Ein richtig toller Tag. Erst bei der Arbeit viele tolle Ideen gehabt, viel verstanden, viel gelernt, dann nach Hause und tolle Kinder, toller Mann, einfach alles toll. So toll, dass ich es nicht zerreden möchte.
<3
Ein richtig toller Tag. Erst bei der Arbeit viele tolle Ideen gehabt, viel verstanden, viel gelernt, dann nach Hause und tolle Kinder, toller Mann, einfach alles toll. So toll, dass ich es nicht zerreden möchte.
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Tatsächlich ging es den ganzen Tag halbwegs gut mit der Müdigkeit, jedenfalls mit zwei großen Kaffee zwischendurch. Aber seit dem Pippi-ins-Bett-bringen geht nix mehr, erst schlief ich mit ein, dann wurde ich wach, jetzt habe ich Kopfschmerzen und mir ist warm und schlafen kann ich auch nicht mehr.
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Blöde Schwimmkursdinge sind blöd.
Wir haben eine Lösung gefunden, die hoffentlich allen gerecht wird: Michel wird den Schwimmkurs wiederholen, aber mit seinem besten Kumpel zusammen. Der hatte nämlich das gleiche Problem: die Lehrer*Innen sehen ihn nicht, obwohl er alles anfangs top mitmachte, er bekam nie eine positive Rückmeldung. Jetzt lässt ers halt, das Mitmachen. Und kriegt eine „schlechte Bewertung“ (eigentlich ist es nur eine Empfehlung, aber die koppeln sie an das Vortrittsrecht und die Kurse sind alle voll, wenn man das nicht hat…). Bei Michel lautete die „Ist sehr vorsichtig und weicht daher Übungen aus. Muss sich erst sicherer im Wasser fühlen.“. Wir reden hier von einem Kurs, dessen Ziel es war, den Kindern „Treiben“ beizubringen. Das machten sie in der, wenn ich mich recht erinnere, dritten oder vierten Stunde. Michel, und alle anderen auch, trieben. Sie hüpfen auch durch Ringe. Hüpfen vom Beckenrand ins tiefe Becken. Michel liebt tauchen und holt alles vom Beckenboden hoch. Aber die Lehrerin sieht in Michels Fall nur, dass er herumhampelt, wenn sie sich länger mit einem anderen Kind beschäftigt (was sie wirklich oft tut). Sie bezieht ihn aber auch einfach nicht mit ein, in das was die Gruppe macht, sondern ignoriert ihn lässt ihn halt hampeln. Nach dem Herumhampeln kommt dann das Desinteresse. Kurz gesagt: die Schwimm-Kompetenz der Lehrer*Innen will ich in keinem Fall in Frage stellen, aber die pädagogische ist… ausbaufähig. Und das gedenke ich der Schwimmlehrerin auch so zu sagen. Möglichst sachlich und freundlich auch wenn die mein Baby beleidigt hat das ja wohl das großartigste Kind der Welt und zudem herausragend talentiert im Treiben ist. Auch die Mutter von Michels Kumpel will das ansprechen. Kostet ja auch nur 150€ so ein achtwöchiger Kurs, also Schwamm drüber. Puh. Ich hoffe eonfach, dass er ganz bald schwimmen lernt (noch drei mal 150€…) und wir die Schwimmkurssache dann abhaken können. Ich grummel immernoch sehr darüber, dass man überhaupt 4-Jährige durch 17-Jährige bewerten lässt. Aber ich sehe auch, dass er unaufmerksam wird, wenn er nicht genug Beachtung bekommt und das kann er dann ja mit seinem Kumpel zusammen üben (und sich gegenseitig Beachtung geben und zu zweit um die Gunst Aufmerksamkeit der Lehrer*Innen buhlen), das hoffen wir Erwachsenen jedenfalls.
Schlecht geschlafen, früh aufgestanden, eine schöne Stunde mit Pippi gehabt, gefrühstückt. Danach war der Akku komplett leer und ich schlief mitten im schlimmsten Geschwistergezänk einfach ein. Herr Rabe war etwas angepisst von meiner, ähhhh, Unpässlichkeit. Verständlich, war er doch eine komplette Woche mit den Rübennasen alleine und hatte auf etwas Zeit für sich gehofft. Nach dem Mittag kippte mein Akkustand und abends war ich dann topfit. Supi. Nix mit früh ins Bett. Dann total super Idee: meine Mutter anrufen, um Ostern abzuklären. Ich sags mal so: gut, dass Herr Rabe vorsorglich schon mal Schnaps Whiskey/Whisky organisiert hatte.
Jetzt liege ich im Bett und morgen früh um fünf* klingelt der Wecker und ich hoffe der Whiskey wirkt und katapultiert mich gleich in den Tiefschlaf. Falls nicht gibt’s morgen erst viel Kaffee und am Abend eine original amerikanische OTC-Schlaftablette.
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* ja, eine Stunde eher als sonst. Nächstes Wochenende ist nämlich Zeitumstellung, da mach ich’s doch lieber jetzt einmal richtig und bin dann damit durch.
Es war eine lange Tour mit dezenter Tor- in Oslo. Zu Hause musste ich dann erst mal gründlich ausmisten und umräumen um Platz für meine Neuankömmlinge zu schaffen. Und natürlich die Kinder sehr viel knuddeln und lieb haben und jetzt werde ich hoffentlich einfach ganz schnell und gut einschlafen. Müde genug bin ich auf jeden Fall.
Erst der Shuttle-Service, bei dem ich ein Upgrade gewann.

