Tag 784 – Sonntagswerk.

In der Reihenfolge der Fertigstellung:

Brötchen: zum ersten Mal seit lange den Teig zu weich gemacht, dafür dann auch übergar gebacken. Optisch deshalb kein Meisterwerk (kaum Ofentrieb, nicht gerissen, manche sind etwas unförmig vom Transport auf den Schieber), geschmacklich höchstwahrscheinlich wie immer, ich baue drauf, dass wenigstens das Innenleben wegen des weichen Teigs besonders wattig ist.

Jogginghose passend zur letze Woche genähten Jacke. Nicht zu weit, nachdem ich 6cm Weite rausgenommen habe.

Missgelauntes Kind.

Weste: meine Omi hatte mir ja zu Pippis Geburtstag Stoff geschickt. Jetzt habe ich endlich mal was draus gemacht. Nämlich eine Weste, sehr simpler Schnitt, abgenommen von einer Weste, die sie zum 1. Geburtstag bekommen hatte und die anfangs als Kleid funktionierte.

Überaus gut gelauntes Kind (das sich nicht blogfreundlich fotografieren lässt, ‚selbst schuld’, sagt die Rabenmutter.).

Brot 1: super! Omnomnom.

Kleid für mich: sehr schön, Bilder gibt’s morgen. Etwas verwundert über 1,5 cm Nahtzugabe im Schnittmuster. Und 4 cm Saumzugabe. Das waren sehr, sehr lange Ärmel!

„Ballkleid“. Endlich ist es fertig. Nach nur einem Dreiviertel Jahr habe ich mich wieder ran getraut. Mein Geheimtipp an alle, die wie ich an Nikki-Stoff zu verzweifeln drohen: Französische Nähte. Macht viel Arbeit, aber funktioniert immerhin. Das Kleid ist trotzdem nicht so richtig hübsch, aber Pippi gefällts (und der Name kommt von ihr, weil sie meint, die Punkte sind Bälle).

Brot 2: im Ofen vergessen (Hupsi, das ist mir ja überhaupt noch nie passiert). Insgesamt ca. 15 Minuten zu lange gebacken, vermutlich nicht schlimm. Hier offenbart sich ein weiterer Vorteil meines Backsteins: da ich den Ofen nach dem Anbacken komplett ausschalte, kann das Brot bei sowas wenigstens nicht schwarz werden.

Und dann sogar noch Haare gefärbt und Fingernägel abgefeilt. Ich weiß nicht warum, aber beides wächst momentan wie Unkraut. Was ja an sich schön ist, ich beschwere mich auch gar nicht.

Jetzt halbwegs bereit für die neue Woche.

Tag 656 – Selbermachtag. 

Endlich kann ich Ihnen die neu genähten Sachen zeigen! Und damit es sich auch lohnt, hab ich heute noch schnell ein zweites Sommerkleid genäht und ein Brot gebacken. 

Fangen wir mit dem Brot an. Ich hatte ja letzte Woche den Plan gemacht, das Sauerteigtütenrezept nochmal mit einer größeren Menge Sauerteig auszuprobieren. Das war eine sehr gute Idee, denn heraus kam ein optisch ansprechendes, außen knuspriges, innen fluffiges Brot, das vor allem sehr lecker schmeckt. Yeah! Hier also das Rezept:

  • 300 g Roggenvollkornsauerteig (145 g grobes Roggenvollkornmehl, 145 g Wasser, 15 g Roggenanstellgut*, ca. 16 h gereift bei Raumtemperatur)
  • 130 g feines Weizenvollkornmehl
  • 600 g Weizenmehl
  • 380-400 g Wasser
  • 10 g Hefe
  • 1,5 Esslöffel Olivenöl
  • 2,5 Teelöffel Salz
  • 1 großzügigen Löffel Honig

Das alles ca. 10 Minuten in der Knetmaschine zu einem recht weichen Teig kneten, die letzten 50 mL Wasser nach Gusto, Knetfertigkeiten und verwendetem Vollkornmehl schlückchenweise zugeben. Teigruhe abgedeckt 1 h bei Raumtemperatur. Dann wirken und formen, in Weizenvollkornmehl wälzen und mit dem Schluss nach oben 1 h zur Gare stellen**. Auf einen Schieber stürzen, Einschneiden (nicht so tief, wie ich das gemacht habe!) und mit reichlich Dampf im gut vorgeheizten Backofen bei 270 Grad 15 Minuten anbacken. Schwaden gut ablassen und 45 Minuten weiterbacken (bei, hmm, 180 Grad, es sei denn, Sie haben auch einen Lavaton Backstein). Fertig. 

