Tag 2600 – Diese eine Liebe wird nie zu Ende gehen.

Ich bin noch so überwältigt, dass es heute doch noch geklappt hat, und von der allgemeinen Großartigkeit, dass ich (jetzt in der S-Bahn sitzend) heulen könnte. Ich denke, das ist insgesamt eine erwachsene und angemessene Reaktion auf die letzten 2 Tage.

Weil, eigentlich hatten wir, das heißt Little B. und ich, ja Karten für gestern. Ursprünglich hatten wir Karten für 2020, dann 2021. 2020 wurde wegen Pandemie auf 2021 verschoben, 2021 wurde wegen Pandemie abgesagt. Und gestern wurde wegen Unwetter abgesagt.

Gestern Abend hat Little B. aber noch über Twitter Karten für heute aufgetrieben. Die haben wir heute, leicht verkatert, abgeholt und es war ein sehr netter Mensch, mit dem wir sprachen, die Karten wurden aus sehr einleuchtendem Grund (Covid) nicht selbst genutzt und wir zahlten auch keinen Mondpreis. Noch mal vielen Dank! Und jetzt war ich dann auch mal in einem waschechten Prenzlberger Hipstercafé frühstücken.

Allerdings war bis Mittags immer noch eine Unwetterwarnung für heute. Das machte uns nicht wirklich entspannter. Auf der anderen Seite wurde der angekündigte Regen immer weiter nach hinten geschoben und dann auch nur noch als leicht angekündigt und so gegen vier waren wir einigermaßen sicher, dass es wirklich tatsächlich stattfinden würde. Da waren wir noch einen Real-Life Kaffee mit einigen Berlinerinnen aus der Twitterkneipe trinken, was ebenfalls zu den Highlights des Wochenendes gehört.

Es gab dann noch einen kleinen Stressmoment mit Schließfächern, aber auch das löste sich und dann waren wir tatsächlich endlich da und wie soll ich sagen, scheiß auf die Vorbands aber ES WAR EINFACH GROSSARTIG. Natürlich sind die nicht mehr 20, weder optisch noch vong Fitness her, aber großartig sind sie einfach. Da hängt natürlich bei mir (und geschätzt 59.999 der anderen Zuschauenden) auch ganz ganz viel emotionales dran, weil ich die halt seit 25 Jahren und in vielen prägenden Lebensphasen gehört und immer wieder live gesehen habe. Das letzte mal live zum Beispiel mit dickem Bauch auf dem Hurricane Festival, vor 10 Jahren und 2 Monaten (ca.). Aber was man immer wieder merkt: wie viel Spaß die daran haben, live zu spielen. Es kommt rüber, das das ne riesen Gaudi für die ist, aber nicht nur Quatsch, sondern irgendwie sinnstiftend. Es geht nicht (mehr) drum, aktuelle Alben zu bewerben, es wird quer Beet Zeug von den 80ern bis heute gespielt, die Ansagen sind… lang und wirken nicht geprobt und alle haben Spaß. Inzwischen halt mit man boobs, Plautze und einem Publikum, das zum Teil nur noch verhalten hüpft, weil auch Beckenböden altern. Aber egal! Alle hatten Spaß.

Überhaupt mochte ich das Publikum in unserer Ecke, da waren alle entspannt, textsicher und nicht daran interessiert, sich mit möglichst viel und engem Körperkontakt an Menschen zu reiben. Von der Bühne sahen wir nicht viel, aber dafür hatten wir beste Sicht auf die Leinwände. Reicht. Körperkontakt war gestern genug.

Vielen, vielen Dank, liebe Little B., für das großartige Wochenende. Es war ein bumpy ride, aber im Endeffekt noch besser als der ursprüngliche Plan. Vielen Dank auch an M., L., und S., für den netten Nachmittag. Vielen Dank an die Wettergöttin und vielen vielen Dank an die beste Band der Welt.

Schnüff.

P.S. Nein, Westerland haben sie nicht gespielt. Geregnet hat es erst ganz am Schluss. Und geheult hab ich erst im Hotel.