Tag 304 – Heute nur Gemotze

Hrmpf. Alles ist heute Hrmpf.

Haut: Hrmpf. Eine Woche mit dem teuren Zeug und der Gegen-Akne-Reihe und ich habe exakt so viele Pickel wie vorher, meine Poren sind genauso groß, mattierende Tagescreme mattiert nix, Mitesser sind auch noch da. Also entweder ich mache was grundlegend falsch, oder ich hab da noch nicht die richtige Pflege für mich gefunden. (Wobei sich die Tagescreme schon gut auf der Haut anfühlt, auch der Reiniger fühlt sich gut an, nur gehen eben die Probleme nicht weg. Und dafür ist das Zeug dann einfach zu teuer, in Norwegen ja eh, weil Norwegen.)

Arbeit: Hrmpf. Gestern ewig lang im Meeting gesessen, versucht mit dickem Kopf schlaue Fragen zu stellen, versucht dem wirren Hin-und-her meines Chefs und eines unfassbar selbstverliebten Doktoranden zu folgen. Am Ende dann sagte ich: „Also ich warte jetzt einfach auf Zellen von dir?“ – „Jupp.“ Naja also das hätten wir schneller haben können. Und weil das Meeting so ewig dauerte, gerade irgendwelche Deadlines sind, mein Chef heute nicht da war und so weiter wird mein Es-brennt-mir-unter-den-Nägeln-Thema mindestens auf Montag verschoben. Hrmpf. 

Mutter: Hrmpf. 

Pippi slash Nachtschlaf: HRMPF! Schrieb ich nicht vor ein Paar Tagen noch, dass sie ja halbwegs schlafen würde? Das war dämlich von mir, damit habe ich Murphy heraufbeschworen und jetzt sind wir bei Wenn-Du-mich-nicht-pausenlos-an-dir-rumnuckeln-lässt-brülle-ich-alles-zusammen. Ich werde bekloppt. Seit Tagen kaum noch Schlaf, es kommt auch kaum noch Milch nachts, weil sie nachmittags und abends alles wegtrinkt (für mich voll ok) und es aber etwas braucht um nachproduziert zu werden. Sie will aber ja eh erstmal nur Nuckeln, das macht mich aber (vor allem in Verbindung mit Bauchkneifen und -kratzen) wahnsinnig und wird dann von mir unterbunden. Dann schreit sie sich wach (HRMPF!!!) und hungrig (AAAARRGGH!!!) und weil aber eben keine Milch musste Herr Rabe mit ihr in den letzten Nächten wirklich mitten in der Nacht Banane essen. Als sie dann letzte Nacht es schaffte, sich auf meine (leergepumpte, einstmals jugendlich-feste, jetzt nur noch traurige) Brust zu KNIEN war ich kurz davor, sie an die Wand zu klatschen. Also so geht das nicht weiter. Selbst Michel war komplett im Eimer heute. 

Nach Flügen geguckt nach Wien und zur Hochzeit meines Schwagers im Oktober: Hrmpf. Mit zwei Kindern wird sowas immer gleich unheimlich teuer. Wir werden wohl nicht zu beiden Veranstaltungen alle hinkönnen. Weil wegen zu teuer, nach Korfu (und Fahrradkauf)  möchte auch erstmal wieder etwas Geld auf die Konten eingezahlt werden. Was machen eigentlich Leute mit mehr als zwei Kindern? Nie Urlaub? Ich könnte es verstehen. 

Und dann ist ja jetzt auch noch EM. Ich finde fast nichts langweiliger, als Fußball im Fernsehen gucken. Fast nichts, weil: Langlaufski. Das löst bei mir augenblicklichen komatösen Tiefschlaf aus. Bei Fußball dämmere ich eher langsam weg. Am liebsten gucke ich es aber einfach gar nicht. Herr Rabe schon, deshalb haben wir wohl in den nächsten Wochen unterschiedliche Auffassungen von der optimalen Abendplanung. Hrmpf. 

So, und morgen geht’s wieder. Hab mich ja jetzt hier gründlich ausgehrmpft. 

Tag 303 – Ein Stöckchen, ein Stöckchen!

Wuhaaa, Frau Brüllen hat uns mit einem Blockstöckchen beworfen. Da sagt man natürlich nicht nein. Nein, macht man nicht. Also hier, Herr Rabe und ich machen uns dann mal an die Antworten. (Herr Rabe schlägt gerade vor, das als Podcast aufzunehmen, aber das ist Frau Rabe zu neumodisch.)

