Tag 3662 – Spaß zu zweit und zu dritt.

Herr Rabe und ich haben gestern im Maislabyrinth das extra harte Labyrinth angefangen, aber dann waren die Handyakkus leer und für dieses Labyrinth braucht man tatsächlich eine App. Außerdem waren wir nicht gut genug ausgerüstet mit Übersetzungstools. Die Labyrinthe da, inklusive aller Rätsel und Hinweise, sind nämlich ausschließlich auf Französisch. Heute sind wir aber mit geladenen Handys mit entsprechenden Apps drauf noch mal hin, weil das ja nicht geht, dass wir da so ein angefangenes Projekt haben. Wir hatten dann zu zweit viel Spaß und haben auch alle Rätsel bis auf eines selbständig gelöst. Bei dem einen hat uns Chat GPT geholfen. Ich habe zwar die Erklärung von Chat GPT zu diesem Rätsel nicht so ganz kapiert, aber die Lösung war richtig. Anyway. Wir kamen irgendwann heile wieder aus dem Labyrinth und hatten Spaß unterwegs. Unsere Lösung am Ende war auch richtig.

Konzentration!

Währenddessen war Frau Wunnibar mit den drei Mädels am Strand. Eigentlich wollten wir danach mit Michel nachkommen, aber da war es so windig geworden, dass die Mädels keinen Bock mehr hatten. Sie wollten lieber weiter im Wohnzimmer des Ferienhauses eine komplette Burganlage aus Stühlen und Bettdecken bauen. Aber Herr Rabe und ich wollten schon gerne noch an den Strand (pffft, Wind!) und auch Michel sanft zwingen. Also machten wir das, aber erst später, nämlich nach einem Einkauf und nachdem eine Quiche ihren Weg in den Ofen gefunden hatte. Sehr leckere Quiche übrigens, und ganz einfach: Zwiebel und Knoblauch kurz anbraten, 200 g gefrorenen Rahmspinat dazu, würzen. Quicheteig (hier aus dem Supermarkt, was für ein Luxus!) in die Form, Spinat drauf, eine Packung zerbröseltem Feta obendrauf verteilen. Drei Eier und 200 mL Sahne verquirlen, würzen und das wiederum oben drauf gießen. Bei 180-200 Grad, je nachdem ob man dem Rezept oder der Verpackung des Quicheteigs folgt, 40-45 Minuten backen, bis es lecker aussieht eben. Das ist sogar für mich Spinat in einer tolerierbaren Form. Die andere ist roher Blattspinat, aber bitte nicht zu viel, im Salat und so ein mal im Jahr esse ich Rahmspinat mit Kartoffeln und Spiegelei.

40-45 Minuten sind genug für ein Mal zum Strand gehen, dort frierend im Wind das Kind belabern, sich endlich auszuziehen, dann 20-30 Minuten herumzuplantschen (wegen Wellen und Sog wieder ohne richtiges Schwimmen, aber bei den Wellen brauchte man das auch nicht, man wurde trotzdem gut nass überall und bekam eine gratis Massage gleich dazu), dann das Kind, über dessen Spaßlevel ich strenge Auflage des Stillschweigens bekam, dazu belabern, aus dem Wasser auch wieder rauszukommen, dann grob abtrocknen und zurück gehen. Es war, wegen des Windes, im Wasser wärmer als draußen und es war, wegen der Wellen, ein Heidenspaß. Also für Herrn Rabe und mich, das Kind hatte möglicherweise Spaß, eventuell, ich darf da ja nichts zu sagen. Mega. Ich werde das Meer echt vermissen. Wir haben es schon sehr gut hier.

Der Wind sorgt für händefreies Abtrocknen und blogfreundliche Kinderfotos.

Ich glaube, es war ganz gut, dass wir Michel dazu gezwungen haben, aber dass es auch nur wir drei waren. Da muss er nicht cool sein.

Pippi war heute übrigens ganz allein ein Eis kaufen. Auf Französisch und dann, als die eingeübten Phrasen nicht mehr reichten, auf Englisch. Problemlos. Meine Güte, sind unsere Kinder schon groß.

Tag 559 – Und nun.

Ein paar kleine Updates. 

