Tag 2827 – Im heimischen Bett.

Wir sind zu Hause. Die Koffer sind ausgepackt und leer verstaut, die erste Maschine Wäsche ist durch und trocknet, die Schweinchen sind wohlbehalten wieder eingezogen, das Haus ist aufgewärmt. Die Kinder sind im Bett – die sind ja auch mit uns heute morgen um halb sechs aufgestanden. Ich bin auch schon im Bett, nachdem ich in der Badewanne war. Irgendwie bin ich nicht so richtig fit, mindestens müde, hoffentlich nur das. Ich hoffe, dass es die eigene Matratze, das große Kissen (Familie Weirdo hatte ja bis auf Herrn Rabe eigene Kissen dabei…) und generell Schlafen ohne Kind im Zimmer richten wird.

Das war ein schöner Kurzurlaub.

Tag 2363 – Kalt, kalt, kalt!

First things first: Wir sind gut zu Hause angekommen. An der Fähre bekamen wir erst 2 Schnelltests in die Hand gedrückt, für uns Erwachsene, und es hieß, die Kinder (da nicht geimpft und genesen zählt da scheinbar irgendwie nicht???) müssten sich vor Ort testen lassen. Das vor Ort testen ging mit norwegischer Effizienz vonstatten, will sagen: es dauerte ewig, bis wir mal zu der Teststation vorgerückt waren (dabei waren wir vielleicht so das 15. Auto, das von der Fähre kam). Aber man meckert hier nicht, man drängelt nicht, man wartet einfach. Das mag ich tatsächlich, in Deutschland sind alle immer hektisch und haben’s eilig. Als wir dann endlich dran waren, bekamen wir noch mal 2 Schnelltests in die Hand gedrückt, um die Kinder zu Hause zu testen. Die Einreiseregistrierung wollte überhaupt niemand sehen. Hach ja, Norwegen, man muss es lieben.

Alle Schnelltests waren negativ. Huff.

Zu Hause angekommen war es aber vor allem eins: kalt. Wir hatten die Heizung heruntergedreht, als wir gefahren sind, um so viel Strom wie möglich zu sparen (ich weiß jetzt, dass es ca. 40 kWh am Tag braucht, um unser Haus gegen -12 Grad Außentemperatur auf +10 Grad Innentemperatur zu heizen). Alle Heizungen wurden aufgedreht, im Kamin geheizt und nach nur 2 Stunden konnte man tatsächlich ohne Mütze im Haus rumlaufen. Was man aus den Schränken holt ist aber nach wie vor kalt.

Die zwei Stunden nutzten wir mit viel Bewegung, um alles auszupacken und die Einkäufe zu verräumen. Außerdem musste noch neue Plastikfolie in die Meerschweinbox getackert werden, bevor ich die Damen aus ihrer Pension abholen konnte. Selbiges war dann aber sehr schön, denn ich konnte mein Auto mal wieder fahren, allein, und dabei Musik hören. Auf dem Rückweg mit Schweinegesellschaft, die zufrieden Heu schnurpsend im Hamsterknast Transportkäfig neben mir auf dem Beifahrersitz saßen. Eine Stunde allein sein – Nach 10 Tagen in konstanter Gesellschaft eine Wohltat.

Norwegische Landschaft heute auch eher reizarm.

Morgen geht es schon wieder los. Mit Homeschooling und ohne Arzttermin, weil die Ärztin in Quarantäne ist. Es ist nur morgen Homeschooling, damit alle Kinder morgen 1 (einen) Schnelltest aus der Schule holen und zu Hause machen können. Well. Ich habe einfach gar keine Ansprüche daran, dass irgendein Stoff gemacht wird, dann wird das einen Tag lang schon gehen.

2022: Es kann nur besser werden.

Tag 1011 – Home, Sweet Home.

Wir sind wieder zu Hause. Die Abreise hat sehr gut geklappt und der Flug war auch bis auf die Landung echt ok, allerdings das „dazwischen“, nämlich der etwa einstündige Aufenthalt jenseits der Sicherheitskontrolle im Flughafen Split, das war recht schrecklich. Der Flughafen ist winzig klein, es gibt laaaaaaaaange nicht genug Sitzmöglichkeiten, und es war hoffnungslos überfüllt. Also so, dass mir der Gedanke durch den Kopf zuckte „Wenn’s hier ne Massenpanik gibt, dann gute Nacht“. Und dabei war es ja noch lange nicht Hauptsaison. In der Hauptsaison kann ich mir gar nicht vorstellen, wie das gehen soll, ich stand so schon je 10 Minuten in der Klo-, der Kaffee- und der DutyFree-Shop-Schlange. Nun ja, wir haben es ohne Massenpanik und mit der korrekten Anzahl Kinder, die auch aussehen wie unsere, aus dem Flughafen und ins Flugzeug geschafft. Hurra.

Daheim in Trondheim dann auch endlich mal Frühling.

