Hui so müde.
Irgendwann gegen vier kam Herr Rabe und legte sich dazu.
Es folgte ein langsames Frühstück und dann Aufräumen und Musiker wiederfinden. Pavilions wurden abgebaut, Teppiche getrocknet und Musikanlagen und Bühnenteile in Lager zurückgefahren. Menschen wachten in Zelten, Hängematten, Studios und Betten auf und sahen wesentlich zerknautschter aus als gestern.
Um viertel vor sieben wurde ich wach von Gesang und Klavierspiel im Raum nebenan, und das war schön (wenn auch wirr und sehr früh) – bis sie auch noch anfingen, zu Joiken. Joik ist auch schön aber auch laut. Da stand aber dankenswerter Weise auch Herr Rabe auf und sagte Bescheid, dass im Raum nebenan Leute schlafen. Daraufhin verschwanden die Musik spielenden Menschen und tauchten zur leichten Verzweiflung des Restes ihrer Band auch bis zum frühen Nachmittag nicht mehr auf. Wir schliefen noch bis viertel vor neun, dann war Leben in der Küche, Pippi war eh wach, die Gastgeberkinder auch und es war sehr hell.
[Hier habe ich wohl versehentlich einen Absatz gelöscht, so ein Mist.]
Wir frühstückten langsam und machten uns dann an die Aufräumarbeiten, während überall Leute aufwachten, in Zelten, Hängematten, Betten und Kellerstudios. Alle sahen sehr zerknautscht aus und ich versuchte zu raten, wann sie wohl, auf einer Skala von eins bis acht, ins Bett gegangen waren.
Kurze Anmerkung: das war richtig schön gestern, aber ich frage mich auch, wie ich das vor 15 Jahren jedes Wochenende und dann noch oft Mittwochs habe durchziehen können, ohne ständig wie ein Zombie rumzuschleichen. Ich war ja mit halb zwei noch zu einer relativ zivilisierten Zeit im Bett und fühle mich trotzdem heute wie vom Zug mitgeschleift.
Aufräumen hieß: Pavilions abbauen, Stühle zusammenstellen, Teppiche trocknen, Bierdosen einsammeln, die Spülmaschine laufen lassen und so weiter. Alles in dem Tempo, was eine Horde mehr oder weniger verkaterter Menschen um die 40 und aufwärts halt noch so an den Tag legen können.

Zwischendrin wuselten vier Kinder und bauten Hütten aus den Regenschirmen, die ein Büroausstatter aus der Gegend gesponsert hatte. Ich glaube, für die Kinder waren die Regenschirme ein großes Highlight. Es wurde damit gebaut und die größeren Kinder versuchten, ob zwei Regenschirme einen signifikant bremsen, wenn man von der Schaukel (hinterm Haus) aufs Trampolin springt. Beide fanden ganz subjektiv ja und verifizierten das ca. 3.000 mal. Ich tat so, als würde ich diese halsbrecherische Aktion nicht sehen.
Irgendwann krochen wir sehr müde nach Hause, es fühlte sich jedenfalls so an, obwohl wir das Auto da hatten. Zu Hause war dann auch nicht so viel mit uns los, wir hingen alle mehr oder weniger stark durch, reinigten uns ausgiebig und machten ein improvisiertes Abendessen aus Washaltdaist.
Ich mag diese Freunde, die da mal eben mit Einsatz der ganzen Familie ein kleines Festival veranstalten, sehr. Und fühle mich so langsam in unserem Dorf hier auch wirklich angekommen, auch dank denen, die hier zwar tief verwurzelt sind, aber trotzdem herzlich gegenüber „Neuen“. Hach.
❤❤❤
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Das hört sich sehr gut an, auch leicht verkatert :-) GlG
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