Yeah, Bildunterschriften gehen wieder. Hier also das Brot. Ich hab es zu tief eingeschnitten, das ist mir auch schon länger nicht passiert. Also so 2 cm müssten eigentlich reichen!

Omnomnomnom!

 

Soviel zum Backen, jetzt zum Nähen. Neulich hatte ich schon mal ein Ella von pattydoo mal als Shirt genäht, zum Ausprobieren. Daraufhin hab ich das Schnittmuster dann doch noch mal enger gemacht und die etwas komischen Schulterwubbels verschwinden auch, wenn man Vorder- und Rückenteil aus irgendeinem nicht ganz nachzuvollziehenden Grund falsch zusammennäht *hust*.

Könnte man mal bügeln.


Heute kam dann das echte Kleid dran. Wie gesagt, irgendwas lief schief, deshalb ist das Oberteil nicht so ganz wie geplant, aber trotzdem hübsch. Die Ärmel, die ich ja eigentlich auch dreiviertellang machen wollte, aber dann nicht genug Stoff hatte, ließ ich letztlich „einfach“ ganz weg (die Gänsefüßchen, weil mir das viele viele Flüche beschert hat und mit einer Seite bin ich eigentlich auch noch nicht ganz zufrieden). 

Ich mag die Farbe (dunkles Petrol) und den Rock. Viskosejersey ist zwar ne Pest beim Zuschneiden, aber fällt einfach unheimlich schön.



Und dann hatte ich ja letztens auch noch aus dem vermutlich verfluchten Stoff, der aus Gründen für Ella nicht gereicht hätte, ein Lucille-Kleid gemacht. Da hab ich mal Blindsäume ausprobiert – ein Experiment, das ich eher nicht zu wiederholen gedenke. 

Ich mag ja Komplementärfarben.


Jetzt muss halt nur noch Sommer werden. 

*es geht sicher auch ein anderes Anstellgut. Zum Beispiel eins aus der Tüte ;)

**Ich stell es meist erst 30 Minuten bei ca. 40 Grad in den Ofen und dann während der Ofen vorheizt halt in der Küche. 

Tag 649 – Brot backen könnte so einfach sein!

Neulich schickte mir Herr Rabe aus dem Supermarkt eine SMS. Ein Bild von einer Packung fertigen Sauerteigs, mit der Frage, ob er das mitbringen solle. Herr Rabe kennt mich gut und auch meinen übermäßigen Ehrgeiz Neugierde, beim Backen neue Dinge auszuprobieren. Und so brachte er den Teig dann auch mit. 

Vollkornweizensauerteig mit lebenden Kulturen, 150 g. Man soll Hefe zusetzen. Soso. Das steht erstmal vorne drauf. (Und dass es für drei Brote, vier Baguettes oder 12 Brötchen sein soll. Wo ich mich ja schon gefragt habe, was das denn für drei Minibrote werden sollen, etwas größer als ein Baguette und so groß wie vier Brötchen? Das atmen wir ja in weniger als einer Mahlzeit ein!)

Ich wollte erstmal das Rezept machen, das hinten drauf steht. Sicher ist sicher. Nahezu stoisch hielt ich mich also fast ganz an die Rezeptangaben. 


Man nehme: 

  • Die komplette Tüte* Sauerteig
  • 25 g frische Hefe
  • 0,5 L kaltes Wasser
  • 200 g Weizenvollkornmehl
  • 600 g Weizenmehl
  • 2,5 Teelöffel Salz (oder Meersalz aka. Salz)
  • 1,5 Esslöffel Oliven- oder Rapsöl (hatte kein Rapsöl, nahm Sonnenblumenöl)
  • 2 Esslöffel Honig
  • 1 Esslöffel Irgendwas „für luftigeres Gebäck“ (kenn ich nicht, hab ich nicht, ging auch ohne)


Dann soll man die Hefe im Wasser auflösen (haha, ain’t nobody got time for that, ich brösel die einfach immer klein und lasse den Rest von der Knetmaschine erledigen) und bis auf das Salz alle anderen Zutaten dazutun und dann ca. 10 Minuten kneten. Am Ende das Salz einrieseln lassen. (Was das mit dem Salz soll weiß der Himmel, das steht öfter in allen möglichen Rezepten. Ich sehe keinen naturwissenschaftlichen Sinn darin und kloppe das Salz einfach immer so dazu und das funktioniert bei mir sehr gut. Ausnahme: Brühstücke und so, da mache ich das Salz da mit rein, dann kann es sich schon mal auflösen und verteilt sich später besser im Teig.)

