Tag 3693 und 3694 – Taxi fahren und Rumhängen.

Außer Homeoffice nicht viel gewesen. Homeoffice war, weil ich gestern Michel zum Kieferorthopäden und danach Pippi und ihre Freundin zur Bandprobe fahren musste. Zwischendurch habe ich noch einen sehr Basic IT-Inspektionen-Kurs gemacht. Da habe ich jetzt nicht übermäßig viel gelernt und auch nichts Neues. Ich hoffe wirklich, dass der Kurs, für den ich in zwei Wochen nach Amsterdam fahre, besser ist.

Michels Kieferorthopäde hatte keine neuen Nachrichten. Alles sieht stabil aus, der Überbiss ist jetzt im Rahmen. Weiter die lose Klammer reduzieren. Weiter überlegen, ob wir, auf eigene Kosten, noch mehr machen wollen.

Bei der Arbeit sind weiter alle einigermaßen bekloppt. Aber die Medikamente gegen das PMDS wirken jetzt und dann will ich die wenigstens nicht mehr alle ständig erwürgen. Jedenfalls nicht, wenn ich zusätzlich im Homeoffice meine Ruhe hab. *

Wir haben heute das erste Mal seit… tja, fast drei Monaten? auf dem Sofa vor dem Fernseher gesessen. Den haben wir nämlich letztes Wochenende aufgehängt und Herr Rabe hat ihn heute angeschlossen. Und so saßen wir mit einem freitäglichen Bier und haben eine Folge Wednesday geguckt. Wir sind dermaßen hinten dran mit den wenigen Serien, die wir überhaupt verfolgen, es ist nahezu peinlich. Aber, was auch gut ist, das Sofa (das wir mit dem Haus gekauft haben) riecht nach einer Runde mit sehr viel Febreeze jetzt nicht mehr nach Katze. Katze riecht, wenn man gar keine Katze hat, übrigens sehr stark nach Käsefuß. Und wir wissen wieder, warum wir alle selbst ausgesuchten Sofas auch nach dem Kriterium „waschbarer Bezug“ ausgesucht haben. Wer macht denn bitte nicht waschbare Sofabezüge?

Ich finde, „Wir haben zwei Monate nach dem Umzug den Fernseher ausgepackt und aufgehängt“ illustriert sehr schön, wie es mit diesem Umzug bisher so lief.

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*und so viel Tee trinken kann, wie ich Lust habe, die 5 Meter in die Küche zu laufen, weil ich mir glaube ich irgendwo/irgendwie eine Blasenentzündung geholt habe. Die erste seit vielen, vielen Jahren, vielleicht sogar seit der Schwangerschaft mit Pippi? Da ich das früher und insbesondere in den Schwangerschaften wirklich ständig hatte, beschwere ich mich vorerst nicht, sondern trinke halt sehr viel FAK-Tee. Ein Mal in zehn Jahren kann da ja schon mal passieren.

Tag 3620 – Noch blöder.

Also, der Tag war arbeitstechnisch noch bescheidener als der gestern. Ich kann das nicht hier breittreten, aber ich bin sehr frustriert und bodenlos enttäuscht und auch ein bisschen entsetzt. Die Arbeit kann sich glücklich schätzen, dass ich doch manchmal sowas wie Impulskontrolle hab, weil heute hätte ich gerne einfach hingeschmissen. So einfach ist das. Es gibt Grenzen, was ich mit mir so machen lasse und eigentlich war die heute erreicht. Allein fürs Bleiben sollten sie mir ne Mitarbeiterin des Jahres-Plakette geben. Heute hätte ich mich auch echt gerne betrunken, Aber das ist echt kein gesundes Coping, also habe ich das gelassen. Wie ich sagte, Impulskontrolle. Aus Stahl.

Manchmal.

Abends bin ich deshalb wütend eine halbe Stunde joggen gegangen. Das wiederum fand mein Rücken untragbar und ist jetzt noch wütender als eh schon. Dr. Google sagt, Iliosakralgelenk. Blockiert oder verspannt oder so. Vielleicht beides. Ich hab versucht, es wegzudehnen und/oder wegzumassieren, indem ich auf dem Küchenfußboden meinen unteren Rücken/Becken hab kreisen lassen, aber es hat alles nichts gebracht und ich versuche es jetzt mit schlafen, hilft ja alles nichts. Allerdings könnten 4 Tage Festival plus Pride-Parade eine „interessante“ Erfahrung werden. Vielleicht gehe ich morgen noch bei der Apotheke vorbei oder frage den Hausarzt, ob er mir Schmerztabletten verschreiben kann. Sowohl verklemmt als auch verspannt wird sich vermutlich am besten durch Bewegung auflösen, aber dann muss die erst mal möglich sein, ne?

