Tag 3587 und 3588 – Mehr Hurra!

Heute habe ich Muskelkater, denn gestern war:

Endlich wieder Ballett.

Es sind ja jetzt Sommerkurse. Ich war bei „Ballet 3, 4 und Erwachsene, wahlfrei Spitze“ sowohl die einzige Erwachsene als auch die einzige ohne Spitzenschuhe. Aber im Gegensatz zu vor einem Jahr noch konnte ich gut mithalten und kam mir nicht die ganze Zeit vor wie ein schwerfälliger Sack Kartoffeln mit rotem Röckchen. Der Muskelkater ist auch beschränkt auf die Waden.

Ansonsten wurde ich gestern in eine Sache reingezogen, an deren Ende ich dann eine Antwort ans Ministerium entwerfen sollte. Warum ich? Naja weil ich die meiste Ahnung von exakt dieser kleinen Nischensache habe. Ganz am Ende des Arbeitstages habe ich diese Antwort runtergeschrieben, an meine Chefin geschickt und heute ging das unverändert ans Ministerium raus (von meiner Chefin), das sich postwendend für die gute Antwort bedankt hat. Bin jetzt wieder nen cm größer.

Heute habe ich nur kurz gearbeitet, dafür in rasendem Tempo. Dienstag früh muss ich nen Vortrag halten und heute habe ich angefangen, den zusammenzuschrauben. Vorher war einfach keine Zeit, unter anderem wegen so Sachen wie der gestern. Ich bin zu 75% fertig geworden, in 2 Stunden.

Dann musste ich Feierabend machen, weil dann eine Freundin kam, die heute Nacht hier übernachtet. Das ist aufregend, weil wir uns bisher hauptsächlich online kennen und uns nur ein Mal in echt getroffen haben. Aber es war wirklich schön, sie zu sehen und wir haben den halben Tag verquatscht, inklusive Spaziergang im Regen zum Supermarkt und zurück. Ich mag so unkomplizierte Menschen.

Insgesamt alles sehr schön in den letzten Tagen.

Tag 3302 und 3303 – Besuch und Würmchen.

Gestern haben wir Besuch bekommen, ein Freund von Herrn Rabe aus Zeiten, da er in Stockholm studierte (und ich ihn noch nicht kannte) und seine Familie (Frau und drei bezaubernde Kinder), mit einem zum Camper ausgebauten Sprinter. Ich hatte besagten Freund exakt ein Mal gesehen – auf unserer kirchlichen Hochzeit vor fast genau 15 Jahren. Damals noch ohne Frau und ohne Kinder. Und ich sag’s mal so, an dem Tag war viel los und ich hatte den Kopf nicht so ganz frei für viele tiefgründige Gespräche mit Leuten, die ich zum ersten Mal sehe. Aber nach einem Abend und einem Vormittag kann ich bestätigen, dass besagter Freund und seine Familie sehr nett sind. Unsere Kinder haben leider gleich deren Kinder versaut und alle unsere Konsolen vorgezeigt und die anderen Kinder in die Magie von Mario Cart und Mario Party eingeweiht, ich fürchte, da haben wir was angerichtet. Tjanun.

Heute bin ich mit Michel insgesamt fast vier Stunden Auto gefahren, das war auch sehr schön. Wir wollten zum Tag der offenen Tür bei dem Laden, wo ich immer alles Schlangenzeugs (inklusive Montys Terrarium) bestelle und auf dem Weg lag ein Sport Outlet, was günstig war, weil Michel für die Klassenfahrt (die Montag losgeht) noch eine Regenhose brauchte. Gestern haben wir alle seine Sachen gesichtet und anprobieren lassen, aber die Regenhose war unauffindbar. Sport Outlet hat das aber gegen Geld gerichtet.

Dann waren wir bei dem Tag der offenen Tür, haben ordentlich geshoppt (die Schlangen wachsen ja, das heißt aber auch, dass die aus ihren Verstecken rauswachsen. Außerdem ist eine Pflanze in Gregs Terrarium daran gestorben, dass sich Greg dauernd in sie rein legt) und auch Futter mitgenommen, haben Kuchen und Cola für umsonst bekommen und es waren auch ein paar Züchter da mit diversen Tieren, die man angucken (und kaufen) konnte. Ein paar sehr hübsche Pythons waren da (alles Babys, so niedlich), einige Geckos, und Kornnattern. Die meisten Kornnattern waren auch noch Babys und die sehen ja lustig aus, wie Regenwürmer in Überlänge. Pythonbabys sind viel kürzer, aber bestimmt 10 mal so dick, Königspythons sind ja generell eher chunky gegen so ne Natter, aber die Natternbabys sahen echt ein bisschen aus wie zu früh geschlüpft. Ich denke auch lieber nicht an die kleinen rosa Shrimpsies, die eine so kleine Schlange frisst. Ich tue mich ja mit den Rattenjungtieren schon schwer, muss ich sagen, und da ist in der Größe schon alles dran. Michel möchte irgendwann dann auch noch eine Kornnatter haben, „so in 5 Jahren“. Ich möchte ja lieber eine Grüne Baumpython, aber das kann ja jeder von uns selbst entscheiden.

