12 von 12 Zusammenfassung

Heute ist ein 12. des Monats. Frau Rabe hatte mich animiert bei #12von12 mitzumachen. Hier das Ergebnis:

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Auf dem Weg.

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Die wohl nördlichste Nichtlustig Tasse der Welt?

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Anstehen an der Mikrowelle.

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Lunch-Darts.

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Das Kind hat sich nen Foto gewünscht. „Hier! Papa, auch Foto! Hier!“

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Zu Besuch bei Oma und Opa im Hotel. Zielsicher greift das Kind was Gesundes. :D

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Die Zucchini werfen – äh wenden wie ein Profi. Und mit der anderen Hand fotografieren XD

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Heute KzH statt Montags-CageBall. Naja…

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Tee.

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Ein Hoch auf die Großeltern, dass sie uns mit Schokolade versorgen!

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Habe kurz überlegt noch einen Whiskey zu trinken um ein weiteres Motiv zu erhalten, mich dann aber doch für die Zahnbürste entschieden.

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Und so beende ich meinen Tag mit zwei bezaubernden Mädels im Bett. Gute Nacht.

Hat Spaß gemacht. Nächsten Monat wieder. :)

Tag 63 – Don’t turn around

Anleitung zum Babysein, 2. Übung: Wie man sich nicht auf den Bauch dreht

  1. In Rückenlage beide Beine anwinkeln und rhythmisch hin und her schwingen. Den Kopf dabei in die jeweils andere Richtung bewegen und laut „gäääähäääähäää“ singen.
  2. Aus der Rückenlage beide Fersen und den Schultergürtel fest in den Untergrund stemmen. Hüfte leicht anheben. Rhythmisch wiederholen, dabei wegen der Anstrengung sehr bald zu meckern anfangen.
  3. In Rückenlage eine Hand mit den Augen fixeren. Jetzt die Hand in Schulterhöhe auf der Liegeunterlage immer weiter vom Körper wegschieben. Den Kopf auf die Seite drehen. Vor Aufregung alle anderen Körperteile vergessen. In dieser Position (Arm ausgestreckt, Hand zur Faust geballt, Kopf zur Seite, die Hand anstarren) möglichst lange verharren.
  4. Ähnlich wie 3. Abwandlung: Zweiter Arm und Schulter bewegen sich mit dem Kopf in Richtung der angestarrten Hand. Hüfte und Beine aber in jedem Fall unbeweglich liegen lassen.
  5. Ähnlich wie 4. Abwandlung: Hüfte in gleiche Richtung wie Kopf drehen. Beine anwinkeln. Vor Schreck aus dieser so erreichten Seitenlage sofort wieder zurückrollen und nach Betreuungspersonal Ausschau halten.
  6. Ähnlich wie 5. Abwandlung: Nicht zurückrollen sondern entschlossen weiterarbeiten. Hierzu den Kopf weiter drehen, das Gesicht in die Unterlage bohren. Beine rhythmisch strecken und wieder anziehen. Dabei nörgeln.
  7. Ebenfalls Ähnlich wie 5. Abwandlung: Nicht zurückrollen. Gesicht in Unterlage bohren, Hüfte langsam weiter in Richtung des ausgestreckten, unteren Armes rollen. Den unteren Arm langsam ausgestreckt zum Körper ziehen, bis er einen Wall am Bauch bildet. Auf dem Arm liegen bleiben und lautstark das Betreuungspersonal alarmieren.

Heute #12von12 gemacht. Ging ganz gut. Besser als #wib auf jeden Fall.


Wollte ein Update auf El Kapitän machen. Davor wollte ich aber erstmal ein Backup machen, diese Meldung „Kein Backup seit drölfzig Tagen“ klang irgendwie zunehmend vorwurfsvoll in letzter Zeit. Backup dauerte lange. Dann nicht mehr genug Platz auf der Festplatte. Erst Kram evakuieren (externe Festplatte hing ja noch dran). Dann Download des Updates: dauerte ewig lang, das Baby ist derweil auf meinem Schoß weggepennt, aber das war auch klar nach der ganzen Turnerei vorher. Dann irgendwann endlich fertig, nur noch anhaken, auf welcher Festplatte denn installiert werden soll. Ja, natürlich auf der Mac-Festplatte, jaja. Nee geht aber nicht, weil Filevault gerade Daten verschlüsselt. Aber das tut es seit, ungelogen, Monaten und ich glaube es hat sich aufgehängt oder so, der Balken wird jedenfalls auch nicht voller. Voll angepisst aufgegeben. Heute Nacht darf das Macbook dann man anbleiben, vielleicht hilfts ja was. Sonst weiß ich auch nicht.


Wollte Statistikkurs-Hausaufgaben machen. Habe aber die falsche Ausgabe vom Buch (Hardcover statt Paperback), die Nummerierung der Aufgaben ist da anders. Bin außerdem zu geizig, mir für 97,98 € das richtige Buch zu kaufen. Also Dozenten ne mail geschrieben, ob er die Nummerierung in meiner Ausgabe weiß. Bisher keine Antwort.


Muss eigentlich heute um Mitternacht die Bahntickets für den Weihnachtsurlaub buchen. Hahaha. Haha.

Tag 62 – WiB 10./11.10.

Zuallererst mal: Alter, ist das schwer, akzeptable Fotos von Menschen zu machen, ohne dass die gucken! Und erst mal dran zu denken, alles zu fotografieren! Und hinterher hier nicht 1000 Fotos hochzuladen! Und überhaupt! Alter.

Nichtsdestotrotz, hier mein 1. WiB (was das ist können Sie Hier nachlesen. Da gibt es auch weitere WiBs von vielen Menschen. Aber Vorsicht: es besteht gewisse Suchtgefahr!)

Frühstück Samstag. Man beachte den Tran-Löffel. Tran schon vor dem Frühstück. Yeah.

Frühstück Samstag. Man beachte den Tran-Löffel. Tran schon vor dem Frühstück. Yeah.

Nach dem Frühstück im Stechschritt zum Frisör. Termin gerade so geschafft.