Aua. Aber gut, jetzt drei Tage frei zu haben. Die Arbeit und die Chefinnen können mich die nächsten Tage einfach mal gepflegt am Piiieeep piiiieeepen.

Und mal LinkedIn updaten. Könnte eine gute Idee sein.

Tag 3612 und 3613 – Inspektionstunnel.

Eigentlich geht es sogar, aber erzählen darf ich ja eh nichts. Andeuten kann ich ja, dass die Firma nen riesigen Stein bei mir im Brett hat, weil sie nach ner dummen – sehr teuren – Entscheidung, komplett zurückgerudert ist, statt noch mehr Geld in einem hoffnungslosen Projekt zu versenken. Das machen die wenigsten, inklusive meines eigenen Arbeitgebers. Das Reiten toter Pferde ist sehr weit verbreitet. Die Firma hier hat tatsächlich sogar recht schnell eingesehen, dass das schicke neue Pferd mindestens im Koma liegt und dann doch ein langsames, altes Pferd besser ist als gar keins. Inzwischen ist das neue shiny Pferd tatsächlich komplett beerdigt. Ich kann das nicht genug loben, echt mal.

Was sonst geschah: Ich bin gestern morgen auf dem Weg zum Auto die Treppe runtergefallen und habe mir meinen kleinen Finger fies an der Wand aufgeschrappt. Da ist seither ein Blasenpflaster drauf (feuchte Okklusion ftw, aber eigentlich hatte ich auch in meinem Rucksack nichts anderes). Heute musste ich neue besorgen, hier ist zum Glück ein kleiner Supermarkt. Ansonsten ist hier literally gar nichts, selbst zum Essen muss man 30 Minuten fahren. „Es gibt die Tankstelle, die haben auch Burger… ja, ok und das Hotel halt.“ Das Hotelrestaurant ist nur leider sehr teuer, wir können uns schlicht nicht leisten, hier täglich zu essen.

Aaaaber das Hotel hat einen (leicht schäbigen) Fitnessraum. Gestern habe ich Krafttraining gemacht, heute Yoga. Letzteres, weil ich jetzt zwei Tage je 9 Stunden lang auf so Wartezimmerstühlen aus den 90ern gesessen habe und mein unterer Rücken sich darüber sehr eindrücklich beschwert. Man wird ja nicht jünger, ne?

Man kann hier auch sicher schön laufen gehen, das probiere ich morgen mal. Heute war ich mit dem Lieblingskollegen „nur“ spazieren.

Am allerliebsten würde ich aber grad zu Hause, denn Herr Rabe tut mir sehr leid, der muss das Haus ganz allein zur Visning morgen fertig kriegen. Wäre ich an seiner Stelle, hätte ich mir schon mindestens die Krätze an den Hals gewünscht, dafür, dass ich einfach so abdampfe und ihn damit allein lasse.

Tag 3578 – Alle Finger noch dran.

Pippi hat sich heute in der Schule so derbe an einer Glasscherbe von einem kaputten Bilderrahmen in den Finger geschnitten, dass es genäht werden musste. Ich bin zwar nicht weit weg, aber zu weit für schnell mal hin fahren und mit Pippi zum Arzt zum Nähen, also wurde Herr Rabes Tag auch komplett umgeschmissen. Michel hatte auch in der Schule nur mitbekommen, dass „das Kind, das sich verletzt hat“ Pippi war und war dann ganz besorgt. Insgesamt alles echt nicht so schon für alle Raben.

Nach der Betäubung war Pippi eigentlich ganz guter Dinge und es ist wohl wirklich nur ne Fleischwunde, aber sowas braucht man ja trotzdem nicht.

Tag 3519 – Mehr Gejammer.

