Tag 422 – WMDEDGT Oktober ’16 (Turbo edition)

Wheeeee, schon so spät, jetzt aber zackig! Hier, Dings, Frau Brüllen, Tagebuchbloggen.

  • Aufgestanden irgendwie zu knapp. Michel wollte noch kuscheln.
  • Kinder fertig machen, Michel langsam, Pippi gefräßig.
  • Kinder zum Kindergarten bringen, Michel gesprächig. Michel will kein Dieb sein, weil man dann ins Gefängnis kommt. Ich bin darüber froh.
  • Zur Arbeit fahren, schweinekalt.
  • Arbeitarbeitarbeit, nix besonderes. Räume Schreibtisch auf und nehme mir Artikel mit, die ich in den nächsten Tagen vermutlich nicht lesen werde.
  • Ich checke für die Flüge ein. Dann suche ich mir Bahnverbindungen in Porto raus und schreibe sie total Oldschool auf einen Zettel, weil das Einloggen in meinen Google-Account aus diversen Gründen fehl schlägt (wo ist das Pipe-Zichen auf einer norwegischen Tastatur?).
  • Kurz Feueralarm, nutze ich um mir einen Kaffee zu holen.
  • Arbeitarbeit.
  • Nach Hause fahren.
  • Kleider anprobieren. Man weiß ja nie, was einem nach Schwangerschaft und Stillzeit noch so passt. Passt aber. Puh.
  • Kinder abholen. Michel langsam, Pippi gefräßig. Hat wieder nix gegessen zum Mittag, futtert mir aber noch  in der Umkleide die Brotdose leer.
  • In den Briefkasten gucken: Mein Ring ist wieder da! Ich war schon mittelmäßig besorgt.
  • Hände waschen, leere Brotdosen verräumen, Klamotten auf Haken verteilen, anfangen zu spülen, dann Krisenintervention im Wohnzimmer: Pippi hat Michels Haus auseinandergebaut.
  • Herr Rabe kommt und übernimmt die Kinder: ich kann weiter spülen. Hurra.
  • Essenplan wird umgeworfen: wir kriegen nächste Woche neues Lammfleisch, Parole: Gefrierschrank leer essen. Wir tauen Pickert auf.
  • Die Mikrowelle übernimmt das mit dem Auftauen, ich packe derweil meinen Ring aus. Der ist wie neu, es liegt eine Karte mit einem ganz lieben Gruß von Lars (dem Designer) dabei, aber keine Rechnung. Ähm.
  • Pippi sitzt schon wieder auf dem Tisch und schmeißt eine Flasche Wasser um. Ich wische und vergesse darüber kurz die nicht vorhandene Rechnung.
  • Das Essen ist warm. Wir essen. Michel nicht, der will Brot, weigert sich aber standhaft das höflich zu formulieren („ICH WILL JETZT SOFORT BROOOOOOT!“), woraufhin wir uns standhaft weigern, ihm ein Brot zu schmieren. Alles eskaliert.
  • Eine Stunde später: Michel hat immer noch nichts gegessen. Ich frage ihn: „Möchtest du ein Brot?“, er sagt „ICH WILL DAS NICHT SO HÖÖÖÖÖREN!“.
  • Eine weitere viertel Stunde später antwortet er auf die gleiche Frage mit ja.
  • Michel kriegt Brot, muss dabei auf meinem Schoß sitzen.
  • Ich schiele auf die Uhr. Bettzeit und Packzeit. Eigentlich. Michel isst noch. Pippi turnt rum.
  • Bettzeit wird ausgerufen. Ich lese Michel das „Wir sind jetzt vier“ Buch vor, er will das unbedingt. Im Kindergarten sprechen sie grade darüber, wie der Körper so von Innen aussieht und ja, auch darüber, wo die Babys herkommen.
  • Zehn Sekunden nach Schließen der Buchdeckel schläft Michel wie ein Stein. Ich höre Pippi begeistert „DAAAAAA!!!“ rufen.
  • Kleider bügeln. Ich hasse bügeln.
  • Packen. Herr Rabe schaukelt Pippi in den Schlaf. Dann geht er noch mit ihr Milch kaufen, die reicht nicht mehr für morgen.
  • Geld (Euro) und Pass zusammensuchen.
  • Geschenk basteln: Das Paar wünscht sich nichts. Ich komme diesem ungewöhnlichen Wunsch fast nach und schreibe auf eine weiße Karte mit Zitronensaft Sachen, dann bastle ich mit tatkräftiger Hilfe von Herrn Rabe eine Teelicht-Tüte aus Brotpapier, mit ausgeschnittenen Buchstaben-Herzen-Dingen. Ich habe gebastelt. Ich.
  • Während Herr Rabe noch Buchstaben ausschnitzt dusche ich und entferne hastig diverse Haare an mir.
  • Runterladen des neuen Blink-182-Albums, das ich bei Amazon als CD gekauft habe.
  • Sichern von tausend Folgen Lila Podcast.
  • Tag aufschreiben, dabei den letzten Pickert essen, mit Apfelmus. Essen Sie Pickert mit Apfelmus, das ist sehr lecker.
  • Jetzt gleich ZähneputzenabinsBett, morgen klingelt der Wecker um viertel nach fünf. Uff.

Tag 390 – WMDEDGT September ’16

Es ist der 5., es ist WMDEDGT bei Frau Brüllen.

Sechs Uhr: alle Wecker gehen gleichzeitig. Kurzer Check: Pippi liegt neben mir (mit den nackten Füßen an meinem Oberschenkel, wie immer), Herr Rabe ist auch da, Michel nicht. Erstmal Snooze.

Dinge passieren (hallo, Snooze-Taste…), jedenfalls stehen wir dann doch zu spät auf, duschen sehr schnell, Kaffee für die Großen, Grøt für die Kinder machen, Michel wecken, Herr Rabe muss los. Kinder abfüttern (im Moment sind beide Fressmaschinen, das Grøt ist am Ende fast alle, Pippi zieht sich noch heimlich im Stehen auf seinem Stuhl Michels Reste rein), anziehen, allen die Zähne putzen, mich schminken und zack, zack, Wachs in die Haare, Ohrringe rein, die gestern schon gemachten Brotdosen in die Rucksäcke: Abmarsch. Es ist 08:15.

Als alle ihre Jacken und Regenhosen und Fahrradhelme und Schuhe anhaben und in und auf ihren Fahr-Devices sitzen, beamt sich der Uhrzeiger auf 08:32. Gnaaahh, das ist zu spät, ich habe Meeting um 09:00. Um 08:42 habe ich Michel erfolgreich zum Kindergarten gequatscht, hänge Jacken auf und stelle Schuhe ins Regal und schwitze ein bisschen und schnauze auch ein bisschen Michel an, der natürlich erst Hilfe dabei will, seinen Helm aufzuhängen, während ich zwei Rucksäcke, eine Matschhose und Pippi balanciere. Oben angekommen wird Pippi ohne viel Tamtam der Erzieherin übergeben. Die fragt mich, ob ich am Samstag beim Marathon mitgelaufen wäre. Ich lache. Pippi weint. Michel geht spielen. Auf dem Weg nach draußen hänge ich Michels Helm auf, reiße mir die Überschuhe von den Füßen und sprinte zum Rad. Dann rase ich wie eine gesengte Sau zur Arbeit (08:49). Um 08:59 (Rekord!) stelle ich mein Fahrrad ab. Wegen Abschließen und Weg bin ich dann zwar doch erst um 09:04 im Meetingraum und ich habe auch noch meinen Helm auf und meine Jacke an, aber es hätte schlimmer kommen können.