1. Wie hättest Du geheissen, wenn Du mit dem anderen Geschlecht zur Welt gekommen wärst?
Herr Rabe weiß das nicht, glaubt aber das seine Eltern wussten, was er wird, weil die nämlich damals eine Fruchtwasserpunktion gemacht haben. Seine Geschwister wurden aber nicht über das Geschlecht informiert und nannten ihn pränatal Klaus-Bärbel.
Von Frau Rabe gibt es nur die Legende, dass ihre Mutter ihren Vater damals auf dem Weg ins Krankenhaus fragte, ob es nicht langsam an der Zeit wäre, einen Jungennamen auszusuchen. Ihr Vater antwortete mit „Das wird ein Mädchen!“.
2. Gibt es was, was Du Dir als Kind selber zurecht gelegt hast als Erklärung für irgendwas, was so überhaupt nicht mit der Realität übereinstimmt? 
Puh, also bei Frau Rabe gibt es eine tieftraurige Geschichte, die hier mal ausgeklammert wird und eine etwas lustigere, die aber leicht am Thema vorbei zielt. Damals nahm sie nämlich vieles sehr wörtlich und als sie mit sechs oder sieben Jahren ihr erstes Mikroskop bekam, hielt sie unter jenem tagelang nach rechtsdrehenden Milchsäuren Ausschau, die ja laut Werbung im Joghurt sein sollten. Irgendwann wurde der Joghurt auf dem Objektträger schimmelig, so gab es wenigstens irgendwas zu sehen. Sehr viel später lernte sie dann in der Uni Stereochemie und war nachträglich peinlich berührt…
Herr Rabe fällt irgendwie gar nichts ein. Außerdem ist Herr Rabe ein Lehrerkind und ein schlimmer Besserwisser und weiß immer alles ganz genau und das war auch sicher immer schon so.
3. Wer hat dich seinerzeit zum Bloggen gebracht/motiviert/inspiriert?
Tja, Herr Rabe, wie war das bei dir? „Herr Paul hat gesagt, ich soll mal aufschriebe, was ich in meiner Elternzeit so mache. Das hat genau eine Woche funktioniert.“
Frau Rabe hat damals mit großem Interesse den Aufruf zum Tagebuchblog-Wetten von Frau Novemberregen gelesen. Und dann nicht gewettet, sondern einfach so gemacht. Außerdem hatte der Herr Rabe da auch schon die ganze Zeit gesagt, sie solle doch bloggen. Er lese das doch so gerne. Joa, hat bisher 303 Tage funktioniert.
4. Wenn Du den Rest Deines Lebens nur noch ein Outfit tragen dürftest, was wäre das?
Frau Rabe: Jeans (blau, Bootcut) und T-Shirt, irgendwas halbwegs neutrales, aber gerne farbig. Dazu meine Puma-Jacke. Schuhe sind schwerer. Chucks sind zu unbequem. Vielleicht tatsächlich so Laufschuhe. Jetzt lacht Herr Rabe. Außerdem sagt er, dass Frau Rabe von der Puma-Jacke irgendwann nur noch den Reißverschluss anhaben wird und der Rest wird an ihrem Körper zerfallen sein und damit könnte er Recht haben.
Herr Rabe hingegen würde Poloshirt und Chinohosen wählen, die gehen immer. Und nen Wollpulli mit V-Ausschnitt. Und Frau Rabe fragt sich jetzt, ob Herr Rabe seinen inneren Spießer bisher nur gut vor ihr verborgen hat.
5. Gibt es einen Punkt in Deinem Leben, von dem Du sagen kannst: Hätte ich mich da anders entschieden, wäre ich 5 Minuten später gekommen, in die andere Richtung gegangen, mein Leben wäre total anders verlaufen? Wenn ja, welchen?
Hätte, hätte, Fahrradkette.
(Nee mal im Ernst: Klar, wären Herr und Frau Rabe damals nicht an einem Mittwoch (!) nach dem Training (!) so lange Tanzen gewesen („Watt hatten wir n Leben, ey“, sagt Herr Rabe gerade) oder wären unsere Freunde damals länger geblieben oder oder oder (oder hätten sie nicht Muse gespielt! Kaum auszudenken!) dann wäre vielleicht alles ganz anders gekommen. Oder vielleicht wäre auch alles genauso gelaufen, nur später. Oder ähnlich. Oder auch nicht.)
6. Wie wäre es denn verlaufen?
Ja, ne, siehe oben.
7. An welchen Bewegungen, Haltungen, Gesichtsausdrücken erkennt man Dich?
Herr Rabe sagt, man müsse Frau Rabe nur fotografieren: Wenn die Person auf dem Foto beide Augen gleich weit aufhat, ist es NICHT Frau Rabe.
*Googelt: Großschreibung nach Doppelpunkt*
Wenn Herr Rabe sich ganz doll konzentriert, zum Beispiel bei schweren Bassstücken, saugt er die Luft zwischen den Zähnen ein. Das macht dann so ein „Schllrrrp“-Geräusch, das Frau Rabe schon oft in den Wahnsinn getrieben hat.
8. Was ist Dein Lieblingsverkehrsmittel?
Herr Rabe: Zug für Reisen, in der Stadt gerne Fahrrad.
Frau Rabe: Bus. Linienbus. Für lange Strecken fühlt sie sich eigentlich nur im Auto halbwegs wohl.
9. Was ist Dein skurrilster Essenstick?
Wir sind uns einig: Frau Rabes skurrilster Essenstick ist es wohl, dass sie Salat IMMER auf einem extra Tellerchen haben muss, weil sie es ÜBERHAUPT GAR NICHT ertragen kann, wenn Salatsoße an das andere Essen kommt. Oder was warmes an den Salat.
Herr Rabe kann Getränke aller Art nicht langsam trinken. Da ist dann so ein Cocktail mit fünf Sorten Alkohol drin auch mal nach drei Minuten leer. (Das ist schon lang, sagt er grade. Und dass das Problem nicht die fünf Sorten Alkohol seien, sondern der Preis.)
10. Morgens oder abends duschen?
Herr Rabe: Morgens. Und nach dem Sport.
Frau Rabe: Morgens, schon alleine wegen der Haare, die muss ich eh morgens waschen weil ich sonst so aussehe wie Frau Brüllen.
11. Lässt Du Dich zu Mutproben anstiften? Was war die blödste?
Frau Rabe hat mal einen Regenwurm gegessen, damals im Kindergarten. Wenn man den einfach komplett schluckt, ist das nicht so schlimm, bringt einem aber großen Respekt von älteren Jungs ein. Das mit dem zu Mutproben anstiften lassen hat sich aber irgendwann in den letzten 25 Jahren offenbar verwachsen. (In den letzten 15. Es gab da noch „Hier, zieh mal an der Bong.“. Aber das ist ja illegal und hat somit nie stattgefunden.)
Herr Rabe erinnert sich dunkel an Klingelstreiche und sowas. Und dass sie mit dem Fahrrad immer viel Quatsch gemacht haben und damit von Sachen gesprungen sind und Treppen runter gefahren sind. Er bezeichnet das aber eher als männlichen Initiationsritus unter hormongeladenen Teenagern.
Und dann muss es natürlich auch neue Fragen geben. Wir haben uns entschieden (naja. Herr Rabe hat vorgeschlagen und Frau Rabe fiel so schnell auch nichts besseres ein), eine entweder-oder Fragerunde zu machen. Die Antworten dürfen sollten aber durchaus eine Begründung beinhalten.
1. Meer oder Berge?
2. Fast-Food oder 3-Gänge-Menü?
3. Wahrheit oder Pflicht?
4. Haus oder Wohnung?
5. Auto oder Fahrrad?
6. In der Disko: Theke oder Tanzfläche?
7. Netflix oder Buch?
8. Geld oder (Frei-)Zeit?
9. Delegieren oder selber machen?
10. Kochen oder Abwaschen?
11. Offline-Urlaub: „bwaaahaha, nee!!!“ oder „oh, ja, endlich!!!“?
Und unsere Fragen gehen an:
Familie Parole Peng – limit of control, einzeln oder beide oder zusammen…
… und sozusagen aus Tradition