Nach dem Frühstück im Stechschritt zum Frisör. Termin gerade so geschafft.

Wenn man ein sehr kleines Baby dabei hat und um ein glas Wasser bittet, kriegt man einen Riesenhumpen.

Wenn man ein sehr kleines Baby dabei hat und um ein Glas Wasser bittet, kriegt man einen Riesenhumpen.

Herr Rabe und das Kind haben derweil geduscht und danach durfte Elefant geguckt werden.

Herr Rabe und das Kind haben derweil geduscht und danach durfte Elefant geguckt werden.

Kind ist voll versteckt öko.

Kind ist voll versteckt öko.

Noch ein newborn-Ding das wir nicht mehr brauchen. *Schnüff*

Noch ein newborn-Ding das wir nicht mehr brauchen. *Schnüff*

Einkauf mit Superman.

Einkauf mit Superman.

Das Kind übt Schlagzeug. Ich versuche dabei zu stillen. Haha. Stillen. Ha.

Das Kind übt Schlagzeug. Ich versuche dabei zu stillen. Haha. Stillen. Ha.

Das beste am Kuchen backen.

Das beste am Kuchen backen.

Abendessen mit Oma und Opa und Linsensuppe. Linsensuppe ftw (und wenn mans den Großeltern nicht auf die Nase bindet, merken die gar nicht dass wir super oft vegan essen).

Abendessen mit Oma und Opa und Linsensuppe. Linsensuppe ftw (und wenn mans den Großeltern nicht auf die Nase bindet, merken die gar nicht dass wir super oft vegan essen).

Spääääät. Aber alle Kuchen sind fast fertig.

Spääääät. Aber alle Kuchen sind fast fertig.

Geburtstagstisch. *Schnüffschnüffschnüff*

Sonntag morgen. Geburtstagstisch. *Schnüffschnüffschnüff*

Auspackääään! Sparkesykkel auspackääään! (Heiß ersehnt seit drei Tagen.)

Auspackääään! Sparkesykkel auspackääään! (Heiß ersehnt seit drei Tagen.)

Fühstück, ähnlich wie Samstag, plus Eier und Geburtstagsmuffins. Und aufgeregtes Kind.

Fühstück, ähnlich wie Samstag, plus Eier und Geburtstagsmuffins. Und aufgeregtes Kind.

Ausflug mit Sparkesykkel. Große Liebe.

Ausflug mit Sparkesykkel. Große Liebe.

Das Kind hat sich einen Kuchen mit drei Kerzen gebacken. Und es singt auch. <3 *Mein Herz platzt*

Das Kind hat sich einen Kuchen mit drei Kerzen gebacken. Und es singt auch. *Mein Herz platzt*

How to fake a clean home, lesson 1: Einen Raum als Todeszone deklarieren, die niemand unter keinen Umständen während der Feier betreten darf. Da alles hinschmeißen.

How to fake a clean home, lesson 1: Einen Raum als Todeszone deklarieren, die niemand unter keinen Umständen während der Feier betreten darf. Da alles hinschmeißen.

Zehn Minuten vor Startschuss. Als hätte ich's geahnt.

Zehn Minuten vor Startschuss. Als hätte ich’s geahnt.

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Noch mehr Kuchen.

Noch mehr Kuchen (Ja, das hab ich alles gestern Nacht gemacht ich Bekloppte. Aber lecker.)

Dann war Kindergeburtstag, es war sehr sehr schön, aber völlig unmöglich Fotos ohne Gesichter zu machen. Stellen Sie sich fünf Kinder vor, die alles an Spielzeug ausleeren und durch die Gegend schmeißen, Kuchen essen und alles vollkrümeln und eine tolle Zeit haben.

Post-Party-Gammelei mit Baby.

Post-Party-Gammelei mit Baby.

Noch mal das Kickboard ausführen. Nebel. Der Flughafen wurde inzwischen wegen Nebel geschlossen. Jieha, Norwegen.

Noch mal das Kickboard ausführen. Nebel. Der Flughafen wurde inzwischen wegen Nebel geschlossen. Jieha, Norwegen.

Herr Rabe und ich machen Fotos davon, wie das Kind eine Spinne bewundert.

Herr Rabe und ich machen Fotos davon, wie das Kind eine Spinne bewundert.

Lieblingsessen von mir vom Kind: Bratnudeln mit Semmelbröseln und Ei und Ketchup.

Lieblingsessen von mir vom Kind: Bratnudeln mit Semmelbröseln und Ei und Ketchup.

Und wenn das Baby deine eine Schulter vollbesabbert hat, so halte ihm auch die andere hin!

Und wenn das Baby deine eine Schulter vollgesabbert hat, so halte ihm auch die andere hin!

Es war ein schönes Wochenende, der Samstag sehr typisch für uns, der Sonntag sehr sehr untypisch. Und jetzt ist mein Akku so dermaßen leer, dass ich gleich mit dem Kopf auf die Tastatbcdjskövnefaokno