Meeting bis 09:30, super langweilig. Einziger interessanter Punkt: am Freitag wird hier Kreftfest sein (also Flusskrebse essen, dabei vermutlich trinken und gesellig™ sein). Es wird nochmal drauf hingewiesen, dass Sozialising wichtig ist. Innerlich lache ich mich kaputt. Äußerlich lasse ich mir nichts anmerken. Dann geht es um die Weihnachtsfeier, „die können wir ja näher an Weihnachten haben, an einem Freitag am besten“, ich rufe von hinten „SIXTEENTH“, das wird eingetragen, fertig. Keine Diskussion. Sozialising ist wichtig.

Nach dem Meeting verbringe ich geraume Zeit mit dem vergeblichen Versuch, meinen Computer hochzufahren. Er hängt sich aber immer irgendwo im Anmeldeprozess auf. Statt mich aufzuregen, gehe ich in den nahe gelegenen Supermarkt und kaufe fürs Frühstück und Mittagessen der nächsten Woche ein. Es gibt norwegische Äpfel, die wunderbar riechen und ebenso schmecken, das ist schön. Außerdem gibt es den neuen Weißkohl. Das heißt, ich kann demnächst mal Sauerkraut machen (das norwegische Sauerkraut schmeckt nicht).

Ohne Frühstück habe ich um elf großen Hunger und esse einfach schon mal Mittag. Mein Computer startet ja eh nicht. Ich versuche, das IT-department zu erreichen, aber erst ist besetzt, dann geht niemand ran. Ich schreibe eine Mail.

Nach dem Essen gehe ich ins Labor. Ich habe eine mail mit den Ergebnissen von letzter Woche bekommen und kann mit meinem Versuch weiter machen. Also mache ich, dann habe ich sehr viel Zeit zwischendurch (Inkubation, ich hab echt keinen Job für Ungeduldige) und dödel im Internet rum. Mein Computer geht weiterhin nicht. Ich stelle fest, dass sich um 13:00 schon elf Menschen beim WMDEDGT verlinkt haben und denke da ein bisschen drauf rum, außerdem wundere ich mich öffentlich bei Twitter und bekomme die Erklärung, dass man sich ja schon mal morgens verlinken und dann fortlaufend aktualisieren kann. Ich denke mit der Erklärung da weiter drauf rum und entschließe mich dann, das nicht so zu machen. E-mail-Abonnenten zum Beispiel würden dann ja immer nur den ersten Happen zu Lesen bekommen, bei machen Feedreadern ist es auch so: find ich blöd. Dann bin ich halt Nummer 120 in der Linkliste – was solls. Aber ich fange schon mal an zu schreiben, ich hab ja Zeit. UPDATE: Ich bin Nummer 48.

Irgendwann ist dann auch mal die Stunde Inkubation rum, ich mache im Labor weiter und habe dann ZWEI Stunden Inkubation. Meh. Ich geh Kaffee holen.

Mit Kaffe in der einen Hand und Handy in der anderen tausche ich mich mit Freundinnen über die Wonnen des Lebens mit Dreijährigen aus. In Echt tauschen wir Erfahrungswerte, wie oft wir so unsere Kinder anschreien (oft) und wie viel es bringt (nix) aus. Tjanun. Wir arbeiten an uns und sind uns unserer erzieherischen Unzulänglichkeiten bewusst, das ist ja schon mal was.

Zwischendurch rufe ich noch bei der Versicherung an und frage nach, was schiefgelaufen ist und warum ich Post vom Straßenverkehrsamt bekommen habe, mein Auto sei nicht versichert und sie würden es demnächst aus dem Verkehr ziehen. Ist natürlich alles gar kein Problem und schon lange erledigt, warum ich vor Wochen auf meine Mail keine Antwort bekommen habe, weiß natürlich auch keiner.

Zeitgleich mit einer Mail vom IT-Support, dass sie das total bedauern und dran arbeiten und das aber grad bei vielen Computern der Fakultät so sei, geht mein Computer plötzlich wieder. Gut, dann tippe ich da. Gucke über meine Daten, werde nicht schlau draus, google herum, werde etwas schlauer, zack, zwei Stunden rum, wieder ins Labor. Eine weitere Stunde später friere ich mal wieder alles in drei unterschiedlichen Gefrierschränken auf zwei Stockwerken und bei zwei unterschiedlichen Temperaturen ein, dann schreibe ich noch eine mail, in der ich den Leuten, die jetzt damit weitermachen müssen, erkläre, was ich gemacht hab (it’s natürlich magic!) und dann ist Feierabend und ich fahre nach Hause.

Zu Hause dann Kinderbespaßung und Essen machen (helfen, Herr Rabe macht das meiste der Arbeit, ich koche nur Reis und ziehe Tomaten ab), den von Pippi ausgeräumten Papiermüll wieder einräumen, dann Essen. Dabei Gespräche mit Michel:

Michel: „Ich und H. und M. und A. sind beste Freunde. Wir spielen immer zusammen. E. nicht.“
Ich: „Warum denn nicht E.?“
Michel: „Weil der ist nicht nett.“
Ich: „Warum ist der denn nicht nett?“
Michel: „Der sagt immer so Politi und Bæsj*. Das mag ich nicht so gerne.“ *Kacke

Fünf Minuten später, mit dem Essen fertig.

Michel: „Ich brauche so Papier! Und Stifte!“ *Fummelt sich im Schritt rum*
Herr Rabe: „Musst du nicht vielleicht erst mal aufs Klo?“
Michel: „Ja! Und Pillern! Und Kacken! So ganz viel!“

Herr Rabe bastelt noch mit Michel, ich mache Pippi bettfertig (die Rübennase hat sich Reis und Eis komplett überall hingeschmiert, es ist eine wahre Freude), dann mache ich noch ein zuckersüßes Video wie Pippi ganz nonchalant auf mich zu läuft (auf zwei! Beinen! Wir sind alle sehr stolz!), dann schaukele ich Pippi in der Manduca in den Schlaf, während Herr Rabe Michel ins Bett bringt. Dann muss Herr Rabe zum Sport, ich räume mit Pippi in der Manduca auf, füttere und wässere die Schnecken, spüle ab und dann gelingt mir sogar noch das Kunststück, Pippi schlafend ins Bett zu legen. Die günstige Gelegenheit nutze ich, um mein Gesicht zu waschen (ich hab jetzt das Reinigungsöl von dm und das ist mal ein echter Fortschritt in meiner Gesichtspflegeroutine!) und mich einzucremen, das geht mit Kind umgebunden sehr schlecht.

Und jetzt sitze ich hier am Küchentisch, trinke Wasser und esse schwedische Zitronenkekse und schreibe auf, was ich so den ganzen Tag gemacht habe. Das werde ich dann gleich verlinken und danach (! Für e-mail- und Feedreader-Leser!) versuchen, dass Pippi-Video hochzuladen. Das kann aber dauern. Aber es könnte sich lohnen, dann später nochmal vorbei zu schauen *augenzwinker*.


 

Tag 359 – WMDEDGT August ’16

WMDEDGT (was machst du eigentlich den ganzen Tag) ist eine Tagebuchblog-Aktion der äußerst geschätzten Frau Brüllen

Weckerklingeln um 6:30 Uhr. Gesnoozt bis viertel vor sieben. Ist im Rahmen. Aus dem Bett gepirscht, rein mit der Eisen-Sprudeltablette, raus mit dem Brot aus dem Gefrierfach (warum der Herr Rabe das dauernd übersieht, dass das Brot alle ist, ist auch so ein ewiges Rätsel), Brötchenvorteig angesetzt, Sauerteige hochgefüttert, mich fertig gemacht, Kaffee gemacht, Michel wach. Den Kindern Frühstück gemacht (Grøt, also Porridge) und dabei Kaffee getrunken, Zähne geputzt, um kurz vor acht endlich unterwegs. 

Plastikmüll weggebracht, oben auf den Container gelegt, weil der Container schon hoffnungslos überfüllt war.

Abfahrt Müllcontainer 07:59. Møllenberg, Bakklandet, am Fluss lang, am Samfundet über die Ampel (2 Minuten auf grün warten), Ankunft Fahrradkäfig 08:10. Ankunft Laborplatz 08:15. Der Schrittzähler meldet 1482 Schritte: das ist wohl das Kopfsteinpflaster im Bakklandet. 

