Tag 3668 und 3669 – Grüße aus Kiel!

Wir sind gestern Mittag nach Norden aufgebrochen. Das Auto ist komplett vollgestopft, ich glaube, jeder Hohlraum ist ausgenutzt. Wir haben noch ein paar Vorräte gekauft, wie immer, unter anderem so Sachen wie Maggi. Das war überraschend schwer zu beschaffen und wir hatten kurzzeitig Angst, dass wir da vielleicht einen Glutamat-Cancel-Skandal verpasst haben, aber es gibt es doch noch, sogar, wenn man will, im 4 Liter-Kanister. Den haben wir aber nicht gekauft.

Auf dem Weg Richtung Kiel haben wir in Hamburg Halt gemacht, weil ich da einen Laden für Barfußschuhe gefunden habe, der tatsächlich auch mal mehrere Marken hat und nicht nur eine. In Bielefeld gibt es auch so einen Laden, aber der hat montags zu. Weil es dann zeitlich gut passte, haben wir in Hamburg auch gegessen und das war wirklich gutes Essen, was uns Tripadvisor da empfohlen hat.

Meins
Fancy Sushi für die Kinder.

(Hanoi Deli heißt das Restaurant.)

Ich war auch bisher nur ein paar mal in Hamburg, das ist lange her und da war auch irgendwie immer schlechtes Wetter, aber Hamburg im Sommer ist ja mal richtig, richtig schön. Also, der 15 Minuten-Umkreis, in dem wir uns Fußläufig bewegt haben.

Aber apropos Essen: ich glaube, Michel kommt langsam so richtig in der Pubertät an. Mal abgesehen von gewissen Problemchen, die man dann halt so kriegt (Sie können es sich sicher vorstellen, ohne, dass ich näher drauf eingehe) isst er uns nämlich wirklich bald die Haare vom Kopf. Das ist, für Michel, sehr ungewöhnlich, der hat ja bisher immer eher gegessen wie ein Spatz. Aber jetzt haben wir manchmal plötzlich Mühe, ihn satt zu bekommen. Wir haben ihm gestern nach der Sushiportion alle noch was abgetreten, weil er noch Hunger hatte. Und das war nach diversen Snacks im Auto und zweieinhalb Brötchen zum Frühstück. Mein Baby!

Natürlich passiert das, direkt nachdem wir ihm einen Haufen neuer Klamotten besorgt haben.

Jetzt sind wir, nach einer Nacht in Kiel, auf der Fähre und gleich gibt es kein Internet mehr. Also bis in Norwegen dann wieder!

Tag 3662 – Spaß zu zweit und zu dritt.

Herr Rabe und ich haben gestern im Maislabyrinth das extra harte Labyrinth angefangen, aber dann waren die Handyakkus leer und für dieses Labyrinth braucht man tatsächlich eine App. Außerdem waren wir nicht gut genug ausgerüstet mit Übersetzungstools. Die Labyrinthe da, inklusive aller Rätsel und Hinweise, sind nämlich ausschließlich auf Französisch. Heute sind wir aber mit geladenen Handys mit entsprechenden Apps drauf noch mal hin, weil das ja nicht geht, dass wir da so ein angefangenes Projekt haben. Wir hatten dann zu zweit viel Spaß und haben auch alle Rätsel bis auf eines selbständig gelöst. Bei dem einen hat uns Chat GPT geholfen. Ich habe zwar die Erklärung von Chat GPT zu diesem Rätsel nicht so ganz kapiert, aber die Lösung war richtig. Anyway. Wir kamen irgendwann heile wieder aus dem Labyrinth und hatten Spaß unterwegs. Unsere Lösung am Ende war auch richtig.

Konzentration!