Sehr mutig fand ich von uns beiden, dass wir uns mit viel Abstand auch die Kollektion an Vogelspinnen, Taranteln und Springspinnen angeguckt haben, ohne schreiend wegzurennen. Wir standen auch ne ganze Weile neben dem Regal mit den lebenden Futtertieren für Geckos und Echsen, also allerlei Insekten und Larven in Plastikboxen, wo es zirpte und hopste und generell viel Geräusch machte. Auch das, ohne schreiend wegzulaufen. Das Futter solcher Tiere ist definitiv für mich ein Argument gegen die Haltung ebensolcher Tiere. Wäh.

Das war jedenfalls insgesamt ein schöner Ausflug und Michel danach auch sehr zufrieden. Hach.

Tag 3291 – Vorletzter Tag Bielefeld.

Heute Vormittag lief sehr sehr langsam an, deshalb habe ich auch erst eben Sport gemacht, also literally eben grad.

Am Nachmittag haben Pippi und ich Oma S. geholfen, eine neue Brille auszusuchen. Eine notwendige Augen-OP hat als Nebeneffekt die Fehlsichtigkeit verbessert, was ja schön ist, aber dann muss man hinterher halt neue Brillen kaufen. Ich finde, wir haben ein sehr schönes Modell ausgesucht, das obendrein aus Rhizinussbohnen hergestellt ist und gar kein Metall enthält, nicht mal Scharniere (nicht dass mir das irgendwas bedeuten würde, aber ich kenne Leute, die wollen kein Metall „am Kopf“ haben).

Abends haben wir uns mit unserem guten Freund M. auf dem Siggi getroffen. Die Kinder haben auch kurz Hallo gesagt, sind dann aber schnell wieder abgedampft. Das war auch nicht so schlimm, so hatten wir drei Erwachsenen mal einfach Zeit um uns zu unterhalten, ungestört, wie früher. Das war sehr schön. Hach Hach.

Tag 3289 – Badeland und Freunde treffen.

Heute war eigentlich schlechtes Wetter angekündigt, das war dann eigentlich gar nicht so schlecht bis abends, aber wir hatten Pippi bereits versprochen, dass wir in ein Spaßbad gehen. Michel mussten wir erst ein bisschen mitzerren, aber als er dann im Wasser war, war das Murren schlagartig abgestellt und Michel sehr zufrieden. Ich habe wieder mal Sportprogramm gegen Schwimmen getauscht und meine Zeit für einen Kilometer (Brustschwimmen) um volle 2 Minuten verbessert. Ich hab mich da aber schon auch angestrengt.

Abends haben wir uns in einem Restaurant in Schildesche mit Freunden getroffen. Die Kinder waren durch und guckten bis auf während des Essens in ihre Bildschirme, dadurch konnten wir Erwachsenen uns auch in Frieden unterhalten. Das ist auch mal ganz schön. Es war auch wirklich schön, J. und A. (aus Bielefeld) mal wieder zu sehen und sich gegenseitig Updates aus dem Leben zu geben. Hach.

Jetzt Bett. Die Kinder schliefen auch wesentlich früher als sonst so in den Ferien. Vielleicht müssen wir einfach jeden Tag schwimmen gehen (nein. Ächz).

Tag 3281-3283 – Freizeitstress.

Wir hatten drei wunderbare Tage und es war warm.

Freitag war es so warm, dass wir ins Freibad gegangen sind. So richtige Freibäder gibt es in Norwegen kaum, ich weiß nur von einem und da war ich noch nie, war bisher nicht so verlockend. Bielefeld allein hat, keine Ahnung, 8 Freibäder mindestens. Wir waren im zweit-nächstgelegenen, das ich – im Gegensatz zum nächstgelegenen – auch sehr mag, dem Freibad Gadderbaum. Pippi fand das von Anfang an super, Michel musste sich erst damit abfinden, dass wir nun mal da waren, und wurde dann aber auch eineinhalb Stunden nicht mehr gesehen, er flippte zwischen Rutsche, Spaßbecken und Sprungbecken hin und her. Es gab eine Runde Freibadpommes für alle, Pippi konnte ihre Meerjungfrauenflosse und ihren neuen Bikini ausführen und ich ersetzte das Fitnessprogramm durch 1 km Schwimmen. Das war herrlich.

