Was könnte man auch sonst nach einem Tag mit 9 Stunden Bildschirmarbeit (online Konferenz zu aseptischer Produktion, sexy, nicht wahr?) machen, als noch drei Stunden online Freunde zu treffen?
Viel Arbeit, viel anderes. Streit unter Kindern, Streit mit Kindern, magnichtwillnichtabinsbett und repeat. Ich hoffe, die Kinder bleiben heute Nacht in ihren Betten, in unserem ist es nämlich zu viert viel zu eng. (Zu dritt, mit einem Michel, der mir die ganze Zeit die Füße zwischen die Beine schieben will, auch schon.)
Ein erfolgreiches Wochenende. Viel geschlafen, etwas gegammelt (gestern bis zum frühen Nachmittag ging es mir noch nicht soooo toll, also hing ich auf dem Sofa rum) und einiges geschafft. Heute bei bestem Wetter im Garten herumgerödelt, alte tote Pflanzen und -reste entfernt, jetzt ist alles soweit frühlingsfertig, es muss nur noch grüner werden. Der Estragon tut jedenfalls schon mal, was er kann, um dieses Jahr die Weltherrschaft an sich zu reißen.
(Bild nicht aus dem heimischen Garten, bei uns wachsen keine Krokusse.)
(Stimmt nicht ganz, einer wächst, hat aber noch keine Blüte.)
Estragon, ein lustiges Kraut, das wir so gut wie nie benutzen. Wozu benutzt man Estragon in rauhen Mengen? Her mit den Tipps!
Die Primeln kommen jedenfalls und entweder Hyazinthen oder Narzissen, wer weiß das schon so genau, vielleicht auch beides. Ich hatte ja auch darauf gehofft, dass die Tausendschön fancy Gänseblümchen wiederkommen, aber davon ist noch nichts zu sehen. Es ist aber ja auch echt noch Zeit, der Frühling ist hier noch nicht mal richtig in die Gänge gekommen.
Falls Sie mal über den deutschen Frühling meckern wollen, schicke ich Ihnen gerne Bilder, wie hier einfach alles gelb ist. Immer dran denken: bei anderen ist die Wiese tatsächlich bis in den Mai hinein nicht grün. Gar nicht.
Ich wurde letztes Jahr gebeten, unsere Erfahrung mit dem Warmkompost zu teilen. Hier ist sie also: Herr Rabe sagt, da sei Erde drin. Die sei jetzt soweit fertig, seinem Augenmaß nach zu urteilen. Letztes Jahr im Herbst war ziemlich viel Leben im Kompost, das fand ich dann schon etwas grenzwertig (uäh, Nacktschnecken) aber tatsächlich ist der geruchsdicht, solange man den Deckel drauf hat. Im Winter fror der Deckel leider fest, ich hab also keine Ahnung, ob der im Winter auch noch lebte, aber scheinbar ist er zumindest in den 11 Monaten soweit gekommen, dass wir ein paar Liter Kompost unter die Beete heben können. Das aber dann nächste Woche, heute war der Fokus eher auf Sonnenschein und Aufräumen.
Bevor Michel geboren wurde, nannten wir ihn schon den „kleinen Murch“.
Pippi heißt ja auch eigentlich nicht so, hat aber auch einen Namen aus einem Buch.
Herr Rabe und ich sind uns näher gekommen (vor gefühlten 20, in echt nicht mal 14 Jahren) auf endlosen Autofahrten, auf denen wir Dirk Bach lauschten, wie er Erbauliches wie „Blut, Blut, Blut das muss spritzen meterweit“ vorlas.
Ich war deshalb etwas nervös, ob Michel Die 13 1/2 Leben des Käpt’n Blaubär gut fände. Weil, also, das ist mir schon wichtig. Ich kann (knapp) damit leben, dass beide Kinder kein Lakritz und kein Marzipan mögen, aber bei Zamonien geht die Grenze zum Enterben, alternativ Internat. In den Finsterbergen. Speziell in der Leere nach Harry Potter Band 4 damit anzufangen, war ja schon auch gewagt.
Aber es ist alles gut gegangen. Zumindest Michel, der kleine Murch, ist einer von uns. Bis Harry Potter weiter gehen kann, können wir Käpt’n Blaubär, Hildegunst von Mythenmetz, Rumo und co. kennenlernen.
Keine Ahnung was das jetzt schon wieder ist, aber ich fühl mich wie durch die Mangel gedreht, körperlich völlig im Eimer.