Ich wusste von nix, ehrlich, das Ding fuhr vor und ich witzelte noch rum, dass das bestimmt für mich sei… und dann fragte der Fahrer nach mir. Zeitgleich quetschten sich 4 Schweden in ein normal großes Auto, ich hab ihnen angeboten, bei mir mitzufahren, aber Nö, lieber nicht. Die spinnt ja bestimmt, die deutsche Norwegerin.

Und dann kamen wir so gut durch den Verkehr, dass ich viel zu früh am Flughafen war. Ich hab also mein Gepäck auf und orderte mir dann ein Uber, um der berühmten Burger-Kette noch eine Chance zu geben (diesmal mit Animal-Style und naja, war gut, aber nicht der beste Burger aller Zeiten…). Das Uber war Donna, ca. 70, sieht aus wie Whoopie Goldberg, hat den Habitus einer liebevollen Oma und ein Auto mit Wimpern.
Nicht ganz so groß wie auf dem Hinflug. Und die Schweden sind auch hier, gehen mir aber aus dem Weg, warum wohl?
Konferenz ist jetzt vorbei. Ich fühle mich schon seit gestern eigentlich sehr Informationsgesättigt, ich kann einfach nichts mehr aufnehmen, es ist alles zu viel, zu schnell und zu neu. In meinem Kopf drehen sich ADARs und APOBECs und As und Is und Cs und Us, manche haben methylgruppen und einige sehr wenige haben acetylgruppen und wieder andere sind nur pseudo. Ich habe mein Poster wie ich finde erfolgreich vorgestellt, habe von mehreren Leuten authentisch klingende Komplimente über die interessante Forschung bekommen, habe gesocialized und gelernt, gelernt und noch mehr gelernt. Jetzt kann ich nicht mehr*.
Apropos kann nicht mehr: heute Abend haben wir, also eine Kanadierin, ein Australier, drei Amerikaner*Innen und ich, das Hotel-Abendessen ausfallen lassen und sind Sushi essen gegangen. Es hatte zwar mit japanischem Sushi nichts zu tun, auch nicht mit europäischem, aber gucken Sie mal hier, das ist der Grund weshalb ich auch jetzt, zwei Stunden später, noch fast platze und aussehe wie im 5. Monat schwanger:

Das ist kein Parmesan da drauf, sondern „Crunch“. Ich weiß auch nicht, was „Crunch“ genau ist, aber es schmeckt.
Ach ja, bevor ich’s vergesse: Lebenstipp von Frau Rabe. Edamame (sprich: Ädamamie) wird ohne die Schote gegessen. Ich wiederhole: essen Sie nicht die Schote mit. Nienicht. Die schmeckt nicht und ist auch viel zu zäh und zu pelzig. Man beißt die auf und zutzelt dann die Bohnen raus. Wenn man das ganze Ding isst und dann lange drauf rum kaut, gucken Amerikaner*Innen erst komisch und lachen dann. Das habe ich heute quasi für Sie mal kurz ausprobiert, so als halb-Wikinger-Kulturbanausin die ich bin.
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* außerdem will ich wirklich wirklich gerne nach Hause und die Kinder endlich wieder drücken. Schnüff.
Mein Tag heute:
Nicht, dass Sie denken, ich sei hier nur am konferieren. Neihein! Ich socialize ja auch mit meinen Peers und versuche darüber hinaus, mich an wichtige Menschen heranzuschmeißen mit potentiellen Kooperationspartnern in Kontakt zu kommen. Darin bin ich ungeübt, aber es wird. Socializing mit Peers geht viel besser, deshalb war ich auch heute mit drei weiteren PhD-Studenten dieses „Downtown“ suchen. „Downtown“ sollte es nämlich ein halbwegs berühmtes Burger-Restaurant geben. Als wir nach der Adresse fragten, bot uns die Rezeptionistin an, uns hinzufahren. Amerikaner gehen offenbar nicht zu Fuß, das ist mir schon am Sonntag aufgefallen, als ich wegen des gestohlenen Fahrrads viel Mitleid erntete – weil ich ja ganze 30 Minuten zurück laufen musste („Why didn’t you call an Uber?“). Also wurden wir gefahren.

Dieses Foto kommt aus Gründen schon jetzt, ist aber eigentlich nach dem Burger entstanden. Da hinten ist Meer, man sieht es nur nicht.