Tag 61 – Mama ruft an

Ich brachte grade das Kind ins Bett, als mein Telefon klingelte. Hörte Herrn Rabe sagen „Ja, hmhm, uns geht’s gut. … Ja das geht bestimmt.“. Hörte sich also nicht wirklich dringend an. Bleib noch ein bisschen beim Kind sitzen. Ging aus dem Zimmer. Herr Rabe: „Deine Mutter hat grad angerufen. Hat ne Panikattacke oder so. Wollte wissen, obs uns gut geht.“ . Ich so: Waaaahhhh. Man muss dazu wissen, in meiner Familie sind alle bekloppt, und zwar nicht nur so ein sympathisches bisschen, sondern so richtig mit Klinikaufenthalten und starken Medikamenten und sowas. Ich bin echt die normalste psychisch gesündeste von allen und das will was heißen. Aber Panikattacken, das ist neu, das hatten wir noch nicht. Naja, Mama angerufen, erst mal hören was da los ist. Mama am Telefon völlig aufgelöst. Kann kaum sprechen, schluchzt nur. Sage ihr, dass ich sofort wieder anrufe. Rufe meine Tante an. Wecke sie. Sage ihr, sie soll nen Krankenwagen anrufen. Rufe wieder meine Mutter an. Versuche mit ihr zu reden. Versuche, Belanglosigkeiten auszutauschen (Was hast du denn heute gegessen?). Als die Feuerwehr klingelt, kriegt sie fast nen Herzinfarkt. Ich sage ich habe die benachrichtigt, ihr ist das total peinlich und sie macht die Tür auf mit den Worten „Dahahaaaas wär ahahahaber nicht nötig gewesen, schluchzschluchz mihihiaaaa gehts schon viel behehehesser!“. Werde vom Feuerwehrmann angepampt, wenn nicht Gefahr in Verzug seien sie die Falschen, blablabla. Ist mir kackegal. Feuerwehr ruft meine Tante an, sie soll kommen. Medikamente gibts keine, meine Mutter hat schon irgendwas genommen. Zehn Minuten später ruft meine Mutter wieder an. Geht schon fast, mit ihr zu reden. Feuerwehr ist wieder weg. Tante unterwegs. Sie hatte plötzlich Angst, sagt sie, dass irgendwem den sie lieb hat, was passiert sei. Panische Angst. Uns hat sie angerufen, meinen Bruder, ihren Bruder. Ihre Eltern kurioser Weise nicht. Bzw. wenn man sie kennt, ist das nicht mehr so kurios. Wir reden ca. 15 Minuten, ich backe derweil Geburtstagsmuffins für das Kind. Sie entschuldigt sich 1000 mal, dass sie so nen Wind macht. Ich sage genauso oft, dass ihr das nicht leid tun muss, oder peinlich sein. Dass sie wegen sowas immer anrufen kann. Dass sie überhaupt immer anrufen kann. Dass es uns wirklich wirklich gut geht. Nein, ich kann das schon ab, mir um sie Sorgen zu machen.

Am Ende des Gesprächs kann sie tatsächlich wieder normal reden und sich sogar ne Zigarette anzünden.

Ich backe weiter und fühle mich plötzlich un-end-lich müde.

Tag 60 – Schwiegermutterbesuch

Früher mal, da war meine Schwiegermutter ne richtige Bitch. Sie war von Anfang an unzufrieden mit der Lebenspartnerinnen-Wahl ihres Sohnes gewesen, warum auch immer, sie fand mich jedenfalls von Anfang an richtig scheiße und ich sie auch. Die Situation eskalierte denn auch in fünf Jahren zwei mal, das letzte mal so heftig dass ich mir schwor (und ihr sagte), dass ich ihr Haus nie wieder betreten würde. Ich habe immer versucht, ihr Enkelkind da raus zu halten, auch Herr Rabe hatte ja nicht das Problem mit ihr, sondern ich. Aber ich wollte mir das nicht mehr geben, dieses ständige Herabgesetztwerden von mir als Frau, Mutter, Mensch. Gepaart mit Vorwürfen, dass ich ihrem armen armen Sohn ja auf vielfältige Weise das Leben schwermachen würde. Als absolutes Minimum fand ich eine Entschuldigung angebracht, für ihr Verhalten, das letztlich den großen Streit auslöste. Es herrschte lange eisiges Schweigen zwischen uns, meine Schwiegermutter entschuldigt sich nicht und ich kann sehr verbohrt konsequent sein, wenn ich will. Keine Entschuldigung, kein Kontakt. Bumms.

Jetzt steht meine Schwiegermutter am Beginn einer Demenzerkrankung. Das heißt, sie ist über das normale Maß einer 70-Jährigen schusselig, vergisst, welcher Wochentag ist, vergisst, was sie schon erzählt hat, vergisst, wie die Mikrowelle funktioniert. Sie kommt mit dem Namen des Babys durcheinander. Verläuft sich in unserer Wohnung. Verläuft sich nachts im Hotel, will aufs Klo, landet aber auf dem Flur und sperrt sich aus.

Unseren Streit hat sie sicherlich längst vergessen.

Und ich kann ihr nicht mehr böse sein.

Und alles was ich dazu empfinde ist ein großes Tja. Eigentlich möchte ich tatsächlich gerne mein Gedächtnis löschen und (so wie sie) alles vergessen, was früher zwischen uns war. Und nur noch sehen, dass sie eine lustige Oma ist, die ständig singt, Musik macht und manchmal halt dreimal in einer Viertelstunde das selbe erzählt. Aber so ganz bekomme ich das nicht hin und das finde ich tatsächlich sehr schade. So richtig von Vorne anfangen: es wäre so schön, wenn das ginge.

Tja.

Tag 59

Kindergartenferien heute und morgen. Kind schläft bis 07:45 Uhr und will dann Action. Baby schläft bis 10 und ich jubele ein bisschen weil sonst wär ich wohl schon vor neun abgedreht. So gibts immerhin Kaffee, Klo und Frühstück für mich.

Szenenwechsel. Das Kind will unbedingt ein Kickboard zum Geburtstag. Sowas kann man schlecht ohne Ausprobieren kaufen. Entschließe mich, mit Kind und Baby zum Sportladen zu fahren, Kickboards ausprobieren. Bereite das Kind darauf vor, dass es ein eventuell erworbenes Kickboard erst am Sonntag zum Geburtstag bekommt. Das Kind täuscht Verständnis vor.

Szenenwechsel. Nach gefühlten tausend Stunden sind alle Beteiligten satt und haben saubere Pos. Wir machen uns auf den Weg zum Auto. Das Kind hopst vor Freude auf dem Gehweg. Ich will das Auto öffnen, es reicht dabei, den Griff an der Fahrer- oder Beifahrertür anzufassen („Keyless Go“). Ich fasse den Griff an. Nichts passiert. Ich fasse nochmal an. Nichts passiert. Ich reiße hektisch am Türgriff herum, das Baby japst in seinem Maxicosi wegen dem Wind, das Kind krakeelt „Mein Kindersiiiitz! Einsteigäääään!!!“. Die Tür öffnet sich nicht. Ich fluche ziemlich laut und ziemlich deutsch-fäkal-sexuell und fummel den „echten“ Schlüssel aus dem Funkschlüsselgehäuse. Damit lässt sich immerhin die Fahrertür öffnen. Ich stecke den Schlüssel ins „Schloss“ und drücke auf den Power-Knopf. Nichts passiert. (Man könnte an dieser Stelle meinen, ich fahre das Batmobil, doch weit gefehlt, es ist ein Toyota Prius II.) Ich beschließe, mich nicht aufzuregen und definitiv nicht zu heulen. Erkläre dem Kind, dass wir dann jetzt halt Bus fahren. Bringe den MaxiCosi hoch, Baby in den Kinderwagen, Herr Rabe informieren, dass irgendwas mit dem Auto oder meinem Schlüssel nicht stimmt und dann auf zum Bus.

