Endlich klappt hier mal was.
Die KiTa-Eingewöhnung läuft weiterhin gut, heute lieferte ich Pippi um viertel nach acht ab, verteilte etwa eine Tonne Klamotten auf verschiedene Boxen (Drinnen, Draußen, Wechselsachen, Hausschuhe, Fleece/Wolle…) und verabschiedete mich dann behutsam von Pippi. Die fand das zwar nicht gut, das darf sie ja gerne auch sagen, sie darf sogar weinen, das ist ja total verständlich. Als die Erzieherin sie dann aber tröstete und mit Bügelperlen lockte und ich versprochen hatte, bald wiederzukommen und den Regenhut mitzubringen*, schnüffelte sie ein bisschen und dann durfte ich gehen.
Pippi und ich hatten dann jeweils ein paar schöne Stunden ohne einander. Ich holte sie nach dem Mittagessen ab, mit dem Regenhut, da begrüßte mich ein kleiner Dreckspatz, glücklich in den Matschepfützen** herumspringend, die vom gestrigen Schnee übrig geblieben sind.
Auch überraschend gut läuft die neue Absprache, was die Nachmittags- und Abendgestaltung angeht. Das hatte ich am Montag einmal sehr deutlich erklärt, nämlich dass ich finde, dass die Kinder zu viel fernsehen, dass sie sich deshalb dauernd streiten und keine Lust haben, zum Essen zu kommen. Dass sie deshalb auch zu spät ins Bett kommen und wir ständig unnötig rumdiskutieren, dass ich deshalb abends oft ganz schlechte Laune habe und die Kinder morgens ja dann auch müde sind, wenn wir sie wecken müssen. Erstaunlicherweise kam kaum Protest und die neuen, diktatorisch von mir eingeführten Regeln sind:
- Essen um sechs, wir werden dafür halt Gerichte zusammensammeln, die sich in 30 Minuten kochen lassen
- Hausaufgaben möglichst davor
- Fernsehen erst nach dem Essen
- Um sieben gehts ins Bad und von da ins Bett
Natürlich funktioniert das zum Beispiel dienstags nicht, denn Michels Skitraining geht bis sieben, danach gibt es da noch Abendbrot und Pippi möchte ungern ins Bett bevor Michel wieder zu Hause ist. Und übermorgen ist Kinderdisco in der Schule, das wird also auch nichts. Aber ich bin erstmal froh, dass es wirklich kaum Protest gab. Vielleicht ist es auch wieder so ein Ding: wenn der Leidensdruck erstmal groß genug ist, dass man eine wirklich klare Ansage macht, weil man wirklich, WIRKLICH dringend was ändern muss, dann schnallen das auch die Dauerdiskutierkinder. Hoffen wir, dass es so bleibt und wir das auch weiter durchziehen.
Was auch super gut läuft: ich hab bisher keine spürbaren Nebenwirkungen.
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In unserem neuen Wohngebiet wird ganz fleißig Trick-or-treat gesammelt, mit mehr oder weniger gruseligen Kostümen und (je nach Alter der Kinder) mehr oder weniger Eltern in ganz und gar ungruseligen Warnwesten dabei. Es waren heute Kinder von etwa 3 bis etwa 13 da und ich finde das, es überrascht mich selbst, gar nicht schlimm, sondern ganz putzig. Laternesingen fände ich immer noch schöner, aber das gibts ja halt hier eh nicht, da ist das schon in Ordnung so. Ich merke mir fürs nächste Jahr: 20 Mini-Riegel des Mars-Konzerns plus ebenso viele kleine Haribo-Tütchen sind recht knapp bemessen. Nächstes Jahr hat Michel dann ja vielleicht auch Lust, heute war ihm das zu gruselig. Auch ok.
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*Das Kind hat zu viel Peppa Wutz geguckt und die Folge, in der Schorsch seinen Regenhut nicht aufsetzt und sich dann erkältet, sehr verinnerlicht.
**Siehe *. Zu viel Peppa Wutz. Di-didedidi-didedidedidi.
Super mit den Regeln. Das läuft sich ein und ist für alle eine Erlösung. Hier gibts noch eine Großtüte Maoamse…Die Kleinkinder in der Umgegend sind alle schon zu groß gewachsen.
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Sehr geehrte Frau Dr. Rabe,
seit die Kinder nicht mehr in der KiTa mit Vollpension sind sondern mittags nach der Schule hungrig nach Hause kommen, ziemlich genau zu dem Zeitpunkt zu dem ich frühestens mit meiner Lohnarbeit fertig bin, haben wir auch schnelle Gerichte etabliert.
Meine Kinder empfehlen: Speigelei auf Brot mit diverser Dekoration (geröstete Zwiebeln, Schinkenwürfel, saure Gurken, sowas), Schupfnudeln (fertig, vom Supermarkt) mit Apfelmus,
Pfannkuchenvariationen und natürlich jede Art von Nudeln.
Keine kulinarischen Highlights, aber auch hier bleibt Raum für spontane Anpassungen, je nach Hunger und Zeitbudget. Und mit etwas Übung können die Kinder es sogar selbst zubereiten.
Die komplexeren Gerichte gibts dann eben am Wochenende, hier empfiehlt sich Überproduktion als Vorrat für die Woche.
Sie machen alles richtig, bleiben Sie dabei!
Herzliche Grüße vom Rhein.
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