Und hier ist es auch jetzt, um fast halb elf, noch taghell.

Dafür überhaupt nicht drüber nachgedacht, dass hier ja am Donnerstag schon Feiertag war und am Montag auch Feiertag sein wird und was läge da näher, als heute (gestern auch) die Geschäfte einfach mal am Nachmittag schon zu schließen? Ja, alle. Da stand ich da mit meiner ausgetüftelten „Wir müssen jetzt echt wieder die Kröten zusammenhalten“-Einkaufsliste, vorm geschlossenen Supermarkt, und guckte doof. Beim zweiten Supermarkt guckte ich noch doofer. Beim dritten wurde ich langsam wütend und beim sechsten war ich so weit, alles in meinem heiligen Zorn niederzubrennen. Ich wollte doch keinen fancy Kram, ich wollte Milch, Eier und Käse kaufen, wir brauchen doch was zu essen die nächsten Tage. Herrje. Am Ende kaufte ich das Nötigste im einzigen geöffneten Laden weit und breit, einem wirklich winzig kleinen Joker der heute den Reibach schlechthin macht, indem er „das Nötigste“ an sämtliche verplanten Einkaufenden der Umgebung zu deutlich höheren Preisen als die großen Supermärkte es können verkauft. Aber hey, wir haben jetzt Milch und Eier, das Frühstück ist also gerettet. Und auch abends werden wir voraussichtlich nicht verhungern.

Ansonsten: getan, was man halt nach dem Urlaub tut. Wäsche gewaschen*, Schnecken**, Kaffeemaschine, Bett begrüßt***, sehr viel Blubberwasser ohne salzigen Geschmack getrunken, Zeug verräumt, Blumen gegossen. Jetzt Bett, in vollen Zügen genießend dass hier niemand auf die Idee käme, Raumbedufter zu verwenden****.

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*wir haben gar nicht mal so viel Dreckwäsche mitgebracht, weil wir Füchse nämlich schon im Urlaub zwei Maschinen gewaschen haben. Das nächste mal nehme ich ein bisschen von unserem Waschmittel mit, dann riecht die Wäsche auch nicht hinterher nach der kroatischen Auffassung von „angenehm blumig“.

**Die haben die Woche super überstanden, hatten ihren Apfel noch nicht ganz, den Arm voll Löwenzahn aber schon aufgefressen und die Erde war auch noch gut feucht. Es hatte sich noch nicht mal eine eingegraben.

***Hach, mein Bett, meine Matratze, mein Teddybär, meine Bettdecke, hachhachhach.

****Die Ferienwohnung war durchaus ok, vor allem für den Preis und in der Umgebung, aber die Gerüche waren schon nicht angenehm zum Teil. Ein Küchenschrank roch extrem muffig und selbst Gläser aus diesem Schrank rochen danach. Und in Kroatien stehen die Leute offenbar total auf alle Sorten von Beduftung. Raumsprays, Duft-Dingsis, die vor sich hinriechen, sehr stark parfümiertes Klo-Zeug, Wunderbäumchen in jedem (!) Auto. Die Vermieterin unserer Ferienwohnung beduftete den Flur mit penetrant vanillig riechendem Zeug, das löste bei mir schon fast Übelkeit aus. Nur die Handseife, die roch nach Klostein.

Tag 617 – Fertig. 

In jedem Wortsinn. 

Morgen noch zum Altkleidercontainer, meine bisherige Winterjacke brauche ich dank heutigem Neuerwerb* nicht mehr und die Unterhosen, die ich von meiner Oma bekommen habe, sind am Bund so eng, dass mein bisschen Bauchspeck davon zu einem ordentlichen Muffintop zusammengeschnürt wird. Größe 44/46 steht drin. Äh: niemals, meine H&M-Unterhosen (ist ja nicht gerade bekannt für üppige Schnitte, der Laden) sind aus Komfortgründen eine locker sitzende 40/42. Aber egal, die komischen Unterhosen sind ja ansonsten noch gut und wandern also morgen früh auf dem Weg auf die Autobahn in die Altkleidersammlung. 

Dann noch ein Spargelbüdchen finden**, das um acht schon auf hat und dann: 4 Stunden Autobahn. 

Bald wieder entspannte Kinder. Das wird so schön. 

Ich war noch nie nach einem „Urlaub“ so müde. Vielleicht überlege ich mir das nochmal mit dem „näher an Bielefeld ran ziehen, damit man öfter mal herkommen kann“. 

*eine Herrenjacke, weil Frauen™ scheinbar keine warmen Jacken tragen oder gerne mehrere Jacken übereinander anziehen. Könnte ich mich schon wieder drüber aufregen, aber, ach. Zu müde. Dafür hat die jetzt halt tausend Taschen, innen, außen, ich hab also Platz für alle meine Lippenstifte. 

**bevor Sie hyperventilieren: wir werden uns nicht allzu lang mit der Suche aufhalten. Wenn nich, dann nich.