Szenenwechsel. Dem Kind eine neue schicke Hose kaufen. Es will unbedingt eine orangene Kordhose. Von mir aus.

Szenenwechsel. Wir kaufen Batterien für den Autoschlüssel. Ich hoffe inständig, dass es nur die Batterie ist.

Szenenwechsel. Wir haben ein Kickboard gefunden, das Kind hat sofort gesagt, dass es das haben will, es ist auch recht günstig. Ich bestehe drauf, dass wir es erst probefahren. Organisiere einen ca. 20-Jährigen Verkäufer mit Freddy Mercury-Schnäuzer, der mir eins von den Dingern auspackt und zusammenbaut. Das Kind steigt auf und fährt los. Sieht super aus. Muss danach das Kind mit Gewalt wieder von dem Probekickboard losschweißen. Besteche das Kind mit Eis. Dann können wir eins von den noch eingepackten Kickboards kaufen.

Szenenwechsel. Einen Meter hinter der Kasse will das Kind das Kickboard auspacken. Diskussion. (Heißt es Diskussion, wenn die eine Seite nicht argumentiert und auch keine Argumente annimmt?) Wiederhole das Eis-Versprechen. Betone erfolglos, wie schön Vorfreude ist. Das Kind hört irgendwann auf zu schreulen und geht unter Schluchzen zum Kiosk. Wir kaufen Eis und Kaffee. Frieden.

Szenenwechsel. Wieder zu Hause. Baby hat Hunger, Kind muss aufs Klo, Kind will Kickboard auspacken, spielen, kacken, lesen, „das Baby soll jetzt nicht Milch trinken!“ und das alles gleichzeitig. Ziehe die Notbremse: Sendung mit dem Elefanten.

Szenenwechsel. Herr Rabe kommt nach Hause. Seine Diagnose des Autoproblems: Batterie leer. Jemand (Er!) hatte Montag nach dem Fußball wohl das Standlicht angelassen. Wir haben kein Batterieladegerät, noch nicht mal ein Überbrückungskabel, das haben wir alles zusammen mit dem Bulli (schnüff) verkauft. Freunde mit notorisch kaputter Karre anrufen. Ja, können das Ladegerät heute Abend abholen. Herr Rabes Eltern informieren, dass sie doch den Bus vom Flughafen nehmen müssen.

Szenenwechsel. Das Kind schläft an Herrn Rabe gelehnt einfach ein. Eigentlich wollten sie grade rausgehen und dann die Großeltern vom Bus abholen. Das Kind ist über das Aufwecken nicht erfreut.

Szenenwechsel. Schwiegerelternbesuch. Muss man sonst wohl nicht viel mehr zu sagen.

Szenenwechsel. Kind im Bett, Baby brüllt, Kind weint, Herr Rabe ist das Ladegerät abholen, mir platzt der Arsch ein bisschen und ich fange an zu flennen, weil ich sososo kaputt bin. Kind weint noch mehr. Erkläre, dass auch ich irgendwann nicht mehr kann und dass mich das doll nervt, wenn das Baby brüllt und dann noch das Kind rumheult und versucht das Baby zu übertönen. Das Kind versteht das (Halleluja!) und weint nur noch ein ganz bisschen. Ich schaukele das Baby, halte die Hand des Kindes und summe vor mich hin. Das Kind schläft ein.

Szenenwechsel. Das Baby brüllt herum. Herr Rabe versucht, die Batterie aus dem Auto auszubauen. Ich atme.

Szenenwechsel. Jetzt. Baby nörgelt, Beistellbett ist offensichtlich immer noch scheiße. Herr Rabe schläft.

Gute Nacht.

Tag 58

Ich kann jetzt die erste Strophe von „Hurra for deg“. Jetzt bin ich quasi Geburtstagsfertig, abgesehen vom Kuchen, den ich noch backen muss, was aber ja heute auch noch nicht so sinnhaftig gewesen wäre.


Nachdem ich gestern um viertel vor zwölf dachte, ich würde jetzt das Licht ausmachen, nachdem ich noch kurz vielleicht ein klitzekleines Blögchen…
… machte ich das Licht dann doch erst um halb eins aus, weil ich mich bei essential unfairness festgelesen hatte. Gehen Sie dahin und lesen Sie, meine Damen und Herren, das ist ein sehr sehr feiner Blog, den die Lareine da betreibt (und ich will auch was über attachment parenting von ihr lesen!). Jedenfalls konnte ich nicht sofort einschlafen und nach ca. 15 Minuten in der Dunkelheit liegen fiel mir auch noch ein, dass wir das Lammfleisch ja noch in der Küche stehen hatten und vergessen hatten es einzufrieren. Da ich jobbedingt leider weiß, wie schnell sich Bakterien auf rohem Fleisch bei Raumtemperatur vermehren, stand ich dann halt noch mal auf (Herr Rabe schlief natürlich wie ein Stein) und packte die 9,6 kg Fleisch in Tüten und dann in den Gefrierschrank. Koteletts, Rippen, Beine und den Rest. Immerhin waren wir dieses Jahr darauf vorbereitet, unsere Jahresration Fleisch auf einmal zu bekommen, sodass der Platz im leergegessenen Fach tatsächlich reichte (und es musste noch nicht einmal der Schnaps ausziehen). Ergebnis der Aktion war dann aber exorbitante Müdigkeit heute morgen. Da half es auch nicht, dass das Kind tatsächlich noch in seinem eigenen Bett lag, als ich wach wurde.