Antikörper gekoppelt, Minihappen Frühstück vorm Computer, zwischendurch schon Gedöns für den großen Zellkulturversuch vorbereitet. 20 Minuten Mittagspause mit zwei Scheiben Brot und 6 Kirschtomaten, mehr war nicht mehr da und zum Einkaufen keine Zeit, bei der Mittagspause Gespräche von arroganten Lerchen-Menschen belauscht getwittert. Weiter gekoppelt. Angefangen mit dem Ausplattieren von Kultur 1 von 6: Medium ab, waschen, Ablöse-Enzym drauf, kurz warten, mit Medium stoppen, Zellen aus der Flasche spülen, zählen, ausrechnen, wie die verdünnt werden müssen, verdünnte Zellbrühe ansetzen, wieder zählen, auf Platten verteilen, Backup-Flaschen machen, alles wieder in den Brutschrank räumen. Mal vier Flaschen. Und aseptisch. 

Antikörper fertig gekoppelt. Es ist schon eins, wie ist das denn passiert, um zwei soll ich beim Kindergarten sein. Das Handy plingelte: ‚holst du die Kinder ab?‘ Ähh. 

Zellkulturen 2-6. Um halb zwei zurückgeschrieben: ’nicht vor 3′. Herr Rabe schreibt zurück, dass er sie holt. Um viertel vor vier bin ich fertig, in jedem denkbaren Sinn des Wortes. 117 Platten. 

Vorher.

Nachher.

Sogar meine Autokorrektur kann nicht mehr.


Batterie aus dem Büro geholt und direkt nach Hause. Ankunft zu Hause: 16:11 Uhr. Viele Trondheimer fahren mit sehr platten Fahrradreifen durch die Gegend. 
Pippi wollte kuscheln und stillen, machten wir, dann gab es noch etwas Brot für alle und Abmarsch zum Matfestival (Essens-Festival, wenn Sie mal Bärenfleisch essen wollen: kommen Sie zum Matfestival!) um fünf wegen vermuteter Schließzeit um sechs. Ankunft am Matfestival halb sechs, Pippi eingeschlafen, alles angeguckt und Michel bei 90% der Dinge das Kaufen ausgeredet, einen Öko-Burger gegessen, Michel beim Essen einer Öko-Bratwurst (ja, einer echten, richtigen Bratwurst, nach deutschem Rezept) geholfen (also die Wurst immer wieder aus dem Brot rausgeschoben, damit das Kind bloß nichts vom Brot essen muss…), weiter geschlendert und die Kinder-Ecke entdeckt. 

Michel backt sein eigenes Knäckebrot.


Jaja, ich hab die hübschesten Kinder der Welt. Hier der Beweis.


Man konnte sich seinen eigenen Smoothie erstrampeln.


Überhaupt war die Kinderecke am coolsten. Da gab es Krebse im Aquarium zum Anfassen, Fische, die man essen kann in tot zum Angucken (so ein ganzer Steinbeißer sieht ja auch etwas gruselig aus), Fische und Muscheln und Krebse und Garnelen und was weiß ich noch alles zum Angucken im Aquarium und so weiter. 

Um sieben, als das Festival dann doch mal schloss, die Kinder losgeeist und den Heimweg angetreten. Auf dem Weg noch ein Eis, dann Geschrei, dann gewickelt (im Stehen auf dem Kinderwagen…), dann Geschrei vorbei und Geruchsnerven für immer tot. Schade. 

Zu Hause angekommen um viertel nach acht, komplett in Eimer und eigentlich alle Mann reif fürs Bett. Doch dem aufmerksamen Leser wird es nicht entgangen sein: der Brötchenvorteig!

Brötchenteig angesetzt, Kinder vertröstet, Herr Rabe brachte Michel ins Bett, Sauerteige für Brot angesetzt, Brötchenteig betuddelt und kurz nicht gesehen, dass Pippi den Salzstreuer ausleert, von Pippi Salz ins Gesicht gerieben bekommen, Salz vom Herd und der Umgebung weggesaugt, Pippi gestillt, an Herrn Rabe übergeben, Brötchen geformt, Gesicht gewaschen, wollte Pippi übernehmen, die schlief aber schon halb auf Herrn Rabes Schoß, also doch nicht, statt dessen bloggen. 

Jetzt ist die erste Brötchenfuhre im Ofen, der Schrittzähler meldet knapp 14.000 Schritte, so fühlt sich auch alles an. Puh. 

Tag 328 – WMDEDGT Juli ’16

Heute ist wieder der fünfte und das heißt, Frau Brüllen will von uns wissen, was wir den ganzen Tag so machen.

Heute begann damit, dass ich nach einer weiteren ziemlich schrecklichen Nacht eigentlich beim Weckerklingeln beschlossen habe, noch eine Stunde liegen zu bleiben. Fünfzehn Minuten später war Pippi wach und weckte durch ihr Herumgeturne auch direkt Michel mit auf. Gaaaanz toll. Also stand ich doch mit beiden auf, wechselte Pippis Windel, machte mir Kaffee, ging duschen, putze Michels Po ab, schmierte Michel Brote. Alles im Zombiemodus. Und während Herr Rabe weiterschlief.

Wie immer in den letzten Tagen überlegte sich Michel just in dem Moment, als ich zur Tür raus wollte, dass er von mir in den Kindergarten gebracht werden wollte. Ich erklärte, ich müsse zur Arbeit. Er brach in Geheul aus. Ich tröstete nach Kräften, kuschelte noch ein bisschen mit ihm, erklärte und machte und tat, aber es half alles nichts. Am Ende musste ich wirklich dringend los und ließ ein brüllendes Kleinkind und ein hungriges Baby bei Herrn Rabe.

Dann bastelte ich fluchend den Fahrradschlosshalter an ein anderes Rohr an meinem Fahrrad, weil an der alten Anbringestelle irgendeine ungute Schloss-Kabel-Kombination nervtötend gequietscht hatte. Quietschfrei* fuhr ich zur Arbeit. 10 Minuten frische Luft und Bewegung und ich bin ein fast ganz anderer Mensch.

Weil ich bei der Arbeit eh durchs Labor reinkomme, guckte ich kurz auf meine Zellkulturen und entwarf fix einen Arbeitsplan. Medium ins Wasserbad und weiter ins Büro. Kram abladen und Frühstück holen. Dann Frühstück vorm Computer und dabei verzweifelte Suche nach den richtigen Zellen in unseren drei Stickstofftanks. In Power-Point-Sheets ist da eigentlich alles vermerkt, aber ich bin ja immer hypergenau und wenn dann da „HeLa S3 old“ steht, wo ich nach „HeLa“ gesucht habe, macht mich das total nervös. Egal. Letzten Endes taute ich dann „HeLa S3“ ohne alt oder neu, dafür von ’98 auf. Mal sehen, wie die sich so machen. Keine zwanzig Minuten später kam eine e-mail, in zwei der Stickstofftanks seien lose Boxen gefallen, da kriege man die Türme jetzt nicht mehr rein. Die müssen geleert werden, um an die Boxen zu kommen, das passiert jetzt über den Sommer und überhaupt könne man dann mal Ordnung in die Zellen bringen. Jaja.

Nach Zellkulturpflege ging ich Mittagessen kaufen. Kirschtomaten für 10 €/kg, ein Kohlrabi für knapp 2 €/Stück (es gibt grade Kohlrabi! ich raste aus!), eine Birne für fast 4 €/kg. Es ist zum heulen hier.

Mittagspause alleine. Juli in Norwegen ist einsam.