Der Teig soll dann eine Stunde gehen (Teigruhe). Da war ich schon skeptisch: nach 10 Minuten kneten in der Maschine ist der Teig recht warm, schätzungsweise so 30 Grad. Und dann 25 g Hefe? Oioi. Der Sauerteig aus der Packung hatte auch nicht grad nach wenig Triebkraft ausgesehen oder gerochen. (Jetzt fragen Sie sich vermutlich, woran ich das festmache? Also, guter Sauerteig riecht schwach nach (Apfel-)Essig, nicht unangenehm, und schmeckt säuerlich, wie Joghurt vielleicht. Saurer Joghurt, zugegeben. Hungriger Sauerteig riecht nach Alkohol und manchmal sogar ziemlich fies nach Aceton und es setzt sich oben „Fusel“, also Alkohol, ab. Um aus dem Stadium rauszukommen, müssen die Bakterien und Hefen erstmal ihren Stoffwechsel mit Futter ankurbeln und sich dann vermehren und dann erst machen sie die guten Gärsachen, die die Luftblasen ins Brot zaubern. Für diese Prozesse wäre so ne Zweistündige Ruhe/Gare zu kurz, der Sauerteig hätte also keine ausreichende Triebkraft. Man kann ihn aber einfach wie alle normalen Menschen am Tag vorher hochfüttern (Anstellgut(so heißt der Sauerteigansatz)menge = 10% der zu versäuernden Mehlmenge ist ne gute Faustregel), dann hat er wieder Trieb. Hupsi, abgeschwiffen.) Also jedenfalls passierte genau das, was ich erwartet hatte: nach der Stunde hatte ich sehr, sehr viel Teig. 

Dann steht da weiterhin, man soll den Teig jetzt vorsichtig falten und noch ne Stunde gehen lassen. Oder über Nacht. Dann soll man ihn rollen UND NOCH MAL NE STUNDE GEHEN LASSEN. Ich besah mir den riesigen Batzen Teig und entschied mich dafür, dass ich jetzt genug von dem komischen Rezept gehabt hätte. (25 g Hefe, und dann 3 x 1 h gehen lassen, gewirkt wird auch nicht, da hab ich hinterher mehr Löcher als Brot! Und vermutlich eher nen Fladen als alles andere.)

Ich wirkte also den Teig jetzt schon ordentlich (er war ziemlich weich, eigentlich nichts für Anfänger, aber Tjanun. Man kann ja noch ein bisschen mehr Mehl reintun, das schadet nicht. Vollkornmehl, dann.), formte ihn länglich aus und ließ ihn mit dem Schluss nach unten im 1 kg-Gärkörbchen gehen. Nach zwanzig Minuten heizte ich etwas hektisch den Ofen an, weil der Teig schon so stark aufgegangen war. Nach 45 Minuten Gare (= Gehen lassen vor dem Backen) war der Teig auf dem besten Weg, sich aus dem Gärkörbchen zu begeben. Beim Kippen auf den Schieber fiel er ziemlich zusammen und ich verabschiedete mich von der Vorstellung, dass der noch genug Ofentrieb haben könnte, um dekorativ aufzureißen. Dann buk ich (ohne Einschneiden, wie gesagt, kein nennenswerter Ofentrieb mehr zu erwarten) bei 260 Grad mit Schwaden für 15 Minuten an, ließ den Dampf ab und „buk“ 45 Minuten bei ausgeschaltetem Ofen (ein Hoch auf den Lavaton-Backstein!) weiter. Fertig. 

Naja, ich sags mal so: es schmeckt. Wie typisches Norwegerbrot. Leider war der Teig wohl im Gärkörbchen an der Unterseite (die dann beim Backen oben war) zu trocken geworden und etwas verhautet, deshalb hat’s den Deckel leicht abgehoben beim Backen. Ich finde die Krume (das Innenleben) zu weich und die Kruste zu wenig kross, und insgesamt den Geschmack zu fad, weil einfach zu wenig sauer, aber die Kinder finden es total super. Yeah, Brot, das schmeckt, wie aus dem Supermarkt. Verräterkinder.



Das war am Mittwoch. Heute machte ich das Experiment nochmal: mit meinem eigenen Weizensauer, den ich auch nur mit Weizenmehl auf 150 g geführt hatte. Außerdem nahm ich nur 10 g Hefe. Rest ließ ich so: 1 Stunde Teigruhe, wirken 1 Stunde Gare (die ich diesmal auch einhielt, aber mit Schluss nach oben). Dann habe ich diesmal den Teigling eingeschnitten, gebacken wie gehabt. 


Immerhin schon mal hübscher. 


Die Krume ist wie beim letzten Mal: sehr weich. Und bei diesem Brot schmeckt man den Honig raus, finde ich. Das kann man mögen, mein Ding ist es nicht so. Der Teig ist etwas zu weich gewesen, deshalb haben sich oben ein paar etwas größere Luftblasen gesammelt und die Porung ist nicht ganz gleichmäßig geworden. Die Kruste ist wieder kein Hit. 