Heute wurde der Nobelpreis für Chemie vergeben und ihn bekommen drei Forscher, die an DNA-Reparaturmechanismen geforscht haben. Das ist, womit ich arbeite. Der eine (Tomas Lindahl) war hier noch im Frühjahr und hat auf dem Symposium zum 70. Geburtstag von Hans einen Vortrag gehalten. Hans hat die Arbeitsgruppe DNA-Reparatur sehr lange geleitet, einer seiner ersten Doktoranden war damals Geir, und der ist jetzt mein Chef. Tomas Lindahl hat Basenexzisionsreparatur entdeckt, das Protein an dem ich mir die Zähne ausbeiße forsche ist ein wichtiges Enzym in diesem Zusammenhang. Oder vielleicht auch nicht. Es ist kompliziert. Aber das heißt, dass das Thema jetzt mehr Aufmerksamkeit bekommt, was wiederum heißt, dass Geld fließen wird, was (bittebittebitte) heißt, dass mein Projekt verlängert werden kann, sodass ich nicht am Ende vom Geld immer noch keine Ergebnisse habe und dann keine Dissertation schreiben könnte und dann wären drei Jahre für die Katz. Insofern freue ich mich sehr über den Nobelpreis. Mehr als letztes Jahr, als die Mosers den Nobelpreis für Medizin bekamen. Die Mosers sind von der gleichen Universität und der gleichen Fakultät wie wir. Ihre Labore sind in einem anderen Gebäude des selben Krankenhauses. Sie haben herausgefunden, wie im Hippocampus von Ratten (und Menschen) die Orientierung im Raum organisiert wird. Das ist verrückte Scheiße, verblüffend einfach und einleuchtend und so fancy Videos kann man dann auch machen, wie die Ratten mit ihren kleinen Helmchen (also einer Elektrode direkt im Hippocampus, aber das sagen wir mal besser nicht so laut) in Kästen herumlaufen und immer mal hier und da schnüffeln und dann funken die entsprechenden Gehirnzellen herum und am Ende hat man eine feine, kleine „Karte“ des Kastens. Das war natürlich für die Uni und die Fakultät total super, dass der Nobelpreis an die ging, aber leider kann man hier jetzt keinen Schritt mehr tun, ohne über die Mosers in irgendeiner Form zu stolpern. Das nervt dann doch irgendwann. (Beispiel gefällig? Shiny happy people.)


Heute das erste mal Nordlichter gesehen. Leider noch zu dunkel und zu grün für Fotos, und wir wohnen auch in der Stadt, da ist zu viel light pollution. Aber immerhin habe ichs jetzt mal gesehen und kann sagen, dass es schon sehr schön und erhebend ist.


Das Baby ist eine unfassbare Fressmaschine heute. Ich habe das Gefühl, dass es  bereut, am Sonntag einmal 6 Stunden am Stück nicht getrunken zu haben und holt das jetzt auf. Ich muss deshalb jetzt auch Schluss machen hier und der Haushalt wartet auch noch mit diversen Aufgaben. Meh.

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Essen ohne Baby vollkleckern. Check! (Oh Hilfe, ich muss zum Frisör!)

Tag 57 – Hurra for deg!

Ich verspüre einen gewissen Druck beim Verfassen des heutigen Eintrags, nachdem mir die gute @Kleckerwingeln hier ein paar neue Leute hingespült hat. Hrmhrm. Ich reiße mich mal zusammen und bin ganz natürlich. *hüstel* *fummelt sich im Gesicht rum* *macht hektische Gesten*


Das Kind hat ja bald Geburtstag und ich bin total euphorisch am Vorbereiten. Gestern hab ich ja schon essentielles Zubehör besorgt, heute folgte der nächste Streich: Inhalt für die Goodiebags und was zum Anziehen für mich. Ich hab nämlich nix zum Anziehen!!!Einself! Es kommen nämlich einige Leute, die ich noch nie vorher gesehen hab (Eltern von Kindern aus dem Kindergarten), und ich stille ja, will aber nicht unbedingt gleich allen meine Brüste unter die Nase halten. Sich mal eben zurückziehen wird aber wohl auch schwer werden. Und praktischerweise hat da grad so ein neuer Laden aufgemacht mit Schwangerschafts- und Stillkleidung, die nicht nach Stillkleidung aussieht. Halleluja. Noch schlimmer, als Unbekannten meine Brüste präsentieren finde ich nämlich wenn jeder auf der Straße erkennen kann, wie ich mein Baby ernähre. Nun ja, ich war also in diesem Laden und die Sachen sind so toll, ich hätte alles aus dem Laden kaufen können. Allerdings hätte ich dann erst eine Bank überfallen müssen. Nach langem Hin und Her und nachdem ich ungefähr den ganzen Laden anprobiert hatte (die Verkäuferinnen haben sogar das Baby herumgeschoben in der Zeit!) hab ich mich dann für ein Kleid und einen Pulli entschieden. Ich kann mich also auf dem Geburtstag zwischendurch umziehen und zwei hinreißende Auftritte auf der Showtreppe hinlegen. Ich habe also ein Backup, falls mich das Baby eine Minute vor Anpfiff vollkotzt oder ich in den Schokoladenkuchen falle oder so. Und was ich Weihnachten anhaben werde, weiß ich auch schon. Allerdings muss ich da erst noch drauf sparen. Wie lange kann man eigentlich von Nudeln ohne alles leben, ohne Mangelerscheinungen zu bekommen?

