Tag 54 – Familienbett auf 1,60m?

Damals. Ich war schwanger mit dem Kind. Und wurde von einer Kollegin gefragt, ob Herr Rabe denn auch was bauen würde für das Baby, denn „Das machen Männer doch so.“ Davon, dass Männer das so machen war ich genauso überrascht wie Herr Rabe, aber da wir schon länger nach einem Beistellbett für unser Bett gesucht hatten und in unserem Preissegment nicht fündig geworden waren, baute Herr Rabe tatsächlich ein wunderhübsches Beistellbettchen, passend zur geschenkten Kokosfaser-Super-Babymatratze. Ich nähte ein paar Spannbettlaken dazu und als das Kind dann geboren war, legten wir es in das Bettchen und es schlief da selig und wenn es Hunger hatte, rollte ich mich zu ihm oder es zu mir und ohne richtig aufzustehen wurde gestillt und dann räumte ich meistens das Baby wieder zurück. Als das Kind zu groß wurde für das kleine Bett, bekamen wir ein Babybett mit Gittern geschenkt, montierten die eine Gitterseite ab und stellten es an unser Bett. Es waren so zwar ca. 10 cm Höhenunterschied zwischen den Matratzen, aber da das Kind zu dem Zeitpunkt eh angefangen hatte, mir nachts hinterherzurobben, fand ich das ganz gut, denn unser Bett war nur 1,40 m breit und mit Kind fand ich das sehr eng. Dann zogen wir nach Norwegen und bekamen ein 1,60 m breites Bett, eine 2,40 m breite Bettdecke und das Kind sein eigenes Zimmer. Da schlief es auch fortan ein, mal mit mehr und mal mit weniger Mühe, irgendwann war es uns zu doof, nachts mehrmals in seinem kalten Zimmer zu stehen bis es wieder eingeschlafen war, also holten wir es zu uns ins Bett wenn es aufwachte. Irgendwann kam es von alleine, wir mussten nur die Türen auflassen. Das war für uns alle so völlig in Ordnung und eigentlich fand ich das kuscheln im Bett auch meistens schön (das Kind schläft manchmal sehr unruhig und so ne kleine Faust die einen mit einem unvermitteltem Schlag ins Gesicht aus dem Tiefschlaf reißt… naja, denken Sie sich den Rest). Auch als ich wieder schwanger war, ging es so weiter, das Kind kam irgendwann des Nachts zu uns getapert, legte sich zwischen uns (den Bauch schirmte ich mit einem Stillkissen gegen eventuelle Tritte ab) und schlief weiter. Wir importierten fürs neue Baby das Beistellbett, das hatte ja schon beim Kind so prima geklappt. Als dann das Baby geboren wurde, mochte ich es die ersten Nächte nicht wirklich von mir weglegen und diesmal ließ ich mir auch nix einreden und genoss einfach die Nähe. Nach ca. einer Woche legten wir das Baby das erste mal ins Beistellbett, in einem der winzigen Schlafsäcke, es sah ganz bezaubernd aus. Leider war das Baby in seinem eigenen Bett sehr unruhig, wühlte herum und fing schnell an zu meckern. Also kam es wieder in unser Bett. Da war es allerdings mit dem Schlafsack viel zu warm, also ohne Schlafsack unter unsere riesige Decke. Wir probierten es immer mal wieder mit dem „eigenen“ Bett, aber das Baby möchte gerne maximalen Körperkontakt mit mir. Manchmal beruhigt es sich nur auf meiner Brust. Das Problem ist nur: ich kann so nicht schlafen. Ich kann mich nicht so bewegen, wie ich gerne möchte, ich verharre in einer Position teils stundenlang, dabei bewege ich mich sonst im Schlaf recht viel. Außerdem bin ich in ständiger Alarmbereitschaft: ist dem Baby zu warm? Zu kalt? Legt sich das Kind gerade aufs Baby? Haut oder tritt das Kind im Schlaf? Und, mein absoluter Albtraum: liegt das Baby unter der Decke* und erstickt? Zusätzlich zu den zwei- bis dreistündlichen Schlafunterbrechungen durch Stillen ist das irgendwann ziemlich belastend, nicht richtig zur Ruhe zu kommen. Zu viert auf 1,60 m ist es zudem wirklich eng und ich habe schonmal vorsorglich Platzangst vor der Zukunft, wenn das Kind sechs Jahre alt ist und immer noch jede Nacht zu uns ins Bett kriecht, wo dann aber ja schon ein Dreijähriges liegt…
Was ich mir wünsche, um die Schlafsituation für mich wieder angenehmer zu gestalten? Dass das Baby bitte bitte in seinem Beistellbett schläft. Und ein größeres Bett. Für die Zukunft.

*Heute morgen kam ich nach dem Kaffee kochen ins Schlafzimmer um den Rest der Familie zu wecken und bekam fast einen Herzinfarkt, weil das Baby unter die Decke gerutscht war. Nix passiert. Aber jetzt wird das mit dem Beistellbettchen nochmal extra forciert!

2 Gedanken zu “Tag 54 – Familienbett auf 1,60m?

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