Bewaffnet mit diversen Protokollen wieder ins Labor. Hydrolyse von ein paar Proben, während der Wartezeiten Puffer und Gedöns angesetzt. Pakete entgegengenommen. Dabei Podcast gehört (ein <3 an den kleinerdrei-Podcast). Irgendwann fertig mit Puffern aber trotzdem noch Wartezeiten übrig: Kaffee geholt und in der Sonne draußen getrunken (heute ohne Besuch von jungen Möwen. Die machen mich immer sehr nervös, weil wo junge Möwen sind, sind die Eltern nicht weit. Und wenn die Eltern finden, dass man zu nah an ihren Babies ist, greifen die an.). Noch ein paar Handgriffe, alles ins Papierlose (Neuerung!) Laborjournal eingetragen und Feierabend. Quasi auf dem Weg aus der Tür kam mir mein Schweizer „Kollege“ (nicht wirklich, er macht nur einen Forschungsaufenthalt bei uns) entgegen und berichtete von der Horrortour des Wochenendes: Er, seine Frau und die drei Kinder (alle unter 5) sollten Sonntag Mittag von Zürich über Oslo nach Trondheim fliegen. Dann hatte der Flug von Zürich Verspätung, sodass sie den Anschluss in Oslo nicht bekommen hätten. Sie wurden also umgebucht auf einen Flug nach Stockholm, der dann (spät) abends Anschluss nach Trondheim hätte haben sollen. Der hatte dann aber auch Verspätung, sie kamen zwar nach Stockholm, wurden da aber direkt ins Hotel verfrachtet. Am Flughafen, wohlgemerkt, nicht IN Stockholm. Für ZWEI Nächte, denn Montag seien alle Flüge schon voll. Tja, so gewannen sie einen Tag im Flughafenhotel Arlanda Airport (sie fuhren in die Stadt, aber alle waren ziemlich fertig und gerädert) und kamen heute nach zwei Tagen Tortour endlich in Trondheim an.

Nun ja, ich fuhr nach dieser fürchterlichen Geschichte los, traf Herrn Rabe und Pippi, die auf Shoppingtour waren und begleitete sie ein Stückchen. Fuhr dann fix weiter nach Hause, schmiss meinen Rucksack rein und fuhr wieder los um Michel abzuholen.

Michel abholen dauerte eine geschlagene Stunde, weil sein Kumpel H. wieder da ist und wir mit denen ein Stück Weg „gingen“, also spielten und turnten und Quatsch machten. Und dann musste Michel noch Blumen am Weg pflücken. Und an jedem Hundehaufen anhalten. Gnaaaaahhhh.

Wieder zu Hause gab es eine fixe Wäsche für Michel, ein paar Erdbeeren für Pippi, ein trockenes Brötchen für mich, weil ich sonst wen gebissen hätte, und dann irgendwann endlich Essen für alle. Während des Essens sprach ich mit H.s Mutter ab, dass wir uns später noch im Park treffen würden. Nach dem Essen machte ich Pippi schon mal Bettfertig, Michel zog sich was halbwegs sauberes an, wir packten die letzten zwei kleinen Vanilleeis ein und dann gingen wir mit Fahrrad und Kinderwagen in den Park.

Michel und H. spielten ziemlich wild, aber alleine, Pippi turnte auf einer Bank herum und wir Erwachsenen unterhielten uns. Irgendwann war Michel im Brunnen, weil H. das Duplo-Auto etwas zu weit hereingeworfen hatte. Immerhin hatte er sich vorher die Schuhe ausgezogen und die Hose hochgekrempelt, deshalb war nur die Hose nur untern ein bisschen nass. Herr Rabe zog trotzdem los, ein Handtuch holen. Kaum hatte er sich umgedreht, rutschte Michel im Brunnen aus und landete auf dem Po. Bis zur Brust im Wasser. Er kam dann auch gleich angewackelt, H.s Mutter und ich zogen ihm die klitschnassen und eiskalten Sachen aus und Michel bekam die Jacke von H.s Mutter geliehen, damit ihm nicht zu kalt sei. Also flitzte er mit einem Hoodie Größe L über den Spielplatz, bis Herr Rabe zurückkam. Und dann noch etwas mehr, bis Herr Rabe ihn einfangen konnte.

Irgendwann schafften wir es dann aber doch nach Hause. Ich verfrachtete Pippi direkt ins Bett, während Herr Rabe Michel noch mal warm abduschte und dann auch bettfertig machte. Pippi schlief beim Stillen sehr schnell ein, war dann aber auch schnell wieder wach und wollte ewig Nuckeln. Nach einigem Hin und Her und Diskussion und Gebrüll schlief sie aber dann doch wieder ein und ich sitze jetzt hier und schreibe auf und möchte sehr gerne ein Eis, aber ich befürchte, sobald ich hier fertig bin und zum Kühlschrank gehe, wird Pippi wieder wach.

Also gucke ich noch ein bisschen die Schnecken an, die hier neben mir stehen und Süßkartoffel fressen. Der einen klebt ein Stückchen Eierschale am Häuschen. Papa-Schnecke ist schon ziemlich gewachsen. Die anderen auch, aber bei Papa-Schnecke fällt es mehr auf. Morgen wird das große Terrarium geliefert. Dann können sie eventuell umziehen, mal sehen. Nötig ist es glaube ich noch nicht.

 

*Ein Kabel ist komisch verlegt und quietscht immer noch. Es nervt mich zu Tode. Tipps?

 

Tag 299 – WMDEDGT Juni ’16

WMDEDGT (Was machst du eigentlich den ganzen Tag) ist quasi der monatliche Aktionstag Tagebuchbloggen und wird von Frau Brüllen gehostet. 
Der Tag begann mit schreiendem Baby. Und dann nochmal eine Stunde später mit einem kuschelnden Kleinkind und der langsam durchsickernden (haha) Erkenntnis, das bei selbigem die Notfall-Schlüpferwindel nicht gehalten hatte. Also Bett abgezogen, alles in die Waschmaschine. Michel wollte seinen feuchten Schlafi partout nicht ausziehen, weshalb wir uns schon vor dem Frühstück anschrieen. Nachdem ich kurz eine Tür geknallt und etwas geatmet hatte, war das Frühstück fertig und siehe da, nach einem Kaffee ging alles schon viel besser. Außerdem lagen drei Kinderfreie Stunden vor uns: Michels Babysitterin sollte kommen und parallel die Oma Pippi im Kinderwagen herumfahren. Dann kam die Oma viel zu spät („Guten Morgen!“ flötend. Um viertel nach eins.) , Pippi war inzwischen auf mir eingeschlafen, meine Laune wieder im Keller, Herr Rabe putzte schon mal (Michel war ja pünktlich abgeholt worden). Als Pippi und Oma abgedampft waren (Pippi natürlich wach) ging ich duschen und putzte danach das Bad. Kinderfrei heißt bei uns: Haushalt, Finanzen und anderes romantisches Gedön. Also schrubbte ich Fußabdrücke in Größe 18 in Wickeltischhöhe von der Außenseite der Duschkabine. Dann wischte ich und Zack, war es drei und Michel samt Babysitterin vom Ausflug auf den Bauernhof zurück. Meine Laune weiterhin eher nicht so gut. Draußen super Wetter. Nach weiteren 15 Minuten waren auch die Oma und Pippi zurück, recht fröhlich und meine Mutter mit deutlichem Sonnenbrand. Heller Hauttyp, rote Haare, und keine Sonnencreme dabei. Ich schenkte ihr den Rest einer Flasche, das kann ich ja nicht verantworten sonst. Und Sonnencreme ist hier auch einfach echt teuer. Da jetzt wegen vielleicht vier mal eincremen ne Flasche kaufen? Naja egal, jedenfalls gab es dann erst mal Kaffee und Kakao und Joghurt für alle die wollten, Herr Rabe bastelte kleine Rankhilfen und dann gingen Michel, meine Mutter und ich in unseren Minigarten, um einen Teil unserer Wartepflanzen auszuwildern. Versehentlich weckten wir dabei die Nachbarin von ganz unten, die in der Hängematte schlief. Im Gegenzug durften wir uns deren Gartengerät und Blumenerde leihen. Michel und ich pflanzten also erstmal die Silberbäumchen und dann die Stockrosen ein, dann band ich die Stockrosen hoch, Michel drehte ein paar Beetbegrenzungs-Schieferplatten um und fand allerlei interessantes Kriechtier, dann schnitt er den Rasen mit seiner Bastelschere, wir gossen die Blumen an und zum Abschluss bekam Michel vom Nachbarn von ganz unten noch Möhrensamen geschenkt, die wir dann natürlich auch wieder in Pötten aussähen mussten. 