Als weitere Vorbereitung habe ich dann zu Hause begonnen, das norwegische Geburtstagslied auswendig zu lernen. Die Norweger haben nämlich eine Entsprechung zu „Wie schön, dass du geboren bist“, also ein Geburtstagslied mit mehreren Strophen von denen alle nur die erste können. Und ich find das Lied super. Ich finde auch „Wie schön, dass du geboren bist“ gut, aber das werden die Norweger wohl nicht kennen, während „Hurra for deg“ alle kennen, singen können und zum Teil sogar mittanzen. Was ich meine, kann man sich hier ansehen (alle Strophen und mit Tanz und ich fresse nen Besen, wenn diese Menschen nicht Grundschullehrer sind) oder etwas schöner gesungen von diesen jungen Männern, die sich grundlos durch ihre hübschen Gesichter streicheln. Die Melodie ist auch sehr eingängig, ich neige ja ohnehin und zu meinem Leidwesen sehr zu Ohrwürmern und so summe ich schon den ganzen Tag herum, aber der Text ist nicht so ganz ohne. Wir reden hier von einem Text, den jeder Erstklässler in Norwegen beherrscht und ich tue mich schwer damit, wenigstens die erste Strophe mitsingen zu können*. Das muss diese Stilldemenz sein, von der alle reden. Gut, dass das Kind sowieso viel lieber will, dass wir „Zum Geburtstag viel Glück“ singen. Da bin ich textsicher.

Hurra for deg som fyller ditt år!
Ja, deg vil vi gratulere!
Alle i ring omkring deg vi står,
og se, nå vil vi marsjere.
Bukke, nikke, neie, snu oss omkring,
danse for deg med hopp og sprett og spring.
Ønske deg av hjerte alle gode ting!
Og si meg så, hva vil du mere?

Gratulere!

(Übersetzung:
Ein Hoch auf Dich, der du Geburtstag hast!
Ja, Dir wollen wir gratulieren!
Wir stehen alle in einem Kreis um dich,
und sieh, nun wollen wir marschieren.
Verbeugen, nicken, biegen, uns herumdrehen,
tanzen für Dich mit Hopsern und Sprüngen und Rennen.
Wünschen Dir von Herzen alle guten Dinge!
Und sag mir doch, was willst du mehr?

Herzlichen Glückwunsch!)

* Es wäre natürlich ziemlich nerdy-streberhaft witzig, wenn wir hinterher die einzigen wären, die alle drei Strophen können. Hähä. Hä. Aber wir wollen mal nicht übertreiben.

Tag 56 – WMDEDGT 10/15

Da heute der 5. ist, hat Frau Brüllen zum WMDEDGT (Was machst du eigentlich den ganzen Tag?) aufgerufen. Schon alleine, weil ich mich das auch oft frage, hab ich mich diesmal zum mitmachen entschieden. Also denn…