Währenddessen war Frau Wunnibar mit den drei Mädels am Strand. Eigentlich wollten wir danach mit Michel nachkommen, aber da war es so windig geworden, dass die Mädels keinen Bock mehr hatten. Sie wollten lieber weiter im Wohnzimmer des Ferienhauses eine komplette Burganlage aus Stühlen und Bettdecken bauen. Aber Herr Rabe und ich wollten schon gerne noch an den Strand (pffft, Wind!) und auch Michel sanft zwingen. Also machten wir das, aber erst später, nämlich nach einem Einkauf und nachdem eine Quiche ihren Weg in den Ofen gefunden hatte. Sehr leckere Quiche übrigens, und ganz einfach: Zwiebel und Knoblauch kurz anbraten, 200 g gefrorenen Rahmspinat dazu, würzen. Quicheteig (hier aus dem Supermarkt, was für ein Luxus!) in die Form, Spinat drauf, eine Packung zerbröseltem Feta obendrauf verteilen. Drei Eier und 200 mL Sahne verquirlen, würzen und das wiederum oben drauf gießen. Bei 180-200 Grad, je nachdem ob man dem Rezept oder der Verpackung des Quicheteigs folgt, 40-45 Minuten backen, bis es lecker aussieht eben. Das ist sogar für mich Spinat in einer tolerierbaren Form. Die andere ist roher Blattspinat, aber bitte nicht zu viel, im Salat und so ein mal im Jahr esse ich Rahmspinat mit Kartoffeln und Spiegelei.

40-45 Minuten sind genug für ein Mal zum Strand gehen, dort frierend im Wind das Kind belabern, sich endlich auszuziehen, dann 20-30 Minuten herumzuplantschen (wegen Wellen und Sog wieder ohne richtiges Schwimmen, aber bei den Wellen brauchte man das auch nicht, man wurde trotzdem gut nass überall und bekam eine gratis Massage gleich dazu), dann das Kind, über dessen Spaßlevel ich strenge Auflage des Stillschweigens bekam, dazu belabern, aus dem Wasser auch wieder rauszukommen, dann grob abtrocknen und zurück gehen. Es war, wegen des Windes, im Wasser wärmer als draußen und es war, wegen der Wellen, ein Heidenspaß. Also für Herrn Rabe und mich, das Kind hatte möglicherweise Spaß, eventuell, ich darf da ja nichts zu sagen. Mega. Ich werde das Meer echt vermissen. Wir haben es schon sehr gut hier.

Der Wind sorgt für händefreies Abtrocknen und blogfreundliche Kinderfotos.

Ich glaube, es war ganz gut, dass wir Michel dazu gezwungen haben, aber dass es auch nur wir drei waren. Da muss er nicht cool sein.

Pippi war heute übrigens ganz allein ein Eis kaufen. Auf Französisch und dann, als die eingeübten Phrasen nicht mehr reichten, auf Englisch. Problemlos. Meine Güte, sind unsere Kinder schon groß.

Tag 3661 – Maïslabyrinth.

Hier im Ort gibt es ein Maislabyrinth Slash Escapegame und weil es heute wieder sehr windig und nicht sehr warm war, und es gestern schon einen Dash Wikingerblut (das entwickelt man wohl mit der Zeit) brauchte, um es am Strand sowas wie gut zu finden (wir waren sogar im Wasser, Herr Rabe, Pippi und ich. Aber nur bis zur Hüfte, weiter rein durfte man auch gar nicht), haben wir heute einen Spaziergang dorthin gemacht. Leider gab es schon auf dem Hinweg einen Zwischenfall mit einer Brennnessel, der das Erlebnis für die betroffenen Beteiligten doch erheblich schmälerte, und auch auf dem Maisfeld war Wind, aber im Schnitt war es ein okayer Ausflug für alle. Will sagen, manche von uns fanden es richtig gut und gehen auch morgen noch mal hin, weil für die „super harte“ Route der Handyakku nicht mehr reichte. Das Labyrinth ist halt wirklich aufgemacht wie ein Escape Game, bei der „super harten“ Route muss man von einem Hinweis zum nächsten finden und das ganze nicht nur mit Hinweisen vor Ort, sondern eben auch mit Sprachnachrichten, Bildern etc. die über eine App und QR-Codes abgerufen werden können. Mit allen zusammen haben wir in der „Familienroute“ einen Mord aufgeklärt, bei dem der arme Monsieur Dewissant nach der Entdeckung der eierlegenden Wollmilchsau einer neuen Spezies aus Habgier umgebracht wurde. Ich mag sowas und mir macht auch Wind und Wetter eher wenig aus, solange ich abends heiß duschen kann. Also ich fand es super, aber ich muss wohl damit leben, dass nicht alle diese Ansicht teilen.