Pelitrosse*! (Die sind sehr groß. Sehr sehr groß. Näher hab ich mich beim besten Willen nicht rangetraut.)
(Auf meinem iPad geschrieben :) )
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* Ich hab irgendwas mit Bio studiert, merkt man, ne?
** Ja, richtig gelesen: EIN neues. Ich hab noch nie mehr als ein Parfüm gleichzeitig besessen. (Seit heute hab ich dann sogar drei! Aber eins ist fast leer.)
Ich kämpfe noch ein wenig gegen den Jetlag an und übe kräftig das Tippen auf dem neuen iPad, bzw. auf dessen Tastatur. Da bietet sich doch an, mal über die Anreise hier zu schreiben.
In der Nacht von Freitag auf Samstag schlief ich praktisch gar nicht. Warum auch, auf so nem 11-stündigen Flug kann man doch prima schlafen. Immerhin war es so kein großes Problem um 4:30 Uhr aufzustehen. Um viertel vor sechs gab ich Herrn Rabe einen dicken und den Kindern je einen vorsichtigen Kuss und machte mich pünktlich auf den Weg: mit meinem völlig überdimensionierten Koffer, meinem Handgepäcksrucksack und meiner Posterrolle. Ohne Mütze und Handschuhe und in meinen sommerlichen Turnschuhen wahr ich zwar deutlich zu kalt angezogen, aber der Bus kam tatsächlich recht schnell und außerdem stand ich so unter Strom, dass ich kaum fror.
Die erste große Herausforderung war das Aufgeben des Gepäcks am Flughafen. Der Automat weigerte sich, einen Gepäckaufkleber auszudrucken, also musste ich an den Schalter. Da war aber irgendein technischer Defekt, es stapelten sich schon die Koffer vor dem Schalter, weil die Bänder irgendwie nicht gingen und natürlich standen neben den Koffern diverse Rentner*Innen, die vor lauter Mistrauen in Technik und Personal wohl am liebsten ihr Gepäck persönlich ins Flugzeug getragen hätten. Hinter mir schnaufte eine Frau ungeduldig in meinen Nacken und schickte ihren Mann (der gar nicht mitreisen sollte) herum. „Frag mal da nach! Los, jetzt frag mal, was da los ist!“ Nach ca. 15 Minuten allgemeiner Ratlosigkeit sprangen aber alle Bänder wieder an und alles wurde gut. Sicherheitskontrolle und so war alles unspektakulär, ich kaufte mir eine Handcreme im Duty Free Shop und einen Kaffee, einen Smoothie und eine Banane am Kiosk und wartete aufs Boarding.
Auch der erste Flug nach Stockholm verlief im Grunde ereignislos, sieht man mal von der lächerlich kleinen Maschine und meine proportional zur Flugzeit ansteigende Nervosität ab. Schließlich hatte ich zwischen Landung und erneutem Start genau 40 Minuten zum Umsteigen. Von den 40 Minuten gingen 20 dafür drauf, in einen Flughafenbus zu steigen, auf die anderen Passagiere zu warten, langsam verrückt zu werden, „Aaaaaaaaahhhhhhhhhh!“ zu twittern und über den Flughafen kutschiert zu werden. Kaum angehalten, sprang ich aus dem Bus, rannte ins Terminal, die Treppen hoch, guckte auf den Bildschirm und las: LAX, Last Call. Sprintete durch die Passkontrolle, sprintete zum letzten Gate im Terminal, kam als letzte Passagierin und komplett durchgeschwitzt und mit den Nerven runter am Gate an, bekam aus einem unerfindlichen Grund einen Smoothie in die Hand gedrückt und boardete als Letzte. Wenn ich schlechter zu Fuß wäre, wäre ich vielleicht zu spät gekommen. Fazit: 40 Minuten zum Umsteigen in Arlanda reicht eigentlich nicht. Vor allem nicht wenn man eigentlich total dringend aufs Klo muss.
Das Flugzeug nach LAX war sehr groß, ich saß ganz hinten am letzten Fensterplatz, neben mir ein junger, gutaussehender Norweger, der hirnentleerten, sexistischen Kram aus dem Bordunterhaltungsprogramm ansah. Das Essen war qualitativ mäßig und quantitativ gerade ausreichend. Es war sehr sehr laut und ich war Herrn Rabe unheimlich dankbar, weil er mir seine Active Noise Cancelling Kopfhörer geliehen hatte. (Habe ich je darüber gelästert, dass die Dinger absurd teuer sind? Wenn ja: Ich nehme alles zurück, die sind Gold wert!) Ein bisschen schlief ich, ich las die Hunger Games fertig, spielte Super Mario Land 2 auf meinem GameBoy (ja, einem alten Teil, ohne Displaybeleuchtung und Farben. Ich kann noch alles außer den Spielstand abspeichern), guckte die letzten drei Folgen von Black Mirror, die ich mir bei Netflix herunter geladen hatte (die Bienen! Huiuiui). Langweilte mich, konnte nicht mehr schlafen, guckte aus dem Fenster, langweilte mich noch mehr, las ein bisschen und dann waren wir auch schon da.
Dann standen wir erstmal 45 Minuten auf dem Rollfeld herum, weil unser Gate belegt war.
Dann stand ich 15 Minuten an der automatischen Passkontrolle an. Die dann wegen irgendwas mit meinen Fingerabdrücken nicht funktionierte.
Dann stand ich 30 Minuten an der Border Control an. („Are you here to do business?“ – „I’m going to a conference.“ – „Conference about what?“ – „RNA Editing.“ – „RNA What? What is RNA?“ – „Erm, a part of our genome?“ – „???“ – „Genes?“ – „What is your profession?“ – „I’m a… biologist.“ – „OK then, have a nice trip, welcome to the USA.“)
Und schlussendlich stand ich geschlagene 30 Minuten in der Schlange an, die einfach nur aus dem Flughafen heraus führt.
Inzwischen war es 14:20 und rechtzeitig zum Beginn der Konferenz um 15:30 in Ventura sein, konnte ich mir abschminken. Insofern war es auch nicht mehr weiter schlimm, dass wir natürlich auf dem Weg aus L.A. heraus im Stau standen. Apropos Abschminken: Ich erwog, einfach drauf zu scheißen und nach meiner (wann auch immer stattfindenden) Ankunft erst zu duschen und dann zu den Konferierenden zu stoßen. Je später es aber wurde, so wahrscheinlicher wurde es auch, dass ich wohl erst kurz vor der Poster-Session ankommen würde. Irgendwann zog ich seufzend mein Notfall-Päckchen aus dem Rucksack und schminkte mich notdürftig, davon ausgehend, dass ich mich wenigstens noch schnell würde umziehen können würde.
Als ich ankam, war mein Zimmer noch nicht fertig. Blöd, so musste ich in meinen Reiseklamotten mein Poster repräsentieren. Als ich mich für die Konferenz registrierte, erklärte mir der Mann da (Brian? Ryan?) den ca. 15 Meter langen Weg in den Konferenzraum. Ich musste zwei mal nachfragen, mein Gehirn war ganz einfach da schon nicht mehr erreichbar. Aus und schlafen gegangen. Oder ausgewandert. Trotzdem fand ich irgendwie den Weg in den Konferenzraum, hörte mir noch die Diskussion zum Eröffnungsvortrag an, hängte mein Poster auf und stellte mich daneben. Erklärte mein Poster zwei mal, aß (irgendwas) zu Abend, bekam endlich ein Zimmer, zog mich fix um und setzte mich in die Abendsession.
Nach fünf Vorträgen war ich absolut gar gekocht, konnte mich kaum noch auf den Beinen geschweige denn wach halten und war unendlich froh, als ich endlich, endlich duschen konnte. Sauber und ungeföhnt fiel ich in das überdimensionierte, aber unheimlich bequeme Bett wie ein Stein und schlief tatsächlich bis 04:20, und dann nochmal bis 06:30. (Dass der Jet-Lag damit noch nicht ausgestanden war, sieht man an den gestrigen Ausfällen. Und auch heute bin ich noch nicht wieder komplett fit.)
So viel Verpeiltheit Pech an einem Tag und dann auch noch am 12., wenn beim Kännchen-Blog 12von12 ist…
Der Tag fing damit an, dass ich aufstand, eine Eisentabletten in den Mund nahm, mit Wasser nachspülen wollte und… das Wasser in die Dose goss. WARUM AUCH IMMER. Naja. Ich versuchte, die innerhalb von Nanosekunden klebrigen Tabletten auf Taschentüchern zu trocknen, was daraus wurde… dazu später.
Dann hatte ich ja Schuhe bestellt. Alle ne halbe Nummer zu groß. Und ich dachte noch, ob das denn sein kann mit den Maßen, und maß und maß und nochmal und doch, genau so wie es da stand, Größe 38,5 = 25 cm = US size 8.5. well, no. Muss ich halt weiter meine Turnschuhe tragen.

