Tag 2673 und 2674 – MÜDE!!!

Gestern bin ich über meiner Reisekostenabrechnung eingeschlafen. Heute bin ich auch erst jetzt im Bett und werde jetzt sehr schnell die Augen zumachen.

Bin übrigens bei 34 Mails in 3 Tagen bisher, die ich alle nicht gelesen habe. Nicht ganz alle, weil mir manchmal eine Qualitätsfrau von hier Dokumente schickt, so… zwei mal bisher. Der Rest ist fast ausschließlich IT-Projekt.

Tag 2661 – Applaus!

Heute habe ich die Inspekteure und Inspekteurinnen im IT-Projekt eingewiesen. Es war ein wilder Ritt und am Ende haben alle geklatscht (außer mir) und geweint (ok nur ich und nur fast). Jetzt liegt das also hinter mir. Ich bin angeblich streng, so als Lehrerin, merke das selbst aber nicht. Andererseits habe ich angeblich auch eine Engelsgeduld. Auch das merke ich nicht. Spannend. Aber ja, ich habe heute ca. eine Schrillion mal das selbe gesagt, immer wieder die gleichen Abläufe erklärt, weil niemand zuhört, wenn man was für alle sagt, und jede*r dann in die selben Löcher tappst. Ich mache sieben Kreuze, dass ich nicht Lehrerin geworden bin, da würde ich über kurz oder lang bekloppt werden. So viel kann man gar nicht klatschen, auch wenn es natürlich echt lieb ist, wenn sie das am Ende tun.

Jetzt bin ich allerdings auch echt gar. Könnte aber auch am Prosecco liegen, mit dem ich den heutigen Meilenstein begossen habe, liegen. (Unter der Woche! Schockschwerenot.)

Tag 2651 – Antiklimax.

Erst die guten Nachrichten:

  • Der Sonnenbrand ist schon viel besser
  • Ich war heute Wasser und Luft (Wasserreinigungsanlage und Ventilationsanlage) angucken, ganz alleine, und es war gar nicht schlimm (im Sinne von: niemand hat gemerkt, dass ich doch gar keine Ahnung hab)
  • Die Kollegin hat gesagt, ich könne Data Integrity besser als sie (inspizieren)
  • Das IT-Projekt ist jetzt live, mit einem Tag Verspätung

Das IT-Projekt ist aber gleichzeitig auf die denkbar schlimmste Art live gegangen, und zwar können wir Inspekteur*Innen jetzt leider keine Sachbearbeitung mehr machen, bis mindestens Ende nächster Woche, weil die Integration des Archives (das für uns auch ein Sachbearbeitungssystem ist) mit dem IT-Projekt macht, dass wir im Archiv nicht mehr arbeiten können. Gleichzeitig ist außer mir aber niemand im Stande, das IT-Projekt-System zu benutzen. Das zeigte sich heute, als eine Kollegin, die auch schon einiges getestet hatte, versuchte, den „smoke study“-Test durchzuführen, also eine Nachricht aus dem System zu schicken, und dann die Antwort zu archivieren. Das ging nicht so richtig gut, as in: das ging einfach mal gar nicht. Eine Kombination aus tatsächlichen technischen Schwierigkeiten und mangelnder Tiefenkenntnis der Kollegin. War der Projektleitung aber egal, sie haben das System einfach trotzdem freigegeben und mit Schampus angestoßen und sich beglückwünscht, wie geil sie sind, und deshalb habe ich jetzt endlich mal eine wirklich WIRKLICH böse Mail geschrieben und auch abgeschickt. Weil verarschen kann ich mich auch allein. Wenn man eh auf das Ergebnis unserer (Inspektions-)smoke study scheißt, hätte ich mir, meiner Kollegin, einer (echten) Firma und einem Entwickler (zum Teil echt viel) Arbeit ersparen können. Dass man außerdem einfach in Kauf nimmt, dass wir mindestens 8 Tage lang KEINERLEI Sachbearbeitung machen können, zeugt auch nicht grad von Respekt gegenüber unserer Arbeit.

Großes F***t-euch-alle-Gefühl.

Vielleicht auch weil ich die magischen PMDS-Tabletten zu Hause vergessen hab, aber eigentlich war alles gut, bis ich von diesem dampfenden Haufen Sch***e erfuhr.

Tag 2633 – Go.

Against all odds haben wir heute den IT-Projekt das Go gegeben. Wir haben es getestet und es ist so halb ok, brauchbar und in zwei Wochen wird es dann in Betrieb genommen. (Da bin ich nicht da, deshalb nehmen die Inspekteur*Innen es später in Betrieb.)

Es war holprig und heute waren überall sehr viele Arme und Beine, wie man auf Norwegisch sagt. Meine eine Kollegin hätte im Meeting glaube ich fast geheult, weil insbesondere für sie der Endspurt extrem stressig war, aber jetzt ist es erstmal vorbei. „Vorbei“, haha, es wird ja „kontinuierlich daran weiter entwickelt“. Jajablabla, aber wenigstens muss ich nicht mehr täglich in drei Stand-Ups meine Lebensentscheidungen infrage stellen meine Nase in die Kamera halten. Des Weiteren muss ich nicht mehr mit echt unangenehmen Personen zusammenarbeiten. Hurra.

Außerdem heute: den Schlussreport der Inspektion in den USA unterschrieben, das ist also jetzt sozusagen abgeschlossen. Wow. So geschmeidig sollte das mal immer laufen.

Michel „muss“ jetzt Japanisch lernen. Er hat innerhalb von zwei Tagen fünf Kirby-Mangas (in Buchform) eingeatmet und die weiteren sind nicht übersetzt, es ist eine Katastrophe, sage ich Ihnen, und es gibt keine andere Lösung, als Japanisch zu lernen. Soll er machen, schadet sicher nicht. Persönlich bin ich grad eher auf Koreanisch gepolt, aber jede*r hier im Haus darf ja seine eigenen Seltsamkeiten haben.