Tag 1226 – Noch mehr Besuch!

Heute Vormittag, der Besuch und ich saßen im Zug Richtung Hauptstadt, schrieb meine Trondheimer Freundin L. (die, mit der ich auch mal Ski fahren war), ob wir zu Hause seien, sie und ihre Familie seien nämlich auf der Durchreise etwa um 18 Uhr bei (grob) uns. Ich schrieb, wir seien da, wir würden sie auch gern treffen und wenn sie bei uns essen wollen würden, würde ich (so überlegte ich sehr fix) eine große Schüssel Lasagne machen. Nach dem üblichen „aber nur wenn’s keine Umstände macht!“ – „nein, wir freuen uns wirklich!“*-Geplänkel war das also entschieden und Die Beste und ich kauften nach unserer 24.000-Schritte-Tour durch Oslo** noch Gehacktes und Gemüse in der Großstadt.

Zu Hause machte ich dann Lasagne, und weil sich L. und Familie wegen Vollsperrung und Tralala verspäteten, verhungerte auch niemand bis das Essen endlich fertig war. Und wir hatten alle einen richtig schönen Abend, sehr lustig, sehr spontan, die Kinder spielten trotz Altersunterschied von jeweils etwa 3 Jahren total super – Michel mit A., Pippi mit H. Am Ende mussten wir Erwachsenen alle etwas im aufgebauten Laden kaufen, ich bin jetzt also stolze Besitzerin einer Kuh samt Kalb aus dem Ikea-Plüsch-Bauernhof. Dafür habe ich immerhin meine Clas-Ohlson-Geschenkkarte*** in den Bücherregal-Deko-Rabrn gesteckt und „püp-püp-püp-püp“-sagend meine PIN eingegeben.

Nach einer Runde Drücker für alle, sogar Die Beste, sind nun L. und Familie sicher schon im Hotel im Bett, um morgen bis nach Stavanger weiter zu fahren. Wir haben die Menüs der nächsten Tage fertig geplant und werden den Weltersten Krustenbraten aus dem Nacken mit Knochen noch drin machen, das kann gut gehen und wenn nicht ist Herr Rabe schuld.

So sind spontane Besuche doch sehr nett.

Da ist auch nicht so schlimm, dass meine Mutter ihren „wir sprachen das letzte Mal im Oktober darüber“ geplanten Besuch für ab dem 26. heute absagte. Ein wenig hatte ich damit schon gerechnet, aber ich hätte ihr auch zugetraut, dass sie am 22. abends anruft um zu fragen, was sich die Kinder denn zu Weihnachten wünschen und ob wir sie denn vom Flughafen abholen****.

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*wir freuten und freuen uns ja auch wirklich. Wenn mehr Leute direkter kommunizieren würden, bräuchte es solcherlei Geplänkel gar nicht, just sayin‘.

**Das war super und fühlte sich auch gar nicht so an. Neue Entdeckung: wenn man komplett um die (leider völlig vereiste) Oper rumgeht, kann man in die Maskenbildnerei und Perückenwerkstadt schauen, in die Kostümbildnerrei und die Färberei, einfach überall rein und den Leuten bei der Arbeit zusehen, es sind Perücken aus verschiedenen Werken ausgestellt und man erhascht Blicke auf halbfertige Kostüme, das ist sehr spannend sicherlich auch für nicht so Näh-affine Menschen.

***Die einzige Möglichkeit, sich den Gutschein, den man für das Abgeben alter Druckerpatronen bekommt, aushändigen zu lassen.

****Nein, aber nur weil das echt null Sinn für uns alle macht. Der Zug fährt sehr regelmäßig von Flughafen nach Eidsvoll und braucht dann nur 10 Minuten. Mit dem Auto sind es eher 30. Vom Zug abholen kein Problem, vom Flughafen nur, wenn man eh in der Nähe ist.

Tag 1225 – Besuch ist da!