Wenigstens tun mir so die Füße nicht weh und, Spoiler, später werde ich noch sehr froh um dieses bequeme Schuhwerk sein.
Frühstück und die erste halbe Session ging rum, bis ich überhaupt bemerkte, dass 12von12 ist. Sessions und Poster darf man aber eh nicht fotografieren. Aber ich kann ja immerhin sagen, dass ich sehr interessante Diskussionen mit anderen Doktoranden (ok, alles Asiaten, alles Männer…) zu meinem Poster hatte. Also, wirklich. Es war ok, aber auch anstrengend und wir haben gemeinsam ein paar, Äh, Löcher in unserer Theorie gefunden.
Dann war ich zu allem Überfluss und trotz aller Mikrofonangst Chair bei der letzten Session des Doktorandenseminars. Einer der zwei Talks handelte von Pflanzen und irgendwelchen RNA-regulierenden Elementen von denen ich noch nie auch nur entfernt gehört hatte. Da fiel mir dann auch beim besten Willen keine Frage zu ein. Außer „Hä?!?“ vielleicht.

Nach der Session mussten wir noch evaluieren und eine arme Sau Ehrenperson auswählen, die ihren Talk bei der echten Konferenz nochmal halten muss darf.
Über den letzten Punkt und überhaupt meine ganze Reise muss ich auch noch schreiben. Später. Erstmal: Freizeit! Man könnte rausgehen…

Naja, es ist immerhin warm. Ich will ja auch mein iPad abholen, muss die Schuhe zurückgeben und einen richtigen Kaffee hätte ich auch langsam gerne. Ich miete mir ein Fahrrad zu 10$/Stunde. Das Fahrrad hat kein Schloss, ist Pink, schwer und fährt sich überraschend gut.