Was ich beim nächsten Mal anders machen würde: 

  • Einen größeren Teil der Mehlmenge versäuern, vermutlich würde ich erstmal 300 g Sauerteig auf die Gesamtmenge nehmen, also 145 g (Vollkornweizen-)Mehl, 145 g Wasser, 15 g Anstellgut*, über Nacht wärmlich** stehen lassen. Dann zum Brotteig machen nur noch 130 g Vollkornweizenmehl und 400 g Wasser dazugeben (ja, es müssten eigentlich 430 g Wasser sein, aber der Teig war ja eh zu weich).
  • Vielleicht auch ein Roggen-(Vollkorn)-Sauerteig, für den Geschmack, dann aber mit dem Wasser aufpassen.
  • Für eine schönere Kruste das Brot fünf Minuten vor Ende der Backzeit mit kaltem Wasser abstreichen und dann mit leicht geöffneter Ofentür zu Ende backen.

Ja, so würde ich’s machen. 

Fazit: den Sauerteig kann man schon nehmen. Das Rezept ist ausbaufähig. 

*Natürlich hab ich nicht die komplette, komplette Tüte genommen, sondern aus den letzten ca. 3 g in der Tüte ein neues Vollkornweizenanstellgut gezogen. Fazit davon: der geht ganz schön gut ab!

**halt nicht 30 Grad, aber vielleicht knapp über 20. Das haben wir in der Küche. 

Tag 511 – Fehlplanung. 

Ich wollte eigentlich jetzt schon im Bett liegen. Aber erstens ist Pippi hellwach (wieder, nachdem ihre Nacht kurz war und sie dementsprechend heute Nachmittag total gerädert schlief sie früh ein) und zweitens habe ich über der neuen Sherlock-Folge vergessen, das Brot einzuschießen. Und jetzt muss ich noch 15 Minuten auf das Brot und vermutlich ca. 2 Stunden auf Pippis Schlaf warten. 

Reines Weizen(weiß-)brot ohne Hefe. Ziemlich viel Ofentrieb, gut, dass die Gare unbeabsichtigt verlängert wurde.


Was anderes: ich war heute arbeiten und endlich bekam ich nach einer 3. e-mail Prism 7 installiert. Dann spielte ich den Tag über damit herum und jetzt bin ich sehr verliebt. So schöne Bildchen. Und so einfach! So muss das, Sigma Plot! Da bezahle ich (also von meinem Projektgeld) doch gerne für.

Wenn man nur ein paar Stunden am Tag zu Hause ist, geht’s eigentlich mit dem Besuch haben. 

Tag 482 – Wochenende.

Hier mal wieder viele Bilder von unserem Wochenende. Kommen Sie, sehen Sie! Wilde Kinder in ihrer natürlichen Umgebung!

Frühstück. Pippi hat sich durch Gemecker auf meinen Schoß gemogelt und prökelt jetzt den Frischkäse von meinem Brötchen.

So sieht sie danach aus, die alte Rübennase. Außerdem hat sie Brötchen in den Haaren. Also gehen wir alle ausgiebige Körperpflege machen.

Frisch geduscht und gebadet machen wir einen Ausflug. Herr Rabe muss noch was von seiner Arbeit abholen und er zeigt uns das leere Großraumbüro. Michel ist beeindruckt von den hoch- und runterfahrbaren Schreibtischen und dem Wasserhahn, aus dem Sprudelwasser kommt. Ich bin beeindruckt davon, dass Menschen es schaffen, in so einem Großraumbüro irgendwas zustande zu kriegen. Für mich wär das nix.

Pippi schläft und hat sich dafür in alter Tradition das Licht ausgemacht. Michels Hund schläft auch.

In der Stadt wurde die Weihnachtsbeleuchtung angebracht.

Herr Rabe: „Guck mal, Michel, hast du schon die Sterne gesehen?“
Michel: „Hä?“

Herr Rabe: „Ja, da, die leuchtenden Sterne! Die Weihnachtsbeleuchtung!“

Michel: „Papa, das sind ja keine Sterne. Das sind Schneeflocken!“

Herr Rabe ist schwer begeistert von so viel Klugscheißertum. Siehe Bild. 

Zu Hause: kochen, essen, Quatschnasen bespaßen, Quatschnasen ins Bett bringen, Aufräumen, Schnecken füttern, Pilze ansprühen, Wäsche abhängen, Wäsche aufhängen, einen Haufen Teige ansetzen. So viele, dass ich sie beschriften muss. (Nicht im Bild: Vorteig für Pizzateig.)

Sonntag. Michel pellt sich sein Ei selbst und ist dabei dem Anlass entsprechend hoch konzentriert. Herr Rabe hat Pancakes gemacht und ja, wir haben einen Adventskranz.