Ich gehe jetzt schlafen und hoffe, dass es morgen besser ist.
(Heute passiert: Bullshit-Bingo mit den Kolleg*Innen (ausgerechnet denen!) über Sonnenschutz und Vitamin D, und mit Michel Die 13 1/2 Leben des Käpt’n Blaubär angefangen, er fand es ganz ok. Natürlich kein Vergleich zu Harry Potter, vorerst.)
(Drei Tage Inspektion via Teams und ich bin völlig gar in der Birne. Auf eine ganz und gar seltsame Art war es aber auch wieder richtig schön und ich hab sogar am Ende aus ganz unerwarteter Richtung ein ganz tolles Kompliment bekommen. Hach!)
Pippi und Michel waren heute traurig. Michel war schon die ganze Zeit echt… nicht so nett zu Pippi und dann hat er auch noch einen Stock von ihr kaputt gemacht, mit Absicht, und das war der schönste Stock aller Zeiten und sie hat diesen Stock doch so lieb gehabt und so weiter und so fort. Großes Drama. Am Ende bin ich mit ihr noch mal zum Kindergarten gefahren, einen neuen Stock suchen. Denn da und nur da gibt es die *wirklich* schönen Stöcke. Aber der ist natürlich trotzdem nicht so schön wie der von Michel zerstörte und so weiter und Neustart selbes Drama.
Kurz vor und beim ins Bett bringen fand ich dann heraus, weshalb Michel schon die ganze Zeit so kotzig drauf war. Er hat erkannt – und die Erkenntnis war bitter – dass es nur sieben Harry Potter Bücher gibt und die Geschichte dann endet. Das kann die Welt eines Achtjährigen schon mal schwer erschüttern, und wenn man ein Achtjähriger ist, der sich problemlos alles Schlimme in den schillerndsten Farben ausmalen kann, während Alternativen eher als Schatten am Bildrand in Erscheinung treten, dann ist die Aussicht, danach vor einem buchmäßigen Vakuum zu stehen, zum Verzweifeln. Auch wenn das noch mehrere Jahre dauern wird, weil er sich (zweiter Verzweiflungspunkt) in den Kopf gesetzt hat, die illustrierte Ausgabe zu sammeln und keine nicht-illustrierte zu lesen. Mit den verfügbaren illustrierten Bänden sind wir jetzt durch* und nun muss der Illustrator erst mal weiter illustrieren. Drama. Riesiges Drama mit Schluchzen und Einschlafen ohne Vorlesen, weil eh nichts Harry Potter ersetzen kann, jemals.
Ach, armer Zwerg. Ach, arme Maus. Ich fühle das so mit, und gleichzeitig denke ich, man kann ja eh nichts dran ändern, Stock kaputt ist Stock kaputt und Buch zu Ende ist Buch zu Ende, aber vielleicht musste ich auch erst ne ganze Menge kaputter Stöcker betrauern und jahrelang auf Harry Potter Bücher warten und weinen, als der siebte Band ausgelesen war, um zu diesem Langmut** zu gelangen.
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* Cedric Digorrys Tod wurde mit sehr viel Unglauben und vielen Nachfragen, ob der jetzt wirklich tot sei, aufgenommen. Voldemorts wieder-Körper-Gewinnung wurde unter der Decke versteckt angehört. Aber bisher keine vermehrten Albträume, soweit ich das sagen kann***.
** ahahaha. Ich.
*** Michel schläft ja eh eher schlecht und kommt gerne nachts angetapst, wegen schlecht geträumt/was gehört/von Mücke angehustet worden.
In grob logischer Reihenfolge. Das allermeiste davon hat nichts mit Herstellern von Covid-Impfstoffen zu tun und zielt auch nicht indirekt auf diese ab.
(Ich weiß auch nicht wesentlich mehr als Sie über diese Impfstoffgeschichten und um ehrlich zu sein bin ich da auch froh drum. Diejenigen meiner Kolleg*Innen, die da stark involviert sind, sind nicht zu beneiden. Aber das nur am Rande.)
