Tag 3636 – Lebenszeichen.

Michel lebt, das habe ich heute dann doch irgendwann mal angefragt. Hurra! (Natürlich weiß ich, dass no news good news sind, aber vielleicht macht er ja sehr viel Scheiß? Wer weiß. Und natürlich hätte er mir das dann gesagt. Jaja.)

Ob Herr Rabe allerdings seine Sommergrippe überleben wird, ist mehr als fraglich. Beten wir für ihn.

Mich scheint es weniger schlimm erwischt zu haben. Also ganz 100%ig auf der Höhe bin ich auch nicht, aber bisher beschränkt es sich auf Halskratzen, leichte Kopfschmerzen und schlechten Geschmack im Mund. Heute Nacht schlafe ich trotzdem lieber in Michels Bett, dann kann Herr Rabe in Frieden rumhusten ohne dass ich darüber phantasiere, ihn mit einem Kissen auf dem Gesicht stummzustellen von seinem Leid zu erlösen.

Das Ganze kommt übrigens von Pippi, und die hat es meiner Meinung nach von ihrer Freundin, die auch beim Tanz-Camp war.

Tag 3474 und 3475 – Drunter und drüber.

Mein Jetlag ist immer noch da, erkennbar an der Uhrzeit. Naja. Wird schon wieder. Morgens möchte ich allerdings definitiv nicht aufstehen und hasse den Wecker inbrünstig für das Klingeln.

Was gäbe es da schöneres, als drei Tage in einem Webinar über Risikomanagement rumzuhängen? Spoiler: sehr vieles. Aber immerhin im Homeoffice. Im Nachhinein bin ich auch gar nicht mehr so traurig, dass ich Montag wegen der Flugverspätung nicht im Büro beim 60. Geburtstag einer Kollegin war, denn mein Lieblingskollege hat da wohl versehentlich ein bisschen gesuperspreadert. Er selbst wurde in der Nacht auf Dienstag krank und seit heute ist das halbe Inspektorat krank. Ausgerechnet der Lieblingskollege, der ist nämlich ein bisschen germophob (Berufsschaden). Aber er wusste ja nicht, dass er sich was eingefangen hatte. Es ist irgendeine Halsschmerzen-Husten-hohes-Fieber-Krankheit, die kein Covid ist. Dem Lieblingskollegen ging es aber heute schon viel besser, ich gehe davon aus, dass der Rest der Inspekteur*innen das auch überleben wird. Leid tun sie mir trotzdem. Ich bin gespannt, ob ich morgen dann alleine im wöchentlichen Kaffee-Meeting sitze, weil alle darnieder liegen.

Ansonsten geht es politisch allerorten rund. Die Orange drüben schmeißt den halben Staatsapparat raus, wir (im Inspektorat) sehen den Vertrag zwischen der EU und den USA zur gegenseitigen Anerkennung von Inspektionen schon am seidenen Faden hängen. Das wäre blöd, der Vertrag macht nämlich, dass wir für die allermeisten Medikamente eben NICHT in die USA reisen müssen, um uns selbst zu überzeugen, dass die gut hergestellt werden, sondern dass wir uns da auf das Urteil der FDA verlassen. Und umgekehrt. Niemand will für die Inspektion irgendeines Paracetamolherstellers extra in die USA reisen. Anyway. Die Orange ist also wie immer komplett Gaga. Der Merz Fritzl aber ja wohl auch, der hat ja wohl den A… auf und den Schuss nicht gehört und überhaupt. Und auch hier ist politisches Chaos, nachdem sich die zwei Koalitionsparteien über Energiepolitik in die Haare bekommen haben. Jetzt geht man getrennte Wege, es müssen ein knappes Duzend Minister*innenposten neu besetzt werden und am Ende haben wir bis zum Herbst voraussichtlich eine Ein-Parteien-Minderheitsregierung, die nichts alleine entscheiden kann. Dann sind eh Wahlen.

Überall also Chaos. Würde dazu gerne mal die Risikoanalysen sehen. Ach, gibt’s nicht??? Hmm!

Tag 3413 – Autsch.

Seit ein paar, wirklich wenigen, Jahren, findet mein Körper es sehr angemessen, bei jeder Erkältung alle Gelenke schmerzen zu lassen. Vor allem die, die machen, dass man sich so richtig alt fühlt, so wie Knie und Hüfte. Ich war gestern schon so ein bisschen skeptisch, ob ich unter Leute sollte, aber schob es darauf, dass ich ja in echt einfach gar nicht da hin wollte. Heute Morgen bestätigte sich aber der Erkältungsverdacht, mit Niesen, laufender Nase, leichtem Halskratzen und eben Gelenkschmerzen. Herr Rabe und Pippi sind ebenfalls erkältet, mit den gleichen Symptomen, die zeitgleich mit meinen auftraten, deshalb glaube ich nicht, dass es eine*r von uns angeschleppt und dann den Rest angesteckt hat, sondern wahrscheinlich haben wir uns das alle gleichzeitig irgendwo eingefangen. Nur Michel ist topfit, das ist mal was Neues.

