Tag 2039 – Dauermüde Eule.

An der Homeofficesache ist ja nicht alles schlecht. Mehr Zeit mit Herrn Rabe, mehr Zeit für die Kinder, weniger Gerenne, mehr Schlaf. Insgesamt ist unser Leben in den letzten Monaten deutlich entschleunigt worden. Ok, es ist ein paar mal fast aus der Kurve geflogen durch zu abrupte Bremsmanöver, an anderen Stellen wurde es so langsam, dass es eigentlich still stand, aber so im Großen und Ganzen kann man dem doch auch vieles positives abgewinnen. (Auch, das ist ja nicht zu unterschätzen, wie man sich darauf freut, mal wieder ins Büro zu fahren. Wie ein Ausflug in die große abenteuerliche Welt von früher(TM)).

Allerdings muss ich ja normalerweise dann doch irgendwann aufstehen. Selbst wenn ich mich nur aus dem Bett rollen und irgendwas anziehen muss, um dann zerwühlt Michel zur Schule zu fahren muss ich ja mindestens das tun. So richtig mein Rhythmus ist das immer noch nicht.

Deshalb bin ich eben immer müde. Außer abends. Abends bin ich gar nicht müde. Abends kann ich noch ein Stündchen arbeiten oder zwei, oder Sport machen, oder einfach Zeit verdaddeln. Geht alles, aber morgens ist es trotzdem ein Kampf.

Vielleicht sollte ich mich einfach damit abfinden. Ich brauche relativ viel Schlaf und hole mir den am liebsten bis etwa 10 Uhr morgens. Wenn ich vorher aufstehe, geht das zwar, aber ich fühle mich dann eben den ganzen Tag… müde. Einfach hundemüde.

Wenn ich mir dabei nur nicht so verwahrlost vorkäme…

Tag 1905 – Abweichender Biorhythmus.

Unsere Kernarbeitszeit ist zwar zur Zeit aufgehoben, Arbeit nach 21:00 Uhr wird trotzdem nicht akzeptiert. Könnte ich mich immer wieder drüber aufregen, dass die Arbeit dann still und heimlich nicht gezählt wird, wenn man sie zu der Zeit einträgt, zu der man sie erledigt hat. Es sei denn, es sind „echte“ Überstunden, die werden gezählt. Es ist alles sehr seltsam. Jedenfalls habe ich eben erst den Computer zugemacht, aber die knappen zwei Stunden am späten Abend im Zeiterfassungssystem eben am Morgen an meinen Arbeitstag drangebapscht, jetzt sieht es aus, als wäre ich um acht am Schreibtisch gewesen und nicht erst um viertel vor zehn.

Man könnte jetzt sagen, so what, ich arbeite halt lieber spät und schlafe lange, aber das bekomme ich noch nicht gut hin. Ich fühle mich den halben Tag schuldig, dass ich spät anfange und schlecht aus dem Quark komme, bis dann nach dem Mittagessen so langsam meine produktive Zeit anfängt. Meinen Höhepunkt habe ich so gegen 16 Uhr – also pünktlich zum eigentlichen Feierabend.

Das ist Käse, aber mir fällt auch keine Lösung dafür ein, außer älter werden – meine Eulen-Kollegen ohne oder mit älteren Kindern scheinen nicht so das Problem zu haben, mehr ihrem Biorhythmus entsprechend zu arbeiten.

(Noch ein Monat bis wenigstens die Uhrzeit wieder normal ist.)