Sechs mal zwei Stockrosen (die, die aussehen, wie am Galgen), ganz rechts die Silberbäumchen.


Zwei Pötte raus, zwei Pötte rein: hier wachsen also demnächst Möhren.


Links die Minigurken, mit den Schaschlikspieß-Rankhilfen. In der Mitte Minichili-Bäumchen, rechts gestern von Michel angepflanzte Zuckerschoten.


Also unsere Fensterbank wird so auch nicht leerer. Ziel ist, die Minigurken in ca. zwei Wochen auch auszusetzen, dann können die den hässlichen Zaun überwuchern. Aber erstmal müssen die etwas größer und robuster werden. 

Danach etwas Gespiele, Pippi war auf Herrn Rabes Arm eingeschlafen und weil der Kochen wollte, legte er sie auf den Spielteppich. Irgendwann wurde sie wach, war sehr anhänglich, ich schleppte sie herum, nähte in Ultraschallgeschwindigkeit das abgerissene Gummi unseres Matratzenschoners wieder an, schleppte Pippi noch mehr herum und deckte dabei den Tisch, Michel und Oma bauten Lego. Dann gab es Essen, Pippi warf mit Reis um sich (in der frisch geputzten Wohnung, wääääähähä!), Michel machte Blödsinn und wurde nach dem Essen direkt ins Bett komplimentiert. Pippi bekam Milch-Nachtisch und kurz dachte ich, sie schliefe dabei ein, doch weit gefehlt: danach krabbelte sie eineinhalb Stunden wie verrückt durch die Gegend und schien sich sehr am Patsch-Patsch ihrer eigenen Hände zu erfreuen. Dabei erfreute sie gleichzeitig auch Oma, Herrn Rabe und mich. Meine Mutter musste sich irgendwann wegen großer Müdigkeit verabschieden, da steckte Herr Rabe Pippi auch in ihren Schlafi, wir putzten alle unsere Zähne, ich wusch mich und machte brav das Peeling drauf und cremte mich ein und machte einen Eintrag in mein imaginäres Pickel-Bestandsheftchen, um hoffentlich bald entscheiden zu können, ob die zum Testen bestellten Paula’s Choice-Produkte ihr Geld wert sind. 

Tja, und seitdem liege ich hier im frisch bezogenen Bett, Pippi ist (ein Hurra auf Verdunkelungsrollos!) eingeschlafen und schnarcht mich an, und gleich werde ich zurückschnarchen. Das wird fein. 

Papajournal Tag 4

Heute ist ja nicht 5. Mai, ein WMDEDGT-Tag. Habe ich versucht bei SnapChat zu dokumentieren. Bin aber glaube ich zu alt. Ich habe nur zwei Bekannte, die sich auch noch cool genug für SnapChat fühlen. Dementsprechend war ich ein bisschen nachlässig und es fehlt ein Teil des Tages in meiner Story. Deswegen hier eine grobe Zusammenfassung als Blog-Post. Ohne Foto. Habe heute keins gemacht außer bei SnspChat.

Aufwachen um halb sieben, weil Michel behauptet Hunger zu haben und Frühstück will. Halte ihn dazu an doch bitte noch etwas zu schlafen. Funktioniert aber nur mäßig. Also dann Aufstehen um halb acht.

Dann Frühstück vorbereiten helfen und die Kinder beschäftigen. Anschließend die Kinder baden und deren Fingernägel kürzen.

Danach versuchen zu packen. Bin sehr froh nach Frau Rabe dann noch duschen zu können.

Nach einigem Chaos fahren wir dann 2 Stunden später als geplant los. Erstmal noch schnell tanken, dann nochmal nach Hause um den Rest von Pippis Kindersitz zu holen, falls wir sie später umdrehen wollen. Haben wir dann ca. 10 km später auch gemacht.

Dann lange Autofahrt von Trondheim nach Oslo. Mit 2 längeren Pausen und einigen kürzeren. Ca 40 Minuten vor Zielankunft fängt dann Pippi zu heulen an, weil sie nicht alleine einschlafen kann. Alle Verrenkungen meinerseits helfen nicht,so dass ich mich schlussendlich zwischen die Kindersitze auf die Rückbank setze um sie zu beruhigen.

Zum Schluss wurden wir noch nett von unserem Air BnB Host empfangen und liegen jetzt im Bett und bloggen. Frau Rabe ist schon fertig. Mal gucken was sie so geschrieben hat und dann Gute Nacht!

Tag 278 – WmDedgT Mai ’16

Das wird ein kurzes WmDedgT (Was machst Du eigentlich den ganzen Tag) diesen Monat, weil wir den halben Tag im Auto gesessen haben und da naturgemäß nicht so ganz viel passiert. Aber na gut, immerhin ging der Tag früh los, nämlich um kurz vor sieben, als Michel meinte, ausgeschlafen zu haben und sukzessive die Familie weckte. Die Laune bei allen war entsprechend mies, interessanterweise auch bei Michel. Hrmpf. Aber egal, es war ja genug zu tun. Ich stand also auf, wickelte Pippi, stopfte ihren Body und Schlafanzug aus Gründen direkt in die Wäsche und schmiss 60 Grad-Wäsche an. Machte den Backofen und die Kaffeemaschine an. Machte aus einem Apfel Apfelmus. Kochte einen Brühkaffee und rührte auf dem Herd Backkakao rein. Backte Brötchen auf. Deckte den Tisch. Hrmpfte lautstark in der Gegend rum und bewegte Herrn Rabe so dazu, Kaffee zu machen. Vergaß die Brötchen im Ofen. Holte irgendwann sehr knusprige und schick gebräunte Brötchen aus dem Ofen. 

Dann gabs Frühstück. 

Nach dem Frühstück gingen die Kinder Baden und ich backte einen Schokokuchen als Geburtstagskuchen für Herrn Rabe (deshalb das Apfelmus und die Kaffeekakaomansche). Als die Kinder fertig waren und mit Herrn Rabe Maus guckten und der Kuchen im Ofen war, ging ich ins Bad und machte Grundreinigung mit meinem Körper. Pünktlich mit dem Kuchen zusammen war ich fertig. Zog mich an und fing an, Sachen für den Oslotrip zusammenzusammeln. Pippi war zu diesem Zeitpunkt schon sehr nörgelig weil müde. Herr Rabe versuchte erfolglos, sie zum Schlafen ins Bett zu legen. Ich schnallte sie mir auf den Rücken, da schlief sie schnell ein. Dafür hatte ich jetzt Pippi auf dem Rücken. Und Michel zwischen meinen Beinen rumwuseln. Ich hängte die Wäsche auf und schmiss neue (Windeln) an, mit zweimal Time-Save. Zu diesem Zeitpunkt wollten wir eigentlich losgefahren sein. 

Herr Rabe ging duschen. Ich machte nochmal Bananenmuffins, allerdings hatten wir keine Eier, also nahm ich Stärke (etwas zuviel, nämlich 1/4 Tasse pro Ei) und weil wir auch noch Sojamilch hatten, ersetzte ich die Milch auch noch und machte die Muffins vegan. Sind auch sehr lecker geworden (nur eben etwas zu viel Stärke). 