Eins muss ich aber noch über Michel erzählen. Der langweilt sich hier so, dass er sich einen Ball im Decathlon gewünscht hat und seither kickt er hier die ganze Zeit herum. Gestern kam er komplett verschwitzt nach einer Runde vom Bolzplatz zurück und ging erst mal (freiwillig!) duschen. Es ist sehr ungewöhnlich für Michel, Ball zu spielen und dabei sogar zu schwitzen, auf eigene Initiative obendrein. Wir müssen plötzlich, zum ersten Mal seit vielen, vielen Jahren, so Regeln haben wie „kein Ball spielen im Haus“ und sagen so Sachen wie „pass bitte besser auf, dass du nicht die Terrassentür triffst“. Keine Beschwerde, bloß eine Feststellung, dass das Kind manchmal seltsame Anwandlungen hat.

Tag 3657 – Schiefer Haussegen.

Pippi ist ja jetzt 10 und ich glaube, 10 ist ein schwieriges Alter. Natürlich freuen wir uns alle schon ganz doll auf tatsächliche Pubertät, aber die Präpubertäre Phase ist auch schon nicht ohne und birgt einiges Konfliktpotential. Und generelles Meltdownpotential. Am meisten betrifft das natürlich Pippi, das ist ja auch nicht schön, wenn man ein Mal am Tag bei den Eltern zu Kreuze kriechen und sich für rotzgöriges Verhalten entschuldigen muss. Weil man ja eigentlich dann doch gar nicht ausziehen will und eigentlich doch die Eltern auch ganz okaye Menschen sind, selbst wenn deren Geduld für rotzgöriges Verhalten endlich ist.

Heute war so ein Tag, da war es extra schwierig und ein Einkaufstrip mit allen wurde vorzeitig beendet, obwohl Pippi ihr Geburtstags-Shopping versprochen worden war. Das führte komischerweise nicht zu Deeskalation. Aber nach einem Stück Baguette und einem halben Croissant und ein paar ruhigen Worten im Ferienhaus ging es bei Pippi wieder. Bei Herrn Rabe eher nicht so, der war noch sehr sauer und fand das auch falsch, aber ich hatte den Eindruck, dass Pippi vor allem ein *exklusives* Shoppingerlebnis möchte, mit 1:1-Zeit mit einem Erwachsenen (zum Bezahlen und Klamotten tragen). Also fuhren wir noch mal los. Wir sprachen auch im Auto darüber, was da vorher falsch gelaufen war. Aber es war dann wirklich sehr nett mit Pippi und sie hat sich auch an die vorher gesetzten Regeln gehalten (nur so und so viele Teile und maximal so und so viele Euro). Sie hat auch Sachen wieder weg gehängt, um andere Sachen kaufen zu können, und hoffentlich dabei was über Priorisierung gelernt.

Am Ende hatte ich ein sehr zufriedenes Kind, mit Teilen aus drei Läden (weil sie sich das so überlegt hatte, dass das Geld möglichst breit verteilt werden muss), das im Auto auf der viertelstündigen Rückfahrt einschlief. Die Teile sind alle nicht mein Geschmack, sondern ihrer. Ich habe zum ersten Mal einen Primark betreten. Wir sind nicht in den Sephora reingegangen. Und auch nicht in diverse Modeschmuckläden. Wir hatten zu zweit eine schöne Zeit. Und bei Herrn Rabe entschuldigt hat sie sich auch.

Die kreative Auslegung von „Set bestehend aus Hose und separat verkauftem Pulli“ als „1 Teil“ war so überzeugend, dass ich ein Auge zugedrückt habe.

Hier noch das kuriose Bild des Tages: ein Laundromat direkt auf dem Parkplatz des Shopping-Centers. Shop and wash, oder so.

Tag 3649 – Plötzlich Jugendlich.

