Tag 2783 – Neid.

Jedes Jahr um diese Zeit habe ich einen Anfall von Neid. Nicht Missgunst, ne, das sind ja verschiedene Dinge, und Neid ist ja eigentlich meiner Meinung nach ein stark überstrapaziertes Wort (gerne nahezu reflexhaft verwendet als Reaktion auf Kritik), aber um diese Zeit, Jahr für Jahr, trifft es zu. Ich bin neidisch auf Frühling. Ich will auch Schneeglöckchen, Krokusse und Narzissen. Ich will grünes Gras und Knospen an den Bäumen. Social Media verraten mir, dass Deutschland all das schon hat und wir machen hier noch zwei Monate mit Schnee und Schneematsch und Eis und dann tauendem Schnee und tauendem Eis und da drunter totem, seit Monaten luftdicht versiegeltem Gras rum. Wissen Sie, wie das riecht, wenn das taut? Wenn nicht, seien Sie froh. Ich hatte mal nen Kurs über verschiedene Arten bakteriellen Stoffwechsels, darunter alle möglichen Gärungen. Buttersäuregärung, wie sie manche anaerobe Bakterien machen, war auch dabei. Anaerobe Bakterien finden Eisschichten auf Gras, wenn der Boden nicht mehr durchgefroren ist, total supi. Es ist nicht jedes Jahr schlimm, aber dieses Jahr bietet Oslo dafür beste Bedingungen. Und da riecht es eh schon oft schlimm, zum Beispiel bei Regen nach längerer Trockenheit, wenn in der Kanalisation die angetrockneten Reste aufgeweicht werden.

Damit Sie auch ein bisschen neidisch werden: wir hatten heute bestes Winterwetter. In den letzten Tagen gab es ein bisschen frischen Schnee, der die grauen Eishügel überpudert hat. Seitdem kann man auch wieder draußen herumlaufen, ohne bei jedem Schritt Angst haben zu müssen, sich die Haxen zu brechen. Dazu sind wenige Minusgrade, der Schnee bleibt also liegen und es herrscht strahlender Sonnenschein. Winterwonderland. Herrlich zum spazieren gehen und selbst ein bisschen Vitamin D Produzieren.

Wenn jetzt noch Krokusse… aber lassen wir das.

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