Herr Rabe rödelte im Bad, ich rotierte in der Küche. Dann packte Herr Rabe ein Geschenk ein, schmierte Brötchen für uns und malte mit Michel drölfzig Bilder, ich rotierte weiter in der Küche und packte unsere Sachen. Pippi wachte auf und rödelte mit. Irgendwann waren wir tatsächlich mit allem fertig und verließen die Wohnung – 2 Stunden später als eigentlich angedacht. 

Wir mussten nur noch kurz tanken. Pippi brüllte schon. Ich fragte Herrn Rabe, ob wir den Bügel für einen eventuellen Umbau des Kindersitzes dabei hätten. Nö. Wir fuhren zurück und holten ihn. 

Heimdal, ein Vorort von Trondheim. Pippi brüllte wie am Spieß. Wir hielten an, ich stillte, Pippi hatte aber keinen Hunger sondern hampelte nur an der Brust rum und wollte einfach nicht im Kindersitz sitzen. Zumal sie sich mit dem Fangkissen kaum bewegen kann. Wir sind eine halbe Stunde gefahren. 

Eine halbe Stunde später irgendwo an einem Rastplatz hielten wir an und bauten den Kindersitz um. Irgendwas muss doch gegen dieses infernalische Gebrüll helfen. 

Fünf Minuten später schlief Pippi selig. 

Nochmal eine halbe Stunde später schlief auch Michel. 

Nochmal eine halbe Stunde später war Michel wieder wach und wollte kuscheln. Ja, kuscheln. Im Auto. 

Wir machten eine kurze Pause um das iPad  aus dem Kofferraum zu holen. Pippi wurde wach und hatte Hunger, diesmal aber in echt. Sie trinkt ordentlich was weg und entdeckt dann die Butterkekse. 
Zehn Minuten später. Pippi ist mit einem Butterkeks auf der Brust und vielen Krümeln um sich rum wieder eingeschlafen. Michel guckte Sendung mit dem Elefanten auf dem iPad. Geruhsames Fahren. 

Nach etwa der Hälfte der 600 km ein längeres Päuschen mit Pinkeln (ibah, so Raststättenplumsklos…) und Schaukeln und Beine vertreten. Dabei auch Fahrertausch. 

Zehn Minuten später: endlich mal eine Tankstelle. Das heißt Kaffee!

280 km vor Ziel wurde Pippi wach. 

100 km vor Ziel waren alle Ablenkungsmanöver ausgeschöpft. Pippi brüllte wie am Spieß. 

50 km vor dem Ziel. Michel brüllte jetzt auch, weil er kuscheln will. Meine Laune ist komplett im Keller. 

30 km vor dem Ziel endlich!!! Eine Raststätte. Herr Rabe setzte sich hinten zwischen die Kinder. 

20 km vor dem Ziel: Pippi schlief endlich wieder ein. 

Dann war da noch eine verpasste Ausfahrt, aber um 21:20 Uhr waren wir trotzdem da. 

Der AirBnB-Vermieter ist weird. Aber macht gutes Brot. Und überhaupt: er macht uns um halb zehn noch Abendbrot! Die Zimmer sind schön und sauber. Pippi darf mit dem Schlüssel des Vermieters spielen. Sie ist total fröhlich. Michel ist total müde. 

Bettzeit. Jetzt. Alle haben Zähne geputzt und liegen jetzt. Ich freue mich schon wie Bolle drauf, gleich nicht mehr krampfhaft die Augen aufhalten zu müssen. 
(Was WMDEDGT genau ist und noch viel mehr davon gibt es wie immer bei Frau Brüllen.)

Tag 238 – WMDEDGT Urlaubs Special April ’16. Korfu Tag 8

Frau Brüllen will wie an jedem 05. des Monats von uns wissen, was wir den ganzen Tag machen. So sei es denn. 

Um sieben klingelte mein Wecker. Ich stellte ihn auf acht. Sieben schien mir nach einer Nacht, in der ich mehrmals von Michels Gliedmaßen bzw. deren hartem Aufprall in meinem Gesicht geweckt wurde, doch etwas zu ambitioniert. 

Um acht klingelte mein Wecker. Hätte ich gar nicht gebraucht, weil um 07:56 Uhr (ca.) Pippi Hunger hatte. Ich stillte, las meinen Feedreader leer und stand dann auf. Katzenwäsche und rein in die Laufklamotten. 

Laufen. Es gibt Leute, die finden das richtig gut. Ich konzentriere mich vorerst noch aufs nicht verrecken. Heute lief ich dieselbe Runde wie beim letzten Mal und dann noch ein Stückchen weiter bis zum am weitesten entfernten Zitronenbaum. Da sprang ich frisch und dynamisch *hust* an einen Ast, zog ihn runter und pflückte die Zitrone des Tages. Dann lief ich zurück zum Ferienhaus, öffnete die Tür und erschreckte mich fast zu Tode vor Herrn Rabe, der mitten in der Wohnung stand. Offenbar war Pippi direkt als ich weg war wachgeworden und hatte erstmal gekackt. Tjanun. 

Ich atmete etwas vor mich hin und hoffte, nicht allzu Dampflockmäßig rüberzukommen. Setzte mich aufs Sofa und wartete auf Frühstück. Irgendwann stand auch Michel in der Tür und dann musste ich mit ihm erstmal die neu gekauften Trinkflaschen mit der neu gekauften Flaschenbürste spülen. Danach gab es Frühstück. Pippi wollte nichts essen, Michel auch nicht, stattdessen meckerte Pippi und Michel auch. Herr Rabe und ich versuchten zu essen. Es klappte mäßig. 

Dann Tisch abräumen, spülen, etc. Stillen und dann endlich duschen. Mit ausgiebiger Körperpflege und allem. Und Spinne über dem Spiegel. Mich gruselte es ein bisschen, ich setzte aber einfach meine Brille nicht auf und ignorierte den verschwommenen schwarzen Fleck nach Kräften. Dann wollte Herr Rabe duschen. Während er sich rasierte, kackte Pippi nochmal, strengte sich aber dabei so sehr an, dass Ihre Birne komplett rot anlief und dann weinte sie bitterlich. Offensichtlich ist Sand essen der Verdauung nicht gerade förderlich. Also massierte ich ihren dicken Bauch ein bisschen im Kreis, was sie zuerst hinnahm und dann genoss. Ich zog sie an und wartete dann mit Michel darauf, dass Herr Rabe fertig werden würde mit seiner Rasur, damit Michel mit ihm duschen könnte. 

Stattdessen kam die Vermieterin und brachte uns frische Handtücher und Bettwäsche. 

Als Herr Rabe und Michel und überhaupt alle frisch geduscht waren kackte Pippi tatsächlich noch mal – und weinte wieder. Kein Wunder, wenn man sich fünf Tage Zeit lässt, drückts irgendwann. Aber die arme Maus kennt das ja noch nicht und brüllte deshalb einfach los, als sie merkte, dass es wieder etwas schwerer gehen würde. Wir müssen diese Sandesserei unterbinden. Aber wenigstens hatte sie danach etwas Appetit und wir teilten uns einen griechischen Joghurt mit frisch gepresster Orange und Bananenscheiben drin. 

Dann zog ich die Betten ab und sammelte die gebrauchten Handtücher ein. Das wanderte nach draußen. Herr Rabe und ich machten einen Einkaufszettel. Noch schnell eine Maschine Wäsche gestartet und dann gings mit alle Mann los zum Einkaufen. 

