Tag 147 – Bielefeld Tag 24 – WMDEDGT Januar 16

Wie an jedem 5. des Monats will Frau Brüllen von uns wissen: Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?

(Ich kann kaum noch die Augen offen halten, erwarten Sie also bloß nicht zu viel…)

Los gings um 06:30. Da stellte ich versehentlich den einen Wecker direkt aus, statt zu snoozen. Gut dass 4 Minuten später der zweite Wecker ordnungsgemäß losging, den snoozte ich dann bis kurz nach sieben vor mich hin, während das Baby noch schnell frühstückte. Dann pirschte ich mich aus dem Bett, machte mir ganz schnell einen Kaffee, wusch noch schneller meine Haare (Nachteil an kurzen Haaren: man kann vorm Waschen nicht unter Leute morgens), putzte unnötiger Weise meine Zähne und zog mich an. Um 07:32 verließ ich das Haus. Um 07:33 war ich zurück, um irgendwas zu holen, mit dem ich das Aufo freikratzen konnte. Ich fand bloß eine Kehrschaufel und hoffte auf das Beste. Die dicke Eisschicht auf den Scheiben ließ sich glücklicherweise sehr gut in großen Schollen ablösen und um 07:42 fuhr ich los. Um 07:58 parkte ich und war um Punkt 08:00 beim Zahnarzt. Ins Zahnreinigungssprechzimmer konnte ich direkt durchgehen und es wurde direkt losgelegt – mit Zahnsteinentfernung. Mein Einwand, da sei doch gestern noch keiner gewesen, wurde überhört und munter drauflosgekratzt. Dann die Sandstrahlung der Zahnzwischenräume und dann Polieren. Das Speichelsaugdings war die meiste Zeit (meiner Meinung nach) zu stark eingestellt (falls man das regulieren kann), oder die Helferin war sehr ungeschickt, jedenfalls saugte es sich ständig an meiner Wange oder Zunge fest. Spaßig. Als es endlich vorbei war, besah ich mir mein jetzt erst Recht blutendes Zahnfleisch und war wenig begeistert. Auch von der Rechnung über 88,20€ nicht so ganz. Hoffen wir, dass es wenigstens langfristig mehr bringt, als dauernd überall Reste von der Sandstrahlpampe zu finden. 

Wieder zu Hause nochmal zu den schlafenden Kindern und dem Handydaddelnden Herrn Rabe ins Bett gelegt und ebenfalls Handygedaddelt. 

Danach Frühstück mit Megahunger und leichtem Zeitdruck, da Herr Rabe zum Frisör musste. Der Kühlschrank lichtet sich langsam. 

Als Herr Rabe losgefahren war mit Kind und Baby erst Buch an- und dann Sendung mit der Maus geguckt, das Baby dabei für ein kurzes Nickerchen in den Schlaf gestillt, was neuerdings klappt. Meine beste Freundin sagte für heute Abend ab, weil sie wegen des Schnees in Norddeutschland  bei ihrem Freund hängenblieb. Dafür wird sie wohl morgen kommen. Besten Freund angerufen, wie wir das mit dem Auto machen (er braucht es morgen, wir brauchen es nicht mehr, eigentlich perfekt, aber mit den Kindern logistisch herausfordernd). Als Herr Rabe wieder da war, rief der dann meine Mutter an, ob sie heute Nachmittag/Abend Babysitten kann, damit wir Erwachsenenkleidung shoppen können. 

Dann mit dem Kind in die Wanne gegangen: den zu Weihnachten bekommenen Badeschaum aufbrauchen. Badeschaum ist das Tollste der ganzen Welt. Ich will jetzt nur noch mit Badeschaum Baden. Wir bauten einen Schaum-Schneemann, diverse Elefanten, machten uns Nashornhörner und Elefantenrüssel und hatten jede Menge Spaß. Eigentlich sollte ich danach noch mit dem Baby Baden, aber Herr Rabe war mit selbigem verschollen (ich nahm an, eingeschlafen) also beendete ich das Baden als der Schaum alle, wir sauber und mir kalt war. Als ich das Kind und mich gerade fertig eingecremt und angezogen hatte, kam Herr Rabe mit dem frisch erwachten Baby. Weil ich ja schon fertig war, musste dann er mit dem Baby Baden, mit 300mL Muttermilch im Badewasser, weil die wegmusste. Das Baby fand das Baden ganz cool diesmal und ließ sich danach von mir willig einölen. Das war sehr schön, mal ohne Geschrei. Und nach dem Baden konnte ich ihm auch mal die Fußnägel schneiden, bevor die im Kreis rumwachsen. 

