Tag 1963 – Einfach räumen, einfach räumen!

Es hilft ja alles nix, Fußleisten hin oder her, es muss irgendwie weiter gehen, wenn wir nicht für immer in völlig chaotischen Zimmern wohnen wollen. Und so haben wir heute eben geräumt. Erfolgreich, muss ich sagen, denn jetzt stehen in Michels Zimmer nur noch Michels Sachen und in unserem Schlafzimmer (fast) nur noch unsere Sachen. Die meiste Arbeit hat gemacht, den Bürokram auf ca. 1/4 einzudampfen und neu und möglichst sinnvoll zu sortieren. Aber jetzt haben wir tatsächlich das, was wir wirklich brauchen, in einem 2×4 Kallax-Regal stehen und es ist sogar noch ein Fach frei. Der Rest ist in den Müll gewandert (Kontoauszüge von 1999) beziehungsweise in Kisten verstaut (Kontoauszüge von 2013, Schulzeugnisse von Herrn Rabe und mir und ähnliches). Ein kleines Problem haben wir noch mit dem, was Marie Kondo „sentimental items“ nennt, und in Pippis Zimmer stehen halt noch Kisten und unsere neuen Schreibtische, im Arbeitszimmer muss ja noch gearbeitet werden können (seufz) aber immerhin geht das, was wir selbst in der Hand haben, voran.

Wir haben den Kindern gezeigt, welche Kleiderschränke wir uns für sie vorstellen. Ein Hoch auf die Ikea-Planungstools. Völlig gegen ihre sonstige Natur hat Pippi zu allem einfach Ja und Amen gesagt, aber Michel will doch lieber türkise und rosa Türen und Schubladenfronten und auch gern sein Zimmer dunkellila und rosa streichen. So sei es denn.

(Jetzt noch duschen, ist dringend, und dann bräsig vorm Fernseher abhängen. Das war anstrengend heute.)

Tag 1957 – Getauscht.

Michel schläft zwar noch nicht, aber bestimmt bald. Wir kuscheln noch. Auch große Jungs, die in ihrem eigenen Zimmer schlafen, kuscheln noch.

Genau, wir haben nämlich heute die Zimmer getauscht. Morgen wird das Fenster eingebaut und dann (hoffentlich haben sie das nicht vergessen, zuzutrauen wär’s ihnen leider ehrlich gesagt) auch die Tür des ehemaligen Kinderzimmers versetzt. Um die Ecke. Um zu vermeiden, dass wir dann unser Bett, das Kinderbett in Teilen, diverse Schränke und überhaupt alles um eine Ecke basteln müssen, haben wir das eben alles heute gemacht, solange die Türen noch gegenüber voneinander liegen.

Erwartungsgemäß herrscht hier noch ziemliches Chaos, leider. Das alte Gästebett steht teilweise demontiert im Wohnzimmer, das wird morgen abgeholt (der Plan war, das zum Preis, den uns Ikea auch dafür zahlen würde, anzubieten, wenn es dann wer abholt, haben wir gewonnen, weil wir es nicht zu Ikea fahren müssen. Hat geklappt). In Pippis Zimmer stapeln sich Kindermöbel, für die noch bessere Lösungen hermüssen, Kisten voller zwischenzeitlich geparktem Kram und die neuen Schreibtische (damit die Arbeiter morgen Platz haben). In Michels Zimmer ist noch sehr viel Arbeits- und Nähkram. Im Elternschlafzimmer steht noch die Spielküche und die Kinder-Kommode voller Bastel- und sonstigem Kram. Überhaupt alle haben noch die schrecklichen Schränke.

Morgen stehen wir dann alle früh auf und Herr Rabe und ich arbeiten dann wohl beide am Wohnzimmertisch, während über uns gebaut wird. Koselig.

Sehr gut: endlich Zimmer getauscht.

Gut: Im Arbeitszimmer rigoros aussortiert und mehr als eine Umzugskiste „Archiv“ erzeugt, also Dinge, die nicht wegkönnen, die man aber auch wirklich nicht griffbereit haben muss. Nur wohin jetzt damit?

Gut: Eingesehen, dass ich kaputte Kinder-Jogginghosen nicht mehr reparieren werde und die Reparaturkiste auf die Hälfte eingedampft.

Erkenntnis: Pippi hat zu viele Klamotten. Da müssen wir dringend noch mal durchgehen, was davon behalten werden soll, denn das soll ja dann auch in ihren neuen Schrank passen. Jetzt grad sehe ich da schwarz.

In der Zwischenzeit ist auch das Kuschelkind eingeschlafen. Ich könnte hier aber auch noch ein bisschen liegen bleiben.

Hachz.

Tag 1953 – Kleine Räumereien.

Das neue Gästebett ist zwar noch nicht zusammengebaut, aber immerhin stehen die drei riesigen Pakete nicht mehr im Flur. Dafür haben wir jetzt Macken im Parkett. Hrmpf.

Der Fenstereinbaumann hat sich noch nicht wieder gemeldet. Langsam werde ich etwas ungeduldig.