Tag 302 – Viel

Heute war viel irgendwie. Uffz. 

Zuerst mal plagt mich seit Tagen eine schlimmer werdende Erkältung. Das war bisher nur nervig, aber heute morgen als der Wecker klingelte und mein Kopf voller Rotz war und höllisch wehtat und ich keine Luft bekam und überhaupt, da stellte ich den Wecker eine Stunde weiter und war schon fast sicher dann auch nicht aufzustehen, sondern mich für heute krank zu melden. Erstaunlicherweise ging es aber nach dieser einen Stunde deutlich besser und so war ich eben später bei der Arbeit, aber ich war da. 

Um dann den ganzen Tag Artikel zu lesen. Es ist nämlich so: mein Chef (und ein Ex-Doktorand) haben was tolles gefunden, in dem RNA-Projekt. Und ein Paper dazu geschrieben. In dem Manuskript sagen sie: Hey, das ist der erste Beweis dafür, dass X auch in Menschen passiert. Cooli! Und dann las ich mir etwas Theorie dazu an und die neueren Artikel zu dem Thema waren so: also, X ist ja eigentlich auch wie Y. Y ist schon lange in Menschen nachgewiesen. Wir wissen auch sehr genau wie Y funktioniert, alles alte Hüte. Und ach ja, X gibt’s zumindest auch in Fruchtfliegen, also zu Menschen ist es dann ja nicht mehr weit. Oder vielleicht gibt es X auch gar nicht, sondern ist nur eine Variante von Y. Tja. Und dann las ich noch mehr und noch mehr, weil zu meinem Chef gehen und sagen, ich hoffe ihr habt das nicht schon eingesendet, weil das ist alles ganz falsch und dann hab ich nur was übersehen und eigentlich haben sie doch recht, das wäre doch ziemlich peinlich. Heute sind bei der ganzen Leserei dann wenigstens ein Paar Groschen gefallen und ich fühle mich mit ausreichend Information gerüstet, um morgen zum Chef zu gehen. Und dann kann ich ihm hoffentlich vorschlagen, alles etwas weniger pompös zu formulieren, stattdessen vielleicht ein paar neuere Artikel zu zitieren und vor allem noch mal in die Daten zu gucken, ob wir da nicht auch Bestandteile von Y finden, das würde nämlich die Theorie von X wahrscheinlicher machen. Und dann müssen wir wohl oder übel mal RNA sequenzieren lassen, um zu gucken, ob wir es wirklich eher mit X oder Y zu tun haben. Wir werden sehen. Nach dem Lesen und Entscheiden wr dann aber mein verrotzter Gehirn zu nix mehr in der Lage. Ich wollte gerade gehen, da kam mein Chef rein. Die neuen Zellen für ebendieses Projekt waren endlich da. Aufgetaut. Kein Futzel Trockeneis mehr in der Box. Seit zwei Wochen (!) unterwegs. Die wanderten dann direkt in die Tonne und ich endlich nach Hause. 