Heute kam die Beste an und das ist sehr schön. Ich wurde ganz knapp mit dem Putzen fertig, das ist auch schön, das Arbeitszimmer sieht jetzt halbwegs wohnlich aus, sehr schön und dann rief heute noch mein Ex-Chef an und fragte nach einer aktuellen E-Mail-Adresse, er würde nämlich gerade das Paper einreichen. Ja, genau. DAS Paper. Was schon vor zwei Jahren, dann vor einem, dann aber wenigstens vor der Disputation, oder kurz danach? eingereicht werden sollte. Mein first author Paper. Jetzt, wo ich’s nicht mehr brauche. Naja, egal ist es so oder so, noch 11 Tage bis neuer Job, solange muss auch mein Handy noch überleben, dann wird alles rosig. Ist es eigentlich jetzt schon, weil Besuch und Hach.

Tag 1224 – Spurt.

Zu viel zu tun und wenig Zeit. Habe heute das Kleid fertig genäht, ja, ganz fertig, die Ärmel sind drin, der Reißverschluss ist drin, es ist gesäumt und gebügelt, es passt sehr gut, alles hübsch. Foto… morgen oder so, keine Zeit. Werde nun nach dem gleichen Schnittmuster in einer anderen Größe ein Kleid für die Beste machen*, die morgen kommt und das zu Weihnachten bekommen soll, eigentlich wollte ich es schon soweit zusammen geheftet haben, dass wir direkt anpassen können, aber nun muss ich morgen endlich putzen und vorher das Arbeitszimmer aufräumen, sonst kann die Beste nämlich leider nirgends schlafen, das geht ja auch nicht.

Viel Kleinkram auf der To-Do-Liste abgehakt und Herr Rabe gebürt grad nochmal extra Dank, denn er hat in den letzten Tagen ein paar unvorhergesehene Kommunikationsprobleme zwischen den diversen Geräten der Smart-Home-Lösung gefixt und man kann nun einfach sagen „Hei Siri, mach im Schlafzimmer das Licht aus!“ wenn Michel um halb elf aus dem Kinderzimmer getapst kommt und „Ich will bei euch schlafen“ murmelt. Außerdem müht sich Herr Rabe heute Abend auch schon seit drei Stunden mit den Küchenschubladen ab, für die die Fronten gestern gekommen sind, ich hätte das nicht so schwer eingeschätzt, hups.

Jetzt muss ich noch was Essen und dann… aufräumen oder für das Geschenk-Kleid Stoff zuschneiden, eins von beidem, sonst schaffe ich das morgen nicht alles.

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*Und in der Version mit langen Ärmeln ohne Schlitz, weil sie sich das so gewünscht hat, und in Romanit-Jersey, wie es das Schnittmuster auch eigentlich vorschlägt, also auch kein Reißverschlussgehampel, hurra. Dafür bin ich gespannt, wie es läuft mit dem Anpassen für schmale Schultern aber große Oberweite, ich bins bei mir ja nur andersrum gewohnt. Hurra auch an dieser Stelle für Jersey, das macht es alles etwas weniger kritisch.

Tag 1223 – Gepresst.

Ich habe neulich eine einigermaßen Trashige Sendung geguckt, es ging um Tanzen, ist auch egal, worums ging, denn hängen geblieben ist ein Satz, den der Trainer über einige seiner talentierteren, aber technisch noch nicht perfekten Schülerinnen sagte: „Is the juice worth the squeeze?“

Heute habe ich daran denken müssen, denn zu Zimtsternen und Gnocci hat sich etwas gesellt, wo der Saft das Pressen nicht wert ist: das Raffrollo.

Es ist endlich fertig (Punkt auf To-Do-Liste abgehakt), muss nur noch angebracht werden (Punkt auf To-Do-Liste hinzugefügt), aber, also, mal ehrlich: mache ich nicht noch mal. Das hat ewig gedauert und nun ist es halt ein Raffrollo, toll, uiii.

Man kann es sogar raffen. Wow. Toll.

Und es hat meinen ganzen Tag gefressen.