Dann gab es ein Häppchen Reste für alle und dann kam auch schon Oma und Herr Rabe, das Baby und ich machten uns leicht verspätet auf den Weg. 

In der Stadt ging Herr Rabe Whiskey kaufen und ich schon mal in einen meiner Lieblingsläden. Nach dem Durchforsten des ganzen Ladens hatte ich zwei Stücke gefunden, die beide von Herrn Rabe und dem Baby abgenickt wurden. Die kaufte ich dann auch (und freue mich immer noch). 

Danach gingen wir zum BodyShop, Tagescreme kaufen (die ist in Norwegen irgendwie immer ausverkauft) und Pommes essen. Also nicht beim BodyShop, sondern gegenüber. Dann wollte Herr Rabe unbedingt noch nach Jeans gucken, ich besorgte in der Zeit noch etwas Reiseproviant. Herr Rabe fand und kaufte eine Jeans, dann eilten wir zurück zum Auto und fuhren zum besten Freund. Da mussten wir natürlich noch schnell mit hoch, die Pause nutzte das Baby zum Turbostillen, wir hingen allerdings schon etwas durch, also verabschiedeten wir uns von A. Und I.,  fuhren schnell wieder und nahmen M. Mit. 

Die Rückfahrt war bestimmt durch das Meckerbaby, das an jeder roten Ampel in Geheul ausbrach. 

Auf dem Weg noch schnell getankt, dabei kamen drei komplette Löschzüge mit Tatütata und Blaulicht an uns vorbei. Da hat wohl was ordentlich gebrannt. M. nahm dann sein vollgetanktes aber ungesaugtes Auto wieder mit nach Hause und wir verabschiedeten uns mindestens bis zum Sommer. Schnüff. 

Schnell Resteessen gemacht: Pellkartoffeln, 6 Fischstäbchen, 2 kleine Wiener (vegetarisch) und 1 Spiegelei. Das Kind hatte schon Maiswaffel mit Nutella gegessen (Danke, Oma…) und sprang auf Zucker wild herum und wollte dementsprechend auch nur das Ei essen. Nach dem Essen ging es dann für das Kind direkt ins Bett, beim Vorlesen („Trollbuch!!!“) wäre ich schon fast eingeschlafen, nach dem Singen bin ich dann tatsächlich kurz weggenickert aber rechtzeitig zum Tag aufschreiben wieder wach geworden. 

Irgendwie alles sehr schnell schnell heute. Morgen Packen. Mag nicht…

Was macht der Papa eigentlich so den ganzen Tag

Wuhu! Angestiftet von Frau Rabe zum betrunken bloggen. Naja, sagen wir mal angeheitert. Denn ich hatte heute traditionelle Norwegische Weihnachtsfeier. Aber dazu später mehr.

Los geht’s irgendwann in der Nacht von Freitag auf Samstag. Das Baby machte Radau, es konnte nicht wieder einschlafen. Also stand ich auf, lief mit dem Baby auf dem Arm durch die Wohnung und hüpfte solange auf dem Sitzball, bis das Baby wieder eingeschlafen war. Dann legte ich mich vorsichtig mit dem Baby auf dem Arm wieder ins Bett um auch weiter zu schlafen. Irgendwann wurde das Baby wieder wach, weil Hunger und wurde von mir an Frau Rabe weitergereicht.

Gegen halb neun machte das Baby erneut Radau. Also stand ich mit dem Baby auf, machte eine frische Windel drum und versuchte es zu beruhigen. Da dies nicht funktionierte ging ich wieder ins Schlafzimmer um das Baby an Frau Rabe zurückzugeben. Daraufhin wachte das Kind auf und wollte aufstehen. Beschwerte sich aber sofort über den kalten Fußboden und musste auf den Arm. Dann saßen wir erstmal eine Weile auf einem Stuhl und das Kind wurde langsam wach, während wir kuschelten und ich ein Buch vorlas. Achja, sein Adventskalender-Geschenk für den 5. hatte das Kind da natürlich schon ausgepackt.