An der Mall angekommen weiß ich nicht so recht, was ich mit dem Fahrrad tun soll. Ich entschließe mich dazu, den Sattel abzunehmen (danach ist meine Hand schwarz) und es in die hinterste Ecke vom hintersten Parkhaus zu stellen. Ich will nicht zu viel verraten, aber: MACHEN SIE DAS NICHT!
Die Schuhe zurückgeben war kein Problem. Hurra! Das iPad abholen schon, denn der Brian und auch der Jose konnten es nicht finden. Auch die Bestellung nicht. Ich fand aber auch keine Bestellbestätigung in meinen Mails, und auch auf meinem extra zu diesem Zweck angelegten Kundenaccount war nichts zu sehen. Ein kurzer Check in meinem Bankaccount bestätigte: offensichtlich habe ich mir das Bestellen des iPads (zum online-Sonderpreis von 699$) nur eingebildet. Peinlich. Ich ziehe los, mir einen Kaffee holen, wasche mir die Hände und wandere dann in die Elektronik-Abteilung, wo ich leicht mit den Zähnen knirschend 799$ für ein iPad bezahle. Handyhüllen zum klappen gibt es nicht. Trotzdem bin ich fröhlich, Yeah, schließlich habe ich grade einen Haufen Geld ausgegeben. Ich shoppe noch ein klitzekleines bisschen weiter.

Gehe zum Parkhaus und das scheiß Fahrrad ist weg.

Ich rege mich tatsächlich nicht auf. Ich wandere durch das Parkhaus, vielleicht ist das irgendein Witzkeks gewesen oder jemand hat doch nach 100 Metern festgestellt hatte , dass es sich ohne Sattel schlecht fährt. Ich finde das Rad nicht und gehe zu Fuß zum Hotel zurück. 45 Minuten und es wird wieder neblig. (Nachdem ich die Hunger Games jetzt durch hab, hab ich ein kleines Problem damit, direkt in Nebel reinzulaufen.)

Schicker Lippenstift, ne? Der ist von ColorPops, Ultra Satin, macht zwar Abdrücke auf Gläsern und co., das sieht man den Lippen aber nicht an, also da bleibt immer noch genug drauf. Ich bin total hin und weg davon und wenn die Lidschatten von denen auch so gut sind, höre ich auch auf davon zu träumen, genug Geld für die Urban-Decay-Paletten zu haben.
Als ich mit dem Fahrradsattel und dem Helm in der Hand über die Ampel vorm Hotel gehe, bricht ein Mann in einem Auto mit offenen Fenstern in schallendes Gelächter aus. Ich höre ihn noch irgendwas mit „… see her? … bike!“ herauslachen, recke den Kopf höher und eile auf die andere Straßenseite.
Im Hotel muss ich die Sache mit dem Fahrrad gestehen. Niemand schimpft, aber ich sorge für Unglauben und dann Amüsement. Dann bezahle ich das Fahrrad für die Zeit, die ich unterwegs war und rechne damit, dass noch eine saftige Rechnung kommt, sobald die Rezeptionistinnen herausgefunden haben, wie sie mit dem Fall verfahren sollen.
Es gibt direkt Essen, für das man, jetzt, wo die richtige Konferenz ist, ziemlich lange anstehen muss.
Nach dem Essen geht es mit dem Konferenzprogramm los. Irgendwann zwischen dem dritten und vierten Talk haut mir der Jet-Lag eine rein und ich könnte spontan am Tisch einschlafen. Muss aber irgendwie noch eine Dreiviertel Stunde durchhalten.

Dann ist es endlich Zeit für mein King-Size Bett.

Heißt aber auch, dass ich erst morgen mein neues Spielzeug ausprobieren kann. Ich muss eh noch den Stift aufladen.

Das Ergebnis des Tablettentrocknungsexperiments ist leider nicht so doll.
Es war, ganz unironisch, trotz lauter Scheiß ein guter Tag!