Heute waren zwei sehr nette Menschen da, haben sich im Kinderzimmer Lego in die Füße getreten (was kommen die auch ne Stunde eher als erwartet) und werden uns jetzt einen Schrank bauen. Er wird sehr viele Schubladen haben, von innen beleuchtet sein, und die Decken- und Fußleisten aus dem Raum werden wieder verwendet. Ein richtiger Einbauschrank also. Mir inzwischen fast egal, was das kostet, Hauptsache es passiert endlich was und wird schön und nicht, naja, plastikhaft. Ich habe daraufhin den Abend darauf verwendet, über meinen Nähplatz zu meditieren und habe jetzt eine Idee, die, glaube ich, gut wird. Wir müssen jetzt noch mal schauen, ob wir wirklich noch weiteren Stauraum für Kleidung außer in dem Einbauschrank brauchen, oder ob wir einfach Luft in einem Raum haben, das wäre ja mal ganz was neues.

Schnipsel-Planungs-Party.

Ich werd die Außenrollos vermissen. Und ein Zimmer, das ausschließlich zum Schlafen da ist, auch. (Das Gerümpelzimmer, das das Arbeitszimmer zur Zeit leider ist, nicht. Hoffentlich rümpeln wir dann nicht an anderer Stelle drauf los.)

Falls man mal ein Haus kauft: nie davon ausgehen, dass ja nie beide gleichzeitig Homeoffice haben werden. Denn dann kommt Corona nach grad mal anderthalb Jahren und lacht eine aus.

Tag 798 – Super Ultra Mega fauler Tag.

Heute haben wir alle fast nix gemacht. Wie schön das war.

Und wenn man dann endlich mal Muße hat, Dinge zu tun, sind die auch gar nicht schlimm. Zum Beispiel Kindersachen aus-/ein-/umsortieren* und meine eigenen Sommerklamotten gegen die dickeren Wintersachen austauschen. Dabei auch nen Schwung Zeug von mir getreu dem Motto „hatte ich seit zwei Jahren nicht an“** aussortiert für die Altkleidersammlung, steht schon an der Tür.

Michels Kindergeburtstag ist morgen Nachmittag (da sind die Ferien um und die meisten Kinder wieder da) und dafür ist auch schon das meiste vorbereitet. Nur Ü-Eier muss ich noch kaufen, Michel wünscht sich, dass jedes Kind ein Ü-Ei bekommt und Herr Rabe wurde nur ein bisschen bleich, als ich Topfschlagen vorschlug***. Aber meine Arbeit ist ja neben einem gut sortierten Supermarkt. Außer Topfschlagen wird es Muffins zum selber mischen und verzieren geben, die obligatorischen Pølse****, eventuell Bügelperlen (weil Michel das toll findet), eventuell Kinderdisco. Herr Rabe ist zwar etwas nervös, aber wir werden das schon schaukeln. Es sind ja auch nur zwei (zweieinhalb?) Stunden, mit unseren zweien sieben Kinder, wir kennen die fast alle ganz gut, was soll schief gehen*****?

Als Tagesabschluss noch mit Herrn Rabe Discovery geguckt (alle Welt kennt jetzt Bärtierchen, oder?), dabei Wein und Wolke Sieben-Katjes (gefährlich lecker). Dochdoch, ein runder, schöner, tiefenentspannter Tag.

Einziger Minuspunkt des Tages: die Entspannungsmaske, die ich machte um meine Haut laut Packungsangabe „zu entspannen und zu verwöhnen“. Hahaha. Entspannt ja, durchfeuchtet vermutlich auch, ich weiß es nicht so ganz, es ließ sich unter der vereinten Glibschigkeit der Öle und Hyaluronsäure und Q10 und Tralala nicht ausmachen. Aber hey, wenn das das schlimmste an nem Tag ist, hätte ich davon gern öfter welche.

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* Let‘s face it: diese ganzen Babyklamotten müssen echt nicht nochmal mit umziehen. Die schwangere KiTa-Betreuerin (Junge) kann sich schon mal auf einen kleineren Überfall freuen, die Kollegin mit dem Minibaby (Mädchen, älteres Geschwister Junge) ebenso.

** Einschränkung: „und das Herz hängt nicht dran“. Das Jugendleiter-T-Shirt aus der Freizeit, bei der ich Herrn Rabe kennenlernte, kann ich zum Beispiel nicht wegtun.

*** Weil er Angst hatte, dass die Kinder hier noch mehr Macken ins Laminat hauen. Gut, dass wir eine hässliche lila Silikon-Soßenkelle haben, das schont Laminat, Mobiliar und Herr Rabes Nerven.

**** Gehört zum norwegischen Kindergeburtstag dazu. Da Michel aber meinte „alle Pølse schmecken gut“ gibt es „die, die wir immer kaufen“ – vegetarische.

***** Ahja, klar, jede Menge und morgen Abend brauche ich vermutlich nen Schnaps, aber sich vorher schon verrückt machen bringt ja auch nix.