Dann haben wir Frühstück gemacht (Brötchen aufbacken, Kaffee kochen, Tisch decken) und gegessen. Im Anschluss hab ich ein Feuer im Kamin angemacht, das Baby in den Schlaf geschuckelt und dann dem Kind die Sendung mit der Maus angemacht. Während Frau Rabe in der Dusche stand, habe ich weiter Fotos der letzten 12 Monate sortiert, denn es soll auch dieses Jahr zu Weihnachten wieder ein Familienjahrbuch für die Großeltern geben. Das ist ein ziemlicher Aufwand, aber es lohnt sich.

Während das Kind auf dem iPad sich selber durch die Maus-Clips in der Maus-App klickt (finde ich immer wieder beeindruckend, 3 Jahre und kann das schon ganz alleine) konnte ich auch die Zeit nutzen und Duschen. Dann Holz im Kam in nachgelegt und neues Holz aus dem Keller hochgeschleppt.

Irgendwann später mit Kind und Baby losgezogen zum Einkaufen. Da wir im Supermarkt recht schnell fertig waren, haben das Kind und ich beschlossen noch ein bisschen weiter zu gehen und für Frau Rabe neue Schnürsenkel zu kaufen. Dann hatte das Kind schlimm Hunger und wir mussten etwas Gebäck kaufen und verzehren. Zum Schluss des Ausflugs noch kurz zur Post um die Ecke und ein Paket von den Großeltern vom Nikolaus abholen.

Wieder au Hause (so gegen halb fünf) erst mit dem Kind ein bisschen gespielt und Zug gebaut. Dann in Schale geschmissen, denn meine Firma hatte zum „Julebord“ (traditionelles Norwegisches Weihnachtsessen) geladen. Ein Willkommener Anlass für alle, sich sehr schick anzuziehen und dann ordentlich einen zu heben.

Zuerst ging ich noch zu einem Arbeitskollegen, zum Aufwärmen. Das war sehr nett und ich habe herausgefunden, dass er eine alte analoge Leica besitzt und seine schwarz-weiß Filme selber entwickelt. Der alte Hipster. Dieser Kollege ist wirklich sehr nett, leider zieht er Ende Januar nach Oslo. Aber Frau Rabe möchte ja auch nach Oslo ziehen. :)

Später dann weiter in das große Hotel, wo das Julebord veranstaltet wurde. Pünktlich um kurz vor 19 Uhr waren wir dort. Wir gaben direkt unsere Jacken an der Garderobe ab und wurden dann auch schon zu Tisch gebeten. Dort gab es schon Wein und Bier, und so saßen wir und warteten darauf, dass wir zum Büfett gelassen wurden. Achja, weil Weihnachten mach‘ ich immer ne Ausnahme von meiner sonst eher vegetarischen Lebensweise.

Im folgenden so ungefähr was ich gegessen habe:

  1. Direkt mit dem warmen Hauptgang angefangen: Pinnekøtt, Ribbe, mit Kartoffeln, Rotkohl und norwegischem Sauerkraut.
  2. Zwischengang mit einem Teller voll Sushi. Hier in Norwegen nur mit Lachs. Der ist aber auch wirklich sehr frisch und gut.
  3. Eine Runde Spekemat, also Gepökeltes oder Geräuchertes. Es gab u.a. Elchsalami, Lamm-Schinken und Lamm-Roastbeef, Fenchelsalami, sowie auch ital. und spanische Schiken. Außerdem gab es sehr lecke Zuckerschoten in Knoblauch-Marinade und ich probierte sogar eine in Knoblauch gegarte Schnecke.
  4. Fisch: Geräucherter Lachs mit Zitronenpfeffer, eingelegter Lachs, eingelegter Heilbutt, sowie verschiedene Sorten Sild (eingelegter Hering).
  5. Dessert: Multbeeren-Sahnepudding. Kekse. Dunkle Schokolade mit Nüssen. Blaubeer-Küchlein, Himbeer-Küchlein, Mousse au Chocolat Törtchen. Vanille-Buttercreme auf Mandelboden. Hausgemachte Pralinen mit Whiskey-Note.

Eigentlich hatte ich dann noch einen Käsegang geplant, aber ich war zu voll um das noch auf mich zu nehmen. Stattdessen verlängerte ich den ungenießbaren Norwegischen Kaffee (weil schon mind. 2 Stunden auf der Heizplatte) mit einem Aquavit und etwas Zucker. So konnte man den trinken.

