Tag 2562 – Sie sind weg!

Die Theorie lautet, dass die Quallenplage (as in: am Strand kam man gar nicht mehr ins Wasser, weil da einen guten Meter breit die Quallen an der Wasserkante dümpelten, flächendeckend, als wären es die runden Fliesen im Haus meiner Omi) so ist wie das Schauspiel, das wir vorgestern „bewundern“ durften: das Ausfliegen der männlichen Ameisen. Kurz massiv und ziemlich eklig, aber dann weg. Denn die Quallen sind weg.

Aus Gründen* musste ich heute Abend noch mal schnell eine Runde alleine raus. Ich ging also an den Strand.

Ich war’s nicht! Aber es stimmt trotzdem.
Keine Quallen!
Dafür Mini-Wellen.
Boot an Düne.
Boot an Meer, mit Schatten der Fotografin.
Froschi!

Der kleine Freund durfte natürlich sofort weiterhopsen. Aber Frösche finde ich, wie Quallen, Schnecken, Schlangen und ähnlich seltsames Getier, seit jeher toll.

Danach ging es barfuß zurück, mit gelüftetem Kopf und salzigen, sandigen Füßen.

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*Einkauf in einem Hypermarkt. Zu groß und zu unbekannt, da finde ich nichts und alles stresst mich. Selbst Nutella musste ich aktiv suchen. Horror.

Tag 2561 – Steine und Plantschen.

Hitzewelle in Dänemark sind entspannte 25 Grad, zumindest da, wo wir sind. Hehe.

Heute machten wir trotzdem einen kleineren Ausflug, nämlich ins Vikingermuseum Lindholm. Bei strahlendem Sonnenschein packten wir mehr oder weniger begeisterte Kinder ein, bei noch strahlenderem Sonnenschein wieder aus und dann unterlief uns ein Fehler, nämlich der, einer Touristengruppe hinterherzugehen. Die gingen zuerst auf einen Hügel und auf der anderen Seite des Hügels waren… Steine. Viele. In Kreisen angeordnete und in Dreiecken angeordnete Steine. Wir waren auf einem Vikingerfriedhof. Da waren zwar auch ein paar Texttafeln aufgebaut, aber das interessierte die Kinder einfach mal gar nicht. Michel flippte auch direkt aus und proklamierte, das sei kein Museum, denn Museen haben Wände. Und einen Souvenirladen. Interessante Definition von Museum, aber er machte seinen Standpunkt, dass er nicht für „doofe Steine und Rumlaufen auf toten Leuten ohne schlechtes Gewissen“ gekommen sei, überaus deutlich.

Zum Glück fanden wir nach einer Weile doch noch den von Wänden umgebenen Teil des Museums. Wir drehten eine Runde durch die Ausstellung, die sich von der Jungsteinzeit bis zur Vikingerzeit erstreckt. Ich fand das sehr interessant, beim Rest war es durchwachsen, von sehr interessant (einzelne Erwachsene) bis unzumutbar (einzelne Kinder).

Nach einer Stärkung mit Eis und Kaffee im Museumscafé wollten wir wieder nach Hause, aber unsere Kinder mussten erst mal sauer sein, weil wir ihnen keine Met-Hörner im Shop kaufen wollten.

Irgendwann waren wir aber erfolgreich wieder unterwegs und dann auch wieder zu Hause und überlegten spontan, den geplanten Freibad-Ausflug durch Plantschbecken-Aufbau zu ersetzen. Davon muss ich aber morgen erzählen, weil mir grade beim Tippen die Augen zufallen und mir grad das Handy ins Gesicht klatschte.

Tag 2560 – Gammeltag.

Heute haben wir nicht viel gemacht. Wir Erwachsenen haben gequatscht. Ich habe mit Michel Kuchen gebacken. Die Männer waren einkaufen (unser Milchverbrauch ist geradezu absurd, wir sollten doch noch mal überlegen, ob wir nicht gleich eine Kuh kaufen). Michel konnte mit Herrn Igelbert um die Wette klugscheißern und Herr Igelbert hat sehr richtig erkannt, dass Michel ein Wissensschwamm ist, der sehr viel Input braucht und dann aber auch entsprechenden Output hat, wenn ihm danach ist.