  • 07:00/07:04 – 07:18/07:22 Die Wecker klingeln und ich drücke diverse Male auf Snooze, was gar nicht so einfach ist, weil das Baby seit der letzten Mahlzeit um 05:30 auf mir schläft und der Wecker neben meinem Kopf liegt.
  • 07:30 Ich stehe auf. Ich wälze das Baby von mir und dann mich aus dem Bett. Das Baby fängt umgehend an zu meckern, also nehme ich es mit. Der Klempner, der die Dusche reparieren soll, hat sich für 8 Uhr angekündigt und das letzte Mal, als er das tat, war er um viertel vor schon da. Ich möchte dann ungern noch im Schlafshirt sein.
  • 07:48 Ich bin mit Baby wickeln und anziehen fertig. Ich selbst bin noch im Schlafshirt. Aber immerhin war ich schon auf dem Klo.
  • 07:58 Ich bin vollständig bekleidet (Schlüpper, Socken, Stillshirt, Pulli, Joggingbuchse), habe mein Gesicht gewaschen und die Zähne geputzt. Duschen dürfen wir nicht, weil der Boden absolut trocken sein muss. Ich starte eine Maschine Windeln und schiebe dann den Wickeltisch von der Dusche weg vor die Waschmaschine.
  • 08:05 – 08:12 Ich mache Kaffee und bereite mein Müsli vor. Ich bin unkonzentriert beim Milch aufschäumen: der Kaffee wird zu heiß.
  • 08:15 Ich fange an zu frühstücken. Das Kind schleppt Spielzeugtiere an und teilt mir alle zu, bis auf den Papagei, das ist seiner. Ich freue mich.
  • 08:20 Der Klempner kommt. Auch ihm werden alle Tiere gezeigt und auch ihm wird erklärt, dass der Papagei dem Kind gehört. Der Klempner freut sich nicht und reagiert überhaupt kaum. Einmal sagt er „Papagei, ja.“.
  • 08:22 Das Kind stellt sich einen Hocker ins Bad und setzt sich hin, um dem Klempner zuzuschauen. Das Baby hat Hunger und ich freue mich sehr darüber, weil sich seit gestern meine Brüste wie steinharte, heiße Kugeln anfühlen, weil das Baby nicht trinken wollte. Wir stillen. Erleichterung. Ich esse weiter mein Müsli.
  • 08:23 Herr Rabe entfernt das protestierende Kind aus dem Bad.
  • 08:23 – 08:30 Ich lausche dem Kind-Anzieh-Prozedere im Flur.
  • 08:31 Herr Rabe und das Kind sind unterwegs. Das Baby ist satt und fröhlich. Ich packe mich wieder ein und lasse das Baby Bäuerchen machen. Es spuckt und lacht.
  • 08:33 Der Klempner kommt aus dem Bad und sagt, er sei fertig. Angekündigt waren zwei Stunden Dauer der Reparaturarbeiten. Aus Schaden klug besehe ich mir das Ergebnis. Ist ok. Ich bitte den Klempner, noch die Bohrlöcher von der alten Dusche zu verschließen. Er spritzt klares Silikon in die Löcher. Ich atme. (Irgendwann schreib ich diese Dusch-Odyssee noch komplett auf.)
  • 08:35 – 09:00 Ich gehe mit dem Baby wieder ins Bett und nehme den Kaffee mit. Der hat jetzt auch eine trinkbare Temperatur. Ich lese ein bisschen im Internet herum und schaffe es nach unzähligen Versuchen, ein annehmbares Selfie von mir, dem Baby und dem Kaffee zu machen, auf dem das Baby nicht zu erkennen ist. Ich richte das Bild als Twitter-Profilfoto ein und dutzel noch einen Hintergrund dazu. Dabei trinke ich den Kaffee aus. Das Baby schläft auf mir ein.
  • 09:00 – 10:30 Ich lese Purity, es ist wirklich sehr sehr gut. Kaputte Charaktere, etwas weniger Normalos als sonst bei Franzen, eher Freaks. Kaputte Beziehungen. Wie immer aus verschiedenen Warten erzählt, jede Sicht mit eigenem Stil. Hachz. Franzen for Literaturnobelpreis.
  • 10:30 – 11:00 Ich dödel noch ein bisschen im Internet rum, schreibe einer Freundin, verabrede mich mit einer anderen morgen zum Lunch und mit einer dritten morgen nachmittag zum Shoppen.
  • 11:00 Das Baby wacht auf und hat Hunger. Dankbarkeit, dass auch die andere Seite sich nach dem Stillen nicht mehr so hart anfühlt.
  • 11:14 – 11:22 Ich nehme das Baby mit ins Bad, stelle den Wickeltisch wieder um, wechsle die Windel, lass es dabei nackt strampeln mit einer Plastikwindel als Backup unterm Po. Schlau bin ich, denn
  • 11:18 Das Baby kackt. Merke: Tran stinkt auch verdaut noch nach Tran.
  • 11:28 Ich habe meine Sportklamotten an. Minus die Hose, die ziehe ich da erst an, ich lasse aus Faulheit die Joggingbuchse an. Ich räume die Wäsche in den Trockner, träufele etwas Teebaumöl auf einen der Waschlappen, schmeiße ihn auch in den Trockner und starte das Programm. Teebaumöl killt jeden Geruch, sogar Tran.
  • 11:35 – 11:45 Ich esse sehr schnell eine kurz aufgewärmte Portion vom Abendessen von Samstag: Kartoffel-Kohl-Lasagne. Dazu viel Tee, weil Durst.
  • 11:45 – 11:50 Ich packe den restlichen Kram zusammen, den ich zum Sport brauche. Also ein Tuch zum Baby drauflegen, Spucktuch, Schnuller, Wollsocken fürs Baby, meine Sporthose und eine Flasche Wasser. Wickelset und Unterlage sind noch im Rucksack.
  • 11:55 Wir brechen auf zur Bushaltestelle. Baby meckert den Kinderwagen zuerst an und starrt dann gebannt das Waschschild im Verdeck an.
  • 11:57 – 12:05 Warten auf einen Bus in die richtige Richtung.
  • 12:05 – 12:11 Busfahrt.
  • 12:11 – 12:16 Fußweg zum Fitnessstudio.
  • 12:15 Baby schläft ein.
  • 12:17 – 12:29 Ich schleppe das Kinderwagenoberteil die Treppe hoch, ziehe mich um, mache unseren Platz im Kursraum fertig, chille ein bisschen. Das Baby schläft.
  • 12:29 Das Baby wacht auf. Ich hole es.
  • 12:30 – 13:15 Muttisport, Krafttraining. Mit Terrabändern und Baby rumwuppen und Singen und allem. Wenn ich das Baby grad nicht als Hantel brauche, lege ich es auf den Bauch. Es drückt sich prima hoch und kann sogar die Arme schon wieder unter den Körper ziehen. Ich bin stolz.
  • 13:17 – 13:19 After-Workout-Stillrunde. Das Baby trinkt aus Gruppenzwang ca. 2 Minuten und grinst mich dann an. Wir gehen umziehen.
  • 13:25 Aufbruch beim Fitnessstudio. Die meisten Muttis stillen noch. Das Baby pennt nach 2 Minuten Kinderwagen fahren ein. Ich beschließe, mir einen Kaffee zu holen.
  • 13:30 – 13:40 Kaffeeholprozedere bei 7Eleven. Mir fällt beim Betrachten der leuchtenden Schildchen auf, dass mein rechtes Auge und mein rechtes Brillenglas schon wieder nicht mehr zusammenpassen.
  • 13:42 Es ist so schönes Wetter, dass ich beschließe, zu Fuß zu gehen. Nach Hause lohnt zwar jetzt nicht mehr, aber dann geh ich halt einkaufen.
  • 13:42 – 14:15 Mit größtmöglicher Langsamkeit gehe ich Richtung Kindergarten.
  • 14:15 – 14:30 Fußweg zum Supermarkt.
  • 14:25 Kurze Verwirrung, da Textnachricht von dritter Freundin: „Bin auf dem Weg“. Sie hatte sich mit dem Shoppingtag vertan. Blöd, morgen kann sie nämlich nicht.
  • 14:30 – 14:40 Baby meckert. Wir kaufen Geburtstagskram fürs Kind. Nicht-gegendert und ohne Disney. Pappteller, Plastikbecher, kleine Tütchen für Goodiebags.
  • 14:40 – 14:45 Baby meckert noch immer. Wir kaufen Käse und Bananen, ich schuckel-schiebe den Kinderwagen.
  • 14:45 – 14:55 Ich lasse mich schuckelnder Weise in der Apotheke zu Zahnpasta für empfindliche Zähne und entzündetes Zahnfleisch beraten. Kaufe Zahnpasta, die das zehnfache der Billigzahnpasta kostet, die ich sonst benutze. Lerne, dass man die Zahnpasta nur ausspucken soll, nicht nachspülen.
  • 14:52 Baby schläft wieder ein.
  • 14:55 – 15:10 Fußweg zum Kindergarten.
  • 15:10 – 15:20 Das Kind ist noch auf dem Klo. Ich bin umringt von Kindern, die das Baby angucken wollen. So beliebt war ich noch nie…
  • 15:25 Aufbruch vom Kindergarten. Das Wetter ist noch schön, das Baby schläft, das Kind will auf den Spielplatz.
  • 15:25 – 15:35 Fußweg zum Spielplatz.
  • 15:35 – 16:45 Spielplatz. Treffe auf Helikoptereltern und einen Fahrradfahrer in fast-professioneller Montur, der im Park hält um eine Zigarette zu rauchen. Das Kind malt mit einem Stock „Drachen“ in den Algen-Belag des Brunnens. Dann fällt der Stock ins Wasser und das Kind macht sich daran, Schuhe und Socken auszuziehen, um den Stock zurückzuholen. Ich schreite ein und sage, dass ich nach Hause möchte. Das Kind protestiert kurz dagegen, nicht im Brunnen baden zu dürfen. Dann gehen wir. Zu Hause gucke ich aufs Thermometer: Es sind 6°C.
  • 16:50 – 16:52 Das Kind verlangt nach Hustensaft. Genau genommen verlangt es nach einer Lakritzschnecke, mit der wir es zur Einnahme des Hustensafts bestechen. Hustensaft wird genommen.
  • 16:55 – 17:25 Das Kind ist müde. Wir gucken Sendung mit der Maus. Das Kind isst Lakritzschnecke. Das Baby stillt. Wir alle kuscheln.
  • 17:30 Herr Rabe kommt nach Hause und fängt an zu kochen.
  • 17:35 – 17:55 Das Kind springt ihm vor den Füßen rum, will auf den Arm oder helfen oder spielen oderoderoder. Dreimal fängt es wegen nichts an zu weinen und ich muss es trösten. Es ist wirklich, wirklich kaputt.
  • 17:58 Ich höre: „Fass das nicht an, der Topf ist heiß!“ – „Wääähhhh!!!“ Das Kind kommt angelaufen. Nichts passiert, aber es weint und will kuscheln. Wir kuscheln.
  • 18:00 Das Kind ist eingeschlafen.
  • 18:10 Herr Rabe zeiht das schlafende Kind um und bringt es ins Bett. Das Essen ist fertig.
  • 18:15 – 18:50 Wir essen gemütlich und reden über den Tag. Das Baby schläft auf mir und ich tropfe es mit Suppe voll.
  • 19:00 – 19:30 Herr Rabe geht sein Fahrrad reparieren. Ich und das Baby wechseln eine Windel und wandern dann wieder aufs Sofa. Ich dödel nochmal ein bisschen im Internet herum.
  • 19:30 – 21:40 Ich schreibe einhändig den Tag auf, weil ich mit der anderen Hand das Baby halte und/oder schuckel. Es dauert tausend Jahre. Zwischendurch muss ich stillen und einmal aufs Klo, mit Baby denn
  • 19:45 Herr Rabe bricht auf zum Fußball.
  • 21:30 Herr Rabe kehrt zurück und zieht sich um. Auch er darf nicht duschen. Wir stinken gemeinsam.
  • 21:40 – 21:51 Ich schreibe beidhändig den Rest des Tages auf. Das geht viel schneller. Herr Rabe liegt mit dem Baby im Bett. Ich gehe da jetzt auch hin, nachdem ich mir mit meiner neuen Zahnpasta die Zähne geputzt hab. Die Wäsche leg ich morgen zusammen.

