Tag 44

Es gibt jetzt eine blogroll-Langform. Jucheh.

Ich bin aber auch müde und so, deshalb nur fix was heute und gestern so war:

  • Das Kind hustet und schläft schlecht, will auf mir drauf liegen aber das geht nicht, weil da schon das Baby liegt. Außerdem knirscht es mit den Zähnen.
  • Ich schlafe dementsprechend schlecht bis gar nicht.
  • Statistikkurs war eher so meh heute wieder. Außer das Kollegin A. aus dem Urlaub wieder da ist und jetzt mit mir leidet. Und das Baby bewundert, wie niedlich es die ganze Zeit schläft (an mir dran).
  • Möglicherweise haben wir endlich einen Schnuller, der vom Baby akzeptiert wird. Das heißt, wir müssen jetzt vielleicht nicht mehr ständig unsere kleinen Finger ins Baby halten.
  • Das Baby hat heute beim Abhalten ins Waschbecken gekackt und das Kind damit schwer beeindruckt (das Kind saß auf dem Klo, deshalb das Waschbecken).
  • Gestern Barselgruppentreffen. Meine Bullshittoleranz wird sehr auf die Probe gestellt von der einen. „Also ich arbeite ja im Kindergarten, und das ist sooo ein großer Unterschied zwischen Mädchen und Jungen, Mädchen sind halt ruhiger und Jungs haben mehr Energie…“ Ich wünsche mir Valium oder dass ich nochmal deutlich besseres norwegisch kann, damit ich der mal auseinandersetzen kann, wie solche Annahmen erstens zustandekommen und zweitens durch Leute wie sie die sozial konstruierten Geschlechterunterschiede für die nächste Generation wieder zementiert werden.
  • In meinem linken Ohr piepts immer noch.
  • Hab ich erwähnt, dass ich müde bin?

Tag 34

Am Donnerstag ist Statistikkurs-Übungsaufgaben-Besprechungs-Pflichttermin.
Bis dahin muss ich also die Übungsaufgaben gemacht haben.
Meh.
Hab dann jetzt endlich mal so richtig damit angefangen. Die sind ok aber aufwändig und für eine muss ich tatsächlich ins Büro an meinen Mauslosen PC (jemand hat meine Maus geklaut! Noch nicht mal zwei Monate weg, und jemand klaut einfach meine Maus!), jemandem seine Maus klauen und da dann die blöde Aufgabe mit ihren drölfzig Teilaufgaben machen, weil ich dafür SPSS brauche und das hab ich zu Hause nicht. Excel hängt sich wegen schierer Überforderung auf und für die free online Version müsste ich erst mal eine GNU-distrbution haben und für die reicht mein Speicherplatz nicht. Doof alles. Alternativ könnte ich auch an den IT-desk der Fakultät schreiben, dass ich einen remote desktop eingerichtet haben will, damit ich per teamviewer oder so von zu Hause aus auf den Unirechner zugreifen kann. Das geht aber bestimmt rechtlich nicht (ich persönlich würde mir mit so ner Idee ja was husten), aber ich schreib trotzdem mal, wer nicht wagt der nicht ausgelacht wird. Ich werde berichten.

Ansonsten war das Kind heute morgen unausstehlich, eine nervenstrapazierende Kombination aus weinerlich und hyperaktiv. Das sind so Tage, da möchte man sein Kind gerne verkaufen, gleichzeitig sind das aber auch die Tage wo man noch Geld draufzahlen müsste damits jemand nimmt. Als wir dann aber auf einen Geburtstag fuhren (der Sohn W. meines Kollegen und unseres Freundes T. ist vier geworden) und somit dem Kind Kuchen in Aussicht gestellt war, gings halbwegs. Wurde dann wieder nervtötend Richtung Bettgehzeit, aber nach dem Vorlesen von vier Büchern und dem Absingen diverser Tierlieder im großen Bett ging er dann in seins und schlief da recht schnell ein. (Apropos: Warum werden in Kinderliedern dauernd Tiere getötet? Mein Highlight heute:

„Eia popeia, schlagt`s Gockerle tot!
Er legt mir keine Eier und frisst mir mein Brot.
So rupfen wir ihm dann die Federchen aus
und machen dem Kindlein ein Bettlein daraus.“

Äh, da mag ich schon gar nicht mehr Vorsingen. Aber ich hab auch Schwierigkeiten, beim Singen der ersten Strophe parallel die zweite schon mal zu überfliegen und auf Psychopathen-content zu checken. Da kommt dann sehr wirres Zeug aus meinem Mund und das Kind guckt mich komisch an.