So wie die blöden Kürbisgnocchi damals. Und die Zimtsterne.

Ach ja, man muss es vermutlich dazu sagen: ich mache echt gern Sachen selbst, aber es gibt so Dinge, die mache ich wirklich nicht noch mal. Nein, auch mit dem Rezept ihrer Uroma mache ich keine Zimtsterne selbst, das waren traumatische Zimtsternerlebnisse damals, ich möchte das wirklich nicht wiederholen. Gnocci kann man, wenn man die denn unbedingt haben muss, auch hier kaufen. Klöße (oder fertigen Kloßteig) zum Beispiel nicht und deshalb tue ich mir einmal im Jahr etwa die Matscherei an und mache Klöße. Aber Gnocci? Nee. Juice, squeeze, not worth it. Und wenn morgen die Zombieapokalypse los geht und ich im Wald in einer Erdgrube meine Kinder durchbringen muss, dann gibts halt keine Gnocci, das ist dann halt so. Und den Grubeneingang wird wohl auch nur dann ein Raffrollo schmücken, wenn ich wen auftreiben kann, der mir das für 38€, äh, 38 schmackhafte Wurzeln und Pilze die Stunde näht.

Tag 1222 – Hmmmmmmplöt.

Heute mehr oder weniger unterschwellig über vieles geärgert. Erst morgens die langsamen Kinder, wie können die so unfassbar langsam sein, bitte? Dann Herrn Rabe, der auf meinen Mental Load noch fröhlich draufpackt, dann über Preise von Dingen, Technik, die nicht tut wie sie soll, kaputte Kopfhörer, verschlürte Handschuhe, verpasste Züge, echt schwer abzusägende Bäume, und so weiter und so fort.

Aber auf der anderen Seite hab ich den Baum jetzt abgesägt, hatte wegen des Zugs einen extra Kaffee, die Handschuhe lagen noch im 1. Laden, mein neues Handy hätte für diese Kopfhörer eh nen Adapter gebraucht und da stellt sich die Frage, ob man nicht lieber Bluetooth-Kopfhörer kauft, Herr Rabe frickelt an der Technik (da ist Code auf unserem Fernseher, genau jetzt!), das große Kind wird sich über seine neuen schicken Klamotten sicher sehr freuen, Herr Rabe und ich haben uns ein wenig angemotzt und dann bleiben nur noch die langsamen Kinder. Die müssen halt früher raus.

Wirklich doof gelaufen ist ein Test, den wir heute unternommen haben, ob nämlich Michel allergisch auf die Katze von Nachbarn von Bekannten reagiert, die demnächst umziehen. Wenn nicht, hätte hier ein sehr großer, sehr sehr flauschiger Maine-Coon-Norwegische-Waldkatze-Perser-Kater einziehen können, nun wird er leider zur Wohnungskatze downgegraded. Denn Michel reagierte. Nicht stark, nicht so eindeutig wie auch schon, aber eben schon. Mich macht das sehr traurig, ich möchte doch so gerne eine Katze haben, aber nicht so dringend, dass ich riskiere, dass Michel allergisches Asthma entwickelt. Werde wohl oder übel erst eine Hyposensibilisierung anleiern müssen, die muss dann durch sein muss (dauert halt) und zu der Zeit darf hier keine Katze wohnen. Das ist echt eine doofe Aussicht, zumal ich mir schon gut vorstellen kann, wie auf solcherlei Wünsche hier reagiert wird. Gut, wir könnten die Hausstaubmilbenallergie vorschieben und dass er, wenn wir zu Besuch bei Leuten sind, da nicht schlafen kann ohne Antihistamine. Ich habe echt Angst vor Asthma. Hyposensibilisierung hilft genau gegen die Entwicklung von allergischem Asthma.

Andererseits muss er dann da jede Woche hin, vermutlich in die Poliklinik, eine Stunde Fahrzeit entfernt, zu Praxiszeiten. Hahaha. Keine Katze. Keine Übernachtungen ohne Pillen.