Nach dem Essen bekam jeder noch zwei Bons für weitere Getränke, von denen ich einen in ein lokales Weizenbier investierte. Den anderen verschenkte ich dann weiter bevor ich so gegen eins nach Haus ging.

Jetzt sitz ich hier, Artikel geschrieben. Muss ich gleich noch bei Frau Brüllen verlinken und dann noch den Nikolaus machen und was in die Schuhe stopfen. (Ob wohl schonmal ein „Nikolaus“ nach der Weihnachtsfeier in die Schuhe gekotzt hat? Also nur mal so interessehalber. Mir gehts prima. Hoffe nur, dass ich morgen etwas ausschlafen kann.)

Tag 117 – WMDEDGT Dezember 2015

Heute ist wieder der 5. Dezember und d.h. Frau Brüllen möchte wieder von uns wissen was wir eigentlich den ganzen Tag so tun. Heute ist ja ein Samstag, deshalb entfällt der ganze Alltagskram wie in den Kindergarten bringen und so dafür ist unser Tag aber trotzdem ganz schön voll. 

Der Tag fing um 8:30 Uhr an als mich das Baby laut brüllend weckte. Es war allerdings durch nichts zu beruhigen und wurde relativ schnell vom genervten Herrn Rabe weggeschleppt. Ich kuschelte also noch ein bisschen mit dem Kind während Herr Rabe das Baby mit einer frischen Windel versorgte und zu bespaßen versuchte. Nach circa einer halben Stunde gab Herr Rabe aber alle Bespaßungsversuche auf und beschloss dass das Baby wohl Hunger haben müsse. Ich bekam also das immer noch brüllende Baby zurück. Es ließ sich aber weiterhin nicht durch Stillen beruhigen und so schaukelte ich es meckernd wieder in den Schlaf. Das Kind hatte das Gebrüll sehr schnell verscheucht und ich hörte Herrn Rabe und das Kind zusammen Frühstück machen, während ich bei Twitter rumhing. 

Nach einem ausführlichen gemeinsamen Frühstück setzte ich ein Kochstück und einige Kartoffeln für die heute zu backenden Brötchen an und ging dann duschen. Herr Rabe betreute derweil die Kinder was im speziellen so aussah, dass das Kind Mausclips auf dem iPad sehen durfte und das Baby wieder in den Schlaf geschuckelt auf dem Sofa schlief. Heute gönnte ich mir mal eine etwas ausführlichere Körperpflege (also mit Beine rasieren und so) und brachte mir danach aus dem Badezimmer direkt eine Maschine Wäsche zum Zusammenlegen mit. Die legte ich dann zusammen und scheuchte deinen Mann und Kinder auf um endlich das Haus zu verlassen. Herr Rabe und ich hatten nämlich abgemacht dass er mit den Kindern einkaufen gehen würde und ich würde in der Zwischenzeit wie der Teufel alles putzen was ich in der kurzen Zeit schaffen kann.

Als Mann und Kinder endlich die Tür hinter sich zugemacht hatten war es auch schon Zeit aus den gekochten Kartoffeln und Mehl einen Autolyseteig zu kneten was ziemlich schwer war (Ja, Sie lesen richtig, kein Wasser!). Danach gab es ein lecker Käsebrot für mich und dann machte ich mich daran das Badezimmer zu putzen. Dieses hatte es bitter nötig, unsere Babysitterin ist im Klausurenstress und konnte die letzten Wochen nicht kommen. Da wir ja immer mit Babysitterin putzen war das Putzen also lange nicht geschehen. Ich putzte also so vor mich hin und war gerade rechtzeitig fertig als die Familie zurück kam und das Kind natürlich sofort aufs Klo musste.