Tja, dann Nachmittag, Michel abholen, mit Michel Fahrradrennen spielen, damit wir irgendwann auch zu Hause ankommen, Essen machen, Oma kam, Essen. 

Und dann: Erste Hilfe Kurs für Kinder und Säuglinge. Mit Herrn Rabe und dann musste ich als Notfallübersetzerin mit und dann musste Pippi auch mit, weil die ja ohne mich nicht schläft. Mit mir auch nicht, wie sich dann herausstellte, sie war jedenfalls die ganze Zeit fit und unterhielt den ganzen Raum und war wahnsinnig niedlich. Bis sie einem anderen Baby den Schnuller aus dem Mund zog, ließ ich sie gewähren. Zwischendurch versuchte ich drei mal sie in den Schlaf zu stillen, aber erfolglos. Im Wagen schuckeln: erfolglos. Auf dem Arm schuckeln: erfolglos. Dass ich mitgekommen war, war trotzdem gut, denn der Kursleiter sprach so dermaßen Hardcore-Trøndersk dass selbst ich anfangs Schwierigkeiten hatte, ihn zu verstehen. Nun ja, das wichtigste haben wir glaube ich mitbekommen (FREIE ATEMWEGE!!1!elf!) und der Kurs war wirklich gut, besser als der letzte, den ich gemacht hab, aber eben auch viel länger. 

Leider war dann auf dem Rückweg ein Teil der Stadtautobahn gesperrt, weshalb wir sehr viel länger nach Hause gebraucht haben, als geplant. Zu Hause dann nur noch schnell die Oma abgelöst, Bettfertig gemacht, ab in die Heia und vor allem die schreiende Pippi beruhigen (keine Milch mehr, alles im Kurs aufgebraucht, aber Nuckeln ging noch), die zwar im Auto eingeschlafen aber beim ins-Bett-legen wieder aufgewacht war. 

Jetzt noch mal Nasenspray und dann schlafen. Und morgen dann hoffentlich fitter sein und weniger machen. 

Uffz.

Tag 301 – Mein großer Spatz

Michel ist ja jetzt schon dreieinhalb. Erst dreieinhalb. Man weiß gar nicht, wie man es ausdrücken soll. Ich glaube, oft weiß er das selbst nicht. Natürlich sagt er oft, er sei „ein großer Junge“, vor allem um sich von Pippi abzugrenzen oder irgendwelchem vermeintlichen „Babykram“ zu entgehen. Andererseits will er aber auch oft Kuscheln, auf den Arm, getragen werden oder auf dem Schoß sitzen. (Exkurs: als ich klein war, hat sich meine Mutter immer beschwert, ich hätte spitze Knochen am Po. Ich fand das doof. Heute weiß ich was sie meinte.) 

Deshalb ist er auch immer noch mein Spatz: ein kleiner (dicker, Michel war ein pummeliges Baby), oft sehr dreckiger, lustiger Hüpfe-Vogel. Aber jetzt ist er eben ein großer Spatz. Halb klein, halb groß. Eben noch mein Baby, jetzt schon ein großes Kind, das alle seine Kindergartenfreunde zu uns nach Hause einlädt. Aber noch wenig Verständnis dafür hat, dass die und auch wir mitunter anderes am Nachmittag vorhaben. Aber eben ein Kind, das Freunde hat. Richtige zwischenmenschliche Präferenzen, nicht mehr nur „Ach, ich hau jedem der mit mir im Sandkasten sitzt freundlich die Schippe übern Kopp!“. Ein großes Kind mit großen Gefühlen, gerade enttäusche Freundschaft ist da ganz schlimm und bei „Der H. hat mir XYZ weggenommen! Wääähhhhhh!!!“ bricht mir das Herz. Dafür wird H. aber auch stürmisch umarmt, oder es wird so begeistert nach E. gerufen, dass die Stimme überschnappt. 

Oft scheint es im Moment so, als wüsste er selbst nicht so ganz wohin mit all seinen Gefühlen. Das sieht dann für uns oft widersprüchlich aus. Wenn zum Beispiel ein Heidentheater gemacht wird, wegen nix, weil das was er eigentlich will unsere ungeteilte Aufmerksamkeit ist. Die bekommt er ja dann auch, nur eben dass wir sauer und ungeduldig und laut (ich, Herr Rabe wird nie laut) werden. Aber einmal drin im Wutrad kommt man da wohl nicht so schnell raus. Ein anderes Beispiel ist, dass er gerne von Oma ins Bett gebracht werden möchte. Nur nicht heute. Morgen. Oder noch zwei mal Schlafen. Das sagt er jetzt seit letztem Donnerstag. Ich glaube er möchte das wirklich nachmittags gerne, er merkt dann ja auch wie sich die Oma drüber freut, aber abends, wenns auf die Bettzeit zugeht, dann wirds ihm doch zu mulmig. Ohne Mama und Papa ins Bett? Hmmnee, lieber nicht. Morgen vielleicht. 