Im Anschluss halfen Michel und Pippi tatkräftig dem Opa im Garten, ich war eine Runde in der Stadt, Dinge für Pippis Geburtstag besorgen.

Samstag wurde es noch wärmer, weshalb ich mein Sportprogramm auf morgens verlegte. Vor dem Frühstück. Ächz. Aber wir hatten auch geplant, zu meiner Freundin nach Hürth zu fahren und das sollte nicht so spät werden. Zwei Stunden im warmen Auto festkleben war dann auch gar nicht mal so schön, aber als wir dann da waren, war es super. Pippi freundete sich binnen Nanosekunden mit der älteren Tochter an und sie wurden unzertrennlich. Wir Erwachsenen konnten sehr entspannt herumschwitzen, während drei Mädchen im Garten mit Ghostbuster-Wasserpistolen herumsprangen und Michel irgendwo alleine, später mit uns Erwachsenen, ebenfalls herumschwitzte. Abends gingen wir Pizza essen, entgingen ganz knapp dem Gewitter, machten Sightseeing in Hürth (Die Monstertrasse(TM)) und hatten es allgemein sehr gut. Wieder bei den Freunden angekommen musste ich ganz spontan einen Nagelsalon eröffnen, weil die Mädels mitbekommen hatten, dass Michel die Fingernägel neu lackiert haben wollte und dann wollten die natürlich auch alle. Ich habe seit sehr langer Zeit nicht mehr so winzige Fußnägelchen lackiert, meine Kinder haben irgendwie riesige Füße und auch Hände. Pippi überragte auch die zwei Jahre ältere große Tochter ganz generell. Pippi ist echt sehr groß geworden. Gestern schliefen dann alle sehr spät, aber auch der Tag war rundum gut.

Und heute auch. Nach einem gemütlichen Frühstück und einer Dusche (nach gestern klebte irgendwie alles an allen) fuhren wir nach Bochum, um dort im Tierpark Familie Wunnibar zu treffen. Urlaub im Kurzdurchlauf, aber es war einfach ganz toll, die vier wenigstens für einen halben Tag zu sehen. Abends gingen wir dann noch zusammen zu einem türkischen Restaurant, wo es unglaublich gute Köfte gab. Nachdem wir mittags ja schon Pippi von der großen Tochter der Freundin aus Hürth losschweißen mussten, mussten wir das noch mal von Frau Wunnibars K1 wiederholen, aber ich glaube, Pippi hat jetzt erstmal wieder ein wenig Sozialkontakte getankt. Im Tierpark haben wir außerdem viele spannende Tiere gesehen, ich bin Fan von den Nachtaktiven-Gehegen, da konnte ich einen Igel sehen, Igel sind so niedlich. Hach. Ich finde wirklich schade, dass es dieses Jahr nicht mit einem gemeinsamen Urlaub geklappt hat.

Hach Hach Hach.

Jetzt sind wir wieder in der Ferienwohnung, es regnet (und kühlt ab, Hurra!), Herr Rabe hat Geburtstagsmuffins für Pippi gebacken und morgen ist dann Feierei angesagt.

Tag 2935 bis 2937 – Dänemark Tag 20 bis Abreise.

Kopf zu voll zum Schreiben. Manchmal passiert das. Meistens, wenn ich zu beschäftigt damit bin, alles aufzusaugen und zu speichern für schlechte Zeiten. Oder für alle Zeiten.

Donnerstag und gestern haben wir ausgiebig vom Strand Abschied genommen. Das Wetter war noch mal wie am Anfang – warm, sonnig und mit mäßigem Wind. Sogar die Kinder waren zufrieden. Es wurden riesige Gebilde aus Sand geschaffen und ich buddelte Michel einmal auf eigenen Wunsch bis zum Hals ein. Es ist wohl unnötig zu sagen, wo hinterher überall Sand war und wie viel Sand anschließend, trotz gründlichem Ausschütteln vorher, noch aus der gewaschenen Wäsche rieselte.