Das Kind spielte dann mit Herrn Rabe eine Weile Zug, das Baby hatte Hunger und war kuschelbedürftig und ich machte den Teig für die Brötchen fertig. Danach machte Herr Rabe sich für seine Weihnachtsfeier fertig und schmiss sich in seinen neuen dreiteiligen Anzug. Ich bewunderte das Resultat (ich stehe ja heimlich auf Männer in Anzügen) und machte mich dann daran das Kind davon abzuhalten Herrn Rabe hinterherzurennen. Nach einiger Heulerei (Paaaapaaaaa!!!) beruhigte sie das Kind einigermaßen bei der Aussicht noch Keksteig zu machen. Erst mussten wir aber mit seiner Spielküche Kekse backen die verdächtig nach Teilen des Maulwurfmemorys aussahen. Das inzwischen wieder meckernde Baby steckte ich in die Manduca und schaukelte es nach Kräften in den Schlaf während ich mit dem Kind Memorykekse backte. Dann war es an der Zeit die Brötchen zu kneten. Während ich knetete setzte das Kind das komplette Badezimmer (das frisch geputzte) und die halbe Küche unter Wasser. Es spielte Würstchen warm machen und Kartoffeln kochen und abgießen auf dem Küchenfußboden. Da ich aber durch die Brötchen und das Baby keine Kapazitäten mehr frei hatte verschob ich das Schimpfen auf nie. Wir putzten dann gemeinsam den Küchenfußboden und fingen an Keksteig zu machen. Das Kind war natürlich mit Feuereifer dabei und half mir beim Abwiegen und vor allem beim Umfüllen der Zutaten in die Rührschüssel (und es ging auch nur ein klitzekleines bisschen daneben). Es gab nur einen kleinen Disput darüber ob man einfach so Butter essen kann (ich bin der Meinung nein, das Kind sieht das etwas anders). Den Keksteig verfrachteten wir dann in den Kühlschrank, nicht ohne dass er vom Kind noch Mals mit einem Gesicht versehen worden war, und die Brötchen wurden in den Ofen geschoben. Dann „machte“ ich uns Abendessen, für mich gab es den Rest von gestern, das Kind wollte das nicht und wollte lieber Käsebrot mit Weihnachtskäse essen. Weihnachtskäse eine norwegische Spezialität die das Kind und Herr Rabe sehr mögen (ich nicht so). Das Essen zog sich dann ziemlich, das Baby wurde zwischendrin auch noch gestillt, und danach war es höchste Zeit fürs Bett.

Kind bettfertig bekommen und Baby wickeln stellte sich als Herausforderung heraus, aber irgendwann hatte ich dann doch beide in ihren Schlafanzügen. Dem Kind das Feuerwehrbuch vorgelesen und das Baby derweil ein bisschen nuckeln lassen damit es ruhig ist und das Kind gut einschlafen kann, noch zweimal Elefant dudeln lassen und dann war das Kind auch schon eingeschlafen. Seither diktiere ich der WordPress App diesen Artikel was tatsächlich überraschend gut funktioniert. Und jetzt werde ich mich auch mal Bett fertig machen bis auf Zähneputzen. Das mache ich lieber nachdem ich noch einen großen Kakao getrunken habe. Und vielleicht gucke ich noch den Borowski Tatort von letzter Woche.

Und was machen Sie so den ganzen Tag? Ich bin ja auch mal gespannt ob der Herr Rabe heute Nacht noch besoffen von seiner Weihnachtsfeier bloggt ;)

Tag 87 – WMDEDGT November 2015

Ein Tag, so langweilig wie kein zweiter jeder zweite Tag in letzter Zeit. Aber lesen Sie selbst:

Eltern wissen, der Tag kann nur so gut werden, wie die Nacht davor war. Meine Nacht war komplett beschissen. Kurz bevor ich gestern ins Bett gehen wollte, checkte ich nochmal das ohne Windel schlafende Kind: komplett nass. (Murphy und so, ich habs Ihnen ja gesagt. Also Kind umgezogen, Bett abgezogen, Kind in unser Bett verfrachtet, Bettwäsche ins Bad geworfen, hups, schon halb zwölf. Das Baby war dann ca. in stündlichen Intervallen wach und wollte Stillen. Dabei habe ich gefroren, die ganze Familie hatte Bettdecke, nur ich nicht. Zum Kotzen. So, das war meine Nacht.