Alle haben Lego gebaut, vor allem Pippi und Familie Wunnibar-Igelberts K1, die haben zusammen in stundenlanger Eintracht und Konzentration, nebenher gemeinsam Popmusik mitsingend (!!!) Pippis Lego Friends Haus aufgebaut. Es war wirklich faszinierend, wie gut die zwei das zusammen gemacht haben. Ein Tag ohne Bildschirm. Wird nur leider etwas teuer auf Dauer, wenn wir täglich ein neues, wirklich großes Lego-Set beschaffen müssen. Abends waren die zwei Quatschnasen dann allerdings körperlich so unausgelastet, dass sie beim Haare waschen vor lauter Gehampel und Herumgealber BEIDE Shampoo ins Auge bekamen (hier hektische mich einfügen, die versucht, mit einem Duschkopf zwei Kindern gleichzeitig die Augen freizuspülen, bevor irgendjemand ernstlich das Heulen anfängt) und anschließend beim Baden das ganze Bad gleich mit badeten. Aber, ganz ehrlich: Hauptsache happy Kinder. Es ist ja nur Wasser.

Abends quatschten wir Erwachsenen uns dann noch in der Küche fest. Eigentlich wollten wir nur die Spülmaschine ausräumen. Aber deshalb ist es jetzt so spät, tjanun.

Tag 2559 – 50% Legoland.

Mit tatsächlich nicht viel Verspätung brachen wir heute allesamt in Richtung Legoland auf (brutal früh, dafür dass schließlich Urlaub ist). Leider ging die Reise für Familie Wunnibar nur bis zum Supercharger, die drehten dort schweren Herzens um, nachdem einem Kind im Auto sehr sehr schlecht geworden war (ja, mit Konsequenz, ein Hoch auf (Kunst-)Ledersitze) und das andere Kind Auto fahren generell unzumutbar fand. Wir entschlossen uns, den Plan durchzuziehen, auch, weil Michel mindestens so unflexibel ist wie ich und Planänderungen, ähm, mit gewissem Unmut begegnet (lies: Ausraster vorprogrammiert).

Und das war einfach richtig cool. Alle Daumen nach oben, da ist für alle von Kleinkind bis Uropa was tolles zu finden und zu machen. Man muss nicht mal hardcore Legofan sein, um das cool zu finden.

Der Kern des Legolandes ist das „Miniland“, wo alle möglichen Miniaturen aufgebaut sind, vom Kopenhagener Hafen bis zum Kennedy Space Center.

Im Miniland.
Der älteste Teil vom ältesten Teil.
Selbst in Lego riesig.
Offshore.
Mit Flugzeug!
Die Uhr geht sogar richtig!
Ich konnte nicht widerstehen, das Bild aus diesem Blickwinkel zu machen, das Original sieht nämlich so aus:

Rund um das Miniland sind verschiedene Themenwelten, wie das Ninjago-Land, das Piratenland oder das Märchenland. In allen gibt es abgefahrene Lego-Figuren…

Monster-Spinne.

… Fressbuden, Bau-Möglichkeiten und Fahrgeschäfte für groß und klein.

Vom Essen war ich tatsächlich positiv überrascht. Wir hatten Burger und Pommes zum Mittagessen und zwischendurch Popcorn und Eis. Einziges Manko: für die Burger habe ich ca. eine halbe Stunde angestanden, allein fürs Bestellen. Bis die dann fertig waren, vergingen noch mal 15 Minuten. Aber was dann kam, war durchaus sehr lecker.

Es war auch gar nicht so schlimm, aufs Essen warten zu müssen, weil wir Reserve&Ride-Pässe gekauft hatten, mit denen man sich virtuell in die Schlange zu Attraktionen stellen kann. Wenn die Wartezeit (berechnet an der tatsächlichen Schlange und anderen Reservierenden) um ist, kann man durch eine extra Schleuse direkt durch gehen. Dadurch kann man halt was anderes machen, während man in der Schlange steht, zum Beispiel essen, was im Miniland angucken, oder ein kleineres Fahrgeschäft mit kurzer Schlange einschieben. Das war sein Geld wert, zumal ich auch echt nicht gern stundenlang Schlange stehe, eingeklemmt zwischen massenweise Fremden. Man kann auch nur an einer Attraktion anstehen, insofern besteht moralisch nicht wirklich ein Unterschied zum sonst so beliebten Modell „Papa geht sich schon mal anstellen, Mama holt derweil mit den Kindern ein Eis“.

Essen mit Lego.
Bauen.
Devotionalien.