Das Baby ist übrigens riesig. Es passt in die Manduca, mit nicht mal acht Wochen. OHNE den Baby-Sitzverkleinerer. Ich muss morgen mal ein Foto machen, damit ich mir das selber glaube und das für die Nachwelt festhalten kann. Eigentlich wollte ich das mit der Manduca nur mal probieren, weil man die viel schneller um- und abhat und für so Strecken wie „nach unten wo der Kinderwagen steht“ oder „ins Auto“ sich einfach besser anbietet als das Tragetuch. Und siehe da: passt schon. Im Moment finde ich das Tragetuch trotzdem noch bequemer, weil man da das Gewicht besser verteilen kann (wenn mans kann). Also für die Langstrecke Tuch, für kurz mal Manduca. Und ja, wir fahren auch Kinderwagen, aber das findet das Baby halt so mäßig sobald sich der Wagen nicht mehr genug bewegt (leider auch schon auf asphaltiertem Grund).

So, es ist spät, ich muss schlafen. Hoffen wir mal, dass sich morgen das Fitnessstudio noch meldet, dass ich nachrücken konnte.

UPDATE 0:00 Uhr: Hab einen Platz im Fitnesskurs bekommen. Vielleicht sollte ich sowas öfter mal im Blog schreiben? Mal versuchen –

Hoffen wir mal, dass ich morgen die Pfandlotterie gewinne, die 10.000 NOK könnten wir gut gebrauchen!

Tag 24

Schon spät, deshalb Kurzversion.

  • Beim Statistikkurs gewesen, Einführung in SPSS. Zu spät gekommen, Raum nicht gefunden. SPSS ist Excel in besser und R für Arme.
  • Früher den Statistikkurs verlassen und zum Arzt. Baby mag nicht Auto fahren, am Maxi Cosi liegts aber nicht. Ich hab langsam den Eindruck, ich habe da ein kleines Mama-Kind (s.u.)
  • Beim Arzt gewesen:
    Ich: „Ich hab Rückenschmerzen.“
    Arzt: „Hmm.“
    Ich: „Und ich wüsste auch gerne, wie weit meine Bauchmuskeln wieder zusammengewachsen sind.“
    Arzt: „Soso.“
    Arzt: „Wie verhüten Sie denn jetzt eigentlich?“
  • Nach Hause gefahren. Zwischendurch kurz rausgesprungen und TK-Kirschen in dem einzigen Laden besorgt, in dem es die gibt. Noch Himbeeren mitgenommen, weil günstig.
  • Zu Hause Baby in den zweiten Stock geschleppt, Himbeeren in nen Topf geschmissen und gezuckert (morgen wird Marmelade gekocht), Baby gewickelt und fix wieder los.
  • Baby mag auch seinen tausendmillionen Kronen teuren Kinderwagen eher so nicht.
  • Gesundheitszentrum mit Baby: wiegt jetzt 5,2 Kilo. Ist aber sehr aufgeweckt und so. Ja, wusste ich schon. Sonst noch Fragen? Nein.
  • Auf dem Rückweg vom Gesundheitszentrum nen Kaffee geholt (ENDLICH!)
  • Versucht auf einer Bank zu sitzen und den Kaffee zu trinken. Baby says no.
  • Das Kind abgeholt. Mit dem Kind auf dem Spielplatz gewesen. Menschen getroffen. Davon überfordert gewesen (Kind fands aber gut). Ein Mädchen sagte freudestrahlend zu mir „Dein Kind ist ordentlich unheimlich!“. Ich versuche diese Aussage noch auszuwerten.
  • Nach Hause gegangen. Auf dem Weg beschlossen, heute nicht mehr zum Ballett zu gehen.
  • Wäsche zusammengelegt.
  • Abendessen: Fischstäbchen und Salzkartoffeln. Danke, Herr Rabe :)
  • Baby bespaßt. Baby ist wirklich sehr aufgeweckt. Wir führen angeregte Unterhaltungen:
    Ich: „Na du süße Speckmaus?“
    Baby: „Göh!“
    Ich: „Jaaa? Göh?“
    Baby: „Hrrggglll!“
  • Brownies mit Kirschen gebacken. Tausend Eier, ein Zentner Butter, ein Zentner Zucker, ein Zentner Schokolade, eine Prise Mehl. Babäääämmm. Ich hoffe sie sind so lecker wie sie riechen. Morgen gehts einen Arbeitskollegen besuchen, der einen Sohn im Alter des Kindes und eine Tochter von knapp zwei Wochen hat.
  • Das Baby lässt sich vom Papa quasi nicht beruhigen, er macht haargenau das Gleiche wie ich aber das Baby brüllt wie am Spieß. Um maternal gatekeeping wissend, nehme ich ihm irgendwann das Baby dann doch ab und es beruhigt sich sofort. Der Herr Rabe wird das baby wohl mal mehr im Tragetuch herumschleppen müssen, damit das besser klappt. Zumindest meinen Rücken wird’s freuen.
  • Den gefährlichen Abfall zum ersten Mal in zwei Jahren rechtzeitig an die Straße gestellt.
  • Jetzt. Bett.

