Also, Pippi hat ja aus Gründen nie einen Kindergeburtstag mit den Kindergartenkindern gehabt. Hauptsächlicher Grund dafür ist, dass sie halt mitten in den Fellesferien Geburtstag hat und da tendenziell ca. alle im Urlaub sind. Letztes Jahr nicht, aber dafür war Corona und das Einladen von jeder Menge Kinder nicht so angesagt, draußen und selbe Kohorte hin oder her (in den Ferien fallen ja auch eh die Kohorten weg). Es ist ja auch verpönt, nur wenige Kinder einzuladen, es gilt die Regel „die ganze Gruppe oder wenigstens alle Mädchen oder alle Jungen“. So soll vermieden werden, dass einzelne Kinder ausgeschlossen werden und naja, ich hab darüber glaube ich schon mal gemotzt, vermutlich mehrmals. Wir haben die 2015er und 2016er Kinder eingeladen, alle geht nicht, das sind 15 Kinder oder so, alle Mädchen wären dann die jüngsten 3 Jahre alt und in dem Alter Geschlechtertrennung forcieren finde ich total daneben. Das ist alles Käse. (Vermutlich wird mein Antrag auf norwegische Staatsbürgerschaft abgelehnt, wenn das UDI das hier liest.)
Dann hatte ich mich auch noch verzählt beim Einladen und es kamen 9 Gäste statt 7, das war so nicht geplant, klappte aber trotzdem. Ich habe morgens angefangen, mich ernsthaft darauf vorzubereiten, dass es laut und wuselig werden würde und es war laut und wuselig, aber ich überstand das dieses mal ohne ernstzunehmende Ausfälle (vielleicht lag es an der Schicksalsergebenheit). Michel hingegen versuchte es kurz, geriet aber durch das laut und wuselig so unter Stress, dass er sich schnell wieder in sein Zimmer zurückzog. Nur noch so 28 Jahre und er schafft das auch ohne Tränen…
Ansonsten: beste Leihgabe ist die Badeinsel. Im Grunde hätten wir auch zwei Stunden nur damit rumbekommen. Dazu gab es Kuchenpicknick auf Decken, die Meerschweinchen angucken durfte man nur, wenn man von draußen Löwenzahn mitbrachte und mehr als angucken und sich anhören, dass Meerschweinchen dolle Angst vor wuseligen, lauten und sich schnell bewegenden Menschen haben, weil sie dann denken, dass sie gleich Abendessen werden, war nicht drin und wurde auch akzeptiert. Würstchen hätten wir nicht haben müssen, nach dem Kuchen war niemand mehr hungrig. Ein dritter Erwachsener war da und nötig, es waren einfach zu viele Kinder für zwei Erwachsene und einen sich verkriechenden Michel. (Sorry, Vater von J., das war nicht so geplant, dass du mit beaufsichtigen musst, aber danke.)
Lessons learned: bei so vielen Kindern, die alle aufgedreht sind, heulen garantiert zwischendurch welche, mit 5-6 Jahren hören die aber schnell wieder auf, wenn man sich das „der/die hat…!“ geduldig angehört und verständnisvoll genickt hat.
Den EPI-Pen des stark gegen Wespenstiche allergischen Kindes mussten wir nicht anwenden, aber so Anrufe am Morgen, in denen man für derlei Dinge detaillierte Gebrauchsanweisungen bekommt, machen auch wach, ja.
Piñata ist weiterhin der Hit. Da passen aber Goldtaler nicht rein und kleine Smarties-Päckchen sind ne blöde Idee, die gehen da drin zur Hälfte auf (fürs nächste Mal merken).
Beste Sätze:
- „Darf ich in die Büsche pullern?“ (-„Nein, wir haben ein Klo dafür, sogar zwei.“)
- „DU DARFST NICHT AUF MEINEN GEBURTSTAG KOMMEN!“ – „DU DARFST EH NICHT AUF MEINEN GEBURTSTAG KOMMEN! WIR SIND DANN NICHT MEHR IN DER SELBEN KOHORTE!“
- „Möchtest du keine Süßigkeitentüte haben?“ – „Nein, ich hab bei I. gegessen, ich hab keinen Hunger.“
(Und mir sind inzwischen 27 Grad zu warm, auf der Terrasse wird man da auch schön langsam durchgekocht.)

