Tag 2729 – Must I, Miss Sophie?

Muss morgen wieder arbeiten, meh. Lust habe ich nicht, ein Arbeitschat verrät, dass da schon wieder erwartet wird, dass wir IT-Projektmäßig alles stehen und liegen lassen und springen und eigentlich möchte ich nur ungern direkt morgens meine Chefin anrufen und nachfragen, was da los ist und ob irgendjemand vor hat, sich da zu involvieren, oder ob ich erst wieder rumschreien soll. Ich nehme an, alle denken, es wird schon wer sagen, was zu machen ist, die sind ja auch alle noch nicht so lange im Projekt wie ich, ich weiß, dass niemand da was konkretes sagen wird, sie erwarten einfach, dass wir machen. Also muss ich vermutlich sagen, was zu machen ist, aber das ist auch schon wieder ne Rolle, die ich nicht haben will und zu der ich nie Ja gesagt habe. Genau genommen gibt es bei uns jemanden, der dafür bezahlt wird, soll der es machen, ey*.

Nun ja. So kann man sich den letzten Ferientag auch versauen. Nächstes mal lösche ich Teams über die Ferien vom Handy.

Ansonsten war heute recht entspannt, ich war sogar bei klirrender Kälte draußen spazieren. „Nur“ spazieren, weil ich gestern ein At-Home Balletttraining gemacht habe, das mir zornigen Muskelkater beschert hat. Stange ohne Stange (oder, weil at home, Stuhllehne) ist eine sehr effektive Trainingsform, ganz sicher, aber au. Ich habe sogar Muskelkater zwischen den Rippen. Was gut ist, offenbar hab ich meinen Core sehr kompakt gehabt, aber au!

Ich habe ein neues Geigenprojektlein ausgedruckt, als nächstes spiele ich Meditation von Massenet, das sieht machbarer aus als Bach. Hat auch nur eine Seite, das ist ja quasi nichts.

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*aus Gründen ist die Einstellung von absolut allen, die ich bisher im IT-Projekt getroffen habe, dass sie es dann doch lieber selbst machen, als das er es macht. Aber ich habe ja generell eine leicht destruktive Haltung gegenüber dem Projekt angenommen, in der ich Dinge mit voller Absicht zu Demonstrationszwecken gegen die Wand fahren lasse statt sie um jeden Preis zu verhindern (der Preis sind meine Nerven und schlussendlich meine Gesundheit), vielleicht jetzt auch dieses Ding.

Tag 2727 – Frohes Neues!

Kleiner Nachtrag zu gestern:

– die elektrischen Zahnbürsten. Nach gründlicher Recherche musste ich ja auch da die nehmen, die man hier bekommt, deshalb sind Happy Brush und co., so gut die auch bei Stiftung Warentest abgeschnitten haben mögen, leider raus. Irgendwann lerne ich das mal und spare mir die Recherche. Jedenfalls war die Auswahl begrenzt auf das Verfügbare und dann waren manche im Angebot und andere nicht und deshalb haben Herr Rabe und ich jetzt jeweils eine Sonicare (die zweitneueste Version) und die Kinder haben Oral B irgendwas, nicht i-O, wesentlich günstiger aber laut der Recherchen trotzdem sehr gut. Ich bin weiterhin begeistert und das Zahnfleischbluten hält sich selbst unter Einbeziehung der Zyklusvariationen seither echt in Grenzen. Der Unterschied zum Putzen von Hand ist ein Unterschied wie vom Kettcar zum Auto. Auch für Kinder, die nicht sooooo begeistert die Zeit aufwenden, die Zähne gründlich zu putzen, kann ich das empfehlen, weil bei selbem Zeit- und Gründlichkeitsaufwand die Zähne einfach wesentlich sauberer werden. Vibrationssignale helfen auch dabei, zu wissen, wann man genug geputzt hat, aber an die muss man sich ja als ungeduldiger 10-Jähriger nicht zwingend halten, nicht wahr.

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Wir sind gut und entspannt rüber gekommen. Heute waren die Nachbarn zum Resteessen da und das war auch sehr nett, außerdem ein guter Anlass zumindest die untere Etage in einen präsentablen Zustand zu versetzen. Jetzt Bett, morgen haben die Kinder wieder Schule und Herr Rabe muss arbeiten, also müssen alle früh raus. Ich habe zwar frei, aber darf dafür so schöne Sachen machen wie beim Hausarzt anrufen und fragen, ob es eine Alternative zu diesem ekligen Penicillinsaft gibt, weil ich mein Kind nicht mit körperlicher Gewalt dazu zwingen werde, das Zeug zu nehmen und wir uns aber dem Punkt annähern, wo das nötig wäre, um die zehn Tage durchzuziehen. Hurra.

Tag 1817 – Zu Hause ist’s doch am schönsten.

Endlich wieder zu Hause. Mein Kopfkissen, meine Matratze, mein Kühlschrank mit meiner Ordnung. Meine Kaffeemaschine (fürs nächste Mal: die funktioniert am besten, wenn man sie einstöpselt).

Morgen ist mein Urlaub vorbei und ich mag nicht, irgendwie. Vielleicht sind fünf Wochen Urlaub zu lang. Ich fühle mich, als wäre ich komplett raus.