Gute Nacht :)

Tag 55

Heute war Backtag, und das Beste daran: ich durfte fast die ganze Zeit alleine backen. Es macht nämlich nicht ganz so viel Spaß in der Küche wenn man dauernd über drölfzig Duplosteine nebst Kind fällt oder alles im Wippschritt erledigen muss, weil man ein Baby umgebunden hat. Aber Herr Rabe hat das Kind und das trinkunwillige Baby auf den Spielplatz geschleppt und ist da laaange geblieben. <3

Ich habe wieder Berliner Knüppel gebacken, in der Geister-Version, damit sie beim Aufbacken noch schön braun werden können. Ich halte mich inzwischen nicht mehr sklavisch an Rezepte, erstens nehme ich grundsätzlich weniger Salz, zweitens ist das Mehl hier anders und ich brauche dadurch weniger Wasser, drittens gibts auch kein Typenmehl, deshalb ergänze ich manchmal das Weizenmehl mit reinem Weizengluten um auf die Klebekraft zu kommen und viertens weiß ich halt was mir/uns schmeckt. Zu den Brötchen tue ich z.B. noch einen zweiten Vorteig für die leicht herzhafte Note: 60 g Weizenmehl, 30 g Wasser, 1 Teelöffel Weizen-Anstellgut (= Sauerteig), 2-4 h bei Raumtemperatur anspringen lassen, dann 12-14 h in den Kühlschrank. Und aus dem Ganzen (doppeltes Rezept) mache ich dann 20 Brötchen.

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Außerdem hab ich ein Abend-Brot gemacht. Weil es superlecker ist, hauptsächlich. Und auch weil es zwei Sauerteige benötigt, ich also meine beiden Sauerteige gleichzeitig pflegen kann (Sauerteig muss regelmäßig geführt werden, sonst verliert er seine Triebkraft oder wird irgendwann sogar schlecht). Und als weiteren Pluspunkt kommt Altbrot (aka. Semmelbrösel) mit rein, sodass ich langsam unseren Semmelbröselberg abtragen kann (und mir gefällt der Gedanke, dass das Altbrot immer älter wird, wenn ich aus dem Brot dann wieder Semmelbrösel mache und dann wieder Brot damit backe und dann wieder…). Abwandlungen: irgendwie waren nur noch 120 g Grieß da, also ergänzt mit 30 g Weizenmehl. Nüsse in Brot find ich doof, also weggelassen. Weniger Wasser. Plus ein Teelöffel Gluten (unser Mehl hier ist Kuchenmehl, also ca. Type 550).

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Ich muss auch sagen, dass sich die Anschaffung eines teuren Lavaton-Backsteins echt gelohnt hat. Der Stein muss nur mit aufgeheizt werden, das dauert nicht viel länger als ohne Stein (!), dann backe ich eine viertel Stunde bei voller Temperatur, also hier 250°C und dann mache ich den Ofen aus und lasse das Brot noch 45 min im Ofen. Und dann ist es fertig. Das spart ungemein Energie, nach ca. einem halben Jahr mit einmal pro Woche backen hab ich den Preis von dem Backstein wieder raus.

Zum Abendbrot gabs dann auch noch Quiche, nicht dass der Ofen auskühlt zwischendurch :)

Und kaum waren Brot und Brötchen im Gefrierschrank, ruft unser Schaf-Freund an. Dienstag kommt unser Lamm. Mjammijammi und Möp gleichzeitig, denn der Großteil des Lamms muss ja auch in den Gefrierschrank *summt Tetris-Melodie*.