Abends dann aber immerhin noch mal herzlich gelacht über so Aussteiger-Vögel, die Aussteiger-Beratung für nur drülfzig Geld anbieten und sich damit ihr nices Aussteigerleben finanzieren. Top gepflegter Instagramaccount, Smartphone, Reiseblog, beseeltes, „Erleuchteteres“ Geseier inklusive. Joa. Spoiler: funzt so lange prima bis der Typ, der deinen zum mobilen Tiny-Haus umgebauten Bauwagen wegen Motorschaden am diesen ziehenden Dieseljeep von anno dazumal reparieren soll, halt auch erfolgreich aus seinem Angestellten-Hamsterrad ausgestiegen ist und auf der Nachbarinsel nun Aussteigerberatung für drülfzig Geld anbietet. Nachwuchs ist auch keiner da, weil die alle keine Ahnung haben, wie ein Motor funktioniert, weil nach Lesen und Schreiben und vielleicht ein bisschen plusminusmalgeteilt in der Schule ja nix mehr kommt, was irgendeine Relevanz fürs Leben hat und deshalb kann man das mit der Schule ja gleich sein lassen. Merkste selbst, ne?

Tag 1221 – Und Action.

Heute erstmal die To-Do-Liste aufgeschrieben, sie ist tatsächlich kilometerlang, aber nun immerhin festgehalten. Ich werde in der nächsten Woche ziemlich rotieren. Tjanun. Entspannte, besinnliche Vorweihnachtszeit eben. Mein gestriger Ausfall war wohl auch dem geschuldet, dass ich das Gefühl habe, alles alles alles alleine machen zu müssen, an alles alleine denken zu müssen und alles was ich nicht allein kann muss ich veranlassen und dann drängeln, dass es auch passiert. Puh. Was bin ich froh, wenn ich nicht mehr die bin, die hier allein rumhängt. Also… übernächste Woche. Ist ja absehbar, wird also von allein gut.

Das mit dem früh schlafen und genug schlafen… naja. Wann anders. Grad zu viel zu tun dafür.

Tag 1220 – Verschenkt.

Tja, gut dass der Tag vorbei ist. Habe nichts zu erzählen, denn ich habe im Grunde den ganzen Tag Selbstsabotage betrieben und weder Dinge, die auf meiner kilometerlangen To-Do-Liste stehen getan, noch irgendwas, das mir erfahrungsgemäß gut tut (zum Beispiel die To-Do-Liste abarbeiten) und nun werfe ich mir beides vor, sowie das, was ich als Alternaive tat: viel nichts, viel Kinder anmotzen, sehr viel „The Crown“ schauen. Großartige Serie übrigens.

In diesem Sinne: ich gehe jetzt einfach schlafen, dann ist der Tag endgültig rum. Gute Nacht

Tag 1219 – Ärmel vs. Rabe.

Ich habe ja, vielleicht habe ich es schon mal erwähnt, ein paar Probleme damit, Anweisungen nicht zu befolgen. Deshalb sitze ich nun hier, werde bis zu 8 Monate auf das Geld von der Chipsfabrik warten, weil ich den Antrag mit all seinen Unklarheiten gestellt habe, statt einfach zu sagen, ach, komm, ich war eben nie mit Pippi nach der OP zu Hause, nie passiert, Fall klar. Ich schaue auch nicht The Handmaids Tale über einen VPN-Client, weil das wäre ja illegal und hat nicht grad erst die EU gesagt, dass dieser Geoblocking-Blödsinn aufhören soll, aber das ist dann vermutlich die kack Ausnahme, ich kann also zwar bei Amazon Prime mit meiner deutschen Kreditkarte eine amerikanische Serie kaufen, aber dann kann ich sie hier nicht legal anschauen. What the fuck, mal echt.

