Tag 3084 – Weshalb wir eigentlich kamen.

Grünkohl.

Echter, richtiger Grünkohl, mit Kartoffeln, die nach was schmecken, und Rauchenden und Kasseler (von Tieren, die ein gutes Leben gehabt haben). Dafür sind wir zu meinem Bielefelder Lieblingsrestaurant gegangen, und das ist es nicht nur, weil ich da in grauer Vorzeit mal gearbeitet habe und von der Wirtin immer noch gedrückt werde, wenn ich alle zwei Jahre mal vorbei komme, oder weil man da gerne auch mal unsere ehemaligen Nachbarn trifft, oder generell den halben Sigi. Aber wenn man mal wirklich guten Grünkohl (nur in der Saison) essen will, oder aber auch Schnitzel (mit Bratkartoffeln! BRATKARTOFFELN!) oder eine sehr anständige Pizza essen will, und dabei in einer sehr gemütlichen und freundschaftlichen Atmosphäre sitzen will, kann man sehr gut zum Koch gehen. Zum Nachtisch gibt es hausgemachtes Eis, falls das noch reinpasst (bei mir, nach dem Grünkohl, nicht).

Mit Essen wie bei Oma, in den Lokalen, die noch aussehen und riechen wie vor 15 Jahren, mit den selben Stammgästen, die auch damals schon da waren, aus typischem Bielefelder Dreckswetter reingepurzelt und nachdem wir kurz meine Tante besucht hatten, hatte ich viele Gefühle auf einmal und wären die Kinder nicht permanent mit Streiten und wir mit Schlichten beschäftigt gewesen, hätte ich vielleicht tatsächlich ein Tränchen verdrückt. Es war schon ne gute Zeit da, warum sind wir noch mal weggezogen? Hmm.

Irgendwann mache ich auch so was auf. Einen Ort mit ehrlichem Essen, guten Getränken und netten Leuten (mir, erstmal), wo man nur sich selbst mitbringen muss. Vielleicht nicht in unserem Kaff, selbst mit den treuesten Stammkunden braucht man für sowas wohl Laufkundschaft. Und vielleicht erst mal reich werden/Zeit haben/Nerven haben/sich trauen. Aber dann!

2 Gedanken zu “Tag 3084 – Weshalb wir eigentlich kamen.

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