An Fahrgeschäften gibt es auch alles mögliche. Zuerst nahm ich mit Michel den Flying Eagle, was er gut fand. Dann das Kanu, das fand er langweilig. Dann überredete ich ihm zum X-treme Racer, was echt Banane von mir war, weil er danach ziemlich fertig war. Es war zu hoch. Ich hatte nach der erfolgreichen Adler-Fahrt halt angenommen, dass er jetzt Achterbahnen doch gut findet. Tut er auch, aber nicht SO. Ok. Den Dragon (naja) und den Polar X-plorer (whoah! Das hätte Michel NICHT gefallen. Hoch, schnell und mit einem, wenn auch nur kleinen, Drop, bei dem ich doch ordentlich quietschen musste) nahm ich dann ganz am Schluss mit Herrn Rabe alleine. Pippi fuhr „Riesen“-Rad, Monorail, Kinderkarussell mit Pferden und Feuerwehrauto und fand das alles super. Dann fuhren wir zusammen auch noch „Viking River Splash“ (mit Vikingermäusen!) und ich bin ja zum Glück keine Mimose, was nass werden angeht, weil…

Da kam ein großer Schwapp direkt in meinen Nacken.

Man muss fairer Weise dazu sagen, dass alle anderen in dem „Boot“ wesentlich weniger nass wurden, die meisten bekamen nur Spritzer ab. Ich hatte echt Pech. Die Kinder fanden das immens lustig. Und es gibt Familienföhns. Also, da kann man sich reinstellen und dann wird man, wenn nicht trocken, doch immerhin warm geföhnt.

Im Föhn.

Zuguterletzt haben wir noch den Lego-Shop leer gekauft. Tschö, Urlaubsgeld, du bist jetzt Hartplastik. Tatsächlich waren auch der Shop und die Burger-Schlange die einzigen Anlässe, wo ich kurz vor Overload durch zu viele Menschen auf zu engem Raum war*. Michel im Shop auch, der dann hektisch an mir herumfummelt, was es für ihn vielleicht besser, für mich aber nur noch anstrengender macht. Aber auch den Einkauf haben wir geschafft, ich habe jetzt eine Orchidee, die garantiert nicht eingeht und Michel hat eine Lego Architecture Freiheitsstatue. Wir alle haben diverses anderes Zeug und müssen daraus vielleicht für die Heimfahrt einen Anhänger für‘s Auto bauen oder so.

Jetzt sind wir jedenfalls in einer halben Stunde zu Hause, alle rechtschaffen platt. Meine Hose und mein Rücken wurden von der Sitzheizung getrocknet. Wir freuen uns alle aufs Bett und morgen auf das Basteln an neuen Lego-Sets. ich freue mich auf eine Dusche, ich glaube, dieses Wasser war nicht so sonderlich sauber.

Edit: die Bilder laden nicht hoch, also werde ich wohl hoffentlich erst veröffentlichen, wenn wir im Ferienhaus angekommen sind und alle mit geputzten Zähnen (und ich geduscht) im Bett liegen.

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* Legoland ist diesbezüglich deutlich erträglicher als das Aquarium.

Tag 2558 – Flexibel und anpassungsfähig…

… wie ein Betonklotz. Es kostete sehr viel Überwindung auf drei Seiten, den Ausflug ins Legoland, DAS Legoland, vorzuverlegen, aber wenn die Webseite schon sagt, man solle am Wochenende kommen, denn da sei es in den Ferien oft etwas leerer als um die Wochenmitte herum, dann machen wir das natürlich. Mit einer Wendung, geschmeidig wie ein U-Turn bei einem alten, rostigen Zug, der mit 150 Sachen durch die Landschaft knarzt, entschlossen wir uns heute Mittag, doch morgen schon zu fahren.

Um den Stress zu dämpfen wollten wir dann auch schon mal die Tickets kaufen, mit den Rabattcodes aus dem Legokatalog, aaaaaaber das ging nicht. Am Handy nicht, an zwei Computern in drei Browsern nicht, weder der deutsche, noch der norwegische, noch der dänische Code wurde von der Webseite akzeptiert. Leider war das Kontingent an Flexibilität da bei 3/4 der Erwachsenen schon aufgebraucht und so endete es damit, dass eine zum Strand ging um Anspannung wegzulaufen, eine versuchte, Anspannung wegzugeigen, einer weiß ich grad nicht und einer fuhr ins Einkaufszentrum, um dort physische Legokataloge zu holen (um sie morgen den Kassenmitarbeiter*Innen um die Ohren zu hauen vermutlich). Letzteres erfolglos. Dafür wurde noch der technische Support der Webseite angerufen, der zwar auch nicht weiter helfen konnte, aber meinte, morgen an der Kasse müsste es mit Vorzeigen des (online-)Kataloges schon funktionieren.