Zu all den großen Gefühlen kommen dann noch große Gedanken, viel zu große für so einen kleinen Kopf, wie ich finde. „Mama, du alt wirst, du auch vielleicht kaputte Knochen kriegt, wie Oma. Du aufpassen, ich auch auf dich aufpassen!“ „Papa sagt, da Friedhof alte tote Leute eingegraben. Warum da so Steine drauf? Leute nicht wieder rauskommt vielleicht?“ Tja, und dann stehe ich da und hatte doch gehofft, dass wir solche Themen erst irgendwann mal besprechen müssen. Tod, Krankheit, nich immer alles glauben, was die Oma (egal welche) so sagt. Dass er alles, was kreucht und fleucht gern hat, ist ja eigentlich total schön, aber manchmal fühlt er sich für meinen Geschmack doch etwas sehr in kleine Tiere hinein. Oder überträgt von sich, das ist wohl wahrscheinlicher, wenn wir eine halb tote Fruchtfliege nach draußen gesetzt haben und er behauptet, die würde jetzt sicher Mama und Papa suchen, weil sie die vermisst hat (auch hier bricht mir dann kurz das Herz). Kein Wunder eigentlich, dass er nachts mit den Zähnen knirscht: es geht eben viel vor in ihm. 

Wunderbar ist es, ihn mit seiner kleinen Schwester zu sehen. Denn meistens ist er ziemlich fürsorglich und liebevoll und stolz, so eine tolle kleine Schwester zu haben. Da wird der Oma der neue Zahn angepriesen, oder dass Pippi an den Händen läuft oder „selber“ Zähne putzt. Oder Pippi wird umarmt oder geküsst oder ihr Essen gereicht. Es ist wirklich goldig. Und auch in den nicht ganz so goldigen Momente wird nur verbal getobt und nicht ihr gegenüber.  „Du Pippi wegnehmen! Ääähhhhhh, Pippi das kaputt macht! Pippi soll nicht kaputtmachen! DU PIPPI JETZT WEGNEHMEN!!!“ Als wüsste er, dass sie nichts dafür kann. Vielleicht weiß er das ja auch. Vielleicht ist das sowas, was Kinder eben wissen, dass kleinere Kinder eben noch nicht so viel wissen. Ich glaube, Michel freut sich auch schon sehr drauf, dass Pippi auch bald in seinen Kindergarten geht. Zumindest wird den Betreuer*Innen schon versichert, dass „Pippi Geburtstag hat, bisschen älter ist, Pippi auch mit mir Kindergarten geht.“. Kein Wunder, dass die anderen Kindergartenkinder immer sagen, Pippi sei „Michels Baby“. Sie gehört ja auch irgendwie zu ihm und das ist tausend mal mehr als ich mir erhofft hatte, nach nicht ganz einem Jahr sagen zu können. Ein superduper großer Bruder ist Michel. 

Alles in allem ein rundum toller großer kleiner Spatz. 

Ja. Hachz.  

Drei Jahre und fast acht Monate. <3

Tag 300 – Ach, ihr Zwei…

Ihr raubt mir den letzten Nerv, vor allem nachts, vor allem, wenn ihr beide mit in unserem Bett liegt. 

Dabei hab ich euch doch so lieb. So doll. Vor allem, wie ihr da so beide in unserem Bett liegt, endlich eingeschlafen, nach zweimaligem Kampf und einmaligem wieder Aufwachen und orientierungslosem Rumlaufen und Weinen. Jetzt schnauft ihr hier rum und mein Herz platzt. Ach…