Das war heute in meinem Adventskalender. Ich hoffe, ich schaffe es, mir bis Freitag die Fingernägel zu lackieren. Da haben wir nämlich Weihnachtsfeier und das Blau würde total gut zu meinem Kleid passen, dazu noch das Glitzerzeug vom 1., das wird fein!


Sonntag ist Maus-Zeit.


Das Wetter ist total mies und wir stubenhockern in Schlafanzügen herum. Ich bin mit meinen Teigen beschäftigt, versuche zwischendurch ein bisschen zu putzen und fahre zu allem Überfluss zwischendurch zur Arbeit. Hier der Ausblick aus dem Zelllabor. Es ist halb drei. Heute wurde es nicht richtig hell.


Wieder zu Hause, hilft mir Pippi tatkräftig beim Backen, indem sie sich die Topfhandschuhe anzieht und davonflitzt.

Eins der Resultate: ein Kassler. Sieht so hübsch aus, war aber dank totaler Übergare (Danke, blöde Zellkulturen, die ihr viel mehr gewachsen wart, als ich angenommen hatte) leider recht flach geblieben. Egal. Schmeckt trotzdem.


Beim Abendessen. Erst macht Pippi bei jedem Bissen „Hmmmmmmm, njomnjomnjomnjom!“, dann checkt Michel kurzerhand Pippis Zahnstatus und will danach Baby-Zahnarzt werden. Diese Kinder, ey. So niedlich. Hachz.


(Und außerdem hab ich gebrannte Mandeln gemacht, aber das ist eine andere Geschichte.)

Tag 396 – Dinge. 

Heute tat ich viele Dinge, und das obwohl ich mit fürchterlichen Kopfschmerzen und einem allgemeinen Unwohlsein wach wurde, das auch erst nach zwei Ibuprofen besser wurde. Dann waren da aber ja die gestern angesetzten Sauerteige, die verarbeitet werden wollten, also backte ich zwei Brote, dann lagen da ca. fünf Kilo norwegische Äpfel (im Angebot und halt auch einfach lecker), also machte ich Apfelmus, die Kinder mussten auch gelüftet werden, also gingen wir im Wald spazieren (und fanden einen mutmaßlichen Wiesel-Täubling, den wir uns dann aber doch nicht zu essen trauten, ansonsten war die Gegend in der wir heute waren viel zu nass und zu sehr mit Beeren bewachsen, um da Pilze zu suchen) und als wir wieder zu Hause waren fiel mir noch der Weißkohl ein, den verarbeitete ich noch zu Sauerkraut.

Also doch ein sehr produktiver Tag. Aber dafür bin ich jetzt auch total fertig. Und Pippi turnt hier noch rum, die mag nicht schlafen. Das wird schön morgen früh…

Tag 159 – Es schneit!

Der Wetterbericht hatte doch recht. Es hat den ganzen Tag in dicken Flocken geschneit. Wäre der Schnee weniger Geräuschdämpfend wären wir sicher um sieben vom Geräusch zigtausender Norweger, die ihre Ski ins Auto laden, geweckt worden. Nun ja, Schnee ist ja schön, es sei denn er weht einem frontal ins Gesicht, dann geht’s so mit der Begeisterung. Was auch der einzige Grund ist, weshalb wir das Bauen eines Schneemanns („Viel eschneit, große Schneemann baun. Gestern klein eschneit bare (nur), geht nix Schneemann baun.“) auf nach unserem eigentlich angepeilten Termin schieben konnten. Wir waren nämlich zu einem „Freundschaftstag“ verabredet, da kamen viele Leute unterschiedlicher Nationalitäten zusammen, die Kinder dölmerten herum und es gab jede Menge zu essen. Weil es Kinderschminken gab verbrachten wir Ca eine Stunde in Angst vor einem gefährlichen Tiger, aber ansonsten war es sehr nett und den Verein kann man sich mal merken, die scheinen gute Sachen zu machen. 

Danach musste aber dringend noch ein Schneemann gebaut werden. 