Pippi schlief, von der Verdauung erschöpft, im Auto direkt ein, wachte aber am Supermarkt wieder auf. Zuerst kauften wir zwei Doraden, die wir später grillen wollten, dann den Rest in zwei verschiedenen Supermärkten, begleitet vom ständigen „Ich will dies, ich will das…“-Gebrüll von Michel. Pädagogisch wertvoll und auch total uneigennützig versprachen wir ihm, nach dem Einkaufen zur Eisdiele zu fahren, wenn er etwas weniger Terror schieben würde

Auf dem Weg räumte ich noch schnell die Einkäufe in den Kühlschrank, Pippi schlief schon wieder und so blieb die Familie im Auto sitzen. Dann Eisdiele. Moahhhhh, so leckeres Eis! Ich liebe ja Joghurteis, die hatten alleine vier (oder fünf?) Sorten Joghurteis. Plus drölfzig andere. Und geeisten Cappuccino. Leider vergaßen sie den für Herrn Rabe und das war seiner heute eh schlechten Laune nicht gerade zuträglich. Ich hatte die schlafende Pippi auf dem Arm, war also auch etwas eingeschränkt in der Michel-Betreuung und dann landete noch ein Glas Wasser auf Herr Rabes Schoß und die Laune war ganz hin. Als Pippi aufwachte, ging ich mit ihr zu Michel auf den kleinen Spielplatz neben der Eisdiele und sie schaukelte das erste Mal in ihren Leben. Sie war schwer begeistert. Schaukelte und schaukelte und sah Michel beim Rutschen zu und schaukelte. Und lachte eigentlich die ganze Zeit. Das war sehr schön. Ich weiß jetzt auch, dass Spiderman total cool ist, weil er seitwärts rutschen kann. Also so wie Michel. Voll cool. Herr Rabe reagierte sich an seinem Handy etwas ab. 

Wieder zu Hause begab ich mich in die Küche, um Reissalat zum Abendessen zu machen. Und dann um den ganzen Grillkram vorzubereiten. Herr Rabe und Michel machten Feuer am Grill auf der Poolterasse an. Pippi ölte zwischen meinen Füßen rum, wollte dann auf den Arm und ich brachte sie auch zu Herrn Rabe, weil ich einarmig nicht schnippeln kann. Am Pool war sie dann total zufrieden, zog sich an den Liegen hoch und haute darauf herum, krabbelte rum und versuchte Ameisen zu fangen. Ich machte derweil Reissalat für eine zwölfköpfige Familie (Hupsi) und schleppte Geschirr und Essen und Getränke und Gedöns nach oben. 

Das mit dem Grill dauerte ewig und Michel wollte unbedingt Baden. Im Pool. Um sieben. Herr Rabe ging tapfer mit ihm rein. Es war ein Bild für die Götter. Zu gerne *hust* wäre ich ja auch reingegangen, aber ich bin *hust, hust* weiblich verhindert.  Zu schade. 

Irgendwann gab es endlich essen. War ok. Aber Fisch machen wir das nächste Mal doch lieber wieder im Ofen oder der Pfanne. Und Reissalat gibt es morgen zum Frühstück, Mittag- und Abendessen. Eigentlich war es auch schon zu kalt zum draußen essen, als dann auch noch Mücken kamen, gingen wir mit den letzten Happen rein. Da Pippi schon wieder auf meinem Arm schlief, las ich Michel was auf dem Sofa vor, dann kam Herr Rabe und putzte ihm die Zähne und steckte ihn ins Bett. Ich schrieb währenddessen schon mal den Tag auf, döste kurz ein, wachte wieder auf, machte mich bettfertig und liege jetzt tippend im Bett. Gleich werde ich noch ein bisschen in meinem Jo Nesbø-Buch lesen („Schneemann“, ich lese die Harry Hole Bücher nicht der Reihe nach, das hat sich so ergeben, ist aber auch besser so weil ich sonst wohl die Spannung nicht ertragen könnte) und dann schlafen. Ohne Wecker. 

Tag 207 – WMDEDGT März ’16

  • 7:00 Zehen Größe 25 kriechen in meine Unterhose
  • 7:30 Michel singt
  • 7:45 Herr Rabe steht mit Michel auf
  • Weiterdösen
  • Frühstück
  • Malen mit Michel (Drachen)
  • Michel ist weinerlich, kann keinen Schnee malen
  • Einkaufsliste machen
  • Alle duschen nach und nach
  • Spielen mit Duplo, Michel ist weinerlich
  • Einkaufen, Michel springt herum und ist überdreht
  • Wieder zu Hause, Michel ist bockig ohne Ende
  • KAFFEEDURST!
  • Aufbruch zum Café
  • Michel bekommt Tobsuchtsanfall 
  • Herr Rabe und Michel bleiben zu Hause
  • Spaziergang in die Altstadt
  • Kaffee
  • Pippi braucht frische Windel
  • Uhhhh, und einen neuen Body (Ihhbah!) 
  • Pippi brüllt wie auf der Streckbank
  • Stillen im Schaufenster des Cafés
  • Pippi danach das Kleid wieder anziehen, im Café, Menschen gucken, Pippi brüllt
  • Rückweg, Nieselregen
  • Wieder zu Hause, Pippi schläft, Michel ist fröhlich
  • Michel guckt Tiba (Geflüchtetes Mädchen aus der Sendung mit der Maus)
  • Die beste Freundin und ich kochen (Heilbutt mit Basilikumpesto und Käsecreme überbacken, dazu Blumenkohl und Salat)
  • Essen (mjammijammijammi), dazu ein halbes Gläschen Weißwein
  • Herr Rabe bringt Michel ins Bett
  • Pippi und ihren Essplatz säubern (ihhhh fühlt sich kalter Blumenkohl eklig an!)
  • Sofa
  • Salzstangen, Pistazien und Cola 
  • Akute Müdigkeitszustände
  • Drei Runden „Einfach genial!“ (Tolles Spiel mit blödem Titel), jeder gewinnt ein Mal
  • Oh f*ck, schon nach 12?
  • Ab ins Bett

Weitere (ausführlichere) WMDEDGTs und was das eigentlich ist finden Sie wie immer bei Frau Brüllen

Tag 178 – WMDEDGT Februar ’16

Die hoch verehrte Frau Brüllen ruft ja an jedem 5. des Monats zum Tagebuchbloggen auf. Dann wollen wir mal, ne?

Der Tag begann um 6:30 Uhr. Nicht. Denn ich drückte ziemlich lange auf der Snooze-Taste herum. Und bewunderte die Schnuffelkinder neben und auf mir. Wie sie so schnarchen und sich auf mich wälzen und im Schlaf schmatzen. Wenn ich eh wach bin, finde ich das sehr sehr sehr niedlich. Wenn Sie mich damit wecken, nicht. Aber egal, weiter im Text. Irgendwann sind wir dann doch alle aufgestanden, nachdem ich Michel eine Weile am Fuß gekitzelt hatte. Michel schnell seine Grøt warmgemacht: „Ich will Brot frühstücken, Mama!“ Ok, Brot muss ich ja eh schmieren für die Brotdose. Ist dann auch Wurscht, ob ich eine Scheibe mehr schmiere. Also Michel sein Brot gemacht, Brot für die Brotdose gemacht, selbst eine Scheibe gegessen, Gurke geschnitten und Blaubeeren abgewaschen, Wasserflasche neu befüllt, Kindergartenrucksack fertig. Pippi gewickelt und angezogen, mich angezogen, Michel und mir die Zähne geputzt, Michel angezogen. Blick aus dem Fenster: Schnee festgetrampelt, möglicherweise möglich mit dem Kinderwagen zu fahren. Im unteren Rücken nachgefühlt: das wäre in jedem Fall ratsam, mal nicht Pippi rumzuschleppen. Also Pippi in das Kinderwagenoberteil, Michel in seinen Anzug (+Handschuhe+Mütze+Stiefel) gestopft, Pippi die Treppe runtergeschleppt (meine Fresse, ist die schwer inzwischen), Kinderwagen zusammengebastelt, Michel aufs Kiddyboard, los gings. War ne komplett doofe Idee. Der Schnee war teils ziemlich matschig, sodass ich mich mit dem Kiddyboard dauernd festfuhr. Und teils war der Weg wegen des drunterliegenden Eises wie eine Buckelpiste: arme Pippi, die hätte ich auch genauso gut auf ne Rüttelplatte legen können. Nun ja, wir kamen irgendwann beim Kindergarten an, Pippi durfte sich ein bisschen mit Kindergärtnerin E. Unterhalten während ich Michel die obersten zwei Schichten abpellte, E. wurde von Michel über die neueste Entwicklung von Pippis Augenproblematik informiert („Schlimm aussieht, gestern. Ich liten Baby wart, auch Augen schlimm aussieht. Groß gewachsen jetzt, nich schlimm aussieht! Heute nich Joghurt-dag.“), E. verstand kein Wort, amüsierte sich aber königlich. Dann bekamen Pippi und ich noch je einen dicken Schmatzer und durften dann wieder nach Hause. Trotz Buckelpiste schlief Pippi auf den letzten fünf Metern ein und ich schleppte sie in den 3. Stock. Parkte sie im kühlen Schlafzimmer und machte mir erstmal ein Müsli und einen Kaffee. Dann machte ich mich ans Beantworten der vielen lieben Kommentare zu meinem Frust-Post von gestern und druckte meinen Änderungsvertrag aus, den musste ich nämlich heute abgeben. Geändert wurde die Dauer, wegen der Elternzeit und ein paar Krankheitstagen im ersten Schwangerschaftstrimester (Ich war 30% krank geschrieben wegen „Herr Doktor, nach dem Essen schlafe ich am Computer ein, wenn im Labor nix zu tun ist.“) Als ich damit fertig war, wachte passend Pippi auf und wir gingen ins Bad, damit ich Duschen konnte. Das tat ich ausführlich und mit Eincremen und so hinterher, das steigert mein Wohlbefinden ungemein. Ich schminkte mich sogar und zog komplett frische und saubere Sachen an, die nicht sooo nach Mutti aussehen. Dann zog ich Pippi, die wieder mit den Duschpfützen gespielt hatte, komplett um und fuhr los zum Krankenhaus. Natürlich war „meine“ HR-Frau nicht mehr da und ich musste den Vertrag bei einer anderen abgeben, aber egal, Hauptsache da. 