Heute war ich, statt für den Urlaub zu packen, mit Michel beim Friseur. (Herr Rabe hat statt für den Urlaub zu packen Johannisbeeren mit Pippi gepflückt, also stehen wir morgen sehr früh auf.) Michel wollte schon länger seine Haare kürzer haben und ich habe das natürlich wie eine gute, bedürfnisorientierte Mutter gehandhabt und nein gesagt. Ich musste mich erst eine Weile an den Gedanken gewöhnen, dass Michel seine Haare abschneiden will. Aber ich habe das dann doch irgendwann überwunden und ihm einen Termin beim Friseur gemacht, und zwar einem ordentlichen, da, wo Herr Rabe auch hingeht. 45 Minuten und 650 Kronen später hatte ich dann ein ganz neues Kind, das jetzt aber sehr, sehr zufrieden ist.

Vorher
Erst mal die Längen ab.
Da kann man sich auch nen zweiten Michel draus basteln.
Nachher.

Jetzt sieht er plötzlich aus, wie ein Jugendlicher. Ein ausgesprochen gut aussehender obendrein (gute Gene, ähäm, natürlich alle nur vom Vater!), ich sehe ihn schon rechts, links, oben und unten Herzen brechen, weil er einfach bisher so gar nicht an Romanzen interessiert scheint.

Vor allem ist aber Michel happy ohne Ende und tanzt seither durch die Gegend. Er behauptet, das ginge jetzt besser, weil „mindestens drei Kilo!“ Haare ab sind. Ich durfte schon zeigen, wie man Salzwasserspray benutzt (Michel musste zu Hause noch ein paar Härchen abduschen) und jetzt friemelt er ständig an seinen Haaren. Das ist sehr schön zu sehen.

Da gewöhne ich mich bestimmt auch schnell dran, dass er anders aussieht.

Tag 3647 und 3648 – 10!

Pippi ist seit heute 10 Jahre alt. Wie die Zeit vergeht… 10 ist schon echt groß. Und noch manchmal recht klein. Aber meistens groß. Wir haben den Tag nach Pippis Wünschen gestaltet, zumindest zum größtmöglichen Teil. Pippis Wünsche waren: Frühstück und Geschenke ans Bett bringen, um 8, mit Kerze. Schwimmen gehen, am besten ins Schwimmbad. Und abends Käsespätzle essen.

Naja, um 8 waren wir noch nicht so ganz fertig, was hauptsächlich daran lag, dass wir gestern bis nach Mitternacht das alte Haus geputzt haben. Das ist jetzt aber dafür auch fertig. Michel hat mitgeholfen und war sehr süß dabei, er hörte Musik und sang dabei laut (und schief) mit. Hach. Pippi brachte sich selbst (früh) ins Bett. Auch Hach. Naja, aber als wir mit putzen fertig waren, mussten wir ja noch Muffins backen (Kuchenformen sind *irgendwo*) und Geschenke einpacken. Herr Rabe machte das alles, ich verräumte Putzmittel und -utensilien. Meine Güte, haben wir viel Zeug auch in diesem Segment. Deshalb war es gestern spät und heute dann etwas nach acht und wir etwas weniger wach als wünschenswert. Außerdem war auch die Dose mit den Geburtstagskerzen *irgendwo*, sicher irgendwo schlau weggepackt, aber nicht auf die Schnelle auffindbar. Also improvisierten wir mit zwei Teelichtern, die in irgendeiner Kram-Kiste aus der Küche aufgetaucht waren.

Pippi hat sich trotzdem sehr gefreut. Und Apropos klein und groß und mittendrin: sie bekam einen wilden Mix aus Make-Up (bunte Eyeliner, einen Blush von Michel), Süßkram, Stiften und einer Super-Soaker Wasserpistole.