Wir fahren also morgen früh ins Legoland und kommen sicher auch irgendwie rein, nur ob wir dabei nur normal arm werden oder bettelarm*, wird sich noch zeigen.

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*Spaß. Eingeplante Ausgaben sind eingeplant und wir könnten uns auch den normalen Preis leisten, es scheitert jetzt nicht daran, aber es fühlt sich so falsch und ungerecht an, weil es keinen logischen Grund gibt, warum die Rabattcodes nicht funktionieren. Da geht es, zumindest mir, jetzt um’s Prinzip.

Tag 2557 – Ungeplant.

Wir hatten nichts großes vor. Einziger Programmpunkt: vielleicht zum Waffelhaus gehen und Waffeln/Eis essen. Herr Rabe sagte, das Waffelhaus sei 2,5 km entfernt, das ist schon ein langer Spaziergang, aber als einziger Programmpunkt ja dann doch ok. Außerdem sagte Herr Rabe, man könne da am Strand lang hin laufen. Also belaberten wir sämtliche Kinder (mit der Mohrrübe „Waffel/Eis“ vor der Nase wedelnd), packten erstaunlich viel Proviant und Zeug ein, für einen Ausflug mit einem Café als Ziel, cremten alle ein und auf ging es.

Tja. Und dann war das irgendwie wesentlich länger als geplant. Die Gruppe zerfiel aufgrund unterschiedlichen Gehtempi, Motivationslagen und Pokémon Go relativ schnell. In kleineren Grüppchen bis allein gingen wir am Strand lang. Irgendwann, ganz kurz vorm Ziel, stellte ich fest, dass ich auf einer Landzunge war, und dass ich durch mindestens Knietiefes Wasser müsste, um da durch und zum Ziel zu kommen. Ich würde das ja noch machen, aber ich dachte an Wunnibars K2, dem das Wasser vermutlich bis zum Scheitel gegangen wäre, und ich dachte an Pippi, die seit dem Kontakt mit der Feuerqualle großen Respekt vor Meerwasser hat. Da rief auch Herr Igelbert ab, ich sei auf einer Landzunge. Ja, ach. Also ging ich zurück. Traf Herrn Rabe und Michel, die mir aber nicht glauben wollten, dass es da nicht weiter ging. Holte irgendwann Familie Wunnibar und Pippi ein. Fand nölige Kinder und entnervte Erwachsene vor und gesellte mich dazu. Insgesamt waren das 2 km Umweg, die mir „da kann man am Strand lang gehen“ eingebrockt haben.

Gesamte gelaufene Strecke: 5,5 km.

Im Waffelhaus selbst war es dann echt ok. Muss man ja auch mal sagen. Der Rest ging danach noch auf den Spielplatz, ich… nicht. Mein Akku war leer und das Aggressionslevel stieg, also ging ich wieder zurück, das Auto holen.

3,5 km, auf direktem Weg.

Insgesamt heute 11,8 km gelaufen, mit Wind um die Nase und viel am Strand laufend. Das war eigentlich ganz schön, so isoliert betrachtet, nur war ich da nicht drauf eingestellt. Dann geht das ja nicht und stresst mich.

Jetzt bin ich jedenfalls so alle, dass mir ständig beim Schreiben die Augen zufallen. Insofern sage ich einfach gute Nacht.

Tag 2556 – Mehr Meer (hinter Glas).

Erster richtiger Ausflug des Urlaubs! Wir waren im Oceanarium in Hirtshals, so wie gefühlt zwölftausend andere Touristen inklusive zehntausend Kindern. Das schlechte zuerst: das ist sehr unübersichtlich, verwinkelt und dunkel da, dazu war es eben auch noch voll. Das ist nichts für Leute wie mich, so ganz grundsätzlich, da stresst mich schon die Architektur und die Tatsache, dass zwei Kinder sofort in unterschiedliche Richtungen in die labyrinthmäßige Ausstellung verschwinden. Davon abgesehen war es aber wirklich gut (mit etwas weirden Auswüchsen hier und da, aber dazu später).

Weil die Kinder in verschiedene Richtungen rannten, behielt jeder eins und ich ging mit Michel mit. Der war Feuer und Flamme, Tiere! Fische! Natur! Yeah!!! aber dann halt auch sehr unruhig und ungeduldig. Während ich mir gerne noch die kleinen Schollen weiter angeguckt hätte, die je nach Untergrund die Farbe wechseln, war er schon mit der kompletten Etage fertig. Aber bei manchen Becken konnten wir doch noch etwas länger stehen bleiben.