Ansonsten glaube ich ich hab ein Loch im Zahn. Aber es tut nicht weh. Eigentlich merke ich gar nix. Zahnarzt ist hier so krass teuer, da bezahl ich lieber in Deutschland privat. Unser Weihnachtsurlaub füllt sich mit spaßigen Terminen, bevor wir überhaupt angefangen haben ihn zu planen.
Und in meinem linken Ohr piepts. Hmm. Warum wohl?

Tag 23

Dieser Statistikkurs fängt an mir auf die Nerven zu gehen. Heute war wieder Vorlesung, es ging um diskrete Wahrscheinlichkeitsverteilungen. Das heißt, zuerst mussten wir noch den Rest der letzten Vorlesung machen, nämlich den Satz von Bayes. Der ist sicherlich nützlich für Mediziner und Pharmazeuten und so, für mich hatte er eher einen abstrakten Reiz. So simpel, so gut, und wahrscheinlich vom Durchschnittsmediziner so verschmäht. (Für die Interessierten: es werden im Falle unseres Kurses Sensitivität und Spezifität eines Tests mit der Prävalenz einer Krankheit in Verbindung gestellt. Wenn eine Krankheit sehr selten auftritt, bedarf es einer hohen Spezifität und Sensitivität, um die tatsächlich Kranken zu diagnostizieren, aber dabei falsch positive Ergebnisse zu minimieren).

Das ist auch schon das Kernproblem das ich mit dem Kurs habe, mal abgesehen von dem nicht so ganz packenden Vortragsstil: das ist ein Kurs für Mediziner. Mediziner wenden im Idealfall die Statistiken korrekt an und verstehen grob, worum es geht. Die meisten im Kurs scheinen jedoch eher anzupeilen, irgendwie die Klausur zu bestehen und dann die Studienpunkte einzuheimsen. Oder vielleicht schlafen die auch alle mit offenen Augen, es regt mich jedenfalls kolossal auf, dieses kollektive Glotzen und Schweigen in dem Kurs. In Kombination mit dem unfähigen (oder einfach genauso genervten?) Dozenten beschleicht mich mehr und mehr die Ahnung, dass ich mir die Vorlesungen auch gut sparen könnte. Weiteres Beispiel gefällig? Nachdem die ersten 15 Minuten der zweiten Hälfte für die Definition einer Zufallsvariable draufgegangen waren, hielten wir uns geschlagene dreißig Minuten mit einer Erklärung des Gesetzes der großen Zahlen auf. Das Gesetz besagt, „dass sich die relative Häufigkeit eines Zufallsergebnisses in der Regel um die theoretische Wahrscheinlichkeit eines Zufallsergebnisses stabilisiert, wenn das zu Grunde liegende Zufallsexperiment immer wieder unter denselben Voraussetzungen durchgeführt wird.“ Die Erklärung war: ich habe einen Würfel, der hat zweimal einen Punkt, zweimal zwei Punkte und zweimal drei (ein normaler Würfel mit sechs verschiedenen Seiten wäre vermutlich zu kompliziert gewesen). Wenn ich den Würfel ganz ganz oft werfe, wird der Mittelwert der Würfe immer stabiler um zwei herum pendeln. Was aber für jeden einzelnen Wurf erstmal gar nix sagt, sondern nur für den Mittelwert. Nach 10 Minuten mit diesem Beispiel wollte ich gerne aufstehen und alle anbrüllen „IST DAS DENN SO SCHWER ZU VERSTEHEN???“, aber dann wäre das Baby bestimmt aufgewacht.