Der Wecker klingelt um 06:30. Ich drücke dreimal auf Snooze und stelle dann den Wecker um auf 07:30. Um 07:05 wird das Kind vom Piepen der Mikrowelle wach. Mein Körper fühlt sich an, als wär er heute Nacht vom Bulldozer überfahren worden. In meinem Ohr piepts. Immerhin steht das Kind alleine auf (nach kurzem Protest) und kriegt vom noch anwesenden Herr Rabe Grøt serviert. Gegen zwanzig nach sieben muss Herr Rabe allerdings los. Das Kind findet das total scheiße, lässt sich aber immerhin im Bett durch kuscheln sehr schnell beruhigen. Dann stehen wir auf, ich ziehe irgendwas an, putze mir kurz die Zähne, wickel das Baby, überzeuge das Kind vom Vorteil von Kleidung (draußen sind 0 °C), putze ihm auch die Zähne und los gehts zum Kindergarten. Um 08:23 sind wir unterwegs. Oben höre ich noch das Bett nach mir rufen. Das Kind nimmt sein Kickboard für den Weg, das Baby ist im Kinderwagen. Nach fünf Metern ist das Baby eingeschlafen. Nach 400 Metern beschließt das Kind, dass das mit dem Kickboard fahren zu anstrengend ist. Ich schiebe den Kinderwagen und trage das Kickboard, das Kind geht in Zeitlupe zu Fuß. Die letzten 100 Meter fährt das Kind wieder selbst. Ich bringe es in den Kindergarten, kriege eine halbherzige Abschiedsumarmung und schiebe dann das Baby wieder nach Hause. Um 09:01 habe ich das schlafende Baby mitsamt Kinderwagenoberteil die Treppe hoch gewuchtet. Dann frühstücke ich Müsli mit Joghurt, keinen Kaffee, denn ich will ja wieder ins Bett. Schnell noch ein bisschen Twitter, dann die vollgepieselte Wäsche angestellt und um 09:45 rolle ich mich unter der Bettdecke ein. Haaaaahhhhhhhh…
Um 10 ist das Baby wach und hat Hunger. Es stillt und ich döse weiter vor mich hin, bis 10:45. Naja, immerhin noch ein bisschen ausgeruht.
Um 11:00 setze ich das Brühstück für das Brot an, das ich backen will. Dann mache ich mir einen Kaffee und dem Baby ne frische Windel, das ziehe ich ein bisschen in die Länge um den Babypo auszulüften (googeln Sie NIEMALS nach Windeldermatitis!). Das Baby darf dann noch ein bisschen auf seinem Spielteppich liegen. Es dreht sich rum, meckert irgendwann, ich drehe es zurück. Dieses Spiel spielen wir ca. 20 Minuten lang, dann ist es Zeit, mit dem Brotteig weiterzumachen. Alles abwiegen und zusammenkneten. Danach muss der Teig 45 Minuten ruhen. In der Zeit räume ich die Wäsche in den Trockner, behandle ein paar senfgelbe Flecken auf Babybodys mit Gallseife vor, starte eine weitere Maschine Wäsche und räume die Spülmaschine ein. Das Baby war bisher recht happy auf dem Spielteppich und im Hochstuhl, aber jetzt ist Schluss, es meckert rum und ich stecke es in die Trage. Mit Baby in der Trage wirke ich das Brot, stelle es zur Gare ins Bad, wiege wieder Mehl und Konsorten für Brötchen ab und mache Brötchenteig. Heize den Backofen vor und schaffe es noch, das Brot einzuschießen, bevor das Baby wach wird, weil es Hunger hat. Ich stille im Bett, in der Hoffnung dass das Baby dabei nochmal einschläft. Klappt natürlich nicht. Aber jetzt geht der Hochstuhl wieder. Das Brot ist fertig, ich hole es aus dem Ofen und wickle es in Geschirrtücher zum Auskühlen. Sieht lecker aus. Ich esse erstmal die Reste vom alten Brot auf. Während der Brötchenteig ruht, nehme ich Wäsche ab, lege sie zusammen und verteile sie und hänge die zweite Maschine Wäsche auf. Dann beziehe ich das Kinderbett. Das Baby liegt wieder auf dem Spielteppich und dreht sich drölfzig mal auf den Bauch. Ich wirke die Brötchen und unterhalte mich dabei mit dem überaus fröhlichen Baby. Merke dabei, dass ich die Brötchen inzwischen ohne gucken machen kann. Ich nutze die Zeit mit fröhlichem Baby und rasiere mir sehr schnell die Achseln, später ist ja Ballett und da finde ich das nicht so prall, wenn da so anderthalb-Wochen-Stoppeln sind. Ich rufe auch endlich bei meiner