  
Danach hatte ich noch etwas Zeit und holte mir einen Kaffee und ein Panini und picknickte vor der Bibliothek. Pippi war inzwischen in der Trage eingeschlafen. Um 13:00 Uhr war dann ein Treffen mit dem Dozenten des Statistikkurses und den anderen beiden Mitgliedernder „Referenzgruppe“ um den Kurs zu besprechen und Verbesserungsvorschläge anzubringen. Ich war halbwegs beruhigt, dass auch die anderen die Klausur überraschend schwer gefunden hatten und auch viele falsche Antworten dabei hatten. Unsere Verbesserungsvorschläge   wurden gut angenommen und alle waren recht zufrieden mit dem Meeting. Um viertel vor zwei waren wir fertig und ich machte mich auf den Weg zum Labsenter, wo eine Kollegin ab viertel nach zwei Kuchen anlässlich ihres 40. Geburtstags verteilen wollte. Kurz dem Chef Hallo gesagt, ein bisschen geschnackt (nein, Pippi schläft nicht durch, ja, Tage krieg ich rum, jaja, geht alles total schnell, ah so, neuer Student aus Österreich, und L.s Paper ist in Blood, ok, das ist sehr gut, ja.)  Kram in meinem Büro abgeladen und dann zum Kuchen in den Lunchroom. Da direkt Mütterschnackgruppe aufgemacht: ich, eine deren Baby eine Woche älter ist und die grade wieder 50% angefangen hat, meine Kollegin A., im 7. Monat schwanger und eine Kollegin, die zwei kleine Kinder hat und das letzte Jahr versucht hat, neben denen und nem Vollzeitjob bei HUNT (eine große Biobank) ihre Diss zu schreiben und jetzt zurück ist um ihre Diss zu schreiben. Dann Kuchen und allgemeine Bewunderung des niedlichen Babys und Singen und Schnacken. Im Büro noch fix gestillt und gewickelt und den neuen Österreicher kennengelernt, der mich prompt Siezte und mich damit etwas aus dem Konzept brachte. 

Auf dem Rückweg noch schnell Hirse eingekauft und Quark, denn vermutlich werde ich morgen Käsekuchen backen und es ist besser, wenn der Quark über Nacht abtropfen kann. Knapp zu Hause wollte Pippi dann gerne noch ein bisschen Stillen und schlief dabei ein, ich fädelte ein bisschen im Internet herum, bis Herr Rabe und Michel wieder da waren, die natürlich auch direkt Pippi weckten. Mit Herrn Rabe schnell die Wochenendplanung besprochen, das Nöckelbaby seinem Vater überlassen und das Abendessen zu kochen angefangen. Herr Rabe überlegte sich dann zwischenzeitlich, dass er noch Holz aus dem Keller holen wollte und drückte mir Pippi wieder in die Hand, weshalb ich das Kochen unterbrechen musste. Pippi wollte unterhalten werden, wie auch schon den ganzen Tag über. Nach gefühlten Stunden waren dann aber Herr Rabe und Michel wieder da und ich konnte weiter kochen. Nach weiteren gefühlten Stunden war das Abendessen fertig: mit Hirse gefüllte Paprika, dazu Reis und Tomatensoße, für Pippi gedünstete Paprikastreifen und Hirsepuffer. Alle außer Michel fanden es sehr lecker, aber der hatte auch schon seinen Grøtrest, Knäckebrot mit Käse, Eis und einen Joghurt gegessen. Nach dem Essen Bettfertigmachen für Michel, der wollte zuerst nicht (sondern Sendung mit dem Elefanten gucken), kam dann aber doch als Pirat verkleidet und Bad getapst. Dann der Eklat: beim Abmachen der Augenklappe ging das Band von der Augenklappe ab, und beim Versuch, es wieder festzumachen, riss ich die komplette Ecke vom Moosgummi ab. Michel rastete total aus und war nur zu beruhigen, nachdem ich ihm versprochen hatte, ihm eine neue Augenklappe zu basteln, wenn er im Bett sei. Danach erst konnte ich ihn fertig umziehen, aufs Klo  setzen, Zähne putzen und so weiter. Als er endlich im Bett lag, forderte er mich auf, zu gehen und die Augenklappe zu basteln. Ja klar, ich hatte ja nur gesagt, ich würde das machen, wenn er im Bett sei. Von Schlafen hatte ich nichts gesagt. Also dreimal nachgefragt, ob es denn wirklich ok sei, wenn ich rausginge und dann in Windeseile Moosgummi, Gummiband, Schere und Kuli zusammengesucht und anhand der alten eine neue Augenklappe gebastelt. Michel war zwischenzeitlich wider Erwarten nicht eingeschlafen, Pippi hatte sich allerdings ganz ordentlich in Rage geschrien, weil sie ebenfalls hundemüde war und gerne Einschlafstillen wollte, was Papa natürlich nicht bieten kann. Ich fragte Michel, ob ich Pippi kurz holen könnte, worauf er sofort in Tränen ausbrach. Er erklärte mir (ich übersetze das mal so), dass Papa ja bei Pippi sei und ich solle bei ihm bleiben und nicht weggehen. Also blieb ich. Im Endeffekt musste ich dann auch nur einmal händchenhaltend das Speziallied (selbstgedichtetes Schlaflied, das ich ihm vorsinge, seit er ein klitzekleines Baby war) vorsingen und dann war er eingeschlafen. Herr Rabe hatte Pippi mit einer Tacochipstüte bzw deren Geraschel halbwegs beruhigt, aber als sie mich sah, erinnerte sie sich direkt an ihren Ursprungsplan. Und seitdem, also seit ca. Anderthalb Stunden, sitze ich hier im Poäng-Stuhl mit der schlafenden Pippi, Herr Rabe hat mir Guacamole und Tacochips gebracht und ich schreibe den Tag auf. Gleich werde ich noch Vorteig für Brötchen ansetzen, den Quark ablaufen lassen und dann auch ins Bett gehen, heute war ein langer Tag. 

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