Tag 299 – WMDEDGT Juni ’16

WMDEDGT (Was machst du eigentlich den ganzen Tag) ist quasi der monatliche Aktionstag Tagebuchbloggen und wird von Frau Brüllen gehostet. 
Der Tag begann mit schreiendem Baby. Und dann nochmal eine Stunde später mit einem kuschelnden Kleinkind und der langsam durchsickernden (haha) Erkenntnis, das bei selbigem die Notfall-Schlüpferwindel nicht gehalten hatte. Also Bett abgezogen, alles in die Waschmaschine. Michel wollte seinen feuchten Schlafi partout nicht ausziehen, weshalb wir uns schon vor dem Frühstück anschrieen. Nachdem ich kurz eine Tür geknallt und etwas geatmet hatte, war das Frühstück fertig und siehe da, nach einem Kaffee ging alles schon viel besser. Außerdem lagen drei Kinderfreie Stunden vor uns: Michels Babysitterin sollte kommen und parallel die Oma Pippi im Kinderwagen herumfahren. Dann kam die Oma viel zu spät („Guten Morgen!“ flötend. Um viertel nach eins.) , Pippi war inzwischen auf mir eingeschlafen, meine Laune wieder im Keller, Herr Rabe putzte schon mal (Michel war ja pünktlich abgeholt worden). Als Pippi und Oma abgedampft waren (Pippi natürlich wach) ging ich duschen und putzte danach das Bad. Kinderfrei heißt bei uns: Haushalt, Finanzen und anderes romantisches Gedön. Also schrubbte ich Fußabdrücke in Größe 18 in Wickeltischhöhe von der Außenseite der Duschkabine. Dann wischte ich und Zack, war es drei und Michel samt Babysitterin vom Ausflug auf den Bauernhof zurück. Meine Laune weiterhin eher nicht so gut. Draußen super Wetter. Nach weiteren 15 Minuten waren auch die Oma und Pippi zurück, recht fröhlich und meine Mutter mit deutlichem Sonnenbrand. Heller Hauttyp, rote Haare, und keine Sonnencreme dabei. Ich schenkte ihr den Rest einer Flasche, das kann ich ja nicht verantworten sonst. Und Sonnencreme ist hier auch einfach echt teuer. Da jetzt wegen vielleicht vier mal eincremen ne Flasche kaufen? Naja egal, jedenfalls gab es dann erst mal Kaffee und Kakao und Joghurt für alle die wollten, Herr Rabe bastelte kleine Rankhilfen und dann gingen Michel, meine Mutter und ich in unseren Minigarten, um einen Teil unserer Wartepflanzen auszuwildern. Versehentlich weckten wir dabei die Nachbarin von ganz unten, die in der Hängematte schlief. Im Gegenzug durften wir uns deren Gartengerät und Blumenerde leihen. Michel und ich pflanzten also erstmal die Silberbäumchen und dann die Stockrosen ein, dann band ich die Stockrosen hoch, Michel drehte ein paar Beetbegrenzungs-Schieferplatten um und fand allerlei interessantes Kriechtier, dann schnitt er den Rasen mit seiner Bastelschere, wir gossen die Blumen an und zum Abschluss bekam Michel vom Nachbarn von ganz unten noch Möhrensamen geschenkt, die wir dann natürlich auch wieder in Pötten aussähen mussten. 

Sechs mal zwei Stockrosen (die, die aussehen, wie am Galgen), ganz rechts die Silberbäumchen.


Zwei Pötte raus, zwei Pötte rein: hier wachsen also demnächst Möhren.


Links die Minigurken, mit den Schaschlikspieß-Rankhilfen. In der Mitte Minichili-Bäumchen, rechts gestern von Michel angepflanzte Zuckerschoten.


Also unsere Fensterbank wird so auch nicht leerer. Ziel ist, die Minigurken in ca. zwei Wochen auch auszusetzen, dann können die den hässlichen Zaun überwuchern. Aber erstmal müssen die etwas größer und robuster werden. 

Danach etwas Gespiele, Pippi war auf Herrn Rabes Arm eingeschlafen und weil der Kochen wollte, legte er sie auf den Spielteppich. Irgendwann wurde sie wach, war sehr anhänglich, ich schleppte sie herum, nähte in Ultraschallgeschwindigkeit das abgerissene Gummi unseres Matratzenschoners wieder an, schleppte Pippi noch mehr herum und deckte dabei den Tisch, Michel und Oma bauten Lego. Dann gab es Essen, Pippi warf mit Reis um sich (in der frisch geputzten Wohnung, wääääähähä!), Michel machte Blödsinn und wurde nach dem Essen direkt ins Bett komplimentiert. Pippi bekam Milch-Nachtisch und kurz dachte ich, sie schliefe dabei ein, doch weit gefehlt: danach krabbelte sie eineinhalb Stunden wie verrückt durch die Gegend und schien sich sehr am Patsch-Patsch ihrer eigenen Hände zu erfreuen. Dabei erfreute sie gleichzeitig auch Oma, Herrn Rabe und mich. Meine Mutter musste sich irgendwann wegen großer Müdigkeit verabschieden, da steckte Herr Rabe Pippi auch in ihren Schlafi, wir putzten alle unsere Zähne, ich wusch mich und machte brav das Peeling drauf und cremte mich ein und machte einen Eintrag in mein imaginäres Pickel-Bestandsheftchen, um hoffentlich bald entscheiden zu können, ob die zum Testen bestellten Paula’s Choice-Produkte ihr Geld wert sind. 

Tja, und seitdem liege ich hier im frisch bezogenen Bett, Pippi ist (ein Hurra auf Verdunkelungsrollos!) eingeschlafen und schnarcht mich an, und gleich werde ich zurückschnarchen. Das wird fein. 