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Two snowmen

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Das Zwiebackexperiment ist so halb gelungen. Ich schreibe das Rezept hier mal auf und schreibe dazu, was ich beim nächsten mal anders machen werde:

Baby-Dinkelzwieback

  • 500 g Dinkelmehl
  • 20 g Frischhefe
  • Ca. 270 mL Vollmilch
  • Eine Miniprise Salz
  • 50 g geschmolzene Butter (ungesalzen)

Daraus einen Teig kneten (ich liebe dich, Knetmaschine!) und abgedeckt warm stehen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat (das waren so gut 45 Minuten). Teig halbieren und zwei Würste formen. Jede Wurst in eine gefettete Kastenform legen. Ofen auf 150 Grad vorheizen (das nächste Mal würde ich heißer und dafür kürzer backen: 180 Grad für hmmm… 20-30 Minuten?) Abgedeckt nochmal gehen lassen, bis das Volumen mindestens verdoppelt ist (eher mehr, dauerte so 30 Minuten). Dann backen (nächstes Mal: mit Dampf) für 40 Minuten. Abkühlen lassen und am nächsten Tag (nächstes mal: direkt) in 10 mm dicke Scheiben schneiden. Die Scheiben nochmal 30 (1520) Minuten von jeder Seite bei 150 (180) Grad backen. 

Das Ergebnis ist Zwieback, eindeutig. Dadurch, dass kein Zucker drin ist, schmeckt der so ziemlich nach nix, aber soll ja auch fürs Baby sein, dem ist das egal. Die Porung ist gut, dementsprechend passte die Teigkonsistenz, Hefemenge und Gehzeiten. Allerdings war das Brot nach dem Backen schon sehr trocken und am nächsten Tag bröselte es extrem beim Schneiden. Deshalb nächstes Mal kürzer und dafür heißer backen und nach dem Abkühlen direkt weitermachen. Falls das jemand der Lesenden hier vor mir probiert, freue ich mich über Feedback, es müssen ja nicht zwei Leute den gleichen Murks machen, ne? (Ach so, falls Sie nicht für Babys backen, können Sie natürlich die 30 g Zucker aus dem Originalrezept dran tun. Dann muss der Teig wahrscheinlich kürzer gehen, weil der reine Zucker von der Hefe wesentlich besser vergärt werden kann, als wenn die Hefe den Zucker erst aus dem Mehl holen muss.)

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Langsam wirds was mit dem selbst essen vom Baby: jetzt ist es schon ganz begeistert-aufgeregt sobald wir ihm den Fresskittel anziehen. Heute Abend wurden eine halbe Möhre und drei Kartoffelachtel gegessen, mit nur wenig Herumgemansche. Es wird. (Für alle mit Zähnen gab es dazu Lammrippe. Schwer zu essen, aber lecker.)

Tag 157 – Backtag und so

Heute habe ich Brot, Brötchen und eine Art Toastbrot gebacken, das soll Zwieback werden fürs Baby. Das Rezept ist relativ Freistil von mir, wenns klappt schreibe ich das auch hier auf. Ohne Zucker und nur 1 Prise Salz, auf Salz ganz verzichten hab ich mich nicht getraut, es werden dem ja ganz viele Sachen nachgesagt (in so Backblogs geht es immer entweder um die Krume oder die Kruste, ich dachte ganz lange die Krume wäre die Kruste, aber das stimmt gar nicht, die Krume ist das Innere vom Brot. Die Kruste ist die Kruste. Die Krume soll oft fluffig oder wattig sein, das wär für die Kruste eher nicht so wünschenswert.). Fürs Backen ging 2/3 vom Tag drauf, danach waren dann auch schon Mann und Kind zurück und ich merkte an, dass ich gerne duschen würde. Daraufhin duschte ich dann mit Kind (hrmpf). Adé, 20 Minuten Alleine-Zeit… Nach dem Duschen war es schon Zeit für Abendessen, es gab Kartoffelsticks mit Sesam und dazu Joghurt-Knobi-Dip von gestern, Kräuterquark und Avocadodip. War sehr lecker, nur das Kind wollte nix. Das Baby lutschte glücklich ein Stück Kartoffel in sich rein und aß zum Nachtisch noch die zwei Stücke gedünstete Birne, die es heute Mittag wegen satt nicht wollte. Bisher klappt das mit dem selber essen so mäßig, das Baby hat halt noch keine gute Kontrolle über „wie fest muss ich drücken“ und ist dann immer sehr dankbar, wenn wir ihm die Stücke hinhalten und es nur noch abbeißen muss. Das klappt aber ganz gut und wenn das Baby nicht direkt nach dem Abbeißen breit Grinsen muss, bleibt das Essen auch tatsächlich im Mund, wird etwas gekaut und dann geschluckt. 

Nach dem Essen Kind ins Bett und dann Dogma geguckt, hurra. So ein Quatsch, aber guter Quatsch und außerdem erinnert der Film mich total an Früher und Filmabende mit 10 Freunden im 10 qm Wohnzimmer meiner Mutter damals. 

Leider danach wieder Babygeschrei, ich weiß nicht wieso, aber wenn wir ins Bett wollen muss es seit ein paar Tagen erstmal eine Weile brüllen. Das ist sehr unschön. Ich kann da auch nichts machen, in der Situation ist nur Herr Rabe gefragt und der soll es dann Bitteschön in der dunklen Wohnung herumtragen. Doof. Vielleicht liegts am Robben? Ich habe heute gesehen, wie das Baby im Bad Ca. 2 cm vorwärts gerobbt ist, vielleicht ist das sehr aufregend. Also bestimmt. Hoffentlich beruhigt sich das bald. 