Die zweite Gürtelroseimpfung ist drin und ich will wirklich keinen von Impfungen abhalten, deshalb sage ich lieber nur: tatsächlich Gürtelrose haben ist wesentlich schlimmer. Ich hatte noch keine, aber ich kenne mehrere Leute, die eine hatten und es hat ja auch Gründe, warum das hier „Höllenfeuer“ heißt. Disclaimer: dass ich in meinem Alter die Impfung schon bekommen habe, ist eine Kombination aus meinem Unwissen, dass die für meine Altersklasse gar nicht zugelassen ist, zum Zeitpunkt als ich um das Rezept bat (inzwischen weiß ich das sehr wohl) und meinem Hausarzt, der da sein freies Verschreibungsrecht ausgeübt hat.

Weil es noch ganz gut ging, als wir losfuhren, war ich trotzdem mit Herrn Rabe und Pippi im Kino, in Wicked. Das ist ein sehr toller Film, den man sich gut angucken kann. Es sind auch entspannend wenige Männer in dem Film. Wenn man Musicalfilme nicht mag, ist er aber trotzdem nichts.

Danach wollte ich mich allerdings nach Hause ins Bett beamen, das wurde ein langes Warten auf den Zug und dann eine lange Zugfahrt.

Die Arbeitssache hängt mir noch nach. Kurz gesagt hat das Werk beschlossen, dass die Arbeit von 3/4 seiner Angestellten, darunter auch uns, unwichtig ist. Und außerdem haben wir kein Geld. Man kann sich denken, was das für diese 3/4 von uns dann bedeutet. Kein Geld für Nix, wer aufhört wird nicht ersetzt, wir müssen (wieder mal) alle unsere Aufgaben risikoeinschätzen und dann wird geguckt, was man sein lassen kann. Das wird auch gesetzlich vorgeschriebene Aufgaben (wie Inspektionen) betreffen. Es erinnert ein bisschen an Musks Montags-e-mails. 5 Gründe, warum ich meinen Job behalten sollte. Gestern fiel mir schwer, fünf oder auch nur drei Gründe zu finden, warum ich meinen Job behalten WOLLEN sollte. Speziell, nachdem die Person, die uns diese „frohe“ Botschaft, dass gekürzt wird, was gekürzt werden kann, überbracht hat, sich nicht entblödete, am Ende zu sagen, dass das doch eigentlich eine gute Nachricht sei. Weil wir jetzt dabei sein können, was neues aufzubauen. Was spannendes! (Tut mir leid, ich finde Krisenbereitschaft überhaupt nicht spannend. Das einzige, was daran „spannend“ ist, ist dass damit bei uns Leute arbeiten, die keine Ahnung haben, wie die Pharma-Industrie funktioniert und wie so ne Fabrik eigentlich von innen aussieht. Das ist „spannend“ im Sinne einer „fetzigen“ Frisur.)

Komme mir vom Werk derbe veräppelt vor zur Zeit. Und überhaupt nicht wertgeschätzt. Neuer Titel hin oder her, am Ende sind sie nur dran interessiert, dass ich mich für sie weiter verheizen lasse, mit möglichst wenig Aufwand von ihrer Seite.

Tag 3465 – Planänderung 2.

Die Niederländerinnen haben schon wieder einen Anschlussflug verpasst. Zwar sind sie jetzt auf der richtigen Seite des großen Wassers, aber in einem überfüllten Flughafenhotell in JFK. Ich habe heute schon mal mit Desktop-Inspektion angefangen und gruselige Dinge gesehen, die sich hoffentlich nicht bewahrheiten. Morgen fahre ich dann mit einem Taxi um 9 zur Site und fange schon mal an und so um 12 kommen dann die Niederländerinnen. Vielleicht. Hoffentlich.

Um ehrlich zu sein, schlauchen mich diese ganzen Planänderungen ein bisschen.

Immerhin meine Erkältung ist seit ein paar Stunden auf dem Weg der Besserung. Ich merkte es ganz deutlich, den Punkt, an dem ich mich nicht mehr mit Gewalt zu irgendeiner Form von Bewegung zwingen musste. Der Weg zum 1 km entfernten Starbucks war plötzlich nicht mehr gruselig lang und potentiell erschöpfend, sondern ein netter Ausflug an der frischen Luft mit Sonnenschein. Hurra!

Dafür bin ich dann gleich mit dem Schienenbein gegen das Sofa in meinem Zimmer gerannt, jetzt habe ich einen fetten blauen Fleck und es tut immer noch weh. Schweinerei.

So, ich muss jetzt schlafen, morgen bin ich bestimmt wieder um vier wach.

Tag 3295 – Meet Fischi.