Tag 298 – Juba Juba Kinderfestival 

Heute waren wir auf einem Kinderfestival. Von Mittag bis Spätnachmittags. Zielgruppe des Festivals sind Kinder von Michels Alter aufwärts, bis ca. 8. Ich sach mal so: ich will nochmal sechs Jahre alt sein und sowas machen. Das war soooo cool. Tausend Aktivitäten, Sachen basteln (richtig coole, ich hab ein Mädchen mit selbstgebastelter Ukulele gesehen!), Pflanzen pflanzen, Dosenwerfen, Tauschmarkt, Kinderdisco, Parcours, Lesebühne, Bücherbus, Theater, Jonglage, StarWars, Indianerecke,… Kurz: für wirklich jedes Kind mit jedem Geschmack was dabei. Dazu wirklich schöne Details, zum Beispiel (von Ikea gesponserte) Sitzverkleinerer bei den Dixiklos zum Ausleihen, „Elternparkplätze“ überall, wo die Eltern auf Sofas sitzen und Kaffee trinken können, Still- und Wickelzelt, extra Armbänder für die Kleineren, auf die man Namen und Telefonnummer der Eltern schreiben konnte. Dazu viel Platz, viel Grün, auch mit Erlaubnis, in den Bäumen rumzuklettern. 

Selbst das Essen war vielseitig und angenehm wenig Süßkram. Es gab eine Bude mit Zuckerwatte und zwei Kioske mit Kaffee, Waffeln (mit Käse), Pizza, Pølse, Lollies, Weingummi und Popcorn (Salzig). Daneben gab es aber auch drei (!) richtige Restaurants, die Essen anboten, davon ein vegetarisch/veganes. Natürlich alles etwas abgestimmt auf Festival und Kinder, also gab es Burger und Würstchen und Smoothies und so. Aber lecker und dafür dann auch nicht überteuert. Und Ikea gabs auch noch, die verkauften Köttbullar und Veggiebollar in kleinen Papphütchen. 

Richtiges Festivalfeeling kam fast auf, wenn man die Hauptbühne sah, auf der wir heute erst zwei Kindergärtner sahen (Gastronautene), der eine mit langem Bart, der andere mit Glatze und Tätowierungen, die Rocklieder mit norwegischen Texten über kleinkindliches Essverhalten coverten. Das war sehr unterhaltsam und Herr Rabe will mal fragen, ob die ihn nicht vielleicht als Bassisten mit ins Boot holen wollen, auch wenn Herr Rabe natürlich weder Bart, noch Tätowierungen hat, noch Kindergärtner ist. Dann sahen wir als Abschluss noch eine Mitsingband, die Songs der norwegischen Kult-Kindermusikgruppe Knutsen & Ludvigsen spielte. Das war wirklich witzig, die Texte der Band sind quatschig-lustig ohne peinlich zu sein, die Melodien eingängig* ohne langweilig zu sein und die Band spielte sehr gut. Alles auch nicht zu laut, Michel wollte trotzdem seine Kopfhörer aufsetzen, seit der Polypen-OP letztes Jahr hört er wohl sehr viel besser und es wird ihm schnell zu laut. Aber ich fand es eben nicht zu laut und hatte auch kein schlechtes Gewissen, dass wir die Kopfhörer für Pippi vergessen hatten. Die übrigens die Musik fast komplett verschlief. 

Und was fand Michel am Besten? „H.! Und E.!“. Die beiden Kumpels, die wir da getroffen haben. Tjanun, das hätten wir günstiger haben können, aber egal, es war ein richtig toller Tag und jetzt sind wir alle kaputt im Bett. Sehr schön ist das. 

* Herr Rabe hat einen Ohrwurm von „Ka-aaaanskje kommer kongen**“ und ich von „Ja jeg er dum og deilig*** (Juba, Jubaaaa)“ 

** vielleicht kommt der König (Zum Essen, für den man extra gedeckt hat und so)

*** Ja ich bin (fühle mich) dumm und wunderbar (nachdem man schlimmes Lampenfieber hatte, wenn man dann auf der Bühne steht, der Text geht weiter mit „ich tanze wie ne Schnecke“ und ich finde das ein ganz schönes Bild)

Tag 297 – Geschafft

Ich habe es getan.

Ich habe mir ein e-bike gekauft.

Vorher habe ich das halbe Internet zu dem Thema auf drei Sprachen durchgelesen, einen Fernsehbericht gesehen, bin tausend Tode gestorben, weil die Entscheidung so schwer ist, bin zweitausend Tode gestorben, nachdem ich das billige Rad im Fernsehen hab kaputtbrechen sehen, habe vier Fahrräder Probe gefahren, eins sogar zweimal.

Und dann habe ich…

…eins im Internet bestellt.

In your face, Norwegischer Einzelhandel mit krepeliger Auswahl und schlechtem Service und exorbitanten Preisen. Ich kriege jetzt eines, das alles hat, was ich will. ALLES! Ha. Und den Akku werde ich auch in ein paar Jahren noch neu kaufen und dann vermutlich sogar aufrüsten können, wenn ich das will, der Motor ist handelsüblich und nicht irgendeine japanische Kopie von irgendwas, die Bremsen sind (laut der norwegischen Kaufberatung) „die besten auf dem Markt“, die Gangschaltung durfte ich heute an einem (krass teuren) Fahrrad ausprobieren und die ist auch einfach um Längen besser, als die anderen, die ich probiert habe, kurz: ich bin zufrieden.

Ach ja: es ist das hier:

Fahrrad

Weil Auslaufmodell von 2014 total günstig, also, naja, total nicht, eher so im oberen Bereich von dem was ich so bezahlen wollen würde, aber viel viel günstiger als UVP und viel viel viel viel günstiger als alles, was ich in der Ausstattung in Norwegen gesehen habe.

