Tag 1177 – Skinoob.

Seit drei Wochen versuche ich, über Finn.no gebrauchte Kinderski zu kaufen. Seit drei Wochen bekomme ich von niemandem irgendeine Antwort. Das nervt mich natürlich, vor allem hängt mir aber auch Michel auf der Tasche, dass er UN-BE-DINGT Ski braucht, jetzt sofort.

Heute habe ich deshalb kurzentschlossen die Kinder eingepackt und fuhr mit ihnen nach Jessheim, um Ski zu kaufen. Support your local schön und gut, aber wenn mich das dann das doppelte kostet… hmm. Ein Dilemma. Egal, Michel wollte eh mal Pippi abholen und so holte ich Michel direkt nach dem Mittagessen vom Hort ab und wir gemeinsam dann Pippi.

Die Schatten, äh, Matscheseite von Kindergarten.

Wir steuerten erstmal Coop Obs an, weil wir noch eine Reihe anderen Kram brauchten. Eine Schneehose, ein paar Handschuhe, gefütterte Winterstiefel und fünf Thermoleggings später stand ich wie der Ochs vorm Berg in der Skiabteilung.

Länge ist gut, aber welche sind nun besser?

Und da auch nach zwanzigminütigem sehr offensichtlich hilflosem Herumstehen niemand kam, hat Coop Obs an uns heute halt keine 1200 Kronen verdient. Tja.

Wir gingen dann in einen Sportladen, dessen Werbung ich neulich mal durchgeblättert habe. Und da kam, nach nur ein mal freundlich winken, ein netter Mensch und erklärte uns die Kinderski. Wachsfrei, darum hatte ich gebeten, gibt es zwei Möglichkeiten, nämlich einmal mit so einem… Riffelmuster in der Mitte, was halt verhindert, dass man rückwärts den Berg runter rutscht, und einmal mit Fell. Das ist so eine Art Fleece, wenn man vorwärts gleitet, liegen die Haare an, wenn man aber den Berg hoch will stellt man die Haare gegen den Strich und dann bremsen die. Weil das so ist, kann man mit denen schneller und müheloser vorwärts fahren als mit den klassischen Wachsfreien. Für den angehenden Skistar natürlich nur das Beste* und jetzt hat er Fellski. Mit passenden Schuhen, die der nette Mensch noch erklärt und nach der Größe geguckt hat, ich habe ja absolut gar keine Ahnung, wie die sitzen müssen (schon recht eng) und ob die zum Beispiel vorne noch Luft haben dürfen (ja).

Und nach nur einem kurzen YouTube-Video wissen wir jetzt auch, wie man die Schuhe vom Ski wieder abbekommt. Man lernt ja nie aus, ne? (Für’s Protokoll: ich kenne nur die, wo man mit dem Stock vorne irgendwo draufdrücken muss und dann kommt man raus. Ich wusste noch nicht mal, dass Michel da jetzt offenbar eine Rottefella-Bindung hat, geschweige denn was das heißt**.)

Knapp 2 Stunden Shoppingtour und 300 Euro später. Ich bin total dankbar, dass wir sowas machen können, ohne dass es heißt, dass es den Rest des Monats nur noch Nudeln mit Ketchup gibt. Als ich in Michels Alter war, war das anders. Trotz allem Mist sind wir immer noch sehr privilegiert und Michels Sparkonto ist, obwohl ich die Ski davon bezahlt habe, noch besser gefüllt als meines. Für mich muss ich dann doch nach gebrauchten Skiern gucken***.

___

*Außerdem war der Preisunterschied dann nur noch 300 Kronen zu Skiern zum wachsen, dann braucht man ja plötzlich auch noch drülfzig Sorten Wachs und Bügeleisen und Strom und und und…

**das weiß ich immer noch nicht so genau. Offenbar kann man diese Bindung auf dem Ski verschieben. Was sowas bringt muss mir dann demnächst das Kind erklären.

***Ich höre Sie schon lachen, aber ich hab da grad tatsächlich Bock drauf. Vielleicht bin ich auch einfach untersportelt.