Außerdem habe ich hier ein fertig genähtes Oberteil und zwei fertig genähte Ärmel, die jetzt irgendwie zusammen passen sollen, aber der Ärmel hat etwa 5 cm mehr Umfang als das Armloch. Im ersten Anlauf dachte ich, ach, das geht, ich mach den Ärmel enger. Naja. Es ging, aber dann ging mein Arm nicht mehr rein. Also aufgetrennt. Ärmel höher ging nicht, da wär ich irgendwo am Ellenbogen angekommen. Ich fragte bei Twitter. Da waren die Vorschläge: einraffen oder Ärmel enger. Letzteres hatte ich ja schon probiert, ersteres würde wohl zu massiven Puffärmelchen führen, das finde ich schrecklich, ich bin ja keine Prinzessin und das steht mir auch nicht, das macht mich sehr breit. Der letzte Tipp war: mit ganz vielen Nadeln so abstecken, dass ich den Ärmel quasi über die ganze Strecke aber dafür minimal einraffe. Und das ging tatsächlich! Am Ende hatte ich den ganzen Stoff untergebracht! Tadaa! Also nähte ich drauf los, total froh und stolz auf mich, es geschafft zu haben. Weil ich ja dazulerne, nähte ich erstmal mit einem recht langen Stich.

Und als ich fertig war, merkte ich, dass ich den Ärmel auf links eingesetzt hatte.

Ich geh dann mal lieber schlafen. Mir scheint, ich bin müder als ich wahrhaben möchte.

Tag 1218 – Happy, happy!

Nun. Schon wieder ist es total spät, aber ich habe es aufgegeben, früh ins Bett zu gehen. Ich bin einfach nicht müde, so what. Wenn ich wirklich früh aufstehen muss, wird es schon gehen. Solange ich nicht muss, gebe ich mein Bestes, es trotzdem zu tun, und wenn’s nicht klappt, dann klappt es eben nicht, ist ja grad noch egal. Dafür habe ich abends all die Energie, die mir morgens abgeht und dann ist es doch schön, wenn ich noch friedlich zwei Stunden Nähen kann, während die Kinder schlafen.

Überhaupt, die Kinder. Ich hab die sehr lieb. Sage ich vielleicht nicht häufig genug, also zu ihnen schon, aber nicht „über“ sie, zu anderen. Michel zum Beispiel, der große kleine Zwerg, wenn der morgens vom Parkplatz zur Schule stapft und so kleingroß ist, wie es halt nur Erstklässler sein können, da geht mir das Herz auf. Und wenn ich dann sehe, dass die Opis, die Schülerlotsenmäßig den Schulweg bewachen, schon ihre Posten verlassen, weil es ja schon zum ersten Mal geklingelt hat (15 Minuten vor Schulbeginn), dann fahre ich auch ein bisschen Helikopternd einmal um den Block und wieder an der Schule vorbei, wo ich den knallgelben Trondheimer Kommunenrucksack grad noch auf den Schulhof einbiegen sehe. Nach der Schule dann erzählte er mir, dass ihn ein Kind geschubst hat und ein anderes hat ihm einen Schneeball (mit Steinen drin! Und mit Absicht!) voll ins Gesicht geworfen. Meine Reflexe sind dann ja direkt auf WAAAAAS??? ICH RUF DIREKT DIE ELTERN AN WAS SIND DENN DAS FÜR ARSCHLÖCHER?, aber ich fragte erstmal nach, was Michel dann gemacht hätte, und ob das wer vom Hort gesehen hätte (nein), und Michel sagte, er sei dann einfach weggegangen und er habe auch eh keine Lust, mit den entsprechenden Kindern zu spielen. Er scheint es also ganz klug zu lösen und solange das klappt ist ja alles in Butter. (Ich finde das extra gut, dass er das so macht und nicht, wie ich als Kind und zum Teil noch echt lange, ausgerechnet mit denen, die mich am meisten ablehnten, best buddies sein will.) Fruchtet das viele Erklären, was Freunde tun und was nicht, ja vielleicht doch, ich wünsche es mir für ihn. Und ich wünsche ihm Freunde, die auch „blöde Wollsachen“ anhaben und deren Eltern Schießspielzeug konfiszieren. Bei denen er „uncool“ und phantasievoll und lieb und aktiv, aber nicht wild sein kann, wie er halt so ist. Hachz. Pippi ist natürlich auch prima, ganz anders, klar, sie ist auch noch jünger, aber die wird vermutlich eher die Bandenchefin werden, in der neuen KiTa-Gruppe setzt sie sich jedenfalls schon sehr gut durch. Und weil sie in ihrer Gruppe nun fast die älteste ist, statt wie sonst immer die jüngste und kleinste, zählt der „Ich bin so süüüüß“-Faktor nicht mehr. Trotzdem hat sie in der Gruppe ziemlich oft das Sagen, wenn sie da ist, wie sie zu Hause ist, kann ich mir ungefähr vorstellen, wieso. Bestimmerin by nature. Hoffentlich bleibt sie so.

