Symptomen macht mich niedergeschlagen, depressiv und aggressiv und das jeden Monat bis zu 10 Tage lang. Deshalb nehme ich
**Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Inhibitoren, auch bekannt als Antidepressiva. Bei echten Depressionen wirken die erst nach mehreren Wochen. Bei PMDS wirken sie bei vielen Betroffenen aber sofort, das ist inzwischen klinisch bestätigt, aber warum das so ist, weiß man trotzdem noch nicht.
***leider scheint mein wunderbar regelmäßiger 28-Tage-Bilderbuchzyklus kaputt zu sein. Wenigstens weiß ich jetzt, dass das nicht an der Schilddrüse liegen kann.