(Also so richtig schlecht geht es mir auch nicht, es ist halt ne Rotznase und Aua in den Knien, der Hüfte und dem oberen Rücken. Noch nicht mal Kopfschmerzen habe ich. Es geht schon, nur diese Gliederschmerzen sind wirklich nervig.)

Bei der Arbeit sind alle irre, aber es sind auch alle vom gestrigen Tag mehr oder weniger genervt. Letzteres finde ich irgendwie beruhigend, vielleicht stelle ich mich ja doch nicht einfach total an, sondern die anderen sind halt besser darin, ihr Augenrollen nur innerlich zuzulassen.

So, schlafen jetzt. Ist nötig.

Tag 2728 – Vorletzter…

Ferientag für mich. Seufziseufz. Diverses getan, das meiste war auch wirklich nur für mich (Sport, unter anderem, bin ein bisschen raus, aua). Am Ende des Tages habe ich noch einen Ausflug in die Hauptstadt gemacht und war beim Gynäkologen, so einem richtigen echten Facharzt. Das bezahle ich privat (und das ist wahrlich kein Schnäppchen), damit ich nicht mit recht spezifischen Uterus- und Menstruationsplagen zum Hausarzt muss, der ja zur Zeit auch nur eine Vertretung auf der nach wie vor vakanten Stelle ist. Mit dem habe ich heute nur telefoniert und um Tabletten für Pippi gebeten, damit sie nicht mehr diesen ekligen Saft nehmen muss. Das war kein Problem, nur ist der arme Hausarzt so dermaßen hörbar erkältet, dass ich mir nur mit Mühe verkneifen konnte, zu bemerken, was er überhaupt bei der Arbeit mache. Der Hausarztvertreter ist halt auch noch ziemlich jung, ich schätze so um die 30, da kicken irgendwelche mütterlichen Instinkte. Wobei – ich sag sowas auch zu meinem Kollegen, und der ist knapp 20 Jahre älter als ich. Vielleicht ist es irgendwas anderes, vielleicht möchte ich einfach nicht von kranken Menschen umgeben sein, die sollen gefälligst leise zu Hause leiden? Auch plausibel, so evolutionär betrachtet.

Ansonsten nichts Neues.

Tag 2643 – Pssssst!

Sämtliche Raben unter 1,50 m Körpergröße sind derartig verrotzt, dass das Schlafen sehr schwer fiel. Pippi hat obendrein noch Ohrenschmerzen und saß nach einer Runde „DIE TABLETTE HIIIIILFT NICHT, DAS HEIẞT ICH WERDE FÜR IIIIIIIMMER OHRENSCHMERZEN HABEN!!!“ noch eine Weile mit mir auf dem Sofa. Kuscheln und Erzählen knockte sie dann aber doch um kurz nach zwölf endlich aus. Uff.

Sämtliche Raben über 1,50 m Körpergröße sind übrigens auch verrotzt, tragen das aber verglichen mit der anderen Fraktion nicht nur mit Fassung, sondern eigentlich stoischer Ruhe.

Anekdote: Pippi fragte mich, wie es in der Steinzeit gewesen sei. Ich sagte, das wisse ich nicht, weil ich da noch nicht geboren gewesen sei. „Ja, Mama, aber deine Mama ja!“ Das muss ich morgen der Oma erzählen, da „freut“ sie sich bestimmt, gnihihi.

Tag 2315 – Wie wir mal alle Corona hatten.

Pippi, Herr Rabe und ich sind alle Covid19-positiv, die Nachricht kam heute spätnachmittags. Michel ist aus der Isolation raus und geht wieder zur Schule. Beim Rest der Familie ist der Status folgender:

– Pippi, ungeimpft, hat wenige Symptome. Ich glaube, heute Nacht hatte sie Fieber, jedenfalls hatte sie sehr heiße Füße im Bett. Sie klagt über nichts, hustet kaum, ist aber verdächtig zufrieden damit, sich den ganzen Tag keinen cm zu bewegen.