Was war sonst so? Etwas genäht, Schuhe gekauft, Herr Rabe ist nicht da. Genäht habe ich das Oberteil vom Bettbezug-Kleid. Es scheint ein gutes Verfahren für mich zu sein, immer eine Größe kleiner zu nehmen, als die Größentabelle für mich vorsieht. Ich verstehe das ja nicht. Da nähe ich ein Kleid, das aus (festem) Jersey sein soll, aus gewebtem, gar nicht elastischem Stoff (dann eben mit Reißverschluss) und Größe 38 passt und sitzt super, wo die Größentabelle meint, zwischen 40 (Hüfte) und 42 (Taille) müsste es schon sein. 42 („wenn Sie zwischen 2 Größen liegen, nehmen Sie die kleinere“) säße da wie ein Sack. Und auch dieses Mal habe ich übrigens weniger Stoff gebraucht. Auch so’n Ding. Ist mir bei nem Bettbezug egal, aber bei richtig teuren Stoffen will ich nicht hinterher 25 cm übrig haben.

Schuhe gekauft. Das kam so: der örtliche Schuhhändler, der mir schon wegen überaus großer Auswahl an sehr geschmackvollen Stiefeletten aufgefallen ist, hat draußen Schilder mit 40% auf alles hängen. Und ich brauchte (tatsächlich) schwarze Stiefeletten. Die habe ich jetzt. Zwei Paar. Hups. Dafür habe ich weder Wildlederstiefel noch Pumps noch so Lumberjack-Schuhe gekauft.

Herr Rabe ist in Trondheim, mal wieder, morgen ist da auch noch Weihnachtsfeier. Ich möchte auch auf eine Weihnachtsfeier, mich aufbrezeln und so. Naja, nächstes Jahr. Herr Rabe möchte vielleicht auch noch mal in den Schuhladen, könnte ich mir vorstellen.

Jetzt, endlich, werde ich müde. In diesem Sinne: gute Nacht!

Tag 1217 – #12von12 im Dezember ‘18.

Was 12von12 ist und viele weitere Bildersammlungen finden Sie wie immer bei Caro vom Kännchen-Blog.

Heute morgen. Bwahahaha, liebe Kommentatorin Allegra, das mit dem frühen Aufstehen, also, das läuft grad gar nicht gut. Ich schaffe es einfach nicht. Abends denke ich immer „morgen ziehe ich es wieder durch!“ aber morgens… tja. Deshalb auch:

Wir haben verschlafen (trotz Festbeleuchtung im Zimmer) und dann war der Morgen eeeetwas stressig. Deshalb #1von12 erst jetzt. Termin bei der Schulschwester. (Schon vorbei, super Kind.) #12von12

Michel war, wie bei allen Terminen solcher Art, unheimlich niedlich. Und sehr, SEHR gesprächig. Die Schulschwester hatte auch nichts zu beanstanden, Michel schiene ja gut in der Schule angekommen zu sein und er macht Sport und putzt die Zähne und verträgt sich nach eigener Aussage meistens gut mit seiner Schwester (Naja, kommt auf die Definition von meistens an, ne?), was will man mehr. Nette Schulschwester und dass Michel an der Schule angekommen ist, entnehme ich auch den zwei Karten, die er heute für seine Lehrerin (LÆR) gebastelt hat. DU E KUL DU E SNIL. Nämlich. (DU BIS COOL, DU BIS NET)