Das heißt auch, früh aufstehen. Ob ich das noch kann?

Michel und Pippi gehen morgen wieder in ihre Betreuungseinrichtungen. Michel in den Hort, Pippi beginnt ihr letztes Kindergartenjahr. Nur noch ein Jahr Kindergarten für sie, und damit auch für uns als Familie. Das fühlt sich seltsam an.

Die Meerschweinchen hatten eine gute Woche ohne uns. Alle drei haben ein bisschen zugenommen, sogar Muffin, obwohl der offenbar ein bisschen auf die Mütze bekommen hat. Irgendwer hat ihm wohl ordentlich in den A… gebissen. Ich vermute, Pølse war’s, die ist nämlich sonst die Königin, Muffin scheint das aber nicht uneingeschränkt so zu sehen. Vermutlich hat er aufgemuckt und den Hintern versohlt bekommen. Passiert bei Rudeltieren, muss ich dann mal ein Auge drauf behalten, sowohl ob alles heilt wie es soll als auch ob sie die Rangordnung bald mal geklärt bekommen.

Mehr habe ich nicht zu erzählen. Pippi wäre sicher sauer, wenn ich schreiben würde, dass ihre Eltern nachts den von ihr gemopsten und versteckten Schlüssel eine halbe Stunde lang im ganzen Haus gesucht, schlussendlich aber auch gefunden haben. (Dieses Kind, ey!)

Tag 1454 – Tatsächlich Ferienende.

Rekord. 22:09 und ich bin im Bett. Alles ist bereit außer meiner Motivation, die suche ich noch. Morgen geht es wieder los, Hort, Kindergarten, 2 Vollzeitjobs. Brotdosen im Kühlschrank, Kleid rausgelegt, Schuhe überlegt, Make-up überlegt. Heute noch drülfzig Maschinen Wäsche gewaschen, zum drülfzigsten Mal die Sonnencremeversauten Hemden des Mannes und Sohnes in die Sonne gehängt, was zum drülfzigsten mal kaum was gebracht hat. Seit dem 17. Mai laboriere ich mit diesen Hemden rum, das nächste mal gibts schwarze Hemden kann der Mann das selbst versuchen oder dran denken, sich und das Kind reichlich vorher einzucremen. Bisher am meisten rausgerissen hat das Zeug mit dem Werbespruch „milde Bleiche ohne Chlor“, direkt auf die Flecken in den feuchten Stoff gerieben und sehr lange einwirken lassen. Das habe ich mehrmals gemacht. Genau wie Sonnenlicht. Trotzdem noch kein Ergebnis erzielt, das ich noch mal anziehen würde. Michels Hemd war ganz neu. Ein mal angezogen. Hrmpf.

Egal. Jedenfalls heute sehr viel gemacht, Kindersachen sortiert (Pippi ist ohne Witz in den letzten 5 Wochen eine komplette Größe gewachsen, 98 ist passé, und auch insgesamt ist sie plötzlich ein richtig großes Kind. Bei Michel war das nie so! Der wuchs (und wächst) immer schön gleichmäßig) und für jedes Kind eine Ikea-Tüte mit Zeug zum Mitnehmen in die Betreuungseinrichtungen gepackt. Durch die Wintersachen gegangen, aufgeschrieben (es lebe Wunderlist!), was wir noch brauchen, kurz entschlossen eine Skihose und einen Winteranzug für Pippi bestellt und für Michel eine gebrauchte Skihose gekauft. Falls ich Lust dazu habe, gäbe es in Lillestrøm wohl auch die einigermaßen* bewährte Helly Hansen Rider-Hose in 128, müsste man halt mal hinfahren, eventuell schaffe ich das ja auf dem Rückweg von der Arbeit irgendwann nächste Woche. Da bekäme ich in jedem Fall auch Gummistiefel für Michel, insofern wäre das ganz gut. Andererseits ist August. Ich möchte noch nicht an Winter denken.

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Die nächsten zwei Wochen, das fand ich heute raus, werden Arbeitswegtechnisch spannend, weil die T-Bane auf dem für mich relevanten Streckenabschnitt gesperrt ist. Ich wunderte mich schon, warum die Ruter-App mich immer mit dem Flugbus zur Arbeit schicken wollte, jetzt weiß ich den Grund und auch, dass die Flugbuslinien 2 und 5 in meinem MonatsJahresticket enthalten sind. Juhu! Morgen werde ich also mit dem Flugbus zur Arbeit fahren und wie ich zurückkomme, muss ich mal sehen.

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Ein wunderbares Telefonat geführt und eins den ganzen Tag wegprokrastiniert. Wenn ich groß bin, rufe ich immer alle an, die ich will, wenn ich das will und warte nicht erst, bis es dann peinlich ist, dass man sich erst jetzt meldet.

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*letzte Saison hat er die ja komplett durchgerockt, sodass ich sie am Ende wirklich nur noch in die Tonne kloppen konnte. Eigentlich war die schon Wochen vorher im Eimer. Dieses Kind muss aber auch irgendwie lernen, dass es nicht ratsam ist, auf den Knien mit Split gestreute Eispisten runterzurodeln, deshalb weigerte ich mich recht lange, die kaputte Hose zu ersetzen und flickte die Löcher nur so gut es eben ging.