Wer ein Medikament herstellen will, braucht eine Herstellerlaubnis
Ja, auch wenn’s nur ein Wirkstoff für ein Medikament ist
Ja, auch wenn’s nur für eine klinische Studie hergestellt wird
Wer eine klinische Studie beantragt, muss angeben, wo das Medikament hergestellt werden soll
Der Hersteller braucht, Ich sagte es bereits, eine Herstellerlaubnis
Die Studie wird nicht bewilligt, bevor ein Hersteller mit Herstellerlaubnis angegeben ist. Mancherorts wird der Antrag noch nicht mal über den Punkt „ist ein Hersteller mit Herstellerlaubnis angegeben?“ hin angeschaut
Herstellerlaubnisse auf europäischem Boden erteilen die jeweiligen Mitgliedstaaten (NICHT die EMA. Nein, auch nicht für zentral zugelassene Produkte)
Herstellerlaubnisse werden in aller Regel nicht erteilt, bevor eine Inspektion stattgefunden hat und etwaige Mängel ausgebessert wurden
Das machen die Mitgliedstaaten. Die EMA hat keine Inspekteure.
Am Ende gibt’s ein „hübsches“ Zertifikat. Wenn nicht grad Corona ist, sogar mit Stempel
Eine bewilligte Studie haben, heißt nicht, dass Sie das Produkt an jede*n die*r Lust hat, das mal auszuprobieren, verkaufen dürfen
Das gilt auch, wenn Sie eine Herstellerlaubnis haben
Eine Herstellerlaubnis für Herstellung für klinische Studien heißt nicht automatisch, dass Sie egal was für egal welche Studien herstellen dürfen
Oder dass Sie das Produkt an egal wen verscherbeln dürfen (ich sagte es bereits)
Sie dürfen das auch nicht irgendwo hin verschicken, die*r nicht im Rahmen einer bewilligten Studie dazu befugt ist, das Produkt zu bekommen (und/oder zu verabreichen). Nein, auch nicht, wenn kein Geld fließt
Eine Herstellerlaubnis für Herstellung für klinische Studien und eine Herstellerlaubnis für Herstellung zugelassener Produkte sind zwei unterschiedliche Dinge
Wenn Sie eine Zulassung für ein Produkt beantragen, müssen Sie einen Hersteller angeben, der die relevanten Herstellerlaubnisse hat (s.o., es ist das gleiche in grün, inklusive möglicherweise neuer Inspektion weil Routineherstellung und Herstellung für klinische Studien sehr unterschiedlich sein können)
WENN dann irgendwann der Hersteller die nötige Herstellerlaubnis hat UND eine bewilligte klinische Studie gezeigt hat, dass das Produkt sicher und wirksam ist und der Produktionsprozess und die Analytik die Qualität sicherstellt, UND die entsprechenden Zulassungsbehörden (EMA oder ein oder mehrere EU/EWR-Staaten) ihr ok gegeben haben, DANN haben Sie ein zugelassenes Produkt. DANN dürfen Sie das verscherbeln
Uns sehen Sie dann mindestens alle drei Jahre, denn Sie wollen ja ihr Zertifikat, nicht wahr?
Herzlichen Glückwunsch, bitte werden Sie jetzt reich.
Ich kann nicht mehr. Nach einem 11-Stunden-Arbeitstag, plus 2 Stunden Fahrt, schaue ich das „Treppenmeeting“, das ich heute verpasst habe und… lache mich kaputt. Warum? Da hat jemand so eine super-KI drüber laufen lassen, die automatisch untertitelt, für Menschen mit Hörproblemen ist sowas bestimmt sinnvoll, WENN DIE SPRACHE PASST.
Wenn da aber jemand Norwegisch spricht, und die KI englisch interpretiert, kommt da so ein Müll raus, dass ich am Ende lachend auf dem Boden liege. Obwohl das Thema eigentlich sehr ernst ist, denn da kommt dann Mr. Recycle, creator of all liquid raus, let’s cover and deport some things, all the molar chloroform, sure you can.
Es ist Frühling und nicht nur die Natur sprießt, sondern leider auch die Haut. Gerade jetzt, wo die Frühlingsgefühle uns aus dem Haus treiben und wir gerne jung und frisch wie ein Schneeglöckchen auf der frühlingsgrünen Wiese strahlen würden, macht die Haut uns einen Strich durch die Rechnung und präsentiert sich von der Schattenseite junger Haut: Pickel, Mitesser, Rötungen, Ölglanz. Hier präsentiere ich euch meine 5 wirkungsvollsten Tipps bei Spring Skin.