Herr Rabe und ich haben heute, als die Babysitterin da war (da hatte ich mich neulich im Tag vertan, spielt aber ja eigentlich keine Rolle), einen Ausflug gemacht. Erstmal saß ich noch eine gute halbe Stunde mit Pippi bei der Babysitterin, weil die sich noch nicht so gut kennen. Als ich das Gefühl hatte, dass es jetzt ok wäre zu gehen und außerdem beide Kinder plus Babysitterin mit Bügelperlen und -brettern versorgt waren, machten wir uns auf den Weg. Das Wetter war wirklich grausig, wir spazierten (immerhin händchenhaltend) durch eiskalten Regen, fanden in 2 Cafés keinen Platz, das dritte hatte zu und als wir beim 4. ankamen, waren wir gut durchgeweicht und schlotterten ein bisschen. Aber egal: 2 Stunden eine normale, erwachsene Unterhaltung über normale Erwachsenendinge waren es wert. Natürlich sprachen wir auch (kurz) über die Kinder, aber nicht viel, dafür gibt es grade genug anderen Kram der ansteht, wie zum Beispiel…

… Mein Plan zum Klarkommen. Tja. Kurz gesagt: kleine, erreichbare Tagesziele setzen, mir bei der Arbeit jemanden suchen, dem gegenüber ich die auch formuliere (nicht mein Chef, der macht immer gleich ein halbstündiges Meeting aus sowas). Das Denken an „was ist in einem halben Jahr?!?“ sein lassen (das wird hart). Öfter mal Home Office machen, dafür TeamViewer auf meinem Rechner installieren (mein Plan für morgen), damit ich auch von zu Hause ins Intranet und an Daten kann. (Home Office nimmt, so meine Vorstellung, drei Sorten Druck: zeitlich mit Hinbringen zum oder Abholen aus dem Kindergarten; den Druck, irgendwie menschlich aussehen zu müssen und andere Dinge als Jogginghosen zu tragen; sozial (mit der wichtigste Punkt): ich mag manchmal nicht mit Menschen reden und das dann auch nicht zu müssen stelle ich mir sehr schön vor.) Ich glaube ich würde nicht wirklich oft Homeoffice machen, aber eine Absprache mit meinem Chef, sodass ich davon Gebrauch machen kann, wäre schon ein Erfolg. Natürlich vorausgesetzt, dass keine Experimente anstehen, aber solche Tage oder sogar Wochen hat man ja auch immer mal wieder. Weiterer Plan, der eher das Private betrifft: unbedingt die Putzhilfe behalten. Und Dinge, die mich extrem frusten ohne irgendwie zu fruchten (so wie die Heimaturlaubsplanung) vermehrt an Herrn Rabe delegieren oder zumindest ihn mehr mit einbinden. Und dann mal sehen. Wenn ich merke, dass das alles noch nicht hilft und ich einfach keine 37,5 h-Woche durchhalte, gibt es ja immernoch die Möglichkeit einer partiellen Krankschreibung. Oder den Psychologen. Wie gesagt: mal sehen. 

Mehr delightful: Die Kinder sind so niedlich! Pippi spricht jetzt viel mehr und versucht, ganze Sätze zu sagen. Außerdem ist sie im Nachplapperalter angekommen und sagt alles, was man möchte. Oder wiederholt alles, was man nicht möchte. Eine ihrer Standardantworten ist aber momentan „Blablabla.“. Da kann ich nicht anders als drüber lachen, wenn die Situation ungefähr so ist:

Ich: „Ey, Pippi, nicht mit dem Essen werfen! Wenn du satt bist, lass es einfach stehen!“

Pippi: „Blablabla.“

Michel spricht ja viel besser Norwegisch als Deutsch, aber wir versuchen ihn im Moment mehr zum Deutsch sprechen zu animieren. Es wäre schon schön, wenn wir für Familienmitglieder nicht dauernd die Übersetzer geben müssten. Manchmal ist es aber auch unheimlich lustig, wenn er norwegische Dinge falsch versteht. So sagte er in den letzten Tagen häufiger voller Enthusiasmus „Jeg er en potet!“ („Ich bin eine Kartoffel!“). Darauf folgte stets irgendeine Ausführung oder Idee, wie irgendwas sein könnte oder wer irgendwas gemacht haben könnte. Es dauerte eine Weile, bis mir die Idee kam, dass er Dinozug (falsch) zitiert und eigentlich „Jeg har en hypotese!“ („Ich habe eine Hypothese!“ meint. 

Auch mehr delightful: neues Schneckenbild, weil heute sauber gemacht. Wir haben jetzt (aus Gründen) zwei große (ich nehme an, ausgewachsene) und zwei kleinere Schnecken. Eier gelegt haben sie immer noch nicht, nicht, dass ich darauf scharf wäre, aber ich mache mir etwas Gedanken, ob was nicht stimmt, oder ihnen was essenzielles fehlt.