Norwegische Weihnachtstraditionen sind mitunter gar wunderlich. Zum Beispiel muss man Anfang Dezember überall zum „Julegrantenning“, also den Weihnachtsbaum anzünden. Es dauerte wirklich ein bisschen, bis ich verstanden hatte, dass da mitnichten der ganze Baum angezündet wird, sondern man nur die Beleuchtung anschaltet. Donnerstag waren wir bei einer Julegrantenning (ich hab’s verpasst wegen Zugodyssee), heute waren wir bei einer Julegrantenning und morgen werden wir auch auf einer Julegrantenning sein. Das läuft immer nach dem gleichen Schema ab: Man macht unter einigermaßen großem Buhei den Baum an, dann laufen alle (alle!) im Kreis mit Händchen halten drum rum und singen, am Ende kommt der Weihnachtsmann und die Kinder kriegen kleine Süßigkeitentütchen. So einfach, so schwer. Denn natürlich kann niemand alle gefühlt 25 Strophen von der Musevisa oder Julepresangen, und auch das (echt doofe) Lied mit dem Wachholderbusch scheint schwer zu erinnern zu sein. Meine Aufgabe für morgen ist Auswendiglernen der kompletten Musevisa, dann kann ich schon mehr als die meisten Norweger*Innen. Haha! Der goldene Muttiorden am Band ist mir sicher.
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1. Weihnachtsgeschenk ist bestellt. 2. gekauft.
Ein Gedanke zu “Tag 1573 – Baum anzünden.”