Lieblingsfriseurin an und mache einen Termin aus für den 21.12. Das ist zwar ein Montag, aber weil Weihnachten ist, arbeitet sie trotzdem. Dann kurze Verwirrung, Herr Rabe steht in einer sehr langen Schlange und eventuell muss ich das Kind abholen. Ich wickel das Baby und mache uns aufbruchsbereit. Rufe nochmal Herrn Rabe an, ob ich jetzt wirklich los soll. Er verneint, er fährt jetzt los. Gut. Ich lege das Baby auf den Spielteppich, aber es mag nicht mehr. Es trinkt ein bisschen, schläft dabei ein, wird aber wach, als ich versuche es wegzulegen. Ich stecke es wieder in die Trage. Da schläft es weiter.
Herr Rabe und das Kind kommen nach Hause gerade als ich die erste Fuhre Brötchen in den Ofen schieben will. Das Kind hat erstmal Hunger und isst die Reste vom Frühstück auf. Dann findet es ein paar Süßigkeiten und isst auch die auf. Herr Rabe macht sich an die Vorbereitung des Abendessens, ich backe die zwei Fuhren Brötchen, das Kind hat sich irgendwann zwischendurch nackt ausgezogen und hilft jetzt nackt beim Kochen mit. Das Baby ist aufgewacht und sitzt im Hochstuhl. Ich twittere ein bisschen und hätte sehr gerne fünf Minuten ohne Menschen um mich rum, aber stattdessen transferiere ich mit dem Kind Kürbis vom Schneidebrett in den Topf.
Das Abendessen klappt dann ganz grandios (nicht). Das Kind hat keinen Hunger mehr oder will zumindest keine Suppe essen. Akzeptiert aber auch nicht, dass wir essen wollen. Es will malen, beschwert sich aber sofort, dass es das nicht kann, wir sollen für es malen. Als ich sage, wir essen jetzt aber, heult es (ziemlich künstlich) los. Ich versuche grade das Baby zu stillen (es ist ja gleich Ballett und ich zwei Stunden nicht da…), aber das Baby ist zu abgelenkt vom Geheule des Kindes. Bevor ich einen Teller Kürbissuppe an die Wand schmeiße, verziehe ich mich mitsamt Baby ins Schlafzimmer und knalle die Tür hinter mir zu. Das Baby stillt, jetzt klappt das. Als Herr Rabe und das Kind ins Bad zockeln, um das Kind bettfertig zu machen, wage ich mich wieder aus dem Schlafzimmer, esse schnell den Rest meiner Suppe auf und mache mich dann fertig fürs Ballett. Meine Haare sind super fettig, aber was soll, ist ja Sport und keine Modenschau. Auf dem Weg aus der Haustür nehme ich noch Müll mit runter und die kaputten, zu kleinen Schuhe vom Kind, die ich ihm jeden Morgen ausreden muss. Die wandern jetzt auch in die Tonne. Dann stelle ich die Musik in meinen Kopfhörern auf sehr laut und nutze die fünf Minuten Fußweg zum Ballett um mein Gehirn von scherbelnden E-Gitarren freipusten zu lassen.
Beim Ballett komme ich erstaunlich gut mit und habe auch endlich mal keine Krämpfe in den Waden oder Füßen. Das ist schön. Überhaupt ist es so schön, mal kurz nur Erwachsene um sich zu haben…
Wieder zu Hause finde ich ein schlafendes Baby auf Herrn Rabes Bauch und nutze die Gelegenheit um sehr schnell zu duschen. Dabei fallen mir wieder drölfzigmillionen Haare aus. Bald sind keine mehr auf meinem Kopf. Ich mache mir Suppe warm und beginne zu bloggen, das Baby wird wach und hat Hunger, ich stille und esse dabei Suppe. Wie durch ein Wunder bekleckere ich das Baby nicht, dafür meinen Computer. Das Baby ist fertig mit Stillen und Herr Rabe übernimmt es wieder. Ich blogge und höre das Kind meckern. Es hat sich wieder ein bisschen eingepullert, nicht sehr viel, aber ich muss ihm trotzdem den Schlafi ausziehen und einen anderen anziehen und es dann in unser Bett verfrachten. Ich gehe zurück zum Tisch und blogge zu Ende und esse dabei ein klitzekleines bisschen Schokolade. Das ist jetzt.

Gleich werde ich noch die Brötchen und eine Hälfte des Brotes einfrieren und dann ab ins Bett.

Und was machen Sie so den ganzen Tag? Was andere machen, können Sie wie immer bei Frau Brüllen nachlesen. Es geht die Kunde, Herr Rabe habe auch etwas geschrieben ;)