Pippi bekam gestern direkt ihren ersten Fisch. Die Wasserprobe nach dem Urlaub war gut genug und die Wasserpflanzen sind auch ordentlich gewachsen. Ein Scheibenknutscher durfte deshalb einziehen. Bei der Aquariengröße soll man nur einen haben. Pippi suchte sich einen roten aus:

Fischifischifischi!

Der darf da jetzt eine Weile alleine wohnen, bis die Guppys, die Pippi eigentlich haben will, einziehen können.

Ansonsten habe ich gestern versucht, die hungrigen Schlangen zu füttern. Insbesondere Greg schob mega Kohldampf und „jagte“ schon am frühen Abend im Terrarium. Monty hatte sich während des Urlaubs gehäutet und war nicht soooo schlimm hungrig, nahm aber eine dicke (also… 60 g) Ratte trotzdem gerne. Als ich Greg füttern wollte (Schlangi klebte schon erwartungsvoll an der Scheibe), hackte hen sofort zu – aber biss dabei voll in die Pinzette, mit der ich die Ratte hielt. Wenn Schlangen indigniert gucken könnten, so sähe es aus. Sichtlich irritiert renkte Greg mühsam den Kiefer wieder ein und wollte dann fortan von der Ratte auch nichts mehr wissen. Die hatte ja quasi zurückgebissen, das (tote) Scheißvieh. Heute streunerte Greg aber weiter rastlos durchs Terrarium und ich wollte da jetzt echt nicht ne Woche warten, also taute ich abends eine neue Ratte auf. Michel wollte gerne das Füttern übernehmen und hatte zwar ein bisschen Angst vor der wieder an der Scheibe klebenden Schlange, aber letztlich brauchte er auch nur kurz das Futtertier mit der Pinzette grob in die Richtung von Greg halten, da hatte Greg auch schon zugeschnappt, dieses Mal ohne Pinzette dazwischen.

Heute hatte ich eine Geigenstunde, seit vor Weihnachten die erste physische. Das war wirklich gut. Wirklich. Bis auf, dass mir auf dem Hinweg ein, pardon my French, Vollidiot auf so einem kack Elektroroller volle Möhre in die linke Hacke gefahren ist. Aber da kann der Geigenlehrer ja nichts für und ich glaube, es ist glimpflich ausgegangen. Es sind ein paar Hautschichten weg, was ordentlich brennt, und es ist inzwischen ein bisschen blau, aber es tut nicht mehr weh, es sei denn, ich drücke drauf rum. Ich kann auch alles komplett normal bewegen. Das hätte sehr schnell sehr viel schlimmer ausgehen können und der Typ bekam auch einiges von mir zu hören, das weder freundlich noch leise war. Dafür auf Norwegisch und dann nochmal auf Englisch, nachdem er sagte, er verstehe kein Norwegisch. Ich kann mehrsprachig schimpfen, kein Problem, da bin ich ganz flexibel. Idiot ist auch auf allen Sprachen gleich.

Etwas fasziniert bin ich davon, dass ich erst den „Impact“ merkte, also dass irgendwas meinen Gehrythmus störte. Etwa zeitgleich hörte ich die Bremse von dem Roller quietschen. Der Schmerz kam deutlich verzögert. Und erst ein paar Schimpfworte später die Erkenntnis, dass mir das ganze nicht nur sprichwörtlich den Schuh ausgezogen hatte, und ich da mit einem nackten Fuß auf dem Bürgersteig stand.

Anyway. Wir setzten mal darauf, dass das nur eine oberflächliche Schürfwunde ist und bald weg.

Tag 3287 – Autschn und Hatschi.

Kurzmeldung: Herr Rabe hat einen Bass gekauft. Er ist rot und wirklich schön und Herr Rabe ist sehr glücklich.

Ich habe Rückenschmerzen, es fühlt sich an, als habe sich ein Brustwirbel verschoben und dann reagiert alles Gewebe drumrum etwas zornig, inklusive Magen. Das hatte ich früher echt häufig, aber schon wirklich lange nicht mehr. Früher kam das, wenn ich von sehr viel Training und Wettbewerbe auf Sommerferienmodus geschaltet habe und die Muskeln plötzlich alle Ferien hatten. Nun haben meine Muskeln ja das Gegenteil von Ferien, mich wundert das deshalb doch ein wenig. Morgen ist der obere Rücken mit Krafttraining dran, da freue ich mich schon wirklich drauf. Wenn es so ist wie früher, ist der Wirbel längst wieder an seinem Platz, aber die Muskeln noch verkrampft und die Nerven gereizt. Da hilft Bewegung und Durchblutung ankurbeln. Generell bin ich bei den meisten Dingen, mit denen man zum Orthopäden geht, Team „vorsichtig weiter bewegen, solange es dadurch nicht schlimmer wird“. Das hat mir auch ein Orthopäde mal so geraten.

