So, Geburtstag. Geburtstag und eigentlich nichts darüber zu erzählen… Es war alles wie es normalerweise an meinem Geburtstag ist, und das ist gut, weil Vorhersehbarkeit gut ist. Es gab Schichtkuchen, wie immer. Den hat Herr Rabe mit meiner Unterstützung Mittwoch Abend gebacken und gestern Abend mit Schokolade überzogen. Heute Morgen wurde ich von Michel mit Kaffee geweckt (eigentlich war ich schon halbwegs wach, kam aber nicht aus dem Quark, auch wie immer), exakt eine Stunde nach der Levaxintablette, perfekt. Pippi war sehr aufgeregt und zwang mich zu baldigem Runtergehen, wo Kuchen, Kerzen und Geschenke warteten. Und die Geburtstagsgirlande, die wir ebenfalls immer aufhängen. Ich bekam Blumen von den Kindern (in Töpfen, weil meine Kinder oder zumindest ihr Vater wissen, dass ich lieber lebende als Schnittblumen habe), selbstgebastelten Karten und von Herrn Rabe einen Thermobecher, dessen Deckel, im Gegensatz zu dem von der Danke-Tasse, in die Spülmaschine kann, sowie einen Notenständer und Magnete, was bestimmt gar keinen Hintergedanken hatte, wie zum Beispiel dass ich seit Monaten seinen Notenständer leihe und ständig lose Notenblätter davon heruntersegeln und dann irgendwo auf dem Boden liegen. Ich habe mich jedenfalls sehr gefreut.
Dann fuhr ich arbeiten, wo bis auf meine Kollegin niemand wusste, dass ich Geburtstag habe, aber es war ein guter letzter Inspektionstag, die Liste ist abgeliefert und die Firma dankt, wenn ich nicht danach ne Stunde im Stau gestanden hätte, wäre es echt ein rundum guter Arbeitstag gewesen. Ich mache meinen Job ja sehr gerne, da kann ich jede Menge Fragen stellen und rumprökeln, bis ich alles verstanden habe – oder die andere Seite verstanden hat, dass sie da irgendwie Quark machen. Ich mag das, wenn die andere Seite beim Abschlussmeeting nickt und einverstanden mit dem ist, was man an Schlechtigkeiten ausgegraben hat. In letzter Zeit hatte ich irgendwie viele „Diskutierer“ (m/w/d), das ist anstrengend.
Dann eben nach Hause, mit Stau, enervierend langsam ladenden Auto (ID.3, bin milde gesagt underwhelmed. Da gibt es für weniger Geld bessere E-Autos in der Klasse. Konacar zum Beispiel, aber die ist ja schon vergeben) und Auto-Rückgabe am Flughafen.
Zu Hause ein spätes Stück Nachmittagskuchen, Badewanne und dann Sushi, das Herr Rabe besorgt hat, weil er der beste Mann ist. Dazu trank ich ein halbes Glas Weißwein und weil das der erste Alkohol seit Silvester war, hat der auch sehr schnell viel Wirkung gezeigt. Hoppla.
So lässt es sich 38 werden.
(38. was für ein uninteressanter Geburtstag. Sexy wie ne Scheibe ungeröstetes Toast. Im Gegensatz zu mir, natürlich, ich bin mindestens geröstetes Toast, wenn nicht gar mit leichten Verbrennungsspuren hier und da…)