(Und ja: ich habe ein ähnliches Probe gefahren, wegen des Antriebs, der Schaltung und überhaupt allem außer des Rahmens. Das war das Schwierigste an der Aktion.)

(Den Hänger können wir von L. auch haben, sie möchten 800 NOK dafür, das ist fair und für uns auf jeden Fall in Ordnung. L. ist jetzt aber erstmal bei einem Kurs in Oslo bis nächsten Freitag. Ihr Mann macht dann alleine Kinderdienst. Der ist seit Anfang des Jahres Hausmann und Papa, zieht eine Selbstständigkeit hoch und unterstützt seine Frau. Ja, sowas geht und soweit ich weiß sind ihm bisher keine kritischen Männlichkeitsdinge abhanden gekommen.)

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Falls Sie sich fragen, wie es den Kindern geht: sehr gut. Michel rennt anscheinend 6-8 Stunden täglich mit Vollspeed durch den Kindergarten („Wir sind Dinosaurier, Mama! Roooaaaaarrrrrrr!!!“) und ist abends dementsprechend zerkratzt, verbeult, furchtbar dreckig und schrecklich müde. Und glücklich. Und Pippi freut sich auch schon sehr auf den Kindergarten; wenn ich sie mitnehme um Michel abzuholen stehen immer sofort drei bis sieben Kinder um den Wagen und machen Quatsch mit ihr. Und sie findet das auch gar nicht mehr schlimm, sondern jauchzt und quietscht die anderen Kinder an und strahlt ihr strahlendstes Grinsen und heimst Stöcker, Steine und anderes kindliches Kleinod ein. Das ist alles sehr schön.

Außerdem ist ja jetzt Oma da, macht auch Quatsch, baut unermüdlich Lego und ist sogar glücklich, Pippi mal wickeln zu „dürfen“, also auch da ist noch alles im Lot, wenn auch aus Gründen für mich anstrengend. Aber noch möchte ich mich da mal nicht beklagen. Es war erstmal eine sehr gute Idee, ihr eine AirBnB-Unterkunft zu besorgen, so haben wir unser Wohnzimmer trotzdem für uns. Und niemand wird nachts durch die Schlafzimmertür wachgeschnarcht.

Tag 295 – Bssbss, klipplipp

Weitere E-Fahrrad-Recherchen. Ich schwanke zwischen „Ey scheiß was drauf, ich kaufe jetzt das billigste, das ich finden  kann!“ und „Ey scheiß was drauf, ich kauf mir jetzt das Kreidler Vitality Sechspunktdingens, dann ist das Sparkonto eben leer danach!“. Es gibt auch noch die Option ein irgendwie unseriös anmutendes Internetangebot zumindest mal näher zu betrachten. Meine Kollegin K., 1,50 m groß, Inderin und beim Verhandeln sicher aggressiv wie ein Terrier, hat das getan und ist super zufrieden. Morgen werde ich ihres mal Probe fahren. 

Kollegin L. hat einen Fahrradanhänger, den sie verkaufen will. Voll praktisch, dass die zwei Kinder hat, die jeweils ein halbes und zwei Jahre älter sind als Michel. Sie spricht mal mit ihrem Mann wegen eines Preises. 

Um mich schon mal aufs Geld ausgeben vorzubereiten, war ich beim Frisör. Den haben so ungefähr alle meiner Kolleginnen (die auch echt schöne Frisuren haben) empfohlen. Und hachja, doch, also der war wirklich toll. Hach. Frisur ist auch supi gut geworden, dabei hab ich nur gesagt „Um die Ohren muss es kurz, der Nacken auch ganz kurz, nicht (!!!) über den Wirbel stylen, ich will nicht Muttimäßig aussehen und nicht älter als ich tatsächlich bin.“. Jetzt bin ich etwas aufgehellt, aber nicht so extrem wie früher, die Seiten und Hinten ist es ordentlich kurz, oben drauf etwas zackig wuschelig. Morgen mal selbst stylen, das ist ja bekanntlich der Härtetest und dann mehr Fotos machen, bisher habe ich nämlich nur dieses (das, zugegebener Maßen, irgendwie unspektakulär aussieht). 


So zufrieden war ich schon sehr lange nicht mehr nach einem Friseurtermin. Kann aber auch am ausgegebenen Geld liegen, das war nämlich echt mal viel und das gibt ja ein Hochgefühl, was Psychologen Ihnen sicher auch erklären können, ich aber nicht. Ich bin sozusagen nur Betroffene. Hochgefühl-betroffen. 

(Unlustiger Fun-Fact: seit der Schilddrüsensache gucke ich immer extra kritisch auf Fotos auf meine Augen. Da bin ich Hypochonder geworden. Aber ja, so sehe ich eben aus, das ist für mich keine ungewöhnlich große Lidspaltenöffnung. Und dann muss ich immer an den Schilddrüsen-Comic von The awkward yeti denken und dann geht’s wieder. Chrchrchr.)