Und weil ich das so handhabe, habe ich meinen Tag zum Großteil durchgezogen wie geplant. Mit Gejammer, zugegebener Maßen. Aber bei meiner Mutter steht auf der Terrasse jetzt ein Pavillon MIT Stoff drauf und ich habe mich auch mit 50% der neuen Katzen sehr dicke angefreundet. Michel auch, der kam dann eben jammernd an, weil ihm die Augen furchtbar juckten. Janun, das kommt, wenn man als Allergiker Katzen krault und sich dann nicht die Hände wäscht. Nach einer Dusche schläft er jetzt aber wieder. Ich werde hoffentlich nach einer Massage besser schlafen als letzte Nacht.

Tag 3265 – Wieder drei.

Heute haben wir Pippi abgeholt und Zack, sind wir Erwachsenen wieder erst nach zwölf im Bett. Michels Kurs geht noch bis morgen. Pippis Kurs, der „grüne Kurs“, ist heute zu Ende gegangen und sie hatte eine tolle Zeit. Sie haben auch ein schönes Abschlusskonzert von etwa einer halben Stunde gespielt, wo Pippi mal wieder ihre Rampensauigkeit raushängen lassen konnte. Gespielt hat sie aber auch sehr gut, Schlagwerk hört man ja im Allgemeinen ganz gut raus. Etwas peinlich: sie braucht längere Sticks und das ist halt jetzt erst aufgefallen, weil sie seit längerer Zeit keinen kompetenten Schlagzeuglehrer mehr hatte. Der, der das gemacht hat, war halt „ich kann auch ein bisschen Schlagzeug spielen“ Gitarrist. Das letzte Vierteljahr hatte Pippi auch stattdessen Ukuleleunterricht, weil Schlagzeug mit ihm wirklich eigentlich keinen Sinn hatte. Keine Ahnung, was die Musikschule sich dabei gedacht hat. Anyway, Pippi fand den Sommerkurs super, hat viele neue Freunde und Freundinnen gefunden (wie immer) und geschlafen hat sie glaube ich nicht so viel, jedenfalls schlief sie im Auto quasi sofort ein.

Ich werde jetzt auch schlafen, hoffentlich besser als gestern. Ich kann nicht auf der rechten Seite schlafen, weil ich mich (das habe ich gestern nicht erzählt) gestern Nachmittag im Wohnzimmer lang gelegt habe. Ich hatte die Winterbettdecke gewaschen und die kriegt die Waschmaschine nicht geschleudert, aber macht ja nichts, ich kann die ja draußen aufhängen, da kann sie rumtropfen, wie sie will. Weil die Bettdecke aber eben alles volltropfte, wollte ich besonders schnell durchs Wohnzimmer auf die Terrasse, und es kam, wie es kommen musste, ich rutschte mit meinen nackten, nassen (vollgetropften) Füßen aus und flog voll aus der Kurve, und weil ich ja eine schwere, nasse Bettdecke im Arm hatte, war auch nicht so viel mit abfangen und ich fiel hauptsächlich auf die rechte Hüfte, aber auch auf den rechten Oberarm und ein bisschen das rechte Knie. Dann fluchte ich erstmal ein bisschen herzhaft herum, aber da war diese klatschnasse Decke auf dem Parkett und ich hatte nicht so viel Wahl als mich zu berappeln und die Decke draußen aufzuhängen – und dann noch auf dem Wohnzimmerfußboden aufzuwischen. Jedenfalls sieht man von außen überraschend wenig, aber ich kann auf der rechten Seite wegen Hüfte und Arm aua nicht schlafen. Das ist blöd, ich bin eine ausgesprochene Seitenschläferin. Aber immer wenn ich mich im Schlaf letzte Nacht auf die rechte Seite gewälzt habe, war ich anschließend wach.

Jaja, gefährlich, dieses Hausfrauendasein.