Tag 118 – Wochenende in Bildern 05./06.12.15

Dieses Wochenende habe ich mal wieder Bilder von uns und dem was wir so gemacht haben gemacht. Gemacht haben wir gar nicht so viel, aber sehen sie selbst.

Samstag vormittag: ich fange mit der Brötchenteigvorbereitung an.

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30 g Dinkelmehl. Die Laborratte in mir MUSS das auf zwei Nachkommastellen genau abmessen.

Danach duschen und so, die Familie chillt auf dem Sofa. Aus dem Bad bringe ich mir etwas Arbeit mit.

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Kann der blöde Wäscheberg nicht von alleine weggehen? Im Hintergrund das schlafende Baby, das netterweise lange genug für den kompletten Korb schlief…

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Babysachen umräumen. Zu kleines weg, passendes hin. Die Schublade am Wickeltisch platzt aus allen Nähten, dabei hab ich schon vieles aussortiert obwohl es passt (aber eben nicht mehr gefällt). Gleichzeitig freue ich mich über die süßen Sachen, die wir schon beim Kind hatten und die ich jetzt wiederfinde.

Irgendwann war das Baby aber dann doch mal wach und Herr Rabe ging mit den Kindern einkaufen. Ich putzte in der Zeit das Bad. Ohne Bilder.

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Kaffeepause mit Kaffee aus Ruanda (aus dem Kaffeeadventskalender). Vorläufiges Ergebnis des Kalenders übrigens: Herr Rabe und ich mögen keine Südamerikanischen Kaffees. Zu sauer.

Nach dem Kaffee war es Zeit für Herrn Rabe sich für die Weihnachtsfeier fertig zu machen.

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Von diesem Bild hab ich ca. 1000 Versionen, die alle irgendwie komisch aussehen. Hier ist Herr Rabe fertig für die Weihnachtsfeier. Nur echt mit Norwegermütze. Und Fahne. (Höhö, Fahne…)

Das Kind war dann etwas traurig, dass Herr Rabe das Haus verließ, aber wir wollten ja noch Keksteig machen und es startete direkt einen Probelauf im Kekse backen.

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Das Kind backt Kekse. Die sind natürlich heiß und deswegen braucht es Ofenhandschuhe.

Dann rief der Brötchenteig nach mir und ich hatte ca. 10 Minuten nicht beide Augen auf dem Kind. Resultat: Küche nass.

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Wasserpanscherei, weil ich mal kurz beschäftigt war. Und ne Hose hat das Kind auch nicht mehr an, warum auch immer.

Den Keksteig haben wir aber trotzdem noch gemacht und das Kind hat ganz prima mitgeholfen. Aber für Eier aufschlagen dürfen tut es auch einfach alles.

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Der Keksteig ist fertig und wird noch etwas verziert, bevor er im Kühlschrank übernachten muss. (Ja, das Kind hat das Gesicht ganz alleine gemacht. Augen, Nase und Mund. Stolze Mama hier.)

Eigentlich war dann schon Bettzeit, aber wir hatten ja noch nichts gegessen, also schnell Abendbrot gemacht und die Brötchen gebacken.

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Abendessen: vegetarisches Moussaka und „Vill ikke sånn!“ („Will nich sowas!“) aka. Brot mit Weihnachtskäse.

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Die Brötchen sind auch aufbackfertig und müssen abkühlen.

Am Sonntag morgen habe ich dann das Frühstück gemacht, damit Herr Rabe noch ein bisschen schlafen konnte.

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Frühstück. Kaffee ist wichtig für mich, der Weihnachtskäse ist wichtig fürs Kind.

Nach dem Frühstück das Kind darauf hingewiesen, dass der Nikolaus da war:

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Der Nikolaus war da! Das Kind packt sofort die Schoki aus (weshalb ich extra bis nach dem Frühstück mit dem Hinweis gewartet habe).

Nach dem Genuss von drei Minischokonikoläusen war das Kind dann wie auf Speed für die nächsten zwei Stunden. Die Mandarine wurde mit einem schnöden „Mag nich.“ an Papa verschenkt.

Zum Kekse backen kam meine Freundin A. (die aus Oslo) und sie, das Baby, das Kind und ich backten ca. 10 Minuten zusammen. Dann hatte das Kind keinen Bock mehr und rannte lieber wie verrückt durch die Gegend, ging mit Herrn Rabe auf den Dachboden, holte die Weihnachtsdeko, packte alles aus und verteilte es sonstwo, und schleppte mit seinem Zug die Keksförmchen ab.