Der Rest von gestern bestand leider aus Packen. Lustlos und widerstrebend (die Erwachsenen) bis protestierend und alles verweigernd (die Kinder) taten wir das. Niemand möchte nach Hause, bzw. wollen einige von uns einfach zu Hause sein, magisch, ohne Packen und Reisen. Ich verstehe das, Übergänge sind doof, aber ich habe die leise Befürchtung, dass keinen Übergang zu haben und einfach in eine neue Situation geworfen zu werden, noch viel doofer wäre. Hmm.

Was mich persönlich glücklich ich macht: wir haben am Donnerstag Abend die letzte Grundregel von Magic Maze gespielt und können jetzt im nächsten Urlaub vielleicht direkt loslegen mit dem richtigen Spielen. Das klingt jetzt, als sei das ein extrem kompliziertes Spiel, das ist es eigentlich nicht, aber die Spielmechanik ist ungewohnt (alle bewegen alle Spielfiguren gleichzeitig) und deshalb macht es schon Sinn, sich die verschiedenen Regeln langsam zu erschließen.

Was mich auch glücklich macht: ich habe gestern meinen ganzen Körper in die Nordsee getaucht, endlich. Man kann zwar dort am Strand wahrscheinlich bis nach England rüberwaten und (als exakt durchnittlich große Erwachsene) immer noch stehen, aber man kann sich ja trotzdem ins Wasser werfen. Es war erstaunlich unkalt, sehr klar, sehr salzig und die einzigen Quallen, die ich gesehen habe, waren golfballgroß und tot am Strand. Hachz. (Nicht die toten Quallen. Aber der Rest.)

Heute zur Abfahrt machte das Wetter es uns aber sehr sehr leicht. Es goss wie aus Eimern. Tschüss sagen zu Familie Wunnibar-Igelbert (Wunnibert? Igelbar?) war trotzdem ziemlich hart.

Jetzt Boot und gleich kein Internet mehr. Seufz. Tschüssi, Dänemark, schön war’s!

Tag 2868 – Platzwechsel.

Huch, der Tag war so voll irgendwie, ich muss mich erst mal ein bisschen sortieren. Kurz umrissen war ich mit der Freundin und ihrem Freund bei einer offenen Tanzveranstaltung, wo Standard und Latein getanzt wurde. Da habe ich auch ein paar angerostete Fähigkeiten hervorgeholt und gemerkt, wie sehr ich diese Art Tanz eigentlich vermisst habe. Zack, Herzschmelz, ich hätte gar keinen Partner zwingend gebraucht, aber auch nichts dagegen gehabt, am liebsten eigentlich meinen Mann. Vielleicht finden wir ja sowas in Oslo, ohne Ambitionen, just for fun, der gute alte Gesellschaftstanz. Hach Hach Hach war das. Von dort holte mich dann eine andere Freundin ab, mit der ich morgen auf das Konzert gehe und jetzt liege ich in einem anderen Gästebett und verdaue noch ein bisschen am Tag und allem herum. Alles in allem habe ich eine gute Zeit und sehr viele gute Gespräche und bin alle, aber zufrieden.

Tag 2571 – Ich möchte aber gar nicht.

Ob wir das nun wollen oder nicht, morgen ist Abreise. Es sieht schon alles sehr nach Abreise aus. Die Schränke sind leer, der Kühlschrank ist ziemlich leer, es wird besprochen, was hier bleibt (der Föhn, die Badvorleger) und niemand streitet sich um das Knoblauchsalz. Die Kinder wurden noch mal gereinigt und es sieht so aus, als würden wir mit nur einer Tüte Dreckwäsche nach Hause fahren (plus der dreckigen Bettwäsche, die ja morgen noch abgezogen werden muss).

Ich möchte das alles nicht, ich möchte eigentlich in Embryonalstellung auf dem Boden liegen oder mich ABER!!! brüllend an den Kamin kleben, weil ich weiter Urlaub haben will, ist grad so schön, nur noch ein paar Tage, ok?

Aber das mache ich natürlich alles nicht, sondern habe gepackt. Zwischendurch mit Laune zum was Anzünden, weil siehe oben.

Erwachsen sein stinkt manchmal.

Tag 2570 – Noch ein Mal Strand.

Bei bestem Wetter (nicht zu kalt, nicht zu warm, nicht zu windig, reichlich Sonne) sind wir heute noch mal alle an den Strand gegangen. Zusammen. Das war sehr schön.

Abends hatte uns (ebenfalls alle) Herr Rabes Familie zum Grillen eingeladen und das war auch sehr schön.

Ich werde ganz wehmütig, wenn ich daran denke, dass wir morgen packen und übermorgen fahren. Das ist alles falsch.

Meh.