Tenketank. Wir beim Staat sprechen Norwegisch und da wird brutal eingenorwegischt. Beispiele:
- Audit trail – Revisjonsspor
- Back-up – Sikkerhetskopiering
Und jetzt eben
- Thinktank – Tenketank
Herrje. Und da soll man ernst bleiben, wenn der oberste Oberdirektor die ganze Zeit tenketank sagt. Kadonkadonk, sagt RuPaul in meinem Kopf.
___
Michel hat heute zum ersten Mal mit seinem Kumpel ganz allein den Bus genommen. Mein Baby! Sie sind zum Kumpel gefahren, da hat sie die Oma an der Bushaltestelle abgeholt und das war alles so abgesprochen und hat auch alles gut geklappt, aber irgendwie bin ich noch nicht so weit, dass ich entspannt mein Kind mit dem Bus durch die Gegend gondeln lasse. Also war ich unentspannt.
___
Apropos bin noch nicht soweit: hier hat’s heute geschneit und es ist auch liegen geblieben. Ich möchte das echt vor Michels Geburtstag noch nicht.
___
Apropos Sprachwirren und geschneit: der Nachbar, der mit einer Deutschen verheiratet ist, fragte heute mit seinem putzigen Akzent „Wie geht es?“ und ich grunzte „Ugh, ja, Schnee, bläh, ich bin noch nicht…“ und dann fehlte mir das Wort fürs norwegische „klar“ „fertig? Nein. Ich bin noch nicht bereit. Soweit! Ich bin noch nicht soweit.“
Meine Muttersprache geht langsam flöten. Es ist besorgniserregend. Ich bin noch nicht fertig dafür.
___
Tenketank. Kadonkadonk. Gnihihi.
Ja, solchen Sprachwirrwarr kann man irgendwann nicht mehr vermeiden.
Heute habe ich gehört, wie meine bayrische Chefin zur Schüleraushilfe von „Feudel“ sprach – das Wort ist hier in der Schweiz genau so unüblich wie in Bayern *g*. Dass unser „Bücherversorge-Mädel“ (Bibliothek) afrikanische Gene hat, macht es noch mehr Multikulti.
LikeGefällt 1 Person
Der von 50 oder so Jahren nach Kanada ausgewanderte Onkel hat sein Deutsch auch ein wenig verloren.
Sein Satzbau ist inzwischen komplett Englisch (irgendwie niedlich) und fehlende Wörter ersetzt er einfach mit den englischen. Klappt so halbwegs, stelle ich mir mit Norwegisch allerdings schwieriger vor, das kann ja kaum wer.
LikeGefällt 1 Person