– Ich, doppelt geimpft (2 x Pfizer) hatte gestern Magengrummeln und sonst habe ich nichts. Des Weiteren hatte ich fünf zweifelsfrei negative Schnelltests drei verschiedener Marken im Laufe des Wochenendes und zuletzt heute morgen. (Und deshalb war ich auch mit Michel beim Augenarzt und beim Optiker, Asche auf mein Haupt. Wenigstens die ganze Zeit mit FFP2-Maske und Abstand und nur so kurz wie möglich drinnen. Auf die Wirkung der Augentropfen haben wir im Auto gewartet, ich habe mich „gesetzeskonform“ verhalten, aber unvorsichtig und im Nachhinein dämlich war es trotzdem. Das bade ich dann also morgen aus, wenn ich Optiker und Augenarztpraxis anrufen und das erklären muss. Die Infektionsnachverfolgenden machen das hier nicht mehr, das muss man selbst tun und die, die man benachrichtigt, müssen selbst wissen, ob sie sich deshalb testen lassen.)

– Herr Rabe, doppelt geimpft (Pfizer/Moderna, das ist nichts, was man sich hier groß aussuchen konnte), hatte heute Nacht und heute Vormittag Fieber, hat fetten Schnupfen und fühlt sich insgesamt sehr unfit.

Hoffen wir mal, dass Pippi und ich da weiter so durchschippern, sich Herr Rabe schnell erholt und ich heute niemanden umgebracht habe. Und natürlich, dass da nichts nachkommt.

Tag 2292 – In den Seilen.

Lazarett Rabe hier. Ich habe wohl eine Immunreaktion auf die Impfung gestern – Gliederschmerzen, leichtes Fieber (vermutlich, habe nicht gemessen, fühlte sich aber so an), Kopfschmerzen und allgemeine Schlappheit – dementsprechend lag ich im Grunde den ganzen Tag im Bett.

Michel hat sich mit Pippis Erkältung angesteckt, niest herum und hatte etwas erhöhte Temperatur, leidet aber, als hätte er mindestens die Todesgrippe.

Muffin, das Sorgenschwein, frisst aus unbekannten Gründen nicht. Die Zähne, die ich sehen kann, sind es nicht, aufgebläht ist sein Bauch auch nicht, aber es geht vorne nichts rein und entsprechend kommt hinten auch kaum was raus. Bei Meerschweinchen ist das generell bedenklich, diese kleinen Tierchen sind ja meistens schon sehr sehr krank, wenn man es ihnen ansieht. Muffin hat zusätzlich keine Reserven, weil er nicht zunimmt, egal, wie wir ihn verhätscheln und versuchen, ihn rund zu füttern. Weil es am Wochenende aber ein ziemlicher Aufriss ist, überhaupt zu einem Tierarzt durchzudringen, und wir die Praxis überhaupt nicht kennen würden, haben wir entschieden, dass wir bis Montag versuchen, ihn aufzupäppeln und dann würde Herr Rabe mit ihm zu seiner Stammtierärztin gehen. Heute hat Muffin also zwei mal ca. 4 mL Päppelbrei unter Protest direkt ins Maul bekommen. Von selbst hat er ein bisschen Gurke, ein ganz kleines bisschen Möhre, ein halbes Löwenzahnblatt und ein paar Stängel Petersilie gefressen. Hoffen wir mal, dass das reicht.

Morgen geht es hoffentlich allen schon besser. Und Herr Rabe kriegt hoffentlich von seiner heutigen Grippeimpfung nicht so starke Symptome.

Tag 461 – Bilder von Eimern. 

Wegen alles doof und alle krank und überhaupt heute wieder fast nix geschafft. Ok, gesaugt, gewischt, Flur aufgeräumt, das haben wir mit vereinten Kräften hinbekommen. Aber die Kinderklamotten stehen genauso unsortiert hier rum, diverse Kramboxen* auch, Nix wurde gebacken und auch keine Teige angesetzt, nichts genäht, repariert oder geändert. Nun denn. Einziger Fortschritt heute: die Austernpilze. 

19 Tage haben sie jetzt in ihren Gefäßen verbracht. Der Flausch ist zum größten Teil fest geworden (woraus ich schließe, dass es kein „normaler“ Schimmelpilz ist) und überhaupt sind es zwei ziemlich feste Brocken geworden. 


Unten in Tüte bzw. Eimer habe ich mit einem Messer je vier Löcher gemacht. Das geht bei der Tüte sehr viel besser. Definitiv ein Pluspunkt für die Tüte!


Und dann ab dafür in den kleinen Flur. Da haben wir zwar seit ein paar Tagen wegen kalt einen Heizkörper, aber den habe ich ausgemacht. Tüte und Eimer habe ich jeweils in einen Teller mit kaltem Wasser gestellt, sodass die Löcher im Wasser stehen. 


Ich bin sehr gespannt ob es funktioniert und werde auf jeden Fall berichten!

(Und jetzt ist Schlafenszeit. Seit zwei Stunden hab ich nämlich auch noch Gliederschmerzen, juppheidi.)

*Kramboxen. Wir haben zwar keine Krömpelecke und auch keine Chaosschublade, dafür haben wir Boxen. Bestimmt fünf. Und es werden immer mehr. Ich hasse das.