Tag 1666 – Schnipsel.

Hatte heute morgen Lust, beim Sport Musik zu hören. War aber nicht alleine und hab das deshalb gelassen.

Eine Beobachtung aus nun 2 Monaten recht regelmäßigen Trainings im Fitnessraum des Werks (und des Zolls): die allermeisten wärmen sich vorm Sport nicht auf und niemand sich ab. Direkt auf die Gewichte, fertig, los. Ist das eine Legende, dass man sich aufwärmen und nach dem Sport dehnen sollte?

Noch eine Beobachtung: ich kann Stöhner echt nicht ausstehen. Schnaufen geht noch halbwegs, aber die Sorte Mensch, die bei jeder Bewegung Grunz- und Stöhnlaute ausstößt, die kann bitte zu anderen Zeiten trainieren, finde ich. So… samstags.

Pippi hat heute I., der Mutter von B., erzählt, was Herr Rabe und ich machen, wenn sie und Michel bei der Babysitterfamilie übernachten (zuletzt vor Weihnachten, nächstes Mal nach Ostern, welch Dekadenz!), nämlich: tanzen. Und falls Pippi Sie mal fragt, was Erwachsene machen, wenn die Kinder nicht da sind, wissen Sie jetzt auch, was Sie antworten. Tanzen.

(Bevor sie „tanzen“ sagte, brach mir kurz der Schweiß aus, ehrlich gesagt. Auch, weil wir grad vom Klo kamen, weil Pippi musste, und sie mir da Vorträge über die Behaarung erwachsener und kindlicher Vulven anhand naheliegender Beispiele gehalten hatte.)

Pippi hat grad eine ausgeprägte Laberphase. Solche haben wir mit Michel ja schon mehrmals durch, insofern sind wir abgehärtet. Lustig ist, dass es Michel total stört. Die Schnitzel, die mir Michel schon an den Rücken gelabert hat, muss Pippi erst mal aufholen.

Bei der Arbeit stapelt sich alles bis unter die Decke, da kommt Corona (86, niemand ersthaft erkrankt oder im Krankenhaus) grad recht: einige internationale Meetings und andere Dinge fallen aus, das heißt, Leute sind plötzlich doch gar nicht sonstwo sondern im Werk und haben dazu noch nen leeren Terminkalender.

Tag 1092 – Ging so.

Heute war der Tag gar nicht so schlimm wie die letzten beiden. Ich mag den Chipsmann wirklich. Ob ich ihm mit den Algen weiter helfen kann, muss sich trotzdem noch zeigen. Ich versuche es jedenfalls. Aber ich hab auch heute eine neue Bewerbung geschrieben, die Chipsalgensache ist einfach sehr heikel, das kam heute bei dem sehr sehr langen Meeting heraus, auch wenn es keiner so direkt sagte. Durch die Blume aber eben schon und der Chipsmann war dann im Auto auf der ungeplant langen* Rückfahrt schonungslos ehrlich zu mir, was mich rührt, aber, naja, ich hab dann eben doch lieber noch kurz vor Einsendeschluss eine Bewerbung geschrieben. Sorry wegen der Kryptik, es ist alles kompliziert und ich bin da auch mit Gedanken sortieren selbst noch gar nicht fertig.

Erfreulich ist jedenfalls, dass die Kinder sich in ihren jeweiligen Betreuungseinrichtungen sehr wohl fühlen und Herr Rabe auch einen guten ersten Tag beim anderen Office seines weiterhin Arbeitgebers hatte. Das ist alles wirklich wunderbar. Und der Rest ordnet sich auch, so oder so**.

Jetzt aber sehr müde, Aufstehen um halb sechs, elf Stunden außer Haus, und dann nochmal zwei Stunden abends am Rechner – das schlaucht.

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Auto-Lobhudelei: Ich gebe mein Bestes und mein Bestes ist schon echt gut.

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*Stau. Wir haben fast zwei Stunden von Oslo nach Årnes gebraucht und das war definitiv das letzte Mal, dass ich zum Arbeiten mit dem Auto nach Oslo (mit-)gefahren bin. Ich kam dann auch ganze 3 Minuten vor Torschluss in den Kindergarten gerannt, wo Pippi ja schon seit viertel vor Acht war und ich müsste das nicht, aber ich fühle mich trotzdem deshalb schlecht.

**Hilfe, Norwegen hat mich gehirngewaschen.