Heute Abend war ich relativ spontan in der Osloer Philharmonie, nämlich da: Beethoven Violinkonzert mit Veronika Eberle als Solistin. Dazu kam es, weil ich ein Facebook-Werbeopfer bin und alle meine Apps (obwohl ich Tracking immer ablehne) wissen, wofür ich mich auf anderen Kanälen interessiere und mir deshalb Montag eine Werbung für Tickets zum halben Preis für eben dieses Konzert angezeigt wurden. Aber kann man ja dann tatsächlich mal machen und ich bereue nichts, das war sehr schön, sowohl mal aus dem Haus zu kommen, um was schönes nur für mich zu machen, als auch das Konzert an sich. Sogar die Kadenzen haben mir gefallen, auch wenn ich ja keine spezielle Anhängerin von moderner Kunst bin und auch sagen muss, die hätten auch mit einem Tacken weniger Gedön gewirkt. Man muss ja nicht zwingend sämtliche alternativen Techniken* (inklusive Stampfen beim Spielen) einbauen, bloß weil man‘s kann. Schreien fehlte noch, das ist ja sonst auch sehr beliebt. Jedenfalls, moderne Kadenzen in Beethoven… kann man erstaunlicher Weise machen. Gibt dem Ganzen tatsächlich noch mal eine spezielle Note, die man aber mögen muss. Wie Koriandereis.
Hach ja. Das war wirklich schön.
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*was ich mich ja frage: so jemand benutzt ja zur Stradivari nicht nen 150€-Bogen. Da wird sicher auch der Bogen den Wert eines Kleinwagens haben. Aber spielt man mit so einem Bogen dann col legno (also mit dem Holz)? Da geht doch der Bogen von kaputt! Andererseits spielt man ja auch nicht 99% des Konzerts mit dem guten Bogen, um dann für die drei, vier mal col legno fix auf den 150€-Bogen zu wechseln. Naja whatever. Vielleicht hat sie ja auch einen Carbon-Bogen.