Einäugige Schnecke (Ich fühle das).
Versteckter Octopus (Ich fühle auch das).
Baby-Steinbeißer, sehr sehr viele.
Ähm, interessante Übersetzungen. Einen Mondfisch gibt es auch, den haben wir auch gesehen, aber nur Michel hat Fotos gemacht. Der Mondfisch, den sie mal hatten, ist wohl gestorben, jetzt haben sie ein Baby, so groß wie ein Basketball.

Dass der große Mondfisch gestorben ist, entnehme ich dem Film kurz vorm Restaurant, in dem sie den zerlegen. Schön Stück für Stück das Fleisch runter schneiden, was man in dem Film auch alles detailliert sieht. Gut, dass keines der Kinder da so genau hingeschaut hat.

Baby-Quallen! (naja, Quallen-Embryos. Polypen halt.)
Quallen.
Mehr Quallen.
Kleine Quallen.
Bewegte Quallen.

Quallen sind ja wirklich hübsch und faszinierend. Quallen-TV ist auch sehr meditativ. Ich liebäugele ernsthaft mit der Anschaffung eines Quallen-Aquariums. Anderseits haben wir ja schon Schnecken.

Zweifelhafter Streichelzoo.
Scholle mit Kind.
Scholle ohne Kind.
Meerschwein? Also unsere sehen anders aus…

Rechts sieht man einen Teil der „was wir alles mit angespülten Walen machen“-Bilder, die ich ziemlich… unappetitlich fand. Aber die wollen offenbar ehrlich und offen sein, da gehört das dazu, wie die Ausstellung zu kommerziellem Fischfang. Ich hätte aber auf beides verzichten können.

Alles in allem aber ein wirklich gelungener Ausflug, und ich würde das Oceanarium auch empfehlen. Allerdings vielleicht eher nicht in den Sommerferien, wenn nicht halb Dänemark und DeutschLand da ebenfalls sind. Jedenfalls, wenn Sie das genauso gut bzw. schlecht abkönnen, wie ich.

Danach vegetierten wir allerdings alle nur noch vor uns hin.

Tag 2555 – Hoppala.

Akku leer. Weiß gar nicht so recht, was passiert ist, wir waren eigentlich nur einkaufen im großen Supermarkt, aber danach hätte ich schon einfach schlafen gehen können. Habe mich dann beim Spielplatzbesuch ausgeklinkt und stattdessen Geige gespielt, das war erst schön und endete… unvorbereitet. Michel kam wieder nach Hause, ich fragte ihn, ob der Rest auch käme, und er verneinte. Ich spielte also weiter, aber der Rest kam ganze zwei Minuten später und dann explodierte in meinem Kopf eine Mischung aus Anxiety (es hören mich sehr direkt Leute spielen, Leute, die nicht mit mir verheiratet sind oder die von mir abstammen) und schlechtem Gewissen (zwei Stunden Alleinzeit einfach herausgenommen) und Zwanghaftigkeit (weil ich ja nicht mitten im dritten Satz aufhören kann). Naja. Hab das Ende diesen Satzes auch schon besser gespielt, war dafür umso schneller, um bloß schnell fertig zu werden („Erste!“).

Danach ging nicht viel mehr als vorher. Wenn mich die Dunstabzugshaube aggressiv macht, weil ich mir ständig den Kopf daran stoße, ist der Akku wohl echt leer.

(Alles besser als vorm Urlaub, und soll auch kein Nörgeln sein.)

Es ist kein Wettbewerb, wer der beste Urlauber ist. Muss ich mich ab und zu dran erinnern. https://youtu.be/BDUsDrBiYbI

Tag 2554 – Méduse!