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Der Zug entführt die Keksausstecher!

Nach dem Backen folgte das Anmalen der Kekse, da war der Zuckerschock abgeklungen und das Kind wieder konzentrierter dabei.

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Fleißige Keksanmalerei.

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Die Keksausbeute fertig verziert.

Und auch die Adventsdeko hat, in abgespeckten Form dieses Jahr, weil wir ja eh nicht bis Weihnachten hier sind, ihren Platz gefunden.

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Endlich haben wir auch ein bisschen Advendsdeko. Hier der letzte Woche gekaufte Stern.

Jetzt noch Kamin, Kakao und kreischendes Baby und dann ab ins Bett.

Mehr Wochenenden in Bildern finden Sie wie immer bei Susanne von Geborgen Wachsen. Diese Woche mit der Frage: Gasherd oder Induktion? (Gas! Gaaaas!!!)

 

 

 

Tag 104 – WiB 21./22. November 2015

Mal wieder ein Wochenende in Bildern. Wundern Sie sich nicht, wir waren ziemlich faul dieses Wochenende. Aber das ist ja auch ab und an mal sehr schön.

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Los geht es mit Samstagmorgenfrühstück, nachdem uns die Kinder bis 09:15 Uhr haben schlafen lassen. Für mich gibt es Apfel- statt Orangensaft. Vielleicht sind es ja die Orangen, die den nach wie vor manchmal roten Po des Babys verursachen? Gut ist allerdings, dass ich Multbeerenmarmelade in günstig gefunden habe. Mjammi.

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Das Baby übt fleißig Greifen am Spieltrapez und erzählt dabei dem Bärchen was. Es bedarf all meiner Selbstbeherrschung, es nicht aufzufressen abzuknutschen.

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Herr Rabe hat die Kinder geschnappt und läuft mit ihnen zum Bastelladen, Kram kaufen um für Opa eine Geburtstagskarte zu basteln. Ich muss für meine Statistikprüfung lernen.

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Wieder da, das Kind hat erstmal Hunger und besteht darauf, dass ich seinen kulinarischen Hochgenuss fotografiere. Nudeln an Nichts mit einem Topping aus geschäumter Luft.

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„Guck, Mama, so dick ist mein Bauch jetzt!“

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Die neue Fingerfarbe muss natürlich ausprobiert werden. Hier wird ein Dranhänger gemalt. Das Kind fand es am besten, sich mit der Farbe die Hände gründlich einzucremen.

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Kaffee für Herrn Rabe, der vom Baby auf dem Sofa immobilisiert wird.

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Die Brötchen für morgen früh sind fertig (Spoiler: Herr Rabe wird vergessen, sie nochmal aufzubacken, deshalb werden sie nicht ganz so knusprig sein. Aber lecker.), diesmal Kartoffel-Dinkel-Brötchen weil ich noch so viel Dinkelmehl hab.

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Zum Abendessen gibt es vegane Spinatquiche, die etwas mehr Stärke hätte vertragen können, aber trotzdem sehr lecker ist. Danach gehen wir quasi direkt ins Bett, es ist aber auch schon recht spät.

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Sonntag ist „Sendung mit der Maus“-Tag*.

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Das Baby macht dabei noch ein Schläfchen und sieht sosososo niedlich aus.

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Sehr viel später (was haben wir eigentlich dazwischen gemacht???) sind Herr Rabe und das Kind draußen im Schnee spielen. Ich lerne, esse den Rest Quiche und bewache das Baby, das abgelegt nur auf dem Bauch schlafen mag.

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Ah, jetzt weiß ich wieder was wir dazwischen gemacht haben. Keksteig. Aber der musste dann eh erstmal in den Kühlschrank. Hier hilft mir das Kind wirklich ganz toll und überraschend ausdauernd beim Kekse backen. Dabei singen wir O Tannenbaum und O Pupsbaum. Richtig schön ist das.

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Das Kind ist schon im Bett, morgen ist ja Kindergarten. Herr Rabe und ich essen Rømmegrøt, das ist so eine Art Mehlbrei mit saurer Sahne. Muss man mögen, Ich finds geil. Es sättigt auch ungemein, sodass ich nach dieser Portion (und höchstens 5 Probierplätzchen!) fast platze.

Soviel von uns, mehr Wochenenden in Bildern finden Sie wie immer bei Susanne von Geborgen wachsen. Und ich gehe jetzt ins Bett. Obwohl nein, in zwei Minuten genau wird das Baby vier Monate alt. Da trink ich noch ein alkoholfreies Bier drauf.

 

*So wie jeden Tag. Danke, ARD-Mediathek.