Mittags bekam Pippi Besuch von ihrer besten Freundin. Die Zeit nutzten Herr Rabe und ich um im Schlafzimmer und Kellerwohnzimmer ein bisschen umzuräumen und Kisten zu sortieren. Da tauchte auch die Geburtstagsdeko-Kiste wieder auf. Die hatte ich extra damit und mit WICHTIG! beschriftet. Naja. Man muss dazu sagen, dass es gewitterte und in Strömen goss, als die Möbelpacker die zweite Fuhre ausluden, da wurde einfach alles irgendwo hin gestellt und nicht mehr in den Raum wo es hingehörte. Tjanun.

Am späten Nachmittag fuhren wir dann zu Fløyta, zum Schwimmen. Nicht ins Schwimmbad, bei 28 Grad muss das ja nicht sein. Fløyta war wie immer herrlich.

Ich war auch schwimmen, einmal zur Plattform und zurück. (Plattform ist nicht im Bild, da waren andere Kinder drauf). Das Wasser war nicht kalt. Pippi war bestimmt eine Stunde lang im Wasser und tauchte nach hübschen Steinen, hüpfte von der Plattform, machte Wettschwimmen mit Herrn Rabe und powerte sich ordentlich aus. Das merkten wir später, als wir sie zum Abendessen wecken mussten. Sie war, nach einer Dusche, einfach eingeschlafen.

Das war der erste einigermaßen entspannte Urlaubstag. Sehr nötig. Und für Pippi glaube ich ein nahezu perfekter Geburtstag. Perfekt hätte er nur sein können, wenn alle ihre Freundinnen zur Übernachtungsparty hätten kommen können. Aber die meisten sind eh gar nicht da.

Vor zehn Jahren um diese Zeit bekam ich glaube ich grade einen Joghurt und ein paar Scheiben Brot serviert, bevor Herr Rabe, Mini-Pippi und ich vom Kreißsaal ins „Wochenbetthotel“ umgezogen wurden. Hach ja.

Tag 3638 und 3639 – Piep.

Michel ist wieder da, schon seit gestern, und die Kinder haben ein wirklich beeindruckendes Konzert zum Abholen gespielt. Michel hatte die beste Zeit und ist total zufrieden, ein wesentlich ausgeglicheneres Kind.

Abends waren wir bei den Nachbarn eingeladen und da haben wir (alle Erwachsenen, fürchte ich) viel zu viel Weißwein getrunken und hatten aber wirklich einen schönen Abend. Heute war ich dann etwas langsamer als erwünscht.

Ansonsten Panik, wir ziehen ja quasi sofort schon um, Hilfe.

Eieieieiei Hilfe.

Tag 3637 – Zurück zum Kisten packen.

Langsam wird das mit dem Umzug konkreter. Es werden Verträge und Versicherungen gekündigt und neue abgeschlossen, ich habe mir den Termin vom Umzugsunternehmen noch mal bestätigen lassen und die Verkäuferin hat ein paar mal angerufen, ob wir diverse Möbel und Dinge behalten wollen oder sie die wegschmeißen sollen. Ich schwanke ehrlich gesagt zwischen „geht schon alles“ und totaler Überforderung hin und her. Leider werde ich immer sehr langsam, wenn ich überfordert bin, bis zu dem Punkt, an dem ich dann panisch einfach irgendwo anfange und mehr oder eher weniger strukturiert alles gleichzeitig erledige. Und dann bin ich am Ende zu Tode erschöpft, weil ich in diesem Panik-Modus viel mehr Energie lasse, als sein müsste (und Wege drei mal so oft gehe, wie ich eigentlich müsste, weil ich dann fahrig und unkonzentriert werde und dauernd irgendwas irgendwo vergesse oder liegen lasse). So ist das leider in meinem Gehirn, ich wünschte, ich könnte das abstellen und Dinge einfach machen ohne dieses Rumgeeier vorher, aber nein. Und Herr Rabe ist krank.

Heute habe ich immerhin drei Kisten gepackt und mich von meiner Sammlung von 2 Jahren Nature-Heften getrennt. Als ich das Taj Mahal eingepackt habe, ist mir leider die Kuppel runtergefallen und zerschellt, ich hoffe, ich habe alle Teile gefunden und nichts ist zwischen die Terrassenplanken gefallen, weil die Terrassentür offen stand. Wir werden es sehen. Und wir werden einiges an Lego aus größeren Stücken wieder zusammen setzen können im neuen Haus. Wir haben ECHT viel Lego. Das heute war ja auch nur ein Teil, einiges ist bereits im Lager.