Vitamin D. Die Haut bildet Vitamin D durch Sonneneinstrahlung. Das Vitamin beugt der Frühlingsmüdigkeit vor und macht auch irgendwas gutes mit der Knochendichte. Vor allem macht Sonnenlicht generell aber bessere Laune. Nachteil: Sonnenlicht beschleunigt die Hautalterung, freie Radikale, Falten, dingens und am Ende Krebs. Pro-Tipp also: nur mit Sonnenschutz raus, aber raus, davon gute Laune kriegen und falls Sie in Norwegen wohnen, nehmen Sie Vitamin D-Tabletten (möglichst vegetarischen Ursprungs) von Oktober bis Mai. Die gute Laune von der Sonne hilft dabei, dass einer die Pickel egaler sind.
Homeoffice. Ach, Sie haben den ganzen Tag Videomeetings? Kamera aus. Ach, das schickt sich nicht? Weichzeichner-Effekt, alternativ setzen Sie sich mit dem Rücken zu einer starken Lichtquelle, zum Beispiel einem Fenster. Das macht dann auch eine schöne Glorie.
Sex. Hilft gegen alles, warum also nicht auch gegen schlechte Haut. Genauere Begründung: Orgasmen entspannen die Gesichtszüge, dann kann der Talg besser aus den Poren abfließen. Außerdem wirken die beim Sex ausgeschütteten Pheromone entzündungshemmend. Rosige Wangen und leicht zerzaustes Haar führen zudem dazu, dass Sie sich schön fühlen und ihr Gegenüber sich fragt, ob Sie wohl gerade Sex hatten, was von Ihrer Spring Skin ablenken dürfte.
Masken mit Aktivkohle. Keine Ahnung ob die irgendwas bringen, aber während so eine Maske drauf ist, sieht man garantiert keinen Pickel.
Viel trinken. Siehe 3 – hilft gegen alles. Außerdem heißt es ja Spring Skin, Abwarten und (ungesüßten Kräuter- oder Früchte-) Tee trinken ist also der Schlüssel zur sommerbereiten Haut. (Sehen Sie hierzu auch mein dann erscheinendes Feature „Hups, Hummer! Was tun bei Sonnenbrand“)
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Ich hoffe, Sie haben das nicht ernst genommen. Also hier jetzt noch mal ganz deutlich: ich habe mir all das ausgedacht. Inklusive des Begriffes Spring Skin und dass das ein Ding ist, das mehr Menschen als mich betrifft. Wenn Sie Hautprobleme haben, unter denen Sie ernsthaft leiden (körperlich oder psychisch), gehen Sie bitte zu einer*m Dermatolog*In Ihres Vertrauens. Wenn sie sich phasenweise fragen, wie man gleichzeitig Pickel und Falten haben kann: willkommen im Club, sinnvolle Tipps hab ich keine, außer: is halt so, wird auch wieder anders. Bis dahin trinke ich Wasser, warte auf den Sommer und übe mich in Akzeptanz meiner Sperenzchen machenden Haut, da können Sie gerne mitmachen.
Und glauben Sie niemals alles, was im Internet steht.
In Oslo gibt es eine Galerie. Diese Galerie bietet Gemälde und Fotografien verschiedener Künstler*Innen an. Die Werke eines dieser Künstler kosten dort zwischen 10 und 40 tausend Kronen (große, bunte, abstrakte Gemälde. Ich finde so was ja schön, aber 10.000 Kronen aufwärts? Äh, naja.) und offenbar finden genug Leute diese Bilder schön genug, als dass sie das dafür hinblättern. Seit 25 Jahren.
Natürlich hat die Galerie auch Hintergrundinfo zu dem Künstler, er lebt in Berlin und war auf irgendwelchen berühmten Kunstschulen und so weiter, als wär das irgendwie ausschlaggebend dafür, ob man sich was an die Wand hängen will oder nicht, aber vielleicht bin ich da auch seltsam denn…
… diesen Künstler, der in Berlin lebt, den gibt es nicht. Die Bilder malt der osloer Galerist selbst, unter Pseudonym, und der CV des Künstlers ist frei erfunden. Er malt auch noch unter einem anderen Pseudonym in einem anderen Stil und fotografiert unter einem dritten Pseudonym.
Und das hat die Polizei jetzt rausbekommen und es werden jetzt ganz viele Gemälde vernichtet und der Galerist/Künstler wird wegen Betruges angeklagt. Weil er kein in Berlin lebender Künstler ist, sondern ein in Oslo lebender Künstler.
Als wären die Bilder dadurch irgendwie weniger schön anzusehen.
Bevor die verbrannt werden, würde ich sie mir zum Teil schon hinhängen, ob ich mich da irgendwo melden kann? (Wie kann man Kunst vernichten???)