Tag 2817 – The London Experience.

Nicht nur Bergen ist bekannt für recht nasses Wetter, speziell im Frühjahr und Herbst. Wir sind heute ein paar mal ziemlich nass geworden, auch, weil wir nur zwei Schirme dabei haben. (Knirpse, die sind ja auch nicht sonderlich groß.)

Es war laufintensiv (16.000 Schritte), aber auch sehr schön. Wir waren erst in ein paar ungewöhnlichen Läden und haben irre viel Geld verballert. Ich habe jetzt zwei neue Kleider, man kriegt mich, neben Businessklamotten, immer noch mit bunten oder ungewöhnlich bedruckten, gerne feminin geschnittenen Kleidern in guter Qualität und es soll sie bitte nicht überall geben und es wär gut wenn keine Kinder in Bangladesh die zusammen nähen. Dann kaufe ich Klamotten. Darüber hinaus ist die Mode dieses Jahr nicht für mich gemacht, in den Farben (orange, giftgrün, kräftiges rosa bis pink und das nicht aussterbende beige…) sehe ich krank aus. Rüschen und Puffärmel sind mir ein Graus. Die Hosen gehen, sind aber auch gern in den schlimmen Farben und komischen Stoffen. Ballonseide kommt wieder. Generell viele Stoffe, bei denen sich mir schon beim Anfassen die Haare aufstellen und die Fußnägel kräuseln. Meine neuen Kleider sind aus Baumwolle und dunkelblau. Mit Aufdrucken, die weniger seriös sind – kleine, dicke Vögel auf dem einen, Flamingos auf dem anderen. Aber im Grundton dunkelblau, die zweite Farbe, neben Petrol, von der ich wirklich sehr viel im Schrank habe.

Aber genug von Kleidern. Pippi hat sich eine Kette designt und anfertigen lassen, nicht überraschend ist sie ziemlich rosa. Michel hat Schuhe, die ne halbe Niere gekostet haben. Wir waren in einem Nerdladen, wo es unglaublich viel Manga-Gedöns gab. Wir haben teure, hippe, und, sorry, leicht fade Burger gegessen. Dann sind wir durch den Regen zum Naturkundemuseum gelaufen und gefahren, waren etwa eineinhalb Stunden da (für lau, aus irgendeinem Grund) und dann waren alle so platt, dass wir wirklich alle zurück ins Hotel wollten und nicht nur die Kinder. Im Hotel sind wir noch kurz in den Pool gehüpft – da muss man einen 30-Minuten-Slot buchen – da hatten vor allem die Kinder sehr viel Spaß dran. Weil danach eigentlich niemand mehr einen Meter gehen wollte, verwarfen wir den Plan, ein Restaurant aufzusuchen. Stattdessen lief ich 10 Minuten zu einer Pizzeria und 10 Minuten zurück, während Herr Rabe Getränke holte. Vor allem der Rückweg war spannend, weil ich versuchen musste, die Pizzen trocken zu halten, während sich aber ständig mein Schirm umbog. Ich glaube, der segnet bald das zeitliche. Mit so lala warmen Pizzen, die aber exzellent schmeckten (sie kamen auch aus einem Pizzaofen mit aufgemalten Augen und Zwirbel-Schnurrbart), kam ich wieder im Hotel an und konnte endlich final meine Schuhe ausziehen. Hurra!

Die Kinder waren natürlich zu aufgeregt zum Schlafen, aber dann schlafen sie hoffentlich morgen früh etwas länger.

___

Mir ist London zu laut und zu voll. Schöne Stadt, aber all die Menschen – Uff.

Tag 1816 – Takk for nå.

Nach einer überaus entspannten Autofahrt sind wir auf der Fähre angekommen, haben unsere Kabine bezogen, haben festgestellt, dass das Schwimmbad für heute schon ausgebucht ist, und jetzt hab ich noch fünf Minuten zum Schreiben, bevor ich das Handy ausmache, weil eh kein Empfang ist.

Tschüss, Deutschland. Ich finde dich zunehmend merkwürdig, aber du bleibst halt mein (und Herrn Rabes) Herkunftsland.

Tag 1604 – Bis morgen!

Nach wenig Schlaf sind wir nun auf dem Boot und gleich auf dem Weg. Da wir heute früh essen müssen wir auch früh ins Schwimmbad und danach ist vermutlich das Netz weg, deshalb hier jetzt schon ein kleines Piep. Heute früh hat alles soweit gut geklappt, auch wenn die Kinder nach 7 Stunden Schlaf eher mittelgut auszuhalten sind. Wir haben in Kiel noch mal vollgetankt, Nutella und Katjes gekauft und sogar noch neue Scheibenwischerblätter besorgt. Juhu!

Tschüss, Deutschland. Schön war’s mal wieder aber jetzt will ich wirklich gern einfach nach Hause.

Tag 1591 – Dunkles Deutschland.

Zuerst das wichtigste: Wir sind heile angekommen! Wir hatten insgesamt alle einen guten Tag, denke ich, auch wenn Pippi und ich ordentlich erkältet sind. In Kiel haben wir eine nette Twitterin samt Mann und K2 getroffen und sind staunend durch den Citti geschlendert. Auf der Autobahn haben die Kinder die Tablets leer geguckt und ich habe die deutschen Autofahrenden vom Beifahrersitz aus veratmet. In Bielefeld angekommen haben wir das Auto ausgeladen und sind direkt weiter zur besten Friseurin überhaupt gefahren. Dabei ist Pippi auf den 5 Minuten Fahrt eingeschlafen und deshalb hat sie nun als einzige keinen frischen Haarschnitt.

Bei der Friseurin noch zufällig einen Freund von früher getroffen, der inzwischen in der Schweiz lebt aber auch noch in der alten Heimat zur besten Friseurin überhaupt geht. Das war schön.

Danach noch Döner und nun platzen wir alle fast. Die Kinder nicht, die schlafen selig, sogar Michel, der Dank der Schwägerin auch beim Opa daunenfreies Bettzeug hat und deshalb nicht so allergiegeplagt ist wie die letzten Male als wir hier waren.

Was uns bisher aufgefallen ist, zum ersten Mal so extrem: wie voll und hektisch Deutschland ist. Wie schlecht die Straßen und insbesondere die Menschen auf ihr (zu Fuß oder auf dem Rad) beleuchtet sind. Mein Puls im Straßenverkehr ist permanent 180, weil überall Autos sind, die fahren wie die Henker und dann hopst einem noch ein komplett schwarz gekleideter Fußgänger fast vors Auto.

Dafür bin ich nicht mehr gemacht.