Tag 3156 – Immer noch Winter.

Ich bin wieder zu Hause. Es war eigentlich ganz schön, und von mir während wir dort waren total unterschätzt, mal drei Tage lang keinen Schnee zu sehen. Hier liegt er immer noch, in immer dreckiger werdenden Haufen an der Straße und weiterhin weiß in den Gärten und auf den Feldern. Ich kann ihn nicht mehr sehen, um ehrlich zu sein, in keiner Form. Es soll jetzt bitte Frühling sein.

Auf dem Weg, am Flughafen in Oslo, habe ich mir spontan die Haare schneiden lassen. Endlich! Das letzte Mal war vor Weihnachten, aber aus Gründen habe ich das dann immer weiter rausgeschoben, und sah jetzt am Ende wirklich aus wie ein Schaf. Es war so schlimm und meine Prokrastination diesbezüglich so mich selbst nervend, dass ich letztes Wochenende ernsthaft in Erwägung gezogen habe, meine Haare einfach wieder auf 9-12 mm runter zu rasieren. Der Drop-In-Friseur am Flughafen war sehr nett, für meinen Geschmack ein bisschen sehr gesprächig, aber hat mir in den 15 Minuten einen top Haarschnitt verpasst. Zu Hause musste ich aber dann erst mal die ganzen Härchen wegduschen. Zu dem Friseur würde ich wieder gehen, es ist ja nicht so als hätte ich nicht auch eine smalltalkende Friseurkundin in meinem Persönlichkeits-Repertoire. Nach drei Tagen Inspektion muss ich die am wenigsten aufgesetzte Persönlichkeit eh erst wieder ausgraben. Und bei jemandem, der Haare schneidet ist ja das Resultat das Wichtigste.

Nachdem ich die Kinder ins Bett bugsiert hatte (beide, weil Herr Rabe Bandprobe hat), habe ich Geige gespielt, das war sehr schön. Jetzt freue ich mich auf schlafen im eigenen Bett und ohne laute Ventilation (die ich nicht abstellen konnte, genau wie die Kollegin, die sich auch bei mir darüber beklagte. Wenigstens bin ich nicht alleine etwas seltsam).

Ein Gedanke zu “Tag 3156 – Immer noch Winter.

  1. Avatar von Wischmop Wischmop schreibt:

    mittlerweile gehe ich davon aus, dass sehr viele von uns seltsam sind, aber für einen selber ist es normal, man thematisiert es also nicht und bemerkt deshalb nicht, dass es anderen nicht so geht.

    Beispiel: Ich sitze im Sprachkurs und kann mich nicht mehr richtig konzentrieren, weil draußen auf dem Gang ein Handy bimmelt. Nach einer gefühlten Ewigkeit gebe ich einen Kommentar dazu ab – die anderen Personen im Raum haben das Klingeln nicht mal bemerkt!!!

    Ich bin nach Einkäufen oder nach einem Aufenthalt im überfüllten Wartezimmer, wo alle durcheinander reden, einfach nur durch. Mich stresst der Verkehrslärm und seit gefühlt die Hälfte aller Autos dauernd Lärm machen ( Rückfahrwarner, Piepsen weil Rückwärtsgang eingelegt, Tür ist auf, Licht ist an, Schlüssel steckt noch, verriegelt, entriegelt ), habe ich bis zum Mittag meistens schon Kopfschmerzen.

    Dauernde Ventilationsgeräusche würde ich in einem Schlafzimmer auch nicht wollen.

    Viele Grüße aus dem schon sehr frühlingshaften Süddeutschland.

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