Tag 2610 – Tennis.

Hier fühlt sich alles oft so an, wie Tennis mit so einer Ballschießanlage spielen, die einfach unaufhörlich Bälle rauspumpt. An guten Tagen komme ich in so eine Art Flow dabei, die ständig wechselnden Aufgaben möglichst schnell wegzuschlagen. Weg, weg, weg, weg, Check. An schlechten Tagen hingegen kommt mir das alles wie Sisyphusarbeit vor (ist es ja auch, es hört ja nie auf) und ich möchte am liebsten von vornherein kapitulieren und auf dem Boden liegen und die Bälle Bälle sein lassen.

Heute war ein guter Tag. Außer Arbeit (eine Tennisballschießanlage für sich) habe ich noch, wie so eine Superperson, Michel von der Schule abgeholt und zum Augenarzt begleitet, dann Pippi vom Hort abgeholt und zum Schlagzeugunterricht gefahren, dann beiden Kindern Eis gekauft, später beide Kinder zum Korps gebracht und wieder abgeholt, warmes Essen serviert und war beim Ballett. Danach beide Kinder ins Bett gebracht, davor Pippi noch zum Duschen genötigt, Brotdosen vorbereitet, die Spülmaschine aus- und wieder eingeräumt, Pfannen gespült und die Gaspatrone an der Blubbermaschine gewechselt. Die Meerschweinchen habe ich auch gefüttert und den Müll rausgebracht und Brot aufgetaut.

Das ist alles viel und nächste Woche gibt’s hier sicher wieder Genöl, weil ich antriebslos nichts gebacken bekomme (Spaß. Nächste Woche gibt es Kurzmeldungen wegen Arbeitswoche straight outta hell). Aber für solche Zeiten muss ich das ab und an mal aufschreiben. Es ist nicht immer schlecht, ich bin nicht immer faul, und wenn es gut ist, ist es oft sogar richtig gut.

Ach ja: die Kinder waren, während ich beim Ballett war, allein zu Hause. Sie hatten eine Reihe Aufträge bekommen, wie zum Beispiel die Kühlschranksachen vom Essen wieder wegräumen und Zähne putzen, bevor ich wieder komme. Die Regeln für alleine zu Hause sein (sie bleiben hier und andere Kinder können nicht zu Besuch kommen und wenn was ist, anrufen und wenn wer blutet oder es brennt oder sonstige Notfälle sind, zu den Nachbarn gehen) kennen sie ja auch, nur haben wir die zwei zusammen bisher höchstens mal 20 Minuten für kurz was einkaufen alleine gelassen. Die zwei haben das heute aber prima gemacht. Große Kinder sind toll.

Tag 1498 – Effizienz.

Also es ist ja so, wenn man mehr schaffen will als in einen handelsüblichen Tag passt, muss man klug schachteln und gut planen und Schlaf streichen. Ich mache alles gleichzeitig. Kaffee kochen und Frühstück für die Kinder machen. Zug fahren und arbeiten und wenn das Netz wieder zu schlecht wird kann ich nebenher sogar twittern. Kochen, Rote Beete ernten (fürs kochen), Waschmaschine anwerfen (blame it on the Rote Beete), Spülmaschine ausräumen, Müll rausbringen, spülen, Tisch decken. Kind ins Bett bringen und Meetingtermine annehmen. Kartoffeln kochen, Sport machen, Waschmaschine Nummer 2, diesmal mit Entfärber, anwerfen (merke: die türkise Hoodie-Jacke färbt auch nach mehrmaligem Waschen noch GANZ EXTREM ab). Kartoffeln pellen und Herrn Rabe unterhalten. Duschen, Abschminken, Zähne putzen.

Geht alles.

An manchen Tagen. An vielen fühlt es sich alles unschaffbar viel an, aber es werden mehr, an denen das geht und ich trotzdem zu einer okayen Zeit im Bett bin.

Hurra für diese Tage!

Tag 1221 – Und Action.

Heute erstmal die To-Do-Liste aufgeschrieben, sie ist tatsächlich kilometerlang, aber nun immerhin festgehalten. Ich werde in der nächsten Woche ziemlich rotieren. Tjanun. Entspannte, besinnliche Vorweihnachtszeit eben. Mein gestriger Ausfall war wohl auch dem geschuldet, dass ich das Gefühl habe, alles alles alles alleine machen zu müssen, an alles alleine denken zu müssen und alles was ich nicht allein kann muss ich veranlassen und dann drängeln, dass es auch passiert. Puh. Was bin ich froh, wenn ich nicht mehr die bin, die hier allein rumhängt. Also… übernächste Woche. Ist ja absehbar, wird also von allein gut.

Das mit dem früh schlafen und genug schlafen… naja. Wann anders. Grad zu viel zu tun dafür.