Nach dem Termin flitzte ich zum Arzt. Für Impfung und zur Kontrolle der Spirale. Wie auch schon Montag meinte der Arzt, dass es da eigentlich keiner Nachsorge bedürfe, mehr als dass der Faden da ist, könne er auch nicht sehen, und das könnte man ja auch selbst recht gut überprüfen. Aber wenn ich schon mal da bin… also wurde ich untersucht. Was dann blöd war, war dass er die Impfung gar nicht machte, sondern die Arzthelferin, darauf musste ich 15 Minuten warten.

#wazifubo #impfenhilft #2von12 von #12von12

Und danach musste ich ja in der Praxis eigentlich 20 Minuten warten. Das passte null (also wirklich GAR NICHT) in meinen straffen Zeitplan, weshalb ich die Zeit eigenmächtig auf 13 Minuten verkürzte und dann sehr fix zur Auto ging, sehr fix halb voll (für 15,48/L) tankte und Scheibenwischzeug kaufte, ein Bild machte aber keine Zeit zum Posten hatte, nach Hause düste, in Windeseile Make-up in mein Gesicht schmierte (schon gut, wenn man so nen festen, dezenten und schnellen Look quasi auch im Halbschlaf in 5 Minuten hinbekommt), Fotos machte und keine Zeit zum Posten hatte, auf die Uhr sah, feststellte, dass ich *jetzt* losmusste, die Kaffeemaschine wieder ausstellte, Kekse einpackte, ein Foto machte, keine Zeit zum Posten hatte und dann fast nach Schweden fuhr. Gemütlich, ich war ja pünktlich.

KeineZeitkeineZeitkeineZeit! Muss doch zum Anwalt. Vorher Tanken. Ahhhhh! #3von12 von #12von12 #latergram

KeineZeitkeineZeitkeineZeit, aber etwas Make-up muss sein. Heute Blush im #baremineralsoutofthisworld #christmascalendar, Farbton vergessen, wird nachgereicht. #4von12 von #12von12

Nachtrag zu #3von12 von #12von12 #baremineralsoutofthisworld #christmascalendar Der Blush heißt Golden Gate.

KeineZeitkeineZeitkeineZeit auch nicht für Essen einpacken oder Kaffee oder sonstwas. Deshalb gesundes Frühstück im Auto. #5von12 von #12von12

Auf dem Weg staunte ich dann über die wunderschöne Winterlandschaft. Wieder sind die Bäume weiß vom Raureif, dazu hängen manchmal Wolkenschleier nur wenige Meter über dem Boden, dann ist es wieder ganz klar mit strahlend blauem Himmel und man fährt über die nächste Kuppe und da klebt tatsächlich eine Wolke in der Senke direkt am Boden und man fährt da rein wie in einen Suppenteller mit Watte. Leider fuhr ich ja und so war das hier das einzige Bild, das ich machte und das wird dem Ganzen nicht im Ansatz gerecht.

Die Landschaft hier! <345! #6von12 von #12von12 #DreckigeWindschutzscheibe

Grad so rechtzeitig kam ich dann beim Anwalt an. Ich dachte noch so: ob eine Stunde wohl reicht? Aber dann war der eine Parkticketautomat auch noch kaputt und ich dachte, ach wird schon schiefgehen und holte ein Ticket für die eine Umsonst-Parken Stunde.