Heute wurde außerdem das Geld für das neue Haus an die Maklerin überwiesen. Das ist also auch unterwegs jetzt. Jetzt haben wir erst mal ganz viele Schulden, bis das alte Haus verkauft ist. Dann haben wir wieder nur noch normal viele Schulden.

Michel meldet sich gar nicht, vielleicht ist sein Telefon kaputt? Oder er hat die beste Zeit seines Lebens. Oder beides. Ich hoffe zumindest, dass er einfach zu beschäftigt mit anderen Dingen ist, um seiner Mama zu schreiben.

Tag 3636 – Lebenszeichen.

Michel lebt, das habe ich heute dann doch irgendwann mal angefragt. Hurra! (Natürlich weiß ich, dass no news good news sind, aber vielleicht macht er ja sehr viel Scheiß? Wer weiß. Und natürlich hätte er mir das dann gesagt. Jaja.)

Ob Herr Rabe allerdings seine Sommergrippe überleben wird, ist mehr als fraglich. Beten wir für ihn.

Mich scheint es weniger schlimm erwischt zu haben. Also ganz 100%ig auf der Höhe bin ich auch nicht, aber bisher beschränkt es sich auf Halskratzen, leichte Kopfschmerzen und schlechten Geschmack im Mund. Heute Nacht schlafe ich trotzdem lieber in Michels Bett, dann kann Herr Rabe in Frieden rumhusten ohne dass ich darüber phantasiere, ihn mit einem Kissen auf dem Gesicht stummzustellen von seinem Leid zu erlösen.

Das Ganze kommt übrigens von Pippi, und die hat es meiner Meinung nach von ihrer Freundin, die auch beim Tanz-Camp war.

Tag 3634 und 3635 – Endspurt.

So, Urlaub. Morgen noch fünf Minuten arbeiten, weil eine Firma heute erst um halb acht abends was (fristgerecht) eingereicht hat und ich da schon am Grillen war. Aber dann ist es auch echt gut. Bis Mitte August. Hurra.

Gestern war ansonsten das ereignisreichste, dass die Züge zurück von der Arbeit nicht fuhren und Herr Rabe und ich ein bisschen in Oslo festsaßen, wo wir gezwungenermaßen Eis essen mussten. (Die Eisdiele erfordert bessere Planung. Merken für‘s nächste Mal. Es war voll und Leute standen vor dem Tresen und gingen davor auch immer wieder auf und ab und dann sollte ich bestellen, bevor ich überhaupt den ganzen Tresen gesehen hatte. Ahaha. Nein. Totale Überforderung. Und dann bin ich leider angehalten und es geht bei mir alles noch langsamer.)

Heute hatte Pippi einen Abenteuertag. Erst war sie mit Herr Rabe bei der Arbeit und hat jetzt eine neue Freundin, nämlich die Tochter der Chefin von Herrn Rabe, die auch mit zur Arbeit geschleift wurde. Abends waren wir Grillen mit Herr Rabes Band und die anderen beiden haben nur Söhne, also dümpelte Pippi mit vier Jungs zwischen 8 und 13 Jahren herum und machte sehr viel Quatsch. Irgendwann wollten sie zur neuen Schule (die ist da 100 Meter entfernt), was sie auch durften, da kletterte Pippi auf einen Baum und kam nicht mehr herunter, weil sie oben der Mut verließ. Mit gutem Zureden von Herr Rabe, den einer der Jungs geholt hatte, ging es dann. Zurück auf dem Hof brachten die Kinder Wasserbomben zum Platzen, weshalb wir ein triefnasses und dreckiges Kind mit nach Hause nahmen. Selbiges ging dann duschen und schlief danach wie ein Stein zufrieden ein.

Das andere Kind hat derweil heute ganze drei mal nach Bildschirmzeit gefragt (und drei mal 15 Minuten bekommen), scheint also eine gute Zeit zu haben.