17. Mai haben wir alle gut überstanden. Michel ist 4 Stunden lang marschiert, ich habe (ungeplant) eine gefühlte Million Würstchen verkauft, die Sonne schien und es war nicht zu warm. Es hätte ein bisschen weniger windig sein können. Nachmittags haben wir noch lange bei den Nachbarn gesessen und gegrillt und gequatscht. Es wurde auch Whisky getrunken, von den männlichen Männern, die sich derweil über Motorräder unterhielten, während ihre Ehefrauen ein wenig mit den Augen rollten.
Jetzt liegen alle im Bett und das ist auch echt nötig.
Hipp Hipp Hurra!
In Norwegen ist der Nationalfeiertag offenbar ein wirklich wichtiges Ereignis, das von der Bevölkerung auch zu gemeinsamen Aktivitäten genutzt wird, ganz anders als in Deutschland (nach meiner Erfahrung).
Was mich interessieren würde: Fühlt sich der Tag jetzt als norwegische Staatsbürgerin anders an als in den Vorjahren?
Liebe Grüße von einer meist stillen, aber fast täglichen Leserin aus Norddeutschland.
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Ja, es ist wirklich ganz anders als in Deutschland und ich fand in den ersten Jahren das Fähnchen schwenken auch sehr sehr befremdlich. Inzwischen finde ich es nicht mehr so schlimm, es gehört halt dazu und wer hier die Norwegenflagge am Haus hängen hat (an bestimmten Tagen, dem eigenen Geburtstag oder dem des Königs zum Beispiel, unsere Nachbarn flaggen auch am 1. Mai, am 8. Mai flaggen viele, usw.) ist nicht deshalb automatisch nationalistischer gesinnt als sein Nachbar. Mir ist inzwischen sogar ein bisschen peinlich, dass ich die norwegische Nationalhymne nicht kann…
Ein bisschen anders ist es schon, jetzt Norwegerin zu sein. Ich gebe aber weiter sehr drauf acht, vor allem den anderen Einwanderern am 17. Mai zu gratulieren – das ist hier die gängige Begrüßung am 17. Mai und ich finde, besonders die, die hier ganz aus freien Stücken leben und sich dafür gezielt entschieden haben, können sich dafür gegenseitig wirklich beglückwünschen. Es ist ein gutes Land zum drin leben.
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