Tag 1572 – Vainakts-Räuming.

Heute morgen wachte ich mit dickem Kopf, Husten, Niesreiz und wenig Stimme auf und schmiss (mal wieder) die Wochenendpläne über den Haufen. Herr Rabe ging allein mit den Kindern zur Bibliothek und dem dortigen Weihnachts-Singen und -Basteln und ich genoss die Stille zu Hause.

Ich überlegte kurz, wieder ins Bett zu gehen aber dann dachte ich an letztes Wochenende und dass ich vermeiden muss, das Gefühl zu haben, nichts zu tun.

Dann dachte ich, ich könnte den Adventskalender packen, aber ich wusste ja nicht, wann die Familie zurück kommen würde und sah mich hektisch bei jeder klappenden Autotür einen Haufen Süßigkeiten vom Tisch wischen.

Dann dachte ich, ich könnte ja nähen. Ich habe noch Wollflanell in rötlichem Lila, der müsste für einen Rock reichen. Aber dann kam ich ins Arbeitszimmer, mich traf der Schlag, Nähen war da nicht möglich und dann räumte ich halt stattdessen 6 Stunden lang im Arbeitszimmer auf. Das war sehr nötig, ich habe unter anderem Kontoauszüge von 2002 weggeworfen und Michels Geburtsurkunde wieder ins Stammbuch geheftet, wo sie seit der Ausweisaktion im Sommer nicht mehr war. Ich fand kleinere Scheißelkram-Verstecke, wo ein Kind sämtliche Fliegen (die zum um den Hals machen) die Michel besaß, zerschnitten hat und dann die Leichen wohl verschwinden lassen wollte. Diverse Filzstifte wurden weggeworfen und ich fand eine komplette Box mit sicher 40-50 Bleistiften – Notiz an mich: wir müssen wirklich keine im Laden kaufen. Alle Stifte sind risikobasiert verräumt – Eddinge versteckt, Filzstifte im Schrank, Bunt- und Bleistifte in einer Box im Regal. Wir haben sehr sehr viele Eddinge weil der Mann früher mal so einer war der Stromkästen vollgetaggt hat.

Weil ich ja krank bin dauerte das Aufräumen wegen Teepausen etwas länger aber jetzt ist der Zustand des Arbeitszimmers so, dass man da arbeiten, nähen und auch Gäste haben könnte. Die Papiermülltonne ist schon halb voll, weil ich auch viel Kinder“Kunst“ weggeworfen habe.

Derweil erzeugte Herr Rabe mit den Kindern wie erwähnt neue Kinderkunst, aber hübsche. Unter anderem hat Michel Weihnachtskarten für Opa und die Tante geschrieben und sich sehr viel Mühe gegeben, auf deutsch zu schreiben. Vielleicht geht „Vainakten“ jetzt in unseren Familienwortschatz über.

Was mir dabei einfällt: Beide Kinder können „Weihnachts-„[-Baum, -Mann, -Plätzchen] nicht aussprechen. Die Lautkombination ch-t ist zu schwierig für die kleinen Halbnorweger und da wird es bei beiden Weihnaks. Und ich finde das so putzig, das darf gerne so bleiben.

Abends noch den Adventskalender gepackt und wir haben Adventskerzen in eigenwilliger Anordnung auf dem Tisch.

Also außer krank sein alles guti.

3 Gedanken zu “Tag 1572 – Vainakts-Räuming.

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