Uff. Pünktlich. #7von12 von #12von12

Der Termin war dann… naja. Ich glaube ich war beeindruckend gut vorbereitet, das ist ja auch mal nett. „Das können Sie alles behalten, das habe ich schon kopiert, jaja, sicher habe ich da die Ferientage schon aufgeführt und hier sind die Belege über die Krankenzeiten und ja, ich hab das im Schema erklärt, wieso das alles so konfus ist, hier und da und da…“ hört man vermutlich nicht täglich, so als Insolvenzverwalter. Leider sagte er aber auch, dass es in meinem Fall nicht nur 5-6, sondern bis zu 8 Monaten dauern könnte, bis Geld kommt, eben weil das so konfus ist. Das macht mich so, so, SO wütend. 8 Monate, das heißt August. Letzten Endes: ein Jahr, bis ich von dieser Firma mal offiziell Geld sehe. Und warum? Weil der Finanzmann, die Wurst, meine Krankmeldungen nicht abgerufen und den Antrag auf Pflegegeld nicht unterschrieben hat. Wurst ist, merke ich grad, zu milde ausgedrückt.

Was ich aber schon mache: dem Anwalt einfach den ganz kurzen Abriss der kompletten Geschichte erzählt. Nicht geweint. Und der Anwalt sagte danach auch nur, es täte ihm sehr leid, diese ganze Sache sei wirklich „hell of a mess“. Joa.

Als ich zum Auto nach 1 h 10 Minuten zurück komme, habe ich ein 300 Kronen-Knöllchen. What the…

Das Treffen mit dem Anwalt war zwar gut, aber auch sehr sachlich, Chipsmann-Geschichten wollte er nicht hören. Schade. Und dann gabs noch nen Strafzettel wegen 10 Minuten überzogen auf nem Umsonst-Für-1-Stunde-Parkplatz. Wir trösten uns mit mehr gesundem Essen. #8von12 von #12von12

Der Techniker verpasst dann knapp seinen „buss for tog“, aber ich nehme ihn mit nach Skarnes, da geht mein Weg eh lang. Dort verpasst der Techniker den ganz normalen tog (ohne buss) um etwa 30 Sekunden, aber ich kann ihn wirklich nicht bis nach Asker fahren, ich muss langsam nach Hause und die Kinder abholen. Er sagt, das sei kein Problem, er würde einfach warten. Tjanun.

Ich poste einen Haufen Bilder und fahre dann nach Hause. Auf dem Weg tanke ich die zweite Hälfte des Tanks voll. Für 14,48. In 4 Stunden 1 Krone gesunken, gute 10 Cent. Es kann mir doch, bei aller Liebe, keiner erzählen, dass der Rohölpreis in diesem Maße an einem einzigen Tag schwankt. Das krasseste was ich mal gesehen habe, war 17,19 morgens und 14,45 nachmittags. Das sind fast 3 Kronen! Das ist doch reinste Abzocke.

Ein müdes #FrauenDieAnDingenLehnen. Muss eigentlich direkt wieder los, die Kinder abholen, aber ich hab so Durst. Hinsetzen auch blöd, weil müde. #9von12 von #12von12

Sehr knapp fahre ich dann los, hole Pippi, dann Michel, wir gehen Einkaufen und dann holen wir noch Herrn Rabe vom Bahnhof ab.

Zu Hause koche ich. Auch innerlich etwas, weil ich da nach dem Tag gar keine Lust zu habe. Es gibt übrigens Crêpes.

Wenn der Herd sauber ist, aber die Finger fettig. #10von12 von #12von12

Nach dem Essen werfe ich die Kinderreste weg und ärgere mich drüber, wie immer. Dann bringe ich Pippi ins Bett und läute, als sie schläft, das Abendprogramm ein, indem ich den Kamin anmache und dann ein Test-Kleid zuschneide. Aus Bettwäsche, eigens zu diesem Zweck (im Sonderangebot) gekauft.

Bettbezug-Kleid kann losgehen. #11von12 von #12von12

Als das fertig ist: Bett. Da habe ich schon Gesellschaft:

Wie auch schon am Morgen stört das große Kind das Helligkeitslicht im Schlafzimmer nicht im geringsten. #12von12 von #12von12

So. Und damit: gute Nacht!