Heute waren wir noch mal am Strand und der ist wirklich wunderschön, weißer Sandstrand, flaches Wasser, Dünen, was will eine mehr? Ok ja, die Quallen, die da so rumdümpeln und am Strand rumliegen, die sind nicht so hübsch, aber mei, gefährlich werden die ja wohl nicht sein. Ich erzählte sogar noch, dass ich weiß, dass Qualle auf Französisch Méduse heißt. Ich weiß das, weil ich mal mit einer französischen Austauschstudentin in Schweden in der Ostsee schwimmen war und sie plötzlich sehr hektisch wurde und „Méduse! Méduse!“ rief, weil da sehr viele ganz kleine Quallen um sie rum schwammen. Am Strand im Wasser herumwatend sah ich mir eine der Quallen genauer an, weil ich die Schwimmbewegungen so hübsch finde und die in lebend und im Wasser auch generell recht hübsch war, mit einer gelb-orangen Zeichnung, die wie eine Blume oder ein Stern aussieht und ganz vielen Tentakeln, wie ein Bart. Wieder an Land versuchte ich die Art zu googeln und war ziemlich schnell ziemlich eindeutig bei „Gelber Haarqualle“. Das ist eine Feuerqualle. Hups. Ich wollte gerade aufstehen und Bescheid sagen, da kam mir Pippi heulend entgegen, und Herr Rabe hinterher. Pippis Bein brannte furchtbar und Herr Rabe wollte schon Wasser aus einer Flasche drüberkippen, das konnte ich grad noch verhindern, weil ich auf einer Ostseeurlaubseite gelesen hatte, dass man es damit noch schlimmer macht. Essig soll man nehmen. Essig hatten wir nur zu Hause, also packte ich die schreulende Pippi und ging mit ihr zurück zum Haus, die anderen Kinder „was ist denn mit Pippi???“-fragend zurücklassend. In der Hektik vergaßen wir auch, Schuhe anzuziehen, was wir auf den Schotterwegen sehr bereuten. Nach einer gefühlten Ewigkeit im Ferienhaus angekommen suchte ich Essig, das einzige, was wir hatten, war allerdings Balsamico. EGAL! Dachte ich, Hauptsache irgendwas, dann machen wir jetzt Salatsauce. Ich schüttete also großzügig Balsamico über Pippis Waden, ließ es kurz wirken und spülte dann mit Wasser die braune Suppe wieder ab. Dann gab es eine Portion Fenistil auf die Beine, eine halbe Antihistamintablette, Wasser, ein Quetschie und My Little Pony, weil Pippi auf gar keinen Fall wieder zum Strand wollte. Ich ließ sie also in Obhut des Erwachsenen, der in der Nacht zu wenig Schlaf bekommen hatte und deshalb ausruhen wollte und ging zurück zum Strand. Mit dem restlichen Essig.

Rasierschaum geht wohl auch. Wir kaufen aber morgen eine Flasche billigen, stink normalen Essig.

Braucht auch kein Mensch, auch wenn es glimpflich ablief. Ich hoffe, dass Feuerquallen für irgendwas im Meer eine Delikatesse sind.

Wieder zu Hause sah man übrigens nichts mehr und Pippi ging es auch wieder gut.

Tag 2553 – Sommerlich.

Heute war weiter eher ankommen und abschlappen angesagt. Wir hatten keine großen Pläne, sondern lebten eher in den Tag und beschlossen irgendwann, ins nahe gelegene Freibad (an einem Campingplatz) zu gehen. Das war verhältnismäßig teuer, aber ich hatte mit Pippi sehr viel Spaß, was im Alltag auch in der Intensität eher selten ist. Pippi ist ja hartgesotten, was kühleres Wasser angeht und ich musste feststellen, dass es nur schlimm war, solange man noch halb draußen war, wenn man ganz drin war, ging es echt. Pippi schwamm ein bisschen mit Herrn Igelbert (also dem Mann von Frau Wunnibar), und wir Erwachsenen stellten beide fest, dass das schon ziemlich gut geht, zumindest im Hündchenpaddelstil, aber das reicht ja erst mal, um nicht sofort abzusaufen, wenn das Wasser plötzlich überraschend tiefer wird. Danach machte ich mit Pippi Quatsch und einen von ihr selbst ausgedachten Schwimmwettbewerb, bei dem wir in so spannenden Disziplinen wie „Nilpferd“ die Zeit nahmen (super professionell durch zählen), die es dauerte, einmal das 10 m breite Becken zu durchqueren. Am Ende schlugen wir noch unsere eigenen Rekorde, ich im Rückenschwimmen ohne Arme und sie im „Frosch“.

Irgendwann waren dann aber selbst Pippis Lippen etwas blau und wir gingen raus und ließen uns die Nachmittagssonne mit den anderen auf die Bäuche scheinen.

Schläft nicht, macht nur Quatsch.

Pippi hat übrigens in der Genlotterie vor 7 Jahren und knapp 10 Monaten den Jackpot gewonnen und Herrn Rabes Haut geerbt, weshalb sie jetzt schon unverschämt braun ist – alles dank Hort, Schule und draußen spielen.

Ach, das war richtig schön. Ich vermisse ja regelmäßiges Schwimmen doch sehr.