Die Übungen lassen sich im Übrigen mit mittelmäßigen Excel-Kenntnissen gut lösen. Nach sechs Jahren in meinem Beruf verfüge ich über ziemlich gute Excel-Kenntnisse, zumindest was das Auswerten von medizinischen/pharmazeutischen/naturwissenschaftlichen Experimenten angeht. Da ist also auch kein Erkenntnisgewinn zu erwarten. Seufz.

So, jetzt habe ich mich aber genug ausgekotzt. Morgen muss ich zu einer geradezu absurden Zeit aufstehen um dann zur Vorlesung „Einführung in SPSS“ um 08:15 auf der Matte zu stehen. Ich werde mir viel Kaffee mitnehmen. Der hält mich erstens wach und sorgt zweitens für häufige Klo-Pausen. Und dann muss ich leider auch früher gehen, ich muss nämlich zum Arzt und mir Blut abnehmen lassen um meine Schilddrüsenwerte zu kontrollieren. Ich hoffe, tausend Liter Kaffee verfälschen das Ergebnis nicht…

Tag 15

Statistik ist total interessant. Das meine ich ernst. Es ist faszinierend, was man mit Statistik alles machen kann. Man kann Experimente so planen, dass ein eventuelles Ergebnis aussagekräftig wird. Man kann gemachte Experimente so auswerten, dass einem das Ergebnis passt man den Reviewer überzeugt man halbwegs sicher sein kann, keinen Quatsch zu veröffentlichen. Man kann ausrechnen, wie oft das Experiment rein zufällig (!) genau dieses Ergebnis geben würde, selbst wenn das Ergebnis selbst Blödsinn ist. Man kann sogar ausrechnen, wieviel Aussagekraft das Ergebnis des Experiments für den Rest der Bevölkerung hat, also über den Probenraum hinausgehende Vorhersagen treffen (ist das nicht der Wahnsinn?).

Leider genießt die Statistik keinen guten Ruf. Ich denke das liegt daran, dass sehr viele Wissenschaftler sich der Statistik bedienen (müssen), die zu Schulzeiten aus gutem Grund keinen Mathe-LK gewählt haben. Und dann sind da diese ganzen komischen Symbole und „Summe über alle Elemente aus S von k bis i…“ und Dozenten die aus gutem Grund zu Schulzeiten keinen Pädagogik-LK gewählt haben. Deren Veranstaltungen häufig Pflichtveranstaltungen sind, weil sonst kaum jemand freiwillig hinginge.

So einen Dozenten hatte ich heute.

Meh.

Tag 14

Irgendein Idiot hatte die bekloppte Idee, sich in der 36. Schwangerschaftswoche für einen Statistikkurs in diesem Semester anzumelden. Dieser Idiot stellte dann auch noch heute fest, dass die erste Vorlesung letzte Woche war. Und die zweite morgen ist.

Deshalb entschuldigt mich bitte, ich muss 67 Seiten in einem Statistikbuch lesen und versuchen dabei nicht einzuschlafen.