Ich sitze hier mit dem Baby auf dem Bauch, das immer noch schluchzt weil es eben einen hysterischen Anfall hatte oder so, es hatte sich ordentlich eingekackt und dann vorm Wickeln schon wie am Spieß gebrüllt, beim Wickeln weiter gebrüllt als würde es grade mit kochendem Wasser den Po gewaschen bekommen und dann noch eine weitere halbe Stunde untröstlich geschrien. Sowas nimmt mich immer sehr mit, ich würde ja gerne helfen, aber weiß nicht was los ist und alles was ich mache ist irgendwie egal und macht es bestenfalls nicht schlimmer aber eben auch nicht besser. Außerdem hat das arme Baby jetzt auch außer der Windel nichts an und ich habe Angst, dass es gleich wach wird, wenn ich versuche es anzuziehen.
Heute haben ich und das Baby und A. Menschen getroffen, die ich mal auf einer Konferenz an einem sehr sehr kalten Ort kennen gelernt habe: M. und E. . Wir trafen uns im Café Liebling, das ist in einem Osloer Hipsterviertel und da war es sehr schön. Wir waren sehr lange da. Dauernd gingen Menschen mit Babys umgebunden am Fenster lang. Da muss es echt unheimlich viele Babys geben in dem Viertel da. Irgendwann bemerkte ich, dass es in dem Café ein klitzekleines Stück Heimat käuflich zu erwerben gibt:
Danach sind A. und das Baby und ich auf die Oper geklettert, ich habe spektakulär versagt beim Versuch ein Panoramafoto von Oslo bei Nacht zu machen und dann sind wir ganz schnell wieder runter, es war nämlich windig oben und arschkalt.
Barcode-Project oder so heißen die Hochhäuser links und die waren wirklich hübsch. Ich kann halt nur nicht fotografieren.
Dann gab es noch Beleuchtungskunst auf dem Gehweg:
Und danach leckeres indisches Essen, Kakao und Gedanken darüber, wie (Mittel-)Norwegen aus A. und mir komische, kontaktscheue Wesen gemacht hat.
Morgen nach Hause und die restliche Familie herzen. Das